„Ungewollte Schussabgabe“ – jetzt aus der MP 7
In der Diskussion über die ungewollte Schussabgabe mit der Pistole P8 (vor allem in Afghanistan) wurde in den Kommentaren mehrfach erwähnt, dass die Maschinenpistole MP7 da noch problematischer sei. Jetzt gibt’s einen aktuellen Fall:
Am 6. August kam es um 7.10 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (9.40 Uhr Ortszeit) im Feldlager Masar-i Scharif zu einer ungewollten Schussabgabe in einem Shelter. Dabei lösten sich drei Schuss aus einer Maschinenpistole MP 7.
Zum Zeitpunkt der Schussabgabe hielten sich zwei weitere deutsche Soldaten im Raum auf. Die drei Soldaten wurden anschließend mit Verdacht auf Knalltrauma in dem Einsatzlazarett Masar-i Scharif behandelt.
Die Ermittlungen zu diesem Vorfall sind noch nicht abgeschlossen.
Immerhin nicht in einer Unterkunft oder in einem Büro.
(Foto: Flickr-User Smintjes unter CC-BY-NC-ND-Lizenz)
Naja, umgangssprachlich bezeichnet man die geschützten Unterkunftsgebäude auch als Shelter.
Als Shelter werden auch die Unterkünfte bzw die Bürocontainer bezeichnet, von daher ist mit 99%iger Sicherheit davon auszugehen, das es im Büro, der Unterkunft bzw dem Flutr passiert ist.
Alles klar, habe ich falsch verstanden.
Da sich solche Vorfälle anscheinend meistens bei älteren Stabsoffizieren (Anwesende natürlich ausgeschlossen) ereignen, wäre die allgemeine Ausgabe der MP7 mit scharfer Munition an bestimmte Dienstgrade und Dienstalter doch ein guter Beitrag zur Bundeswehrreform….
@JCR – dieses Fass wollen wir doch sicher nicht aufmachen ;-)
P.s Zitat: „Maschinenpistole MP7 da noch problematischer sei [als die P8]“ – es ist grundsätzlich nicht die Waffe welche problematisch ist, sondern der Bediener :)
Wenn man den Jahresbricht 2012 zu besonderen Vorkommnissen mit Schusswaffen und Munition liest, sieht man dass es bei ungewollten Schussabgaben zu 90% Bedienerfehler sind.
Man möchte polemisch fragen: „Was können die eigentlich?“
@Bang50 „es ist grundsätzlich nicht die Waffe welche problematisch ist, sondern der Bediener“
Dennoch sind manche Waffen anfälliger. Bei der P8 empfinde ich es persönlich als sehr unwahrscheinlich, dass sich die Sicherung mal so von selbst löst und dann ein Schuss bricht (u.a. ja wegen DA beim ersten Schuss (hohes Abzugsgewicht)). Beim G36 und der MP7 ist das was anderes. Hier ist die Sicherung wirklich nur dieser kleine Hebel, der mal eben schnell beim Bewegen der Waffe an der Kleidung hängen bleibt und sich dann auch mal selbstständig entsichert.
Natürlich ist der Soldat immer dafür verantwortlich auch seine Sicherung zu überprüfen (ich bin zumindest irgendwann so weit gewesen, dass ich alle paar Minuten einfach mal den Zeigefinger hoch geschoben hab und neu gesichert hab, falls erforderlich, rein aus Reflex).
Die ganzen Schussabgaben an der Entladekiste und bei der Sicherheitsüberprüfung kommen halt daher, dass die strikte Prozedur nicht eingehalten wird (prominentes Beispiel: Magazin entfernen, bevor man den Verschluss bedient).
@ TPz1A8 – was bedeutet zu 90%? Heutige Waffen sind mechanisch soweit sicher, dass bei richtiger Bedienung eine ungewollte Schussabgabe ausgeschlossen ist. Die Fälle in denen tatsächlich die mechanische Sicherung versagt, dürften im Bereich >1ppm liegen.
@all
Das „Problem“ mit der MP7 ist schlicht, dass die Waffe gerne vor der Weste baumelt und sich so der Sicherungshebel verstellen kann (auf dem Bild erkennt man den bedienfreundlichen Hebel, der eben auch bedienfreundlich für Ecken und Kanten an der Weste ist) – in Verbindung mit dem niedrigen Abzuggewicht (was für diese Waffe durchaus sinnvoll ist), kann es dann leicht zu einer ungewollten Schussabgabe oder gar einem Feuerstoß kommen.
Die Lösung: Ein spezieller MP7 Holster (den es schon gibt) – dann muss die MP7 auch nicht mehr ständig in der Gegend rum baumeln und ist im Ernstfall sogar noch schneller im Anschlag
Als Einsatz-Laie: Ich war davon ausgangen, dass deutsche Soldaten im Gegensatz zu unseren amerikanischen Freunden die Waffe im Lager in der WaKa lagern. Liege ich da grundsätzlich falsch? Wenn nicht, warum haben dann ausgerechnet die Kameraden vom Stab eine Waffe am Mann?
@ Buxe: jeder hat grundsätzlich seine P8 am Mann und das G36 „griffbereit“. Eskaliert die Lage ist auch das G36 am Mann. MP7 ist mMn optional für Kr welche raus fahren.
Ich habe auch hier im Grundbetrieb und in der EinsVorbereitung festgestellt, dass besonders die MP7 in vieler Augen als „coole“ Alternative angesehen wird und viele sie lieber haben wollen als das G36. Und das, obwohl sie kaum bis gar nicht daran ausgebildet sind. Selbst oder gerade die Jungs, die vielfach einsatzerfahren sind, machens den jüngeren Kameraden falsch vor, wie mit Waffen, besonders mit solchen, die eine geringen Schwenkbereich haben, umzugehen ist.
@JCR: leider sind die StOffze in irgendwelchen Stäben meist diejenigen, die die geringste Ausbildung an der Waffe haben. Nur verstaubt die bei ihnen im Büro, weil sie zu selten damit umgehen (müssen).
Und noch etwas OT: Die genannten StOffze sind leider auch oftmals die, die die MP7 oder kurze Schulterstützen und anderes Material horten und unbedingt meinen zu brauchen, obwohls den Jungs, die dann „draußen“ unterwegs sind fehlt.
MMn wäre hier eine Prioriserung für die Zukunft angebracht. Wobei ich niemandem sein Gewehr oder andere Schutz-/Ausrüstung vorenthalten möchte.
1. Was macht eine Waffe geladen /teilgeladen in einer Unterkunft?
AGA 1.Woche: Vor Betreten der Unterkunft, Waffe entladen… Sicherheitsüberprüfung
Theorie: In Termez steht ein Magnet und alle die beim IN Isaf Ihre Nacht dort verbringen müssen,bekommen über Nacht all Ihr Wissen, all Ihre Ausbildungskenntnisse entzogen.
Nur so ist es m.M.n. erklärbar, dass quer durch alle Dg-Gruppen, alle Führungsbereiche keiner mehr das macht, wozu wir alle ausgebildet wurden und jahrelang gedrillt wurden.
Anzugsordnung, BDL, Umgang mit Alkohol (warum geht an das Thema eigentliche keiner mal ran?) Ach ja…Ausbildung. Bei nur 2x schießen(wenn überhaupt) mit der MP7 in der Vorausbildung OMLT bedeuten ja schon,dass man aus der grossen IDZ-Kiste sich eine MP7 aussuchen darf …sieht cooler aus. Was ist aus dem Grundsatz Train as you fight geworden? Sie üben mit G36 und P8 (Ihren STAN-Waffen) zu Hause und im Einsatz wird alles montiert, was IDZ hergibt und da wundern wir uns über Unfälle?
Und wieder einmal…..
M1 Ausbildungsmangel
M2 Erziehungsmangel
Ich sehe hier beides, denn erstens kann sich kein Schuss lösen, wenn man nicht am Abzug spielt, ganz gleich ob sich wodurch auch immer der Sicherungshebel verstellt hat. Zweitens sind Langwaffen, und dazu zählt auch eine MP7, mKn an der entsprechenden Entladekiste zu entladen. Die einzige Waffe, die stets und ständig mindestens teilgeladen ist, ist die P8.
Spreche aus Erfahrung, da im Einsatz selbst MP7-Träger.
@buxe2000:
Nein, die Waffen sind nicht eingelagert (was bei dem ein oder anderen Kameraden gewiss nicht verkehrt wäre). Auf dem „Berg“ und im MeS haben wir die P8 ständig getragen, Langwaffe unterm Bett oder im Spind.
@JCR
Schade, es waren in der Statistik Einsatzkontigente 2012 : MP7 8 x Mannschaften, 5 x Stabunteroffiziere, 6 x Feldwebeldienstgrade, 0 Offiziere. Insgesamt ist aber der Faktor der ungewollten Schussabgabe 10 mal höher wie die anderer Waffen.
Zum Vergleich G36 : häufig Hauptfeldwebel, weniger OFw und Hauptmann, sowie Stabsgefreite, weniger StUffz
P8 : Häufig Stabsgefreiter, gefolgt vom Hauptfeldwebel, weniger in allen anderen Dienstgradgruppen.
Das widerlegt die Mär vom wenig waffenausgebildeten Offizier. 2011 war es nicht anders.
Man muss bei der MP7 aber auch erst einmal die Sicherung am Abzug für die „ungewollte Schußabgabe“ überwinden.
Und in einem Shelter gibt es nicht viele Gründe, seine Finger an die Waffe zu nehmen.
Das regelmäßige Überprüfen der Sicherung, das Stephan erwähnte, sollte eh jeder beherzigen und durchführen.
@Stephan – Da stimmen wir überein.
Jedoch muss man ganz klar zwischen einem mechanischen Mangel der Waffe und der Fehlerquelle Bediener unterscheiden. Bei der Fehlerquelle Bediener kann man bestimmte konstruktive Maßnahmen ergreifen, die dass Risiko unter Streß oder bei unbeabsichtigter Manipulation verringern. Dabei besteht immer ein Konflikt zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit.
Die Lösung für die MP7 – gerade gegen unbeabsichtigte Manipulation, ist der MP7 Holster. Bei der Verwendung des Holsters muss man auch nicht auf Geschwindigkeit verzichten oder einen unnötig schweren Abzug verbauen.
Eine Bundeswehr, die harten Waffendrill und empfindliche Strafen schon bei kleinsten Disziplinmängeln für überholt hält, sollte sich über die Folgen nicht wundern.
P.s Das Bild zeigt eine Softair. Ist deshalb interessant, da man hier den in der Realität gegebenen Safe-Action-Abzug der MP7A1 nicht sehen kann. –> Auf dem Bild fehlt also ein Sicherheitsmerkmal.
Harter Waffendrill ist nicht zielführend.
Wir sind mittlerweile einfach eine Gesellschaftt in der es kein bewusstes Empfinden für den Umgang mit Schusswaffen gibt.
Die überwiegende Mehrheit kommt vor der Bw Zeit nie in den Kontakt mit einer Schusswaffe.
Umso mehr wäre von Anfang an ein Bewusster Umgang gefragt. Z.B. Einsatzkontingente auch in der Heimat im Vorfeld des Einsatzes im Dienst immer Waffe am Mann, geladen mit Manövermunition.
Das ungewollte Entsichern der MP7 und des G36 wird als Ursache überbewertet. Solange man nicht am Abzug rumspielt, passiert auch nichts.
Bei der Pistole wäre es sogar längst überfällig, flächendeckend ein Modell ohne direkte manuelle Sicherung einzuführen.
Danke für die Aufklärung der Mär vom doofen Offizier J.Münster.
@Bang50
In dem Bericht werden Vorkommnisse aller HaWa und WaSys aufgeführt. Da tauchen auch ab und zu technische Störungen auf.
@ TPz1A8 – Treibt mir aber tiefe Sorgenfalten in die Stirn. Weil es entweder ein gravierendes Sicherheitsproblem wäre, wenn die mechnanische Sicherung so oft versagt, oder man hat es schlicht auf technischen Mangel geschoben – nach dem Motto:“Ich war es nicht! Das war das blöde Teil!“
P.s Ob eine ungewollte Schussabgabe durch einen technischen Mangel aufgetreten ist, kann wieso nur ein Sachverständiger feststellen. Deshalb würde ich zumindest mal ein Fragezeichen dran hängen ob 10% der ungewollten Schussabgaben durch technisches Versagen ausgelöst wurden.
@Bang50 Dann hab ich dich falsch verstanden. I.d.R. dürfte es tatsächlich nicht die Waffe sein, die defekt ist. Ich denke jedoch, dass es durchaus passieren kann, dass sich unbeabsichtigt die Sicherung löst und danach sich etwas im Abzug verfängt – und Schuss.
@Bang50 (nochmal, diesmal wegen Softair) ich bilde mir ein, dass der Safe-Action-Abzug zu sehen ist, in hellgrau, besser zu erkennen, wenn man dem Link folgt. Wieder mal ein Zeichen dafür, wie schwer es ist Softair und echte Waffen auseinander zu halten. Ich würde als Indiz aber eher auf die fehlende Aussparung im Magazin schauen, die bei der echten Waffe den Munitionsstand im selbigen anzeigt.
@Stephan – Ahh! Wenn man das Bild vergrößert ist der Safe-Action-Abzug eindeutig zu sehen. Danke! –> Kommando zurück!
Auf genaue 90% will ich mich jetzt nicht festnageln lassen. Uch habe vergessen „ca.“ Voran zu setzen. Ich prüfe morgen mal genauer.
@Bang
Ich könnte auf die idee kommen, dass sie „Vertreter“ für dieses tolle Holster sind.
Das Ding habe ich testen dürfen ! JA es ist sicher. Allerdings ist ein G 28 in seiner Transportbox auch sicher !:)
Dieses besagte Holster ist klobig, groß und passt an keine Uniform, geschweige den an den Oberschenkel. DA soll es aber hin. Wer bitteschön braucht eine MP 7 am Oberschenkel??? Schnelles ziehen und in den Anschlag gehen mag auf der Schießbahn und vor allem in der Theorie und den damit verbundenen Gedankenspielen wunderbar funktioniert haben. Im Gelände und im Fahrzeug taugt das Ding nicht für nen Euro!
Wie schon oft erwähnt: Wer seine Waffe lädt und entlädt an den dafür vorgesehenen Orten und das am besten im 4 Augenprinzip ist schonmal weit vorne. Wer seinen Abzug betätigt ohne ein Ziel zu haben, gehört in meinen Augen entsprechend behandelt. Ich habe in etlichen Einsätzen auch die MP 7 führen dürfen und habe mich an das Gehalten was mir mein Ausbilder beigebracht hat
1.) Immer die Sicherung kontrollieren (auch schon oft erwähnt)
2.) Immer eine Hand am Griffstück und somit die Kontrolle über die Waffe samt Sicherung und Abzug.
Zum Thema Drill:
Wer sich dem nicht unterziehen will, insbesondere im Umgang mit Waffen sollte vielleicht über sein Beruf nachdenken !
@Hans Tonnkäse – nein, ich arbeite weder für H&K noch für sonst einen Hersteller militärischer Güter. Wenn Sie den Holster als unzweckmässig empfunden haben, dann haben Sie auch sicher ein paar Verbesserungvorschläge und Anregungen weiterleiten können?!
Ich stimme Ihnen zu was den Umgang mit der Waffe betrifft, besonders da die MP7A1 über einen Safe-Action-Abzug verfügt. Trotzdem scheint es häufig zu ungewollten Schussabgaben zu kommen in Situationen wo sich die Waffe durch reiben an der Weste etc.. selbst entsichert. Als MP7 Träger wissen Sie, dass für diesen Vorgang nur eine Holsterlösung ein wirklich 100% Lösung bringt (egal von welchem Hersteller der nun kommen mag).
P.s Tragen Sie Ihre P8 eigentlich in der Hostentasche – wenn nein – warum nicht? Ich denke Sie verstehen worauf ich hinaus möchte.
Die MP7 ist eine hervorragende Waffe und deckt den Bereich zwischen Pistole und Sturmgewehr perfekt ab. Die Sicherungskomponenten funktionieren und die Waffe ist von der haptischen Bedienung sehr gut.
Nach meiner Bewertung ist das Ganze auf einen Handhabungsfehler/ Ausbildungsfehler zurückzuführen.
Ja, der Sicherungshebel kann sich an der Ausrüstung verstellen, aber deshalb löst sich noch lange kein Schuss.
Erzieherische Maßnahme –> 10h Waffenausbildung, 2 Wochen mit MG zum Essen und vor der gesamten Kompanie Unterricht halten Vorgang der Waffe beim Schuss.
….bei Wiederholung Repatriierung….Geldstrafen sind albern
@Hans Tonnenkäse
Zustimmung auf ganzer Linie
@Bang50
Da ich gut ausgebildet bin, würde ich auch meine P8 in der Hosentasche tragen.
Nochmal: wer nicht am Abzug spielt, wer das 4-Augen-Prinzip bei der Sicherheitsüberprüfung beherzigt (und wo ein Führer ist, der dies auch konsequent durchsetzt) minimiert das Risiko deutlich. Die Fehlerquelle ist mMn in erster Linie der Mensch. Ich habe bereits in meiner AGA 1993 gelernt, dass man eine Sicherheitsüberprüfung nicht in einem Gebäude durchführt und übergebe heute noch meine Waffe mit einer entsprechenden Ladezustandsmeldung. Und trimme auch meinen unterstellten Bereich entsprechend.
@ Signal75 – *Respekt* – sie sind mutig. Die Ausbildung die mich dazu befähigt, eine Pistole in der Hosentasche daran zu hindern sich zu entsichern und den Abzug zu betätigen, muss mir entgangen sein.
@Bang
Also eine P8, bei der sich im teilgeladenem Zustand in der Hosentasche ein Schuss löst (selbst bei durch Bewegung unwahrscheinlichem Fall der Entsicherung) ist mir neu. Und wenn die Sicherung bereits so locker ist, dass sie sich von selbst verstellt, ja, dann kann ich wiederum nur feststellen, dass auch hier wieder ein Ausbildungsmangel vorliegen würde, denn wenn ich an meiner (sic!) Waffe einen Mangel feststelle, dann geh ich zur WaffenInst und lasse diesen Mangel beheben……aber dazu muss ich auch entsprechend ausgebildet sein und nicht nach dem Motto „Da passiert schon nix“ verfahren. Der ein oder andere hat wohl zu oft BlackHawkDown gesehen: „….das ist meine Sicherung“
…eine P8 combat hat z.B. überhaupt keine direkte Sicherung und die würde ich auch in der Schlafanszughosentasche tragen, alles eine Frage der richtigen Ausbildung und der Einstellung zu Waffen.
Meine Sicherung ist der Finger ;-)
….da leider einige Innendienst geprägte Soldaten die Waffe als Bedrohung und als etwas Unangenehmes betrachten und ähnliche sozialisierte Vorgesetzte Ausbildungsmängel mit Geldstrafen beantworten, kann das nicht besser werden.
wie sagte mein alter Fallschirmjäger Zugführer, damals auf Kreta, …“Training ist alles und alles ist Training“……:-)
@von Schill
Wobei ich den Umgang mit und das Verhältnis zu einer Waffe nie von der Funktion des Soldaten abhängig mache. JEDER muss seine Waffe beherrschen. Ansonsten….bleib einfach weg und gefährde Dich und andere nicht!
Ausbildungsmangel ist durch AUSBILDUNG zu beseitigen,
Erziehungsmangel durch Erziehung.
@Signal75 – Das mit dem teilgeladen Zustand hätten Sie fairerweise erwähnen müssen – sonst kommt vielleicht jemand auf eine falsche Idee ;-)
Ansonsten liegen wir nicht weit auseinander – der Grundpfeiler ist das Verständnis über die Funktionsweise einer Waffe. Nur wer das verstanden hat, kann eine Waffe in verschieden Situationen sicher führen.
@Bang50
Selbst bei einer fertiggeladenen und entspannten P8 wäre es schwer, das Abzugsgewicht beim bloßen Tragen in der Hosentasche zu überwinden. Es sei dann man spielt dran herum
@Signal75
Volle Zustimmung!
Ich bewerte es deckungsgleich.
Andere NATO Nationen agieren grundsätzlich nach der Devise;
Jeder Soldat ist in erster Linie ein Kämpfer und dann Spezialist.
off topic…aber passt ein weinig dazu: :-)
….man kann auch noch mit Ende 50 als höherer Stabsoffizier militärisch fit und einsatzbereit sein und wie ein Soldat auftreten, man kann aber auch wie der
Opa von Werthers Echten oder der Weihnachtsmann auftreten ;-)
[Tut mir leid, Links zu Verlagswebseiten wie rp-online finden hier nicht statt… T.W.]
http://www.kommando.streitkraeftebasis.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NmEzODY5MzM3MjY0NzcyMDIwMjAyMDIw/image_large.jpg
@ J. Münster
Interessante Statistik, da dürfte das ein oder andere Fw-Steiner-Gedächtnisbildchen auf dem Nachttisch umgefallen sein *g*
Ich habe die MP 7 auch führen dürfen und muss sagen, mein Fazit fällt geteilt aus. Die Sicherungshebel verhaken sich tatsächlich dermaßen schnell in der Ausrüstung, das meine Soldaten eine Art Kameradencheck bei jeder möglichen Gelegenheit ein- und durchführten. Es wirkte, in vier Monaten keine einzige ungewollte Schussabgabe. Ansonsten gibt es keine wirklich gute Erklärung für die Anhäufung an Zwischenfällen, außer persönliche Unachtsamkeit oder Überforderung (gepaart mit Langeweile…).
Alles in allem hätte ich mir für meine Soldaten (MedEvac) ein G36kurz gewünscht, weil diese (auch vom Ausbildungsstand her) die bessere Waffe für unsere Zwecke gewesen wäre. Aber da wurde mir gesagt, dass die nur für SpezKräfte zugänglich sei. Vom Einsatz her denken^^
Zur P8: Vier Monate am Stück „fertig geladen, entspannt und entsichert“ ohne ungewollte Schussabgabe ist wirklich keine Seltenheit. Man muss nur wissen, was man tut.
….Wusste ich nicht Herr Wiegold….:-)
http://si.wsj.net/public/resources/images/NA-BH168_RETIRE_G_20100723180259.jpg
Also mir fallen spontan viele Möglichkeiten ein, warum eine Waffe (G36, P8, MP7) ungewollt entsichert werden kann. Jeder der schon einmal eine Waffe über Wochen hin geführt hat kennt das. Man macht sein Routinecheck und wundert sich warum die Waffe nicht gesichert war. Dies passiert zwar selten aber es kommt vor.
Mir fällt aber beim besten Willen kein Szenario ein, wie dann auch noch versehentlich/ ungewollt/nicht händisch der Abzug betätigt wird.
Das eine kann passieren, das andere nur durch Spielerei. Ich sehe daher einen Ausbildungs- und Erziehungsmangel.
@ Freiherr von Schill | 06. August 2013 – 23:00
Link funktioniert nicht.
Die Statistik ist für die Katz, da die Relation fehlt. Wie viele der Schußabgaben waren nicht in die Entladekiste, die ist ja schließlich dafür da, und wie oft hat dieser Personenkreis täglich seine Waffe geladen und entladen?
off topic als visuelle und methodische Auflockerung
..für Leser bei denen der Link nicht funktioniert, es ist ein drahtiger US Viersterne General, übrigens mit SOF und Ranger Qualifikation zu sehen (Mc Chrystal) und auf dem ersten Bild ein netter Generalinspekteur mit Bauch und ein ebenfalls netter Stabsoffizier mit noch gemütlicheren Bauch, was natürlich nichts über die militärische Qualifikation aussagt.
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zurück zum Thema…
@ Freiherr von Schill
In dieser Sache gebe ich Ihnen ja recht. Aber Ihre Bewunderung für US-Generale verblüfft mich jetzt doch. Sie wissen schon, warum. (btw: Die russischen Stabsoffiziere sind auch keineswegs alle wodkascheue Asketen.) Wir brauchen das aber nicht weiter auszudiskutieren.
@ Kutscher
„Harter Waffendrill ist nicht zielführend.“
Soweit ich mich erinnern kann, aber vlt gibts diese AnTra 8 nicht mehr, stand dort geschrieben:
„Beherrschen kann nur durch Drill erreicht werden… “ Oder so in der Art. Und Drill muss ja nix mit „DummF****“ zu tun haben!
.@KeLaBe
..meine teilweise Bewunderung für bestimmte US Generäle/ Admiräle ist rein militärisch fachlicher Natur und ist von geopolitischen Sichtweisen zu trennen.
Ich wusste, dass Sie dahingehend nachfragen :-)
…hier noch einer, der bestimmt sich keine unbeabsichtigte Schussabgabe leisten würde und in seinen Reihen dulden würde…
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/87/William_McRaven_commander_of_the_US_Special_Operations_Command.jpg
…mal schauen, vielleicht gibt es in ein paar Jahren diesen Typus an militärischen höheren Führern auch bei uns…
EIne Lösung (meiner Meinung nach):
Man gebe jedem Soldaten seine persönliche Waffe und lasse ihn diese auch im Tagesdienstbetrieb immer und überall(falls möglich) teilgeladen/fertig geladen mitführen.
Das ganze nennt sich Sensibilisierung und funktioniert großartig.
Ob nun beim neuen Schießausbildungskonzept, wo ich dies selbst so ausbilde, oder bei anderen Armeen. Wir dürfen unseren Soldaten keine Angst vor der Waffe machen indem wir diese wie Diamanten behandeln und nur im Einsatz ausgeben.
Fehler werden immer passieren, ob mit Absicht oder aus dummen Zufall, allerdings in einem weitaus geringerem Maß als nun.
Wenn ich mich an eine Waffe gewöhnt habe, werde ich damit nicht mehr rumspielen und mich und andere in Gefahr bringen. Stichwort : Professionalität
Wer Angst vor diesem Zustand hat, der sollte sich einmal vor Augen führen was die Hauptaufgabe des Soldaten geschichtlich gesehen war und auch noch größtenteils sein sollte – Krieg führen!
@Voodoo Ich hatte im Einsatz auch G36k, ich gehöre aber keiner Spezialeinheit an… Mag vielleicht daran liegen, dass unser Vorgängerkontingent durch die KreisSparKasse gestellt wurde und wir deren Ausrüstung zu großen Teilen übernommen haben, aber…
Bei uns lag es an den höheren Entscheidungsträgern, die sich ziemlich fix haben von oben abspeisen lassen. Es war schnell klar, dass die Waffen da sind und „im Depot vergammeln“ – aber wenn z.B. schon der Entscheider in der S4 Leiste mit Sport und Betreuung beschäftigt ist („Die Waffe kenne ich ja gar nicht….“), entsteht eben kein Zug im Kamin. UND wir waren ja nur im „doofen“ SanEinsVbd, was wollen DIE den mit G36k *schock* Ich sags ja… vom Einsatz her denken…schon klar…
Die Tatsache, dass der ein oder andere US-StOffz oder General schon den einen oder anderen Krieg mehr geführt hat, sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass auch diese Herren ihre Defizite haben… .
Ansonsten geht mir hier dieses „harter Front-Kämpfer“ vs. „fetter nutzloser StOffz“ gehörig auf die Nerven… die Einen waren mal jung und die Anderen werden hoffentlich älter…im Einsatz… als OSF im Innendienst.
Nehmt mal das „Klagt nicht kämpft-Poster“ von der Wand. Auch mit über 50 kann (und sollte) Mann physisch und ausbildungstechnisch up to date in Einsätze gehen können.
Den etwas dickbäuchigen IT-Spezialisten StOffz, der in seinem stillen Kämmerlein Wichtiges verrichtet gibt es übrigens auch in anderen Streitkräften.
@someone:
Wieso sind die Statistiken „für die Katz“, nur weil bei der ungewollten Schussabgabe nicht zwischen „in die Entladekiste“ und „woanders“ unterschieden wird?
Es ist keineswegs gewollt in die Entladekiste zu schießen, sie dient lediglich dazu mögliche Folgen zu minimieren.
Ungewollte Schussabgabe ist immer ein Verstoss gegen Vorschriften und Befehle, auch an der Entladekiste.
Und Erklärungen gibt es nur drei dafür:
Fehlende Belastbarkeit (kein stressresistentes Beherrschen der Waffen).
Ausbildungsmangel (führt im Einsatz eine Waffe an der vor dem Einsatz unzureichend ausgebildet wurde).
Erziehungsmangel (Regeln sind nur für die anderen, ich bin der Meister und darf die Form brechen).
@FlaOffz
Kann sich jeder noch so gut ausgebildete Schütze von der Möglichkeit befreien, versehentlich einen Schuss zu lösen?
Würden sie oder irgendjemand anders hier, von sich behaupten, dass kann mir NIE passieren?
Kann ein Dachdecker von sich behaupten, ihm würde niemals eine Dachpfanne aus der Hand rutschen?
Wo geschossen wird bzw. mit Waffen hantiert wird passieren Fehler. Die können natürlich, in ihrer Folge, dramatisch sein aber zu verhindern sind sie nur wenn wir das Schießen einstellen.