Hochwasser und NH90: Die Sache hat (k)einen Haken

Im Kampf gegen das Hochwasser – inzwischen hauptsächlich an der Elbe – setzt die Bundeswehr fast alle ihre Hubschrauber ein. Die altgedienten Maschinen vom Typ CH53 und Bell UH1D transportieren Sandsäcke an die gefährdeten Deiche, und auch der zur Ausmusterung vorgesehene Typ Bo105 muss noch als Packesel herhalten. Selbst SeaKing-Helikopter der Marine wurden zur Deichrettung ins Binnenland abkommandiert.

Nur das neueste fliegende Transportgerät der Truppe kann da noch nicht mitmachen. Der NH90 fliegt zwar. Aber nur  im Personaltransport (und auch mit Medienvertretern) über den Fluten, jedoch nicht mit den Big Packs mit Sandsäcken. Der Grund ist einfach: Das bislang ausgelieferte Vorserienmodell des NH90 hat – noch – keinen funktionierenden Haken für eine Außenlast. Mit anderen Worten: Da dürfen die Jungs noch keine Sandsäcke drunterhängen.

In militärischen Fachkreisen heißt es, der derzeit montierte Haken habe bei Versuchen drei mal die Last ausgelöst – ungeplant. Für den Hochwassereinsatz ist das noch nicht so das Richtige.

Nun sind von den bislang ausgelieferten 28 Maschinen zwölf für den Einsatz in der Forward MedEvac-Rolle in Afghanistan konfiguriert, da spielt die Außenlast keine Rolle. Die übrigen fliegen dann halt erst mal ohne Außenlast. Bis der Haken nachgebessert ist.