Hochwasser: Der Bundeswehr-Thread

Das Thema Bundeswehr und Hochwassereinsatz beschäftigt die Leser von Augen geradeaus! zwar nicht ganz so stark wie der EuroHawk…. aber doch genug, dass ich der Bitte um einen gesonderten neuen Thread nachkomme.

Unten angehängt die Lagemeldung des Kommandos Territoriale Aufgaben vom (heutigen) Montagmorgen. Ergänzend habe ich mal nachgefragt, wie viele Reservisten derzeit im Einsatz sind – diese Zahl, heißt es, lasse sich (noch) nicht beziffern. Derzeit werden nicht Reservisten zum Hochwasser-Einsatz aufgerufen, sondern diejenigen integriert, die sich von sich aus bei ihren Einheiten melden.

Die Meldung von heute 0700 Uhr, weitgehnd identisch mit der vom Sonntagabend:

Die Bundeswehr unterstützt auf Bitte der Bundesländer Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Rahmen der Katastrophenhilfe die Einsatzkräfte im Kampf gegen das Hochwasser.

Insgesamt stehen 20000 Soldaten für den Hochwassereinsatz zur Verfügung. Davon sind am heutigen Morgen ca. 12000 Soldaten aktiv im Einsatz (Sachsen-Anhalt 4600, Sachsen 3600, Niedersachsen 1800, Mecklenburg-Vorpommern 800, Bayern 800, Brandenburg 400, Thüringen 40). Andere Kräfte befinden sich in der Regeneration oder als Reserven in einsatznahen Verfügungsräumen, um zeitnah zu den Hochwasserschwerpunkten verlegt werden zu können.

Zum Einsatz kommen neben Soldaten aus aktiven Truppenteilen auch Reservisten, mit Schwerpunkt in den Bezirks- und Verbindungskommandos zu den regionalen Behörden. (Auch Teile der neuaufgestellten Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSUK) Thüringen sind eingegliedert in ihren Patenverband Führungsunterstützungsbataillon 383, zudem sollen am Anfang der Woche Reservisten aus Niedersachsen aktiviert werden).

Auch Soldaten der verbündeten Streitkräfte aus Frankreich und den Niederlanden stehen den Einsatzkräften zur Seite. Neben einem niederländischen Pionierbataillon (101 Geniebataljon, knapp 200 Soldaten) unterstützen auch französische Soldaten der Deutsch-Französichen Brigade im Hochwassergebiet.

Die Unterstützungsleistungen umfassen u.a. den Einsatz von Soldaten bei der Deichsicherung (Befüllen und Verbauen von Sandsäcken, Abwurf von Sandsäcken/Big Packs an gefährdeten Deichstellen und Überwachungsflüge mit Hubschraubern), die Unterstützung bei der Evakuierung gefährderter Personen und der medizinischen Notfallversorung, die Bereitstellung von Unterkunft und Verpflegung für die Einsatzkräfte sowie erste Aufräumarbeiten in Bayern. Zur Deichüberwachung wurde gestern ein Aufklärungsflugzeug (Dornier DO 228) mit Infrarotsensorik eingesetzt.

Die Kräfte vor Ort werden in Bayern durch die Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall und die Panzerbrigade 12 aus Amberg, in Sachsen durch die Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg, in Sachsen-Anhalt durch die Panzerbrigade 21 aus Augustdorf, im nördlichen Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg durch die Panzergrenadierbrigade 41 aus Torgelow und in Niedersachsen durch die Panzerlehrbrigade 9 aus Munster geführt.


(Archvifoto vom 6. Juni: Sandsäcke und ein DDR-Grenzpatrouillenboot vor dem Grenzmuseum in Schackenburg an der Elbe)