Bundeswehr: Die Hochwasser-Bilanz

Die Bundeswehr hat am (gestrigen) Mittwochmittag ihren Hochwassereinsatz beendet; heute gibt es die Bilanz des größten Fluthilfeeinsatzes in ihrer Geschichte. Bis zu 20.000 Soldaten waren im Einsatz (weil die Frage immer wieder kommt: darunter 520 Reservisten), insgesamt gab es 13.000 einzelne Unterstützungsleistungen. Die Hubschrauber von Heer und Luftwaffe waren 1.400 Flugstunden in der Luft (in der Aufzählung fehlt die SeaKing der Marine, deshalb ist nicht klar, ob die Flugstunden mitgezählt sind), 60 Stunden lang flogen Seeaufklärer die Deiche ab.

Die Bilanz im O-Ton des Kommandos Territoriale Aufgaben:

Die Bundeswehr hatte auf Bitten der Bundesländer Bayern, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, die zivilen Kräfte bei der Bekämpfung des Hochwassers unterstützt. Der Einsatzraum der Bundeswehr erstreckte sich von den Alpen bis an die Küste über insgesamt rund 1000 Km. Es war der bisher größte Fluthilfeeinsatz, den die Bundeswehr je hatte.

Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr hatte mit Wirkung vom 19. Juni 2013, 12:00 Uhr, den militärischen Katastrophenalarm aufgehoben und damit den Hochwassereinsatz der Bundeswehr abgeschlossen.

In den Spitzen standen bis zu 20.000 Soldaten und Reservisten der Bundeswehr aus allen Organisationsbereichen (Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis und Sanitätsdienst) im Hochwassereinsatz zur Verfügung. Davon waren zeitweise bis zu 18.000 direkt zur Deichsicherung eingesetzt.

Bilanz der unterschiedlichen Unterstützungsleistungen:

Personal:
– zeitweise bis zu 20.000 Soldaten im Fluthilfeeinsatz
– darunter ca. 520 Reservisten im Einsatz
• davon 170 Reservisten der neuen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) und 350 Reservisten in Kreisverbindungskommandos, Bezirksverbindungskommandos und im Lagezentrum Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KVK, BVK, LZ KdoTerrAufgBw)
– ca. 500 Feldjägerkräfte im Einsatz
Geleistete Arbeit:
– Es sind ca. 330 Hilfsanträge durch die betroffenen Bundesländer gestellt worden, aus denen ca. 13.000 Unterstützungsleistungen hervorgingen
– ca. 330 Personen wurden durch die Bundeswehr evakuiert
• davon ca. 160 per Hubschrauber
• ca. 170 per Fahrzeug
Material:
– Es wurden unter anderem ausgegeben:
• ca. 2900 Feldbetten
• ca. 5300 Decken
• ca. 2,3 Mio Sandsäcke
– ca. 150 Transportfahrzeuge im Einsatz
• ca. 50.000 Km gefahren
• ca. 2600 to transportiert
Sanität:
– ca. 450 Sanitäter sind im Einsatz gewesen
– Einsatz von ca. 2900 Feldkrankenbetten
– ca. 450 Krankenhausbetten
– ca. 110 Krankenwagen waren im Einsatz
Luftfahrzeuge:
– ca. 1400 Flugstunden mit mehr al 30 Hubschraubern geleistet, Bell UH 1D, BO 105, NH 90, CH 53
• insgesamt wurden ca. 4300 to Material bewegt
– Seefernaufklärer PC3 Orion und DO 228 waren ca. 60 Stunden zur Deichaufklärung im Einsatz

(Foto: Über die geflutete Straße trägt ein Soldat die zivile Helferin zu ihrem Einsatz auf dem Deich – Bundeswehr/Neustadt via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)