Nächste Woche auf der re:publica: Die Digital Natives ziehen in den Krieg
Ein bisschen spät dran bin ich mit der Ankündigung…. aber dann gab’s ja schon vergangene Woche eine im Bendler-Blog: Der Bendler-Blogger Sascha Stoltenow und ich werden nächste Woche auf der re:publica in Berlin, so eine Art Blogger/Social Media/Onlineallesmögliche-Konferenz sprechen, und zwar über die Digital Natives, für die social media Teil ihres Alltags sind, aber auch Militär, Einsatz und letztendlich Krieg. Und zugleich über social media, die wie selbstverständlich Teil der (Informations)Kriegführung werden.
Aus dem Ankündigungstext:
Das Social Web wird zum Kriegsgebiet – nicht metaphorisch, sondern ganz real: Die israelischen Streitkräfte stellen das Video eines Raketenangriffs auf einen Hamas-Führer binnen Stunden auf YouTube ein; Soldatinnen posieren im Kampfanzug auf Instagram, die Heckler&Koch-Facebook-Seite in den USA hat mehr als 100.000 likes („Happiness is a belt-fed gun“) und in Afghanistan liefern sich ISAF und Taliban Wortgefechte auf Twitter.Für die Digital Natives sind soziale Medien ein selbstverständlicher Bestandteil ihres Lebens, und wenn sie in den Krieg ziehen, zeigt sich das in ihren Social Media-Kanälen. Genau dort agieren auch die institutionellen Kriegsparteien. (…) Der Kommandokämpfer wird zum Vertreter einer kriegerischen digitalen Boheme, der sich nur durch den Gegenstand seiner Arbeit vom Hipster in Berlin unterscheidet.
Da freu‘ ich mich drauf, auch auf die Diskussion mit den re:publica-Besuchern.
Und ja, sowohl Stoltenow als auch ich wissen, dass das Foto oben das Rheinmetall-Pressefoto für Gladius ist, also Infanterist der Zukunft – Erweitertes System. Aber, wie ein amerikanischer Kollege neulich schrieb: Ist das nicht sozusagen Google Glass for Combat?
In dem Zusammenhang könnte man ja auch nochmal auf diesen Vorfall aus dem Jahr 2007 eingehen, der sich im Irak ereignete:
http://defensetech.org/2012/03/15/insurgents-used-cell-phone-geotags-to-destroy-ah-64s-in-iraq
US-Soldaten machten Fotos von Apache Helikoptern, die gerade auf einen Fliegerhorst im Irak verlegt worden waren, und veröffentlichten die Bilder im Internet. Die Insurgenten ermittelten anhand der Geo-Tags in den Bilddateien den genauen Standort der Helikopter und griffen mit Mörsern an. Bei der Aktion wurden vier AH-64 zerstört.
Deswegen gibt’s ja auch ein Flugblatt der U.S.Army, in dem erläutert wird, wie man beim iPhone und bei Kompaktkameras die GPS-Datenerfassung ausschaltet… (finde es grad nicht, aber es ist auch im Netz verfügbar).
There was a young lady named Bright,
Whose speed was far faster than light;
She started one day
In a relative way,
And returned on the previous night.
http://pjmedia.com/richardfernandez/2013/04/28/velocity/#more-28757
@T.W. Fernandez ist ein Pro…….;-)
Also wenn die digital natives in den Krieg ziehen, sollten sie vorher das F****** Manual lesen und sich nochmal überlegen, ob sie sich das wirklich antun wollen. Wer möchte kann sich mal die öffentlich zugängliche Doktrin vom Marktführer auf diesem Gebiet anschauen (Joint Publication 3-13 Information Operations). Die VR China und Russland machen so etwas ähnliches zwar auch, insbesondere Computer Network Operations, aber haben doch wahrscheinlich nicht diese Bandbreite und Differenziertheit an Operationen und machen das auch nicht öffentlich. Dazu gibt es dann noch die JPs zu Military Information Support Operations, Operations Security, Operations in Cyberspace, Electronic Warfare und Military Deception. Und das sind erst die Kernthemenen, die unter Information Operations zusammengefasst werden. Dies wird bei den US-Truppen noch in den Theater Engagement Plan des Combattant Command integriert, den es unterstützen soll und dann können die digital natives mal schauen, ob das alles noch so einfach und intuitiv ist, wie sie sich das vorgestellt haben.
Professionelle Kriegführung kann ja so langweilig sein… :-)
cynic2
Nur dass die digital natives schon fertig sind, bevor die anderen ueberhaupt ihren Plan fertig haben…..
Fighting inside the enemy’s C2 Cycle…..
@Cynic2
Da ist es wieder, das Missverständnis… wir reden nicht über Information Operations und theater engagement und Papierpläne der Digital Immigrants. Sondern über die Generation, für die das digitale Umfeld selbstverständlich ist, weil sie darin aufgewachsen sind. Was für sie auch eine Selbstverständlichkeit im Krieg bedeutet.
kanonenfutter2.0
Mir graust es ja schon vor der Zukunft… instagramm fotos vom kantinenessen, twitterupdates zwischen dem schießen, vielleicht gewehre mit eingebauter facebook integration?
@skalg,
Das haben die Ritter auch gesagt, nachdem die Armbrust auf dem Gefechtsfeld auftauchte, und der Plebs began, den Adel vom Pferd zu holen….
@klabautermann
Ich nutze seit 5 Jahren ein Bild von OLPC mit einem afrikanischen Kindersoldaten….
Man könnte es auch Gladius light, mit offenem betriebssystem, battlecam und Blue force tracker vollintegriert nennen…. Da bleibt dann schon die frage, ob die wirklich „nur“ kanonenfutter werden, oder sich nicht etwa die armbrustgeschichte wieder holt…..
Was den DN anbelangt, es gibt eine Geschichte aus Afrika, das Kinder, die a. Noch nie ein EPad gesehen hatten und b. Analphabeten waren, innerhalb von 6 Monaten die im Pad deaktivierte Kamera gefunden und aktiviert hatten…..
Die Generation die beim Fachhändler steht und fragt wie der Videorekorder funktioniert ist in der Regel die Aeltere….. (Videorekorder als Synonym für Smartphone, Pc, WLAN Router usw…)
„Der Kommandokämpfer wird zum Vertreter einer kriegerischen digitalen Boheme, der sich nur durch den Gegenstand seiner Arbeit vom Hipster in Berlin unterscheidet.“
Das klingt mir doch zu sehr nach Trendgeschwafel von Leuten, die „was mit Medien machen“ und ihre eigene Erlebniswelt dabei in ihrer Bedeutung deutlich überschätzen. Krieg hat die Eigenschaft, wenig virtuell zu sein, weshalb er in der Regel keine Hipster mit überzogenem Mitteilungs- und Geltungsbedürfnis anlockt, sondern sehr praktisch veranlagte Menschen. Diese sind manchmal zwar technisch etwas verspielt und neigten schon immer zu Ausrüstungsfetischismus, aber mit dem Latte Macchiato schlürfenden, prekär beschäftigen Hipster, der sich in einem Cafe in Prenzlauer Berg langweilt und die Welt über Facebook an seiner Langeweile teilhaben läßt und dem Soldaten, der am Ende der Welt mit einem elektronischen Führungssystem umzugehen versucht oder zwischendurch über Skype und mit zu langsamer Netzanbindung seine Ehe retten will, liegen in jeder Hinsicht Welten.
Auch die erwähnten Twittergefechte werden völlig überbewertet und haben auf das Gesamtgeschehen weniger Auswirkung als ein einzelnes gebrochenes Versprechen gegenüber einem Dorfältesten, der weder Twitter benutzt noch leeren Worten Bedeutung beimisst.
@ Resurgent
Krieg hat die Eigenschaft, wenig virtuell zu sein, weshalb er in der Regel keine Hipster mit überzogenem Mitteilungs- und Geltungsbedürfnis anlockt, sondern sehr praktisch veranlagte Menschen.
Krieg hat, außer vielleicht im sicheren Europa und Amerika, die Eigenschaft zu allen Menschen einer Region zu kommen, und von denen mit allen Mitteln geführt zu werden.
Narrativ, Koordination und Mobilisierung sind in irregulären Konflikten wesentlich, und Social Media daher hilfreich – und oft entsprechend umkämpft. (Kurze Ausführung am Beispiel Syriens)
Oder wenn’s militärischer sein soll: Special Warfare: Social Media and UW
@J.R.
„Narrativ, Koordination und Mobilisierung sind in irregulären Konflikten wesentlich…“
Ja, aber das war schon immer so, und dass der “ Kommandokämpfer zum Vertreter einer kriegerischen digitalen Boheme“ würde, folgt daraus absolut nicht. Für den Soldaten hat sich geändert, dass einzelne Aktionen potentiell globale Aufmerksamkeit bekommen können, aber das hat allenfalls sekundär etwas mit sozialen Medien zu tun, sondern war schon in den 80ern dank globaler Medien so.
Was ansonsten neu ist, ist das im Bereich Propaganda jetzt eben nicht nur Fernsehspots, Radiosendungen und Flugblätter genutzt werden, sondern eben auch Blogs, Twitter und Youtube.
Auch sonst geht die Faszination über das Medium absolut am Kern des Geschehens vorbei, weil sie das Medium mit dem tatsächlichen Geschehen verwechselt. Den arabischen Frühling etwa auf Twitter zurückzuführen, wie es viele besonders hippe und trendige Beobachter tun, ist zum Beispiel blanker Unfug.
Ich habe das Gefühl, dass hinter dieser Faszination über das Medium immer eine Mischung aus Selbstbezogenheit und Oberflächlichkeit steht, verbunden mit über Überdosis Ironie bzw. Mangel an Ernsthaftigkeit sowie Belustigung über die drolligen Taliban oder andere Einheimische die jetzt Twittern. Mit Twitter und Facebook kann der Hipster etwas anfangen, aber mit existentiellen Problemen der Masse der Araber wegen steigenden Nahrungsmittelpreisen und islamistischen Mobilisierungsstrukturen nicht. Vielle Hipster-Journalisten sahen damals nur was sie sehen wollten und hielten den arabischen Frühling für etwas sehr vertrautes, weil sie ihn in Form englischsprachiger Blogbeiträge etc. wahrnahmen, bei denen ein paar junge Frauen in Rebellenpose ein paar Kleidungsstücke ablegten und vertraut klingende Phrasen bloggten. Davon, dass am Ende Muslimbrüder und Salafisten als dominierende Kräfte daraus hervorgingen, deren wichtigster Gegner nicht ein paar ägyptische Hipster waren sondern das ägyptische Militär, war man dann völlig überrascht, weil dieser Teil der Wirklichkeit in ihrem kleinen virtuellen Ausschnitt der Welt leider nicht vorkam.
Als wirklich störend empfinde ich das ganze Gehabe der Digitaleuphoriker, die sich selbst richtig toll vorkommen, weil es ja neu und cool ist was sie machen, und weil sie nichts anderes kennen meinen, dass es furchtbar relevant sein müsse.
@all
Best German Block
Sorgt dafür, dass Herr Wiegold doch noch einen Preis bekommt!
Jetzt jeden Tag abstimmen!
@Resurgent: Wenn es immer schon so war, frage ich mich, was Sie meinen, warum sich also nichts geändert hat und was dementsprechend zu tun (oder zu unterlassen) ist.
@J.R.: Danke für den Link. Vielleicht können wir das noch einbauen.
@Sascha Stoltenow
Es gibt einen reichen Erfahrungsschatz zum Thema irreguläre Kriegführung, den man z.B. systematisch aufarbeiten und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen für den Einsatz der eigenen Kräfte umsetzen könnte. Natürlich redet man in Deutschland lieber über Twitter und Facebook, weil das keinem wehtut und absolut folgenlos ist, weshalb das Thema nicht als „heikel“ gilt und daher auch problemlos öffentlich diskutiert werden kann.
Wenn aber irgendwann die Geschichte des Afghanistaneinsatzes geschrieben wird, dann wird dessen Scheitern mit Sicherheit nicht darauf zurückgeführt werden, dass irgendjemand dort zu wenig gebloggt, getwittert oder seinen Status auf Facebook mitgeteilt hat.
@Resurgent: Die Formulierung stammt übrigens von mir. Meine Erlebniswelt ist, wie Sie eventuell wissen, etwas vielfältiger, und ich sehe durchaus strukturelle Ähnlichkeiten (bei unterschiedlichen Gefährdungspotentialen und körperlichen Anforderungen) zwischen jungen Menschen, die nach vorgegebenen Skripten, die Keywords eines Samwer-Startups optimieren und jungen Menschen, die nach vorgegebene Skripten einen Insurgent festsetzen oder OBL liquidieren.
@Sascha Stoltenow
Man kann natürlich beliebig Dinge miteinander vergleichen. Nur was bringt es festzustellen, dass hier zwei sehr verschiedene Tätigkeiten jeweils nach strukturierten Prozessen ablaufen? Der zentrale Aspekt des ganzen gerät dabei aus dem Blickfeld, nämlich dass bei aller Prozessorientierung die Bekämpfung eines Feindes letztlich von vielen Unwägbarkeiten abhängt, das Eingehen eines physischen Risikos verlangt und eine ganze Reihe von Konsequenzen hat, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.
@Resurgent: Wenn Sie das Thema aufmerksam verfolgen, sollten Sie festgestellt haben, dass mein Thema nicht ist, dass die Bundeswehr zu wenig twittert, sondern dass das BMVg u.a. eklatant versagt, wenn es darum geht, die von Ihnen angesprochenen Erfahrungsschätze zu heben. Weder ermutigt es Soldaten ihre Erfahrungen (intern) zu teilen, noch nutzt es seine Möglichkeiten, den Soldaten die verdiente Anerkennung zu Teil werden zu lassen, und von einer aufgeklärten sicherheitspolitischen Debatte wollen wir erst gar nicht sprechen.
@Sascha Stoltenow
Ich habe auch weniger Sie persönlich gemeint als den völlig sinnfreien Text, mit dem die Veranstaltung beworben wird, Stichwort „der Kommandokämpfer wird zum Vertreter einer kriegerischen digitalen Boheme“.
Und ich finde es wirklich auffallend, dass in Deutschland über die wirklich wichtigen Fragen nicht oder nur verdruckst geredet wird, die im Einsatz aufkommen, während die auf Harmlosigkeit angelegte Diskussion sich auch noch selbst bescheinigt, ach so kritisch und unbequem zu sein. Bezüglich des Kirchentags hatten Sie das ja schön herausgearbeitet.
@Resurgent:
„Der zentrale Aspekt des ganzen gerät dabei aus dem Blickfeld, nämlich dass bei aller Prozessorientierung die Bekämpfung eines Feindes letztlich von vielen Unwägbarkeiten abhängt, das Eingehen eines physischen Risikos verlangt und eine ganze Reihe von Konsequenzen hat, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.“
Würde ich, bis auf das physische Risiko (wo liegt das eigentlich bei einem Drohnen-Operator? Zu viel Pizza und Mate?), eins zu eins in Social Media Guidelines übernehmen. Danke! (Völlig ironiefrei)
@Resurgent: Wie gesagt, der völlig sinnfreie Text, stammt von uns. Dass er Sie nicht anspricht, ok. Was aber, wenn er gar nicht sinnfrei wäre, sondern einen Sinn hätte? Angesichts der Reaktionen, die wir bisher aus dem potentiellen Publikum erhalten haben, scheint er die gewünschte Wirkung zu erreichen, so dass wir dann dort vor Ort – wie vor zwei Jahren – die „wirklich wichtigen“ Fragen diskutieren können, unter anderem über Verantwortung von Unternehmen/Organisationen und Individuen. Die Probleme der Welt lösen nämlich die die sozialen Medien, wie viele glauben, sondern wir, und vielleicht können die Medien uns dabei helfen – oder auch nicht?
Ich für meinen Teil stelle auf jeden Fall fest, dass das BMVg einen solchen Dialog weder fördert noch sucht. Und dort, wo sie beginnen (Govermedia) bricht es zusammen. Stattdessen lädt man Jugendliche zu Spannung, Spiel und Spaß ein. Tolle Wurst.
@ Resurgent
Naja, die Konflikte und Parteien in Ägypten sind dann schon etwas vielschichtiger, auch was die Rolle des Militärs angeht (NZZ: „Armee auf Seiten der Muslimbrüder“).
Dass der Blickwinkel „Facebook-Revolution“ im Westen so gut ankommt, weil sie so gut in den hiesigen Lifestyle paßt würde ich nichtmal abstreiten.
Aber jene die sich daran abarbeiten machen in meinen Augen oft die Fehler, a) die Rolle dieser Platformen und die dahinterliegenden Notwendigkeiten (Narrativ, Koodination, Mobilisierung) nicht ernstzunehmen, unb b) in den entgegengesetzten Livestyle zu polarisieren.
b) Weil man ein Problem mit dem Hipster hat, wird dann der Islamist in den Vordergrund gestellt. Das verfälscht die Wirklichkeit genauso, und überspielt dass es in den Meisten Revolutionen durchaus um Würde und Mitbestimmung geht.
a) Meinungsmacht und das Steuern von Nicht-soldatischen-Akteueren ist in unkonventionelle Kriege wesentlich, und Social Media sind in der Hinsicht Mittel und „Schlachtfeld“ zugleich. Nicht das einzige, aber eins das durchaus immer mehr an Bedeutung gewinnt, und das in mehreren Rollen gleichzeitig. Und da gibt es durchaus qualitativen Unterschiede zu Flugblättern/Fernsehen und Co:
– Social Media haben praktisch keine Zeitverzögerung
– Es ist nicht auf Sender-Empfänger-Kommunikation beschränkt, und damit sowohl mächtiger als auch schwerer zu handhaben
– Der Zugang hat keine infrastrukturelle Hürde (im Gegensatz zu Fernseh- oder Radiosender, Druckpresse,…)
– Der Zugang zu Social Media ist anders als bei bisherigen Mitteln kaum zu kontrollieren oder zu beschränken
Und da gilt dann für jede Seite in einem unkenventionellen Krieg: Entweder sie nutzt dieses Terrain um den Gegner zu treffen, oder sie verzichtet darauf und macht sich angreifbar.
Wenn man dann noch bedenkt, dass „authentisch“ und „vor-Ort“ zwei bedeutende Merkmale für Social Media sind, dann ist da eben auch der einzelne Soldat gefragt.
Das ist halt schon was deutlich anderes als „jeder Soldat muss dazu beitragen schlechte Presse zu vermeiden“.
Prozesse und Zustände…..hm
Sind „Krieg“ und „Frieden“ komplexe Zustände oder in lineare Prozessbündel zerlegbar ?
Die einfache Pendelformel hat einen Gültigkeitsbereich von 5 Grad, die Pendelformel für 20 Grad füllt 7 Seiten mit nicht-linearer Mathematik in Schriftgröße 10 (könnte ich ins Netz stellen ;-)) Und das nur für das einfache Pendel. Für das Doppelpendel gibt es keine mathematisch-analytische Lösung.
Ich bin – durch Zufall und Beruf – seit seit 1973 ein „Nerd“. Computer sind kommunikationswissenschaftlich echte Idioten, denn sie haben ein binäres Alphabet ( Null und Eins) und sind von daher völlig unfähig menschliche Gehirne zu simulieren/emulgieren oder kognitiv vernetzen im Sinne eines individuellen oder (sozial)kollektiven Erkenntnis-/Handlungs-Mehrwertes.
Social Media sind eine digitale Pest.
„Würde ich, bis auf das physische Risiko (wo liegt das eigentlich bei einem Drohnen-Operator? Zu viel Pizza und Mate?“
Das würde ich als allenfalls affektplausibel bezeichnen.
Wenn man sich die Schizophrenie des Einsatzrythmus (bring your kids to school-go sit in your cubicle and kill some bad guys-drive home entertain your wife) vor Augen führt ist die Analogie zum Samwerzombie schon nicht mehr so einleuchtend.
Ich kann gerade keine Quelle anführen meine aber gelesen zu haben das es unter US-Drohnenoperateuren aus eben dieser Ursache zu erheblichen stressbedingten
Ausfällen / PTSD gekommen ist.
Abgesehen davon kann man zur Selbstwahrnehmung der Digirati ja Mozorovs neues Traktat lesen.
Trennung
„und sind von daher völlig unfähig menschliche Gehirne zu simulieren/emulgieren oder kognitiv vernetzen im Sinne eines individuellen oder (sozial)kollektiven Erkenntnis-/Handlungs-Mehrwertes.“
Ray Kurzweil just got a heartattack :)
….ach ja, und wer glaubt, dass die individuelle social-media-Datenbank wichtiger ist als die eigene, originäre, lebende und lebendige Persönlichkeit, der sollte sich mal bei Cicero schlau machen ;-)
@Klabautermann
Der in in den 70 und 80 Jahren befürchteten sozialen Vereinsamung als Spätfolge der Industrialisierung (nach dem Ende des Homo agricula) haben die Sozialen Medien aber den Zahn ganz gut gezogen ….
@Soenke
Schmarn !
Die social Media sind eine Placebo-Kommunikations-Plattform.
Ich twitter, also bin ich ?
Ich sehe schon den Begriff „social media“ als Widerspruch in sich selbst.
@ klabautermann
Warum nicht gleich:
„Kommunikationsmittel sind kommunikationswissenschaftlich echte Idioten, denn sie haben ein beschränktes Alphabet und sind von daher völlig unfähig menschliche Gehirne zu simulieren/emulgieren oder kognitiv vernetzen im Sinne eines individuellen oder (sozial)kollektiven Erkenntnis-/Handlungs-Mehrwertes.“
Damit haben Sie dann alles erschlagen, einschließlich der Sprache. ;)
Nur weil Leute sich gerne selbst reden hören ist ist ein Medium und seine Möglichkeiten doch nicht Murks.
@J.R.
stimmt ;-)
Ein Medium ist Selbstzweck (meistens heutzutage im Sinne eines Geschäftsmodells), Kommunikation zwischen Menschen ist eben kein Selbstzweck, sondern eine individuelle und kollektive Überlebens-/Lebensfunktion des homo sapiens. Und das funktioniert auf der kognitiven Ebene sogar ohne Sprache ;-)
…..und ohne formatisierte und formalisierte Schriftsprache.
Allerdings besteht ein Unterschied zwischen lokalen Erzählungen, die innerhalb von Sprachgrenzen und geographischen Distanzen leben, und veröffentlichten Berichten, noch schlimmer Videos, die weltweit verbreitet werden.
Das haben die Briten mit Ghandi und die Amis in Vietnam schon bitter bezahlen müssen. Und nun, wo die Leute mit Handycam in den Kampf ziehen, und jeder Idiot seine Verschwörungstheorie weltweit verbreiten kann, verschärft sich das Problem noch ein wenig.
Meines Erachtens wird man nicht umhin kommen, die Friedfertigkeitsdogmen und die daraus resultierende politische und moralische Verlogenheit stark zurückzuschrauben, und wieder einigermaßen ehrlich in der Öffentlichkeit darüber zu reden, daß Gewalt ein normales Mittel der Politik ist. Denn ohne diese Heuchelei ist es auch kein Skandal, das Soldaten im Kriegsgebiet anders mit Totenschädeln umgehen als der Beerdigungsunternehmer im Beisein der Trauergemeinde.
Wenn man den Pazifisten spielt, ist es ein Skandal, wenn man beim Töten gefilmt wird. Letztlich geht es immer um Erwartungshaltungen und Deutungshoheit.
Ich werde mir anhören, wie die Digital Natives in der Station reagieren, auch wenn ich ebenfalls die Ankündigung für übertrieben halte. Und ganz so neu ist das Thema ja auch nicht, wenn dieser Link erlaubt sein sollte: http://heise.de/-44262
[Detlef, die verlinkte Geschichte zielt auf etwas anderes… Und wg. des Links: Ich lasse ihn mal stehen; glaube allerdings nicht, dass der Heise-Verlag eine distanzierende Erklärung zum LSR abgegeben hat. Der Link wäre also hier nicht erwünscht – eine Ausnahme, weil älter ein Jahr und zudem Deine Story.]
@Soenke Marahrens
Der in in den 70 und 80 Jahren befürchteten sozialen Vereinsamung als Spätfolge der Industrialisierung (nach dem Ende des Homo agricula) haben die Sozialen Medien aber den Zahn ganz gut gezogen ….
? Bei wem wurde denn der Zahn gezogen? Es gibt wohl heute mehr Menschen ohne Sozialkontakte als früher. Ein Symtom könnten die Zunahme der psychosomatischen Krankheiten sein.
In der Schicht der Kultur-, Berufs-, Sozial-, Vereinsaktiven findet man genau diese Krankheitsbilder kaum wieder.
Es ist wohl auch da eine Frage der Dosis :-)
@elehan
Wenn ich mal an die damals avisierten neuen Staedte und den dann kurze Zeit spaeter aufgetretenen Sozialproblemen wie in Milbertshofen oder Neuperlach (oder Nürnberg Langwasser) erinnern darf….. Dann würde ich meine These dann doch wiederholen…..
Und für den Klabautermann
http://www.trendhunter.com/slideshow/funny-graphs#
Und bis #10 durchscrollen….
@ califax
daß Gewalt ein normales Mittel der Politik ist.
Dem ist aber nicht so.
Gewalt ist ein normales Mittel im Krieg, aber Krieg ist kein normales Mittel der Politik.
„Krieg ist der Prozess Anderen mittels Gewalt seinen Willen aufzuzwingen“ Clausewitz
Der „Wille“ konstituiert sich aus einem wie auch immer gearteten politischen Prozess. Insofern ist Krieg selbstverständlich ein normales Mittel. Die tatsache, das dies regional für Gewisse Zeiträume suspendiert ist (Insel der Seligen) ändert an der abstrakten Funktion des Instrumentes Krieg nichts. Krieg ist nie Selbstzweck
@J.R.
Krieg ist ein so normales Mittel der Politik, dass es sogar in der deutschen Gesetzgebung genau geregelt ist. Allerdings ist Krieg in diesem Sinne zum Glück nicht alltäglich, auch wenn der Kampfeinsatz mittlerweile Routine ist.
@Detlef: Was genau ist denn an der Ankündigung übertrieben?
@wacaffe: Genau das ist der Punkt. Und für den Draussie in Afg. ist die abendliche Skype-Kommunikation mit seiner Familie genau so belastend. Und die SoMe-Serien-Poster (Infinite Monkey, anyone?) klagen vermutlich nicht umsonst über Burnout.
@klabautermann: Richtig, Medien sind ohne Sozialität nicht vorstellbar, weshalb der Begriff sehr unscharf ist.
Und nur mal so: Dieses Internet ermöglicht, dass wir hier diskutieren. Ich halte das für einen Gewinn.
@ wacaffe
Nur weil etwas Mittel ist, ist es nicht automatisch ein normales Mittel. Eben weil er das nicht ist, ist er sowohl in der deutschen Gesetzgebung als auf international so eingeschränkt. ;)
Und wenn man einen Blick auf die Weltkarte wirft, dann ist die Insel der Seeligen ziemlich groß. Krieg ist die Ausnahme.
Wenn Sie also „selten und geächtet“ als „normal“ definieren wollen, von mir aus.
@Sascha Stoltenow: „Der Kommandokämpfer wird zum Vertreter einer kriegerischen digitalen Boheme, der sich nur durch den Gegenstand seiner Arbeit vom Hipster in Berlin unterscheidet.“ finde ich 1.) übertrieben mit der Formulierung „kriegerische digitale Boheme“ (die Bobos von Richard Brooke sind da viel zielführender) und 2.) auch noch irreführend, denn Berliner Hipster machen alles Mögliche, nur nicht die Arbeit der „Einheit 61398“ vgl
http://www.heise.de/security/meldung/Cyberspionage-Militaergeheimnisse-auf-dem-Silbertablett-1854243.html
@T.W: Ich will hier keinen Nebenkriegsschauplatz aufmachen oder Werbung betreiben, aber der Verlag hat sich (wie der Freitag, für den ich auch schreibe) mehrfach sehr eindeutig gegen das LSR ausgesprochen, siehe http://heise.de/-1815715
@Detlef Borchers
Genau das meinte ich und hatte es nicht gesehen. Dann ist ja Verlinken kein Problem.
(den anderen Link baue ich wieder ein)
@Detlef: Ich kenne Bobo Siebenschläfer, Richard Brooke nicht. Sollte mich das von der Diskussion ausschließen, freue ich mich über Literaturhinweise.
Zu 1.) Die catchy Formulierung ist natürlich übertrieben, denn sie ist Werbung. Der richtige Vergleich wäre vermutlich nicht der Kommandokämpfer sondern der XE-Freiberufler gewesen. Es gibt, wie wir wissen, die Contractorbalse, die den Konflikten durch die Welt folgt. Sie stellen für mich eine Sonderform der modernen Wissensarbeiter dar. 2.) ist als Argument nicht valide, denn wir schrieben ja, dass sie sich durch den Gegenstand ihrer Arbeit unterscheiden. DiemCyberspionage-Freelancer stellen da eine weitere Sondernform dar.
Und schließlich geht es uns darum, zu ergründen, was es bedeutet, wenn junge Menschen, die als Digital Natives in einer durch das Internet geprägten Kultur aufgewachsen sind, in den Krieg ziehen. Dazu wollen wir das Publikum auf eine kleine Tour d‘ Horizon einladen, bei der wir aus ganz subjektiver Sicht, Dinge vorstellen, die uns begegenet sind. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Richtigkeit. Wie immer gilt dabei: Wenn ale mit mehr Fragen aus der Session heraugehen, als sie mitgebracht haben, war es erfolgreich.
@ Söhnke Marahrens
Ich möchte nicht ausschließen, dass es digital natives gibt, die intutitiv militärische oder politische Wirkung im Ziel durch Informationen erreichen können. Die Mehrheit wird mit ihren Maßnahmen aber vermutlich nur auf die eigene Seite wirken, weil sie Kanäle, Produkte und Nachrichten wählt, die der eigenen Bevölkerung entsprechen, aber nichts mit der Zielgruppe zu tun haben, die sie im Zielgebiet erreichen wollen. Von den unbeabsichtigten Interferenzen mit anderen Operationen ganz zu schweigen, denn es soll ja im Idealfall durch Narrativ und Handlung eine Aussage vermittelt werden und nicht mehrere, die sich widersprechen.
Wenn er von allen Beteiligten verstanden, implementiert und eingeübt ist, geht der C2 Prozess für IO auch ziemlich zügig und resultiert in deutlich weniger Friktionen als intuitiv ohne C2 zu arbeiten und anschließend viel Zeit mit Schadensbegrenzung zu verbringen. Im aktuellen Wahlkampfjahr gibt es da schon gute Beispiele zu.
Eine interessante Parallele finde ich auch die vielen Personen in den Krisengebieten dieser Welt, die mit Schusswaffen aufgewachsen sind und aufgrund ihrer Erfahrung keine Zeit damit verschwenden zu zielen, wenn sie schießen. Den Eindruck kann man von einigen digital natives auch gewinnen. :-)
@ T.W.
Wenn der digital native klar einer Konfliktpartei zuzuordnen ist, sollte er durch eine IO Kampagne berücksichtigt werden – entweder als Teil der Kampagne oder als Teil der Umgebung, weil er ansonsten nämlich zu erheblichem Schaden in der Lage ist.
Und gerade derjenige, der seine Umwelt als selbstverständlich wahrnimmt, sollte sie einmal systematisch analysieren und strukturiert hinterfragen. Genau dies tun die „Papierpläne“, Engagement Plans und Zielgruppenanalysen, die denn auch stark von digital natives miterstellt werden. Aber um die Zeit zu sparen, selbst seine Ziele auf seine Situation abzustimmen, hat der digital native bestimmt schon eine app. :-)
@ klabautermann
Ob die eben angesprochene app „Kanonenfutter 2.0“ heißt, weiß ich nicht.
@cynic2
Ich sehe es eher anders, gerade wenn Krieg im Clausewitzschen Sinne die Auseinandersetzung des Geistes des einen mit den anderen ist, (natuerlich neben der Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, eh klar) dann sollte man doch tunlichst auf dem aktuellen Gefechtsfeld präsent sein, oder es geht einem so wie Napoleon 1812 in Moskau……
Oder wie General Mattis so schön sagte, beim Festlegen des Ende des Krieges hat der Gegner ein gehöriges Mass an Mitspracherecht….
@Sascha Stoltenow
„Es gibt, wie wir wissen, die Contractorbalse, die den Konflikten durch die Welt folgt. Sie stellen für mich eine Sonderform der modernen Wissensarbeiter dar. “
Schon in der Antike folgte den Heeren ein Troß mit Dienstleistern verschiedenster Art, und im 19. und 20. Jahrhundert kamen Journalisten, Söldner und Entwicklungshelfer hinzu. Ich sehe hier keine grundsätzlich neue Logik oder eine, die etwas mit sozialen Medien zu tun hätte.
„Und schließlich geht es uns darum, zu ergründen, was es bedeutet, wenn junge Menschen, die als Digital Natives in einer durch das Internet geprägten Kultur aufgewachsen sind, in den Krieg ziehen.“
Ich bin auf die Erkenntnisse sehr gespannt, aber mein persönlicher Eindruck war, dass dies bislang keine besonders relevanten Auswirkungen hat. Viele halten es eben für selbstverständlich ihre Privatleben über das Netz abzuwickeln bzw. zu präsentieren, was Auswirkungen hat wenn man unschöne Bilder etc. ins Netz stellt, aber kriegsentscheidend ist das doch bei weitem nicht.
@Sönke Marahrens
„…dann sollte man doch tunlichst auf dem aktuellen Gefechtsfeld präsent sein…“
Ich bestreite, dass soziale Medien ein relevanter Teil des Gefechtsfeldes sind. Wenn man schon mit Clausewitz argumentiert, kann man sagen, dass diese in den laufenden Einsätzen nicht Schwerpunkt sind, d.h. nicht der Punkt, an dem der Gegner oder man selbst eine Entscheidung herbeiführen kann.
Man könnte jetzt sagen, daß die öffentliche Meinung ein Schwerpunkt ist, die aber z.B. in Afghanistan nicht durch soziale Medien erreicht wird. In Deutschland wird sie davon bedingt erreicht, aber wenn man das Informationsumfeld als Teil des Gefechts definiert (ich bin sehr gespannt ob Herr Wiegold das getan hat), hat dies direkt nichts mit sozialen Medien zu tun, ebensowenig wie dies von Radio und Fernsehen abhängig war. Hier wird m.E. wieder das Medium mit dem eigentlichen Thema verwechselt. Das eigentliche Thema wäre das Verhältnis von öffentlicher Meinung und Kriegführung gewesen, aber ein so un-hippes, hartes Thema hätte die Hipster auf der re:publica vielleicht doch zu sehr verstört.
Bei der Durchsicht des Programms des re:publica fällt mir ein ausgesprochener Hang dieser Szene zur Selbstinszenierung bei gleichzeitig geringer Bereitschaft zu wirklicher Selbstreflektion auf. Man gefällt sich offenbar sehr in der Rolle des trendigen, alles ironisierenden, oberflächlichen, nichts wirklich ernst nehmenden, niemals erwachsen gewordenen Berufsjugendlichen.
Vor diesem Hintergrund wäre es ein wirklich interessantes Thema gewesen, twitternde Hipster einmal als Gegenstand von Kriegführung im Informationsumfeld zu betrachten. Den ersten Versuch, diese aufgrund ihres unerwachsenen Wesens leicht manipulierbare Subkultur mit einem „Shitstorm“ für eine militärische Intervention zu gewinnen, gab es mit „Kony 2012“ ja bereits.
Resurgent
Wie sieht denn dann aus Ihrer Sicht der Teil des des Gefechsfelds aus, auf dem eine Entsxheidung erzwungen werden kann?
Wenn wir die vier Domänen mal durch konjugieren
A. die physikalische …… Der Gegner stellt sich bereits im 12 (eigentlich im 2500.) Jahr nicht zur Entscheidungsschlacht. Und falls er es zwischen durch doch mal tut, erkennt er einen solchen Kampf nicht als Entscheidungsschlacht an, er nutzt das physikalische Gefechtsfeld (asymmetrisch richtig) nur zu gezielten Einzelschlaegen, d.h bildet nur dort Schwerpunkte wo er einen Erfolg erwarten kann…… (plus die ein oder andere gelegentliche Auseinandersetzung aus Spass am Gefecht (s. Kilcullen)
B. Die Informationsdomäne
Hier wirkt er immer professioneller in der Nutzung (hier nur Datenverkehr – keine Wirkung) sozialer Medien und an derer Formen inkl Informationsmanagement, Gelduebetragung, Drogenhandel, usw, er nutzt das Internet und alles andere Integrativ, (auch für negative Zwecke) und nicht exklusiv…. Wie das Militaer mit eigenen Systemen….
C. Kognitive hier wirkt er sehr gut, (durch Nutzung alter Medienu.a Drohungen gegen den Einzelnen, Point to Point Operationen gegen Entscheidungsträger und neuer Medien) mit unmittelbarer Wirkung auf die Soziale Domäne, auch hier wirkt er durch Nutzung von Twitter und Facebook,
D. Soziale Domäne hier liegt sein Jahrtausend Jahre altes Center of Gravity, nun sagen die modernen Theoretiker da bloß nicht angreifen, Sun Tzu hingegen sagt, Kenne deinen Feind so wie dich selbst und du wirst in 100 Schlachten keine Niederlage erleiden……
Kennen wir uns? Kennen wir ihn? Aber jeder erfolgreiche COIN Ansatz handelt danach…
Und deswegen tut ihm die Ausbildung in Lesen und Schreiben von drei jungen Frauen mehr weh, als die Ausbildung von drei Soldaten nach westlichen Masstaeben, denn die kann er wieder (dann mit neuer Ausbildung) auf seine Seite ziehen, die Frauen jedoch erkennen (und zwar sicher per Selbstreflektion und dann -Modifikation) ihre persönliche Lage….. Kein leichter Prozess…… Aber imho der einzige Ort für eine tatsächliche Entscheidungsschlacht, ggf auch nur per Methode steter Tropfen hoehlt den Stein…. Sagte nicht mal ein Taliban “ Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit….“, hier ist der Hebel…
Die Power der sozialen Medien ist doch noch gar nicht beschrieben….. Das Internet gibt es seit 1994, Facebook seit Anfang 2000 und Twitter folgte danach und dennoch sehen wir bereits aehnlichen Wirkungen wie nach der Erfidnung des Buchdrucks durch Gutenberg.
Ich wünsche T.W und Sascha viel Spaß, den einzigen Tipp, den ich geben würde, irgendwo gab es mal einen Artikel The 7 Deadly Sins of Info oder Nc warfare….., der warnte davor das „Battlefield“ im Informationsraum mit Physijkalischen Begriffen, wie Ueberlegenheit, Krieger oder Warrior usw zu beschreiben ist grenzwertig…. Es erzeugt Bilder, die nicht stimmen und manchmal auch nur hohle Phrasen wie bspw der Begriff Informationsueberlegenheit….