Minister-Erklärung zum EuroHawk

Aus technischen Gründen (Internet im Zug…) zunächst unkommentiert die Erklärung von Verteidigungsminister Thomas de Maizière zum Thema EuroHawk heute in Celle am Rande des Celler Trialogs (Transkript des Ministeriums):

 Statement BM – 22.05.2013, Celle
Meine Damen und Herren,
ich habe in meiner Regierungserklärung am vergangenen Donnerstag angekündigt, dass mein Haus und die mit dem Euro Hawk befassten Stellen eine chronologische Aufarbeitung des gesamten Sachverhalts zum Thema Euro Hawk erarbeiten wird – von Beginn an.
Das Projekt hat eine Laufzeit von über 10 Jahren. Dien Aufarbeitung erfordert deshalb mit Sorgfalt und Gründlichkeit. Wir brauchen ein aussagefähiges Gesamtbild und nicht eine Diskussion über Einzelinformationen. Selbstverständlich ist Gegenstand dieses Berichtes der gesamte Beschaffungs- und Testvorgang bis hin zum Ausstieg.
Ich habe angewiesen, dass zur nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages am 5. Juni 2013 ein entsprechender Bericht vorgelegt wird. Ich denke, es ist angemessen, dass ich auch zuerst die Abgeordneten des Deutschen Bundestages informiere und danach die Öffentlichkeit.
Zweitens: Ich habe angewiesen, dass dem Bundesrechungshof voller Zugang zu den Unterlagen gewährt wird, auch zu den vertraglichen Vereinbarungen mit den amerikanischen Stellen. Es hat in der Vergangenheit unterschiedliche rechtliche
Auffassungen über die Vertraulichkeit gegeben, insbesondere wegen der Wahrung amerikanischer Interessen. Ich habe jetzt entschieden: Die Unterlagen, Dokumente und Verträge werden dem Bundesrechungshof voll umfänglich zur Verfügung
gestellt. Das wird gegebenenfalls teilweise mit einer Einstufung verbunden sein, mit der der Rechungshof aber geübt und gewohnt ist zu arbeiten. Der Rechungshof kann voll umfänglich alle Sachverhalte untersuchen.
Drittens: Ich habe angewiesen, dass im Ergebnis der chronologischen Aufarbeitung des Projekts Euro Hawk auch die Fragen im Bezug auf andere vergleichbare Projekte aufgearbeitet werden, insbesondere das NATO-Projekt Global Hawk und die damit verbundene Entwicklung von AGS – Air Ground Surveillance. Wir prüfen, welche Auswirkungen unser Ausstieg aus dem Euro Hawk-Projekt auf dieses NATO- Projekt hat.
Ich möchte mich heute auf diese Punkte beschränken, da zunächst der Bericht – wie gesagt – gründlich erarbeitet werden muss.
Frage Herr Kautz:
Herr de Maizière, schließen Sie personelle Konsequenzen nach der Vorlage dieses Arbeitsberichtes aus?
Minister:
Wenn Journalisten fragen schließen sie aus, dann ist man gut beraten, als Politiker darauf nicht zu antworten. Gegenstand des Berichtes ist natürlich auch dann eine bewertende Stellungnahme von mir zu allem, zu dem Gesamtvorgang.