UN-Sicherheitsrat beschließt Blauhelmmission für Mali

Für die Buchführung: Eine Blauhelm-Truppe für das westafrikanische Mali ist perfekt – zumindest nach der Beschlusslage. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen billigte am (heutigen) Donnerstag eine solche 12.600 Mann starke Truppe, die zum 1. Juli die Aufgaben der derzeitigen AFISMA-Mission, der Truppen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, übernehmen soll. Die Peacekeeping-Truppe ist mit einem robusten Mandat ausgestattet und soll für die Stabilisierung des Landes sorgen – allerdings nicht gegen islamistische Terroristen kämpfen. Das ist keine Durchsetzungsmission. Das ist keine Anti-Terror-Operation, betonte der stellvertretende UN-Generalsekretär für Friedensmissionen, Hervé Ladsous, nach dem Beschluss.

Der Blauhelm-Einsatz unter dem Kürzel MINUSMA ((Mission intégrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali, englisch Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali) könnte sich auch noch verzögern – in the event of a major international military operation or a continued threat from terrorist forces on the civilian population or international personnel, heißt es laut UN-Pressedienst in der Resolution des Sicherheitsrats. Die französischen Truppen in Mali, die mittlerweile mit einem Abzug begonnen haben, sind ausdrücklich zur Unterstützung der Mission ermächtigt.

Voraussichtlich wird ein großer Teil der rund 11.000 Mann starken AFISMA-Truppen aus anderen westafrikanischen Ländern unter den Blauhelm wechseln – und dann nicht mehr von den Herkunftsländern, sondern von den Vereinten Nationen finanziert.

Die UN-Truppe ist von Auftrag, Struktur und Zusammensetzung völlig getrennt von der EU-Ausbildungsmission, an der sich auch Deutschland mit Pionierausbildern und einem Feldhospital im vergleichsweise ruhigen Süden Malis beteiligt.

(Foto: AFISMA-Truppen aus Burkina Faso in Timbuktu, Mali – Französische Armee/EMA)