Malis Streitkräfte: Irgendwo klafft da eine Lücke
Bei allen Bemühungen der Europäischen Union, die Streitkräfte Malis wieder auf die Beine zu bringen, scheint es irgendwo eine größere Lücke zu geben:
The Malian army remains poor, corrupt and barely functional months after the launch of a European training mission to rebuild its strength, a French colonel said on Monday, urging a rapid payout of pledged donor funds.
The European Union approved in January a 15-month training mission to rebuild a badly paid and poorly equipped Malian army, with the aim of making it strong enough to fend off potential attacks by Islamist militants. (…)
„They’re managing misery.“ Bruno Heluin, who runs training for Malian troops in the EU mission, told Le Monde daily.
„The international community says, ‚We absolutely need to rebuild the Malian army‘. But not a euro cent has been given to the Malian army … even though 8 million euros were promised on January 29 at the Addis Ababa donor conference,“ he added.
meldet Reuters unter Berufung auf das Le Monde-Interview.
Was ist, in dem Zusammenhang, denn mit der zugesagten deutschen Ausstattungshilfe? Dazu gibt es, vom Auswärtigen Amt, einen Bericht zum Ausstattungshilfeprogramm der Bundesregierung für ausländische Streitkräfte, hier: Mali, der kürzlich dem Haushaltsausschuss des Bundestages zuging. Auszüge:
Vor dem Hintergrund der veränderten politischen Situation und Sicherheitslage musste die Bundeswehrberatergruppe (2 Offiziere, 5 Feldwebel) im April 2012 bis auf weiteres abgezogen werden. Dadurch konnte eine umfangreiche Materiallieferung (Fahrzeuge und Pioniergerät) vom März 2012 nur noch aufgenommen, nicht aber an die Streitkräfte Malis übergeben werden. Außerdem fand seitdem an diesem Pioniergerät keine Ausbildung für die malischen Soldaten durch die BerGrpBw mehr statt. Auch konnten die für eine Fortsetzung des Ausstattungshilfeprogramms notwendigen Regierungsverhandlungen mit Mali bisher nicht geführt werden, so dass das Ausstattungshilfeprogramm 2009 – 2012 vertragsgemäß zum 31.12.2012 ausgelaufen ist. (…)
Der DEU Beitrag zu EUTM MLI greift jedoch auf Personal und Expertise der Beratergruppe der Bundeswehr sowie auf Teile des an Mali übergebenen Gerätes der Ausstattungshilfe (u.a. Fahrzeuge und Pioniergerät) zurück.
Also das Gerät ist schon da, die Experten auch – von deutscher Seite wird alles gut?
(Foto: Malische Soldaten beim Training in Koulikoro – EUTM Mali)
Verzögerungen bei sowas sind doch mittlerweile fast schon die Norm. Schon in Afghanistan haben sich (Polizei-)ausbilder, Geldzahlungen und ähnliches gerne verspätet. Schade, dass es da nicht mehr Öffentlichkeit gibt.