DroneWatch: USA zur Lieferung von „Reaper“-Drohnen an Deutschland bereit
Auch wenn die deutsche Entscheidung über die Anschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr noch nicht gefallen ist – die Optionen zumindest scheinen Verteidigungsminister Thomas de Maizière und die Luftwaffe zu haben: Mittlerweile habe der US-Kongress, berichtet Spiegel Online, einem Verkauf des unbemannten Systems Reaper an Deutschland zugestimmt. Die Entscheidung über diesen Foreign Military Sale sei bereits am 10. April gefallen, Berlin aber bislang nur inoffiziell mitgeteilt worden.
Damit gibt es die Auswahlmöglichkeit zwischen der Reaper und dem israelischen Modell Heron TP. Luftwaffeninspekteur Kar Müllner befürwortet den Kauf des US-Systems, weil es bereits seit Jahren eingeführt und combat proven ist. Allerdings sagt die amerikanische Zustimmung zum Verkauf noch nichts darüber aus, wie die grundsätzliche Diskussion in Deutschland und die Entscheidungsfindung laufen – abstimmen über den Kauf eines solchen Systems wird ohnehin erst der neue Bundestag nach der Wahl im September.
Nachtrag: Laut SpOn bestätigte Verteidigungsminister Thomas de Maizière inzwischen eine entsprechende Anfrage an die USA – wohlgemerkt die Anfrage, nicht die Antwort. Nun ja, die Anfrage selbst war schon seit Monaten bekannt; ebenso die Tatsache, dass Deutschland seit Monaten auf eine Antwort wartet. Mir ist deshalb nicht ganz klar, warum Teile der Opposition so tun, als sei das eine neue Qualität.
(Archivbild: Eine bewaffnete Drohne der U.S. Air Force vom Typ MQ-9 Reaper – U.S. Air Force photo/Staff Sgt. Brian Ferguson via flickr unter CC BY-NC Lizenz)
@Memoria
Das ist so nicht richtig! Es spielt doch beim Einsatz von UAS keine Rolle wie ich die Aufständischen bezeichne! Da haben sie etwas falsch verstanden! Es geht um die Fähigkeiten des Gegners zur Abwehr von UAV, um die meterologischen Bedingungen im zukünftigen Einsatzgebiet und um die Wirksamkeit der Plattform außerhalb der line of sight. Muss tief sitzen, dass man sich an den Begriffen so festbeißt :-)
@Elahan:
„Es spielt doch beim Einsatz von UAS keine Rolle wie ich die Aufständischen bezeichnet“
Die Bezeichnung spielt keine Rolle, aber deren rechtlicher Status und somit die Legitimität als Ziel. Genau dies wird – gerade mit Blick auf die Reaper und gezielte Tötungen – fortlaufend vermischt.
Keine Sorge: Ihre Argumente zu Luftabwehr, Wetter und NLOS habe ich durchaus verstanden. Aber zumindest Ersteres ist eben auch Ausfluss aus einem Kriegsbild.
Rein taktisch-operativ, technisch geht es eben nicht.
Zu NLOS und SatCom hatten wir ja schonmal diskutiert (nachdem sie meinten Heron 1 habe kein SatrCom).
Ihre Argumente für ein OPV sind ja auch durchaus nachvollziehbar.
@Elahan: Sorry bei allem bisherigem Konsens in der der Sache. Aber wenn Sie schreiben „Es geht um die Fähigkeiten des Gegners zur Abwehr von UAV, um die meterologischen Bedingungen im zukünftigen Einsatzgebiet und um die Wirksamkeit der Plattform außerhalb der line of sight.“,
dann muss ich Ihnen leider antworten, AFG ist nicht repräsentativ und woanders werden Drohnen abgeschossen wie die „Spatzen mit der Zwille“!
Mit dem Rest haben Sie absolut recht, Man schaue doch bitte mal einschlägige Videos zu CAS mit A10 und Tornado an. Was sollen da die Motorsegler, welche bei der ersten Steilkurve die Ohren bzw. Flügel anlegen und in unglücklichen Fällen aufs nächste Dorf plumpsen?
@Vtg-Amtmann
AFG mag nicht repräsentativ sein, aber alleinig einen high-tech-Gegner als künftigen Gegner anzunehmen ist ebenfalls unwahrscheinlich.
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte, Stichwort hybride Kriege.
Aber in DEU schwingt die Diskussion eben allzu oft zwischen beiden Extremen hin und her – gerade auch in der Bundeswehr.
Kriegstheorie ist eben out in Deutschland.
@Memoria: Richtig, die Aussage hat @Elahan getroffen, und das war eine Schlüsselaussage. Aber Frage: Haben sich jemals TdM und StS SB ernsthaft mit Kriegstheorie befasst? Das bzw. dieses Defizit geht in der unendlichen Drohnen-Story schon zurück bis zum Radfahrer und Kujat, und das war 1999!!!
@Memoria
Das dies in DEU so ist müssen wir wohl hinnehmen und gerade deshalb ist es schade wenn die Einwende von Vtg-Amtmann nichteinmal in diesem Blog wahrgenommen werden. Die Dikussion um die Sinnhaftigkeit und den Einsatzmehrwert von bew UAV im Verhältnis zu den Aufwendungen ist eben vielschichtig und die Moral ist eben nur Ebene. Auch O Klein hatte Zugriff auf UAS und diesen nicht genutzt. Erfahrung zeigt, UAV sind langsam, haben wenig Zuladung, sind sehr wetterabhängig und auf eine sichere Datenverbindung angewiesen.
@Elahan, @all: Und zur sicheren Datenanbindung von T€uroHawk, in den Blackboxes zu Reaper und Predator nahezu identisch, wird es alsbald sehr klare Aussagen aus absolut kompetenter Stelle bzw. aus dem „eigenen Stall“ in den Medien geben! Das mag zwar einigen Herrschaften nicht gefallen, aber damit müssen diese noch vor der Sommerpause leben bzw. müssten nach der Sommerpause „verstorben“ sein.
Der Sagem Patroler steht vor dem Aus, weil sich die Franzosen lieber US oder Israelische Drohnen kaufen wollen. Scheint ja wohl nicht der Hit zu sein. Der Sperwer UAV, ebenfalls von Sagem ist bei den Niederländern und Dänen durch gefallen. Das Herzstück einer Drohne ist die Software, und die ist beim Patroler komplett Französisch. Also warum soll sich die Bundeswehr so eine Fußkranke Drohne anschaffen?
Das 1,3 Mrd teure T€uroHawk Debakel dürfte die Lust auf Drohnen doch merklich beim BMVg gedämpft haben. Insbesondere bei Drohnen von EADS, aus den USA und bei Neuentwicklungen. Sieht man ja auch an der Eurodrohne. Da geht es keinen Millimeter vorwärts mit. Jetzt dürfte das erst wieder Anfang 2014 auf die Tagesordnung kommen.
@Ben
Ja, der Patroller hat die gleichen Probleme wie alle UAV in dieser Klasse. Aber wenn man schon Geld rauswirft, dann wenigstens für ein OPV welches die Gelder in DEU versenkt und dann die Lehren in DEUbdann zieht. Am Ende kann man die Kiste demilitarisiert an eine Flugsportgruppe abgeben, was mit dem TeuroHawk nicht möglich ist :-)
@Elahan
Sie haben vergessen. Die Israelis zahlen nur den Eigentanteil an den Deutschen U-Booten, wenn wir dafür Israelische Drohnen kaufen!!! Der Anreiz Israelische Drohnen zu kaufen, ist daher höher, als ein Deutsches Risikoprojekt mit doch recht geringen Überlebenschancen zu starten. Die Israelis werden auch bei der nächsten Drohnenauswahl als Sieger hervorgehen. Die Vorgaben werden einfach zu Gunsten der Israelischen Drohnen gesetzt. So ist das halt.
Wenigstens bleiben die Taktischen Drohnen der Bw den Deutschen Firmen vorbehalten. Ist doch auch schon etwas.
@ Memoria
„Aus ihrer Sicht sollte sich die Auseinandersetzung in AFG anhand strafrechtlicher Maßstäbe ausrichten, diesen Standpunkt kann man haben.“
Stimmt
Sie stellen diese Meinung jedoch als Fakt (Auseinandersetzung mit Kriminellen) dar und verbinden dies mit der – aus ihrer Sicht – Unzweckmäßigkeit von UAV in zukünftigen Konflikten bzw. Kriegen.
Stimmt nicht! Denn sie können den Gegner bezeichnen wie sie wolle, mir get es um die Wirkung im Ziel und den Mehrwert für die Truppe. Warum sollte eine Regierung die keinen bemannten CAS unterstützt, unbemannten unterstützen? Wir wollen die bew. UAV nicht für AFG beschaffen sondern für die zukünftigen Auseinandersetzungen. Da wären aber zuerst einige ander CAS Plattformen notwendig, welche nicht wetterabhängig und datentransferabhängig sind. Wenn man die robuste CAS Fähigkeit der Truppe zur Verfügung stellen kann, dann können wir uns auch über den Rest unterhalten.
Meine Kritik ist nicht, dass wir in AFG Kriminelle mit UAV töten (das können wir meinetwegen auch in der BRD, wenn sie leben gefärden), meine Kritik ist, dass wir zu Lasten einsatznotwendiger Systeme, eine Plattform ohne Mehrwert für zukünftige Einsätze beschaffen!
Nun meldet sich G. Westerwelle doch noch zum Thema
Außenminister Westerwelle warnt vor Krieg der Roboter
«Das halte ich für sehr gefährlich», sagte der FDP-Politiker der Tageszeitung «Die Welt» (Freitag). «Ich möchte nicht, dass menschliche Entscheidungen ausgeschaltet werden und wir uns in eine Richtung entwickeln, an deren Ende automatische, computergesteuerte Kampfeinsätze stehen.» (02. Mai 2013, Augsburger Allgemeine)
… und Vtg Amtmann hatte ja schon eine Ausführung zu den einzelnen Stufen der automatisierten/ferngesteuerten Plattformen aufgezeigt.
So könnte dies bei Bw Drohnen im „line of sight“ Modus eher ausgeschlossen werden.
Außer, dass auf das zuvor durch das Bedienpersonal ausgewählte Ziel, automatisch gehalten wird.
Die USA investiert massiv in autonome Drohnen, die ‚selbständig‘ – das heißt nach einprogrammierten Parametern und ohne menschliche Aufsicht – ihre Ziele suchen und töten. Schon 2007 gab die Rüstungsfirma General Atomics an, dass sie für ihre MQ-9 Reaper Drohne robuste Sensoren entwickeln, mit dem Ziel “automatically find, fix, track and target critical emerging time sensitive targets”.
…. und genau deshalb ist die Grundsatzdiskussion wichtig und sollte unabhängig von der Beschaffung von Aufklärungsdrohnen geführt werden. Sondern im Zusammenhang mit allen Waffenplattformen, welche vunmittelbar auf Menschen zielen.
Die MQ-9 Reaper haben nicht mal eine Start- und Landeautomatik. Das Reaper Drohnen automatisch ein Ziel finden und zerstören kann, ist doch eher ein sehr kühner Traum. Angesichts das der Frontrunner USA die Investitionen in Drohnen massiv zurückfährt, wird das wohl auch lange Zeit ein Traum bleiben.
Der Beschaffungsvorgang von Bewaffneten Drohnen hat sich viel zu nahe an den Afghanistan Abzug heran verzögert. Ob man nach Afghanistan noch bewaffnete Drohnen braucht, ist fraglich. Für einen Eventualbedarf wird man sich keine Reaper ans Bein binden.
@Ben:
„Angesichts das der Frontrunner USA die Investitionen in Drohnen massiv zurückfährt,…“
Quelle?
Präziser formuliert wird weniger Geld in ISR-Technik investiert, die in AA/AD-Szenarien nicht einsetzbar sind (Anti-Access/Area-Denial).
Sowohl das Navy-UCAS-Programm UCLASS, als auch die geheime Beschaffung von ISR-Drohnen geht unvermindert weiter.
Zum Thema Stealth-ISR-UAV:
http://www.aviationweek.com/Blogs.aspx?plckBlogId=Blog:27ec4a53-dcc8-42d0-bd3a-01329aef79a7&plckPostId=Blog:27ec4a53-dcc8-42d0-bd3a-01329aef79a7Post:04cb672c-f231-439d-812a-33d9c0ce5ea5
@Elahan, @all: (Zitat) „Wir wollen die bewaffneten UAV nicht für AFG beschaffen sondern für die zukünftigen Auseinandersetzungen. … Die USA investiert massiv in autonome Drohnen, die ‚selbständig‘ – das heißt nach einprogrammierten Parametern und ohne menschliche Aufsicht – ihre Ziele suchen und töten. …“automatically find, fix, track and target critical emerging time sensitive targets”.
Westerwelle sagte auch “Diese Debatte gehört nicht in den Wahlkampf mit seinen parteipolitischen Aufgeregtheiten, sondern muß anschließend in aller Differenziertheit geführt werden“.
Gehen wir also mal völlig emotionslos, ergebnisoffen, rational und differenziert an die Thematik heran:
1. Unbewaffnete Aufklärungsdrohnen mit einem MTOW von mehr als 150 kg:
1.1 Ohne autonomes und vom Datentransfer unabhängiges onboard „Sense & Avoid“ geht gar nichts, d.h. frühestens zulassungsfähig ab 2018
1.2 (Ausnahme evt. EMT LIDAR Sense & Avoid-System bei LUNA NG TUAS mit ca. 55 kg, MUSECO mit ca. 125 kg und EMT X13 mit ca 135 kg)
1.3 In allen Fällen sind keine Moral- und Ethikdiskussionen erforderlich.
2. Bewaffnete Drohnen:
2.1 Ohne autonomes und vom Datentransfer unabhängiges onboard „Sense & Avoid“ geht gar nichts, d.h. Reaper frühestens zulassungsfähig ab 2019 – 2020. Der Predator ist Auslaufmodell, Nachfolger ist der Avanger.
2.2 Ausnahme evt. Europäische Eigenentwicklungen, Entwicklungszeit ca. 5 bis 7 Jahre, Einführungsreife damit auch erst 2018 – 2020
2.3 Keine Moral- und Ethikdiskussionen erforderlich, nur dem Kriegsvölkerrecht, der Genfer Konvention und den EMRK adäquate Einsatzgrundsätze (wie z.B. durch die > Gemeinschaft Katholischer Soldaten Arbeitspapier zum Einsatz von Kampfdrohnen durch die Bundeswehr < im Ansatz vordefiniert.
3. Autonome Kampfdrohnen (automatically find, fix, track and target critical emerging time sensitive targets).
3.1 Ohne autonomes onboard „Sense & Avoid“ geht gar nichts, d.h. frühestens zulassungsfähig ab 2019 – 2020.
3.2 Moral- und Ethikdiskussionen erforderlich, welche innerhalb der festen sowie immanenten Grenzen und Normen des Kriegsvölkerrechts, der Genfer Konvention (insbes. Zusatzprotokoll II) und der EMRK in der nächsten Legislaturperiode – d.h. bis spätestens 2017 – sehr „schnell“ abgeschlossen werden kann und mit dem zwangsläufigen Beschluß enden wird, derartige Systeme _n_i_c_h_t_ zu beschaffen!
3.3 Denn im Gegensatz zu den USA ist Deutschland dem Rom-Statut zum Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) beigetreten und es wird wohl kein Deutscher Verteidigungsminister und kein Deutscher Kanzler Gefahr laufen wollen, dort als angeklagter Kriegsverbrecher erscheinen zu müssen!?
4. Und zur mehrfachen Redundanz, Ausfallsicherheit und Störsicherheiten des Datentransfers (Atmosphärische Störungen, Jamming, Viren, etc.) wurde hier noch gar nichts gesagt, denn dann kann man bei der Diskussion wieder bei Punkt 1. anfangen.
4.1 Was waren eigentlich Inhalte und Ergebnisse des 2ten T€uroHawk Test- und Erprobungsfluges vom 09.04.2013? Oder besteht schlichtweg die Industrie auf Erfüllung des offenbar noch nicht wegen Entfall der Geschäftsgrundlage (Leistungstörung aus Nichtzulassungsfähigkeit) vom BMVg aufgekündigten Entwicklungsvertrages?
4.2 Ich könnte mir vorstellen, daß quer durch die Fraktionen und von in einer Diskussion „ernst zu nehmenden“ (Verteidigungs-) Politiker wie Ernst-Reinhard Beck, Dr. Karl A. Lamers, Bernd Siebert, Dr. G. Westerwelle, Elke Hoff, Rainer Erdel, Rainer Arnold, Hans-Peter Bartels, Omid Nouripour, u.a. die völlig verfahrene Situation längst erfaßt wurde und noch in 2013 bzw. spätestens bis zu den nächsten Ostermärschen der leidigen Diskussion ein Ende bereitet wird. Nur TdM und General Müllner wollen offenbar noch vor der Sommerpause mit ihren Köpfen durch bzw. gegen die Wand.
4.3 Mit einem Machtwort täte also die Kanzlerin der Bundeswehr, der Regierung – egal ob die vor oder die nach den Wahlen – und sich selbst einen großen Gefallen. TdM ist doch wirklich in letzter Zeit – und speziell bei dem Thema Drohnen – oft genug in die aufgeklappten Messer der Opposition und auch der eigenen Reihen gelaufen!
4.4 Bewaffnete Drohnen werden als neue Waffentechnologie und den entsprechenden klaren Einsatzgrundsätzen unterliegenden Option anerkannt, "Killerdrohnen" werden mit Bundestagsmehrheit geächtet und die Dunkelroten sowie der extrem linke Flügel von Grün müssen sich dann erst einmal neue Themen suchen, über die man dann ohne Sachverstand debattieren und weiterhin das Parlament von wichtigerer Arbeit abhalten kann.
Europäischer Luftraum „Ein „Sensenmann“ ohne Betriebserlaubnis“
MItteldeutsche Zeitung
So ganz richtig liegt Steffen Hebestreit nicht. Mit EASA-CRD 16/2005 „Comment Response Document (CRD) to Notice of Proposed Amendment (NPA) 16
2005: Policy For Unmanned Aerial Vehicle ( UAV) Certfication“ sowie mit „Current FAA UAV policy is specified in AFS-400 UAS Policy 05-01, published on September 16, 2005“ stehen bereits eindeutige Zulassungsanforderungsprofile für UAV seit 2005, inklusive der Forderung nach „Sense & Avoid“ für UAV.
Die „Sense & Detect“-Forderung für bemannte Lfz stand bereits seit 1985 im Raum und für die Zulassung von UAV / UAS war àpriori klar, dass diese Sicherheitskriterien nicht unterschritten werden dürfen.
Kurzum, man hat bereits beim T€uroHawk fürchterlich gepennt! Das Primat der Politik und die Präjudiz der Inspekteure (LW) stand stets über dem BWB (BAAIN).
Der Entwicklungsauftrag für T€uroHawk wurde im Januar 2000 vergeben, der Erstflug fand am 29. Juni 2010 in Palmdale/USA statt, der Überführungsflug nach Manching am 20./21.Juli 2011. Das hätte man sich alles im wahrsten Sinne des Wortes ersparen können, aber die LW und ZDv 19/1 richten ja alles und das ist so alt, wie HS 30 und Starfighter?
Glaubte man wie immer, und von den Ministern Scharping, Struck, Jung, KTzG und TdM, können – wie immer bzw. wenn überhaupt – nur den jeweils „Letzten die Hunde beissen“. Auch wie immer!). Insofern sehe ich in TdM eine sehr tragische Figur.
Soweit mal zum aktuellen Wahlkampf, der weder Freund noch Feind kennt-
Edit, der letzte Satz muß lauten:: Glaubte man wie immer etwas holen zu wollen, und dies von den beteiligten Ministern Scharping, Struck, Jung, KTzG und TdM, können – wie immer bzw. wenn überhaupt – nur den jeweils “Letzten die Hunde beissen”., auch wie immer!. Insofern sehe ich in TdM eine sehr tragische Figur.
Zu ergänzen ist:
Insider und Experten – sprich StOffz mit Expertise, die noch A16 werden oder gar goldene Weihen empfangen wollen, ebenso auch auf den Stabshauptmann oder den OStFw Hoffende schweigen dienstlich, ob des Planstellen-Rückens der Reform, tauchen aber durch die Hintertür z.B. bei der GKS, in Verbänden und in Blogs mit ihrer Expertise auf!
Politiker dagegen, ob ihrer Stimmen im Wahlkreis und eines „Ministerschiebens“ – egal ob mit Chance oder auch ohne – kennen weder „Freund noch Feind“. Auch TdM nicht! Und „wer in den Wald hineinruft, der bekommt es ….. !“
Irgendwie eine traurige Situation, oder?
US Bestellungen Reaper FJ 12 48 St., FJ 13 24 St., FJ 14 12 St. Bestellungen GlobalHawk FJ13 6 St., FJ 14 2 St. Also Reduzierungen um 1/3 in kurzer Zeit. Im Taktischen Drohnenbereich dürfte teilweise um 100% reduziert werden. Die Amis haben mit der RQ-170 Sentinel schon eine Stealth Drohne! Beim UCLASS fängt erst gerade die Auswahl an. Vor 2016 dürfte da nicht viel laufen. Die Einsparungen im Drohnenbereich dürften fast ausschließlich zu Umsetzung der beschlossenen Reduzierung des US Verteidigungsetats dienen. Die USAF propagiert auch, dass man nicht mehr neue Drohnen haben will, sondern dass man die jetzigen besser nutzen will. Ergo wird es in der US Drohnenindustrie eine massive und schmerzhafte Konsolidierung geben.
Die Briten schaffen es auch nicht ihre Israelische Watchkeeper Problem Drohne so zuzulassen, dass diese sich ungehindert im Zivilen Luftraum bewegen darf. Und die bekommen sicherlich Einblick in die Technische Dokumentationen. Das höchste der Gefühle, auch mit Sense & Avoid, dürfte in Absehbarer Zukunft sein, dass sich Drohnen in gesperrten Lufträumen bewegen dürfen, wo man auch Zivilen Flugzeugen den Überflug erlaubt. Die Zivilen Flugzeuge müssen dann auf die Drohnen Vorsicht nehmen.
Ich vermute stark, beim T€uroHawk gibt es abseits der Zulassungsproblematik überall massive Technische Schwierigkeiten. Diese anderen Baustellen will man bloß nicht Offenlegen.
@Ben, @all: „Ich vermute stark, beim T€uroHawk gibt es abseits der Zulassungsproblematik überall massive Technische Schwierigkeiten. Diese anderen Baustellen will man bloß nicht Offenlegen.“
Wollen nicht, aber so peu à peu muss das BMVg!
Man vgl. http://augengeradeaus.net/2013/04/dronewatch-usa-zur-lieferung-von-reaper-drohnen-an-deutschland-bereit/#comment-63436 sowie http://augengeradeaus.net/2013/04/dronewatch-usa-zur-lieferung-von-reaper-drohnen-an-deutschland-bereit/#comment-63445 und ich bin überzeugt, dass Steffen Hebestreit nicht der einzige Journalist ist, der investigativen Journalismus betreibt.
Da dürften noch mehr Fachredakteure längst am Ball sein und noch vor der Sommerpause ihre Artikel postieren. Man muss ja etwas haben, auf das man in der „sauren Gurkenzeit“ und im Wahlkampf zurückkommen kann, wenn es zu langweilig wird..
Und neben dem Thema „TdM und die Drohnen“ sehe ich da noch „TdM und die BW-BO 105 PAH 1A1an Pakistan, ein Staat mit lupenreiner Demokratie und einem Herz für seine verwundeten Soldaten in den Stammesgebieten“. Beides dürfte auch noch schöne „Morgenlagen“ ergeben.
Drone crash cost Air Force nearly $10 million after pilot failed to carry out proper pre-flight checklist
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2306899/Drone-crash-cost-Air-Force-nearly-10-million-pilots-checklist-oversight.html#ixzz2SKbg1thd
Hier mal ein paar weitere Fotos und ein weiterer Bericht zum von @Elehan verlinkten Drohnen-Crash: http://www.dreamlandresort.com/info/crash_11.html
’It looks like the unmanned aircraft came straight down. The only broken tree limbs around the site are directly above the point of impact and the debris field is very small.’
„Es sieht aus, dass das unbemannte Flugzeug _s_e_n_k_r_e_c_h_t_ abgestürzt ist. Die einzigen gebrochenen Äste eines Baumes befinden sich direkt über der Aufschlagstelle und das Trümmerfeld ist sehr klein.“
Wenn man das so liest und die Unfallursache laut den Presseberichten eine bei der Vorflugkontrolle übersehene Falschjustierung des Gasgestänges gewesen sein soll und es deshalb zu einem Notfall während des (normalen Reise-) Fluges kam, dann scheint der MQ-9 Reaper UAV Reaper bei Triebwerksstörungen und -ausfall hinsichtlich,
• aerodynamischer Eigen- bzw. Flugstabilität,
• Segel- und Notlandeeigenschaften,
• sowie Stall- bzw. Überziehempfindlichkeit,
• und Feedback an den Bodenbediener („Drohnen-Piloten“)
offenbar keine so extrem bewährte, ausgereifte und sichere Konstruktion zu sein, wie General Müllner und TdM von sich geben?
Der Unfall war am 06.12.2012 um 07:14 p.m. – also um 19:14 – in der Nähe des ca. 2.621 m (8.600 ft) hohen Mount Irish, Lincoln County, Nevada, USA. Sonnenuntergang war 16:26, die Lufttemperatur betrug ca. + 1 bis -4°C. am 16. Februar 2016 lagen noch Schneereste an der Unfallstelle und dort war auch noch intensiver Kerosingeruch wahrnehmbar. Ein Flugunfallbericht ist noch nicht publiziert.
Habe gerade eben die folgende UAV-Crash-Statistik gefunden, welche eine Dunkelziffer von 25% bis 50% haben dürfte, da fast nur Crash’s in den Einsatzgebieten erfasst wurden. (vgl. http://www.agriculturedefensecoalition.org/sites/default/files/file/drones_517/517I_1_2012_Drone_Crash_Database_Updated_June_1_2012_by_Drone_Wars_UK_http_dronewarsuk.wordpress.pdf )
Von den seit 01.01.2007 bis 1.12.2012 insgesamt erfassten 105 Crash-Situationes entfallen nur 9 auf „Nicht-US und Isrealische Drohnen“.
Also, was wollen TDM und Müllner einen technologisch und flugsicherheitsmäßig unausgereiften Schrott für unserer Europäischen und internationalen Verhältnisse vor jeglicher Beschaffungs-, Spruch- und Diskussionsreife etwa einkaufen?
Hart gesagt: Wenn die beiden „War-Games“ spielen wollen, dann mögen sie ihre PC’s als Pensionäre strapazieren, aber bitte aktuell nicht uns und auch nicht der extremen Opposition weiteres Futter geben.
Wieker kritisierte als Generalinspekteur bereits 2010 scharf das Beschaffungswesen der Bundeswehr. Nach seiner Einschätzung werden Milliardensummen für minderwertige Rüstungsgüter ausgegeben, die dennoch keine sachgerechte Ausrüstung der deutschen Streitkräfte gewährleisten. Er forderte angesichts dessen Neuverhandlungen mit der Wirtschaft über Rüstungsprojekte.
Also möge Wieker als gelernter Artillerist doch bitte den Mut haben, Müllner „zurück zu pfeifen“ und diesem erklären was Artillerie, Mörser, FAC und CAS sind. Die Cavalliere der LW denken da manchmal traditionell etwas langsamer, eitler und hochnäsiger.
Aber Wieker möge das bitte so Müllner sagen, daß es die Kanzlerin auch hört und versteht (d.h.Verstehen im Sinne von Kapieren)!
Und die Kanzlerin, ganz im Sinne der „Merkel-Raute“, weil Sie Schweigen und Ruhe vor einem Donnerhall viel abgewinnen kann und auch in der Politik stets sagte „Schweigen wird ja eine Rarität in unserer Gesellschaft“, möge genau dieses TdM verdeutlichen. Denn die Kanzlerin mahnte auch heute, „Wenn man Verschiedenes denken will, braucht man vor dem Reden eine Phase des Schweigens.“
Das wäre doch ein gutes Rezept für TdM, zumindest bis zu den Wahlen eine „Phase des Schweigens“ einzulegen und danach sieht man dann weiter, ob TdM sein Schweigen brechen muss bzw. noch brechen kann?
@Memoria
Sorry, hatte den Kommentar übersehen :-)
Das Heron 1 die Fähigkeit zu SatrCom hat war mir bekannt nur ist mir nicht bekannt, dass es von DEU in AFG genutzt wird (fehlende Bandbreite) und diese Möglichkeit ist angeblich nicht immer verfügbar.
Doch im Prinzip sind wir ja in der Sache nicht weit auseinander.
@Vtg-Amtmann | 02. Mai 2013 – 22:16
AFG ist nicht repräsentativ und woanders werden Drohnen abgeschossen wie die “Spatzen mit der Zwille”!
Ja, was habe ich anderes geschrieben? Ich sehe da kein Widerspruch :-)
Wenn wir das Spielzeug -on Top- bekämen wäre alles kein Problem, aber es wird uns andere Fähigkeiten rauben, verhindern, dass das Heer einsatzfähige fliegende COIN Plattformen bekommt und der Lw werden einsatzfähige Aufklärungsplattformen fehlen.
@Elahan:
SatCom für Heron wird in AFG genutzt.
Wäre schön, wenn sie dies in Ihrer Argumentation zukünftig berücksichtigen könnten.
Siehe:
„Der Autopilot landet den „Heron“ selbstständig. Dies passiert auch sofort, wenn der Funkkontakt zur Bodenkontrollstation abreißt. „Die Mission muss dann abgebrochen werden“, sagt Fischer. Damit das aber gar nicht erst nicht passiert, hat das UAV zwei Sat-Com-Kits. Über zwei Antennen kann es direkt von der Bodenstation gesteuert werden oder über eine Satellitenanlage. Gerade in den Bergen Afghanistans ist das oft die einzige Möglichkeit, die Maschine zu fliegen, da hinter Bergen das Funksignal verloren geht.“
http://tinyurl.com/cwh5nmg
Zum Thema Satcom, Zuverlässigkeit und Drohnen dürfte demnächst noch Einiges in den Medien kommen und das sogar Deutschland bzw. den T€uroHawk betreffend. (Vgl. http://www.nationaldefensemagazine.org/archive/2013/May/Pages/PentagonEyesDealsWithSatelliteIndustryToFillDemandforDroneCommunications.aspx)
Natürlich sind die deutschen UAV Produkte vollständig ausgereift.
Wenn sich da die Mutter vom Drosselklappengestänge lockern würde würde man das natürlich vor’m Flug bemerken. Und selbst wenn, dann würde die Drohne noch irgendwie die Drehzahlsteuerung schaffen, in ein ’sicheres‘ Flugprofil übergehen und unter Beachtung aller Vorschriften den nächsten geeigneten Landeplatz anfliegen und dort vorschriftenkonform landen…
Wobei das natürlich nur meine eigenen unbegründeten persönlichen Mutmaßungen sind. Und mit größeren Drohnen kenne ich mich garnicht aus (und mit kleineren nur ein wenig)…
@Horst, @all: Da muss man von „großen Drohnen“ gar nichts verstehen, der „Motorsegler“ der nach Motorausfall oder Ausfall des Datenlinks senkrecht abstürzt, müßte eigentlich erst noch erfunden werden! … Wenn da die Amis nicht wären.
Ich habe ja ganz bewußt den Beitrag http://augengeradeaus.net/2013/04/dronewatch-usa-zur-lieferung-von-reaper-drohnen-an-deutschland-bereit/comment-page-2/#comment-63566 eingestellt.
Und wie so etwas bei einem T€uroHawk aussehen könnte, sieht man in http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=XfSyHAoxUfs&NR=1.
Man beachte hierbei die Textpassage: „… but like most unpiloted planes it was note quipped with a costly back-up controlsystem, though the big jet keeps spinning and tumbling, untill it crashes, because link to software problems“
Und wenn es angeblich ein Actuator-Ausfall am V-Leitwerk war, stellt sich dann konsequenterweise die Frage nach der mechanischen bzw. funktionalen Redundanz und nach einem simplen Bremsfallschirm am Heck zur Stabilisierung?
Für mich – und ich glaube von Luftfahrt und Luftfahrtechnik seit 1969 und immer noch aktiv, Einiges zu verstehen – fallen bislang (noch) die aktuellen Drohnen über 150 kg MTOW in eine „Modellfliegerabteilung die an Elephantitis und am Killersyndrom“ leidet und deren Verfechter fallen in die Schublade “Ich auch mal mitspielen“.
Das gilt auch für TDM, gilt für Müllner und galt schon für den Radfahrer und Kujat sowie für alles was bis heute dazwischen lag. Ich hoffe nur unsere militärichen Experten und auch der Volkssouverän sagen demnächst in aller Deutlichkeit „wir nicht mitspielen“!
P.S.: Ich habe übrigens zum von @Elahan eingestellten Artikel der FrankfurterRundschau >„Sensenmann“ ohne Betriebserlaubnis< dort folgenden Leserbeitrag geschrieben:
„Herr Hebestreit, wenn Sie investigativen Journalismus betreiben, lesen Sie doch einfach mal die "Drohnen-Threads" in AUGENGERADEAUS bei Thomas Wiegold ab 21. März 2013. Die Probleme sind viel, viel älter als Sie schreiben, obwohl das, was Sie zur EU-Kommission schreiben völlig richtig ist.
Leider ist das aber nicht alles und ich behaupte deshalb, das BMVg bzw. das damalige BWB hätte unter dem Aspekt Zulassung des EuroHawk RSD bereits im Januar 2000 den Entwicklungsvertrag mit der Eurohawk GmbH nicht abschließen dürfen".
@Vtg-Amtmann:
Bei dem einen UAV (>150kg) der Bundeswehr mit dem ich mich etwas auskenne wird in solchen Fällen der Notmechanismus aktiviert und der Gerät schmeißt seinen Landefallschirm raus.
Ist auch passiert, auch nach 2007 und auch in Afghanistan (steht aber nicht in .pdf).
Back-up Systeme:
-Was soll denn alles abgesichert werden? Funkstrecke? Steuerflächen? Antrieb? Flugwichtige Senoren? Back-up Systeme?
Dann kommt die Frage wie ich das technisch lösen will. Da ein Großteil der UAV’s einmotorig ist und der Motor auch den Strom liefert habe ich bei Motorausfall ein Problem. Klar, mit einer Batterie kann ich möglicherweise noch Gewisse Funktionen etwas länger versorgen, aber die Batteriekapazität dürfte nicht allzulange ausreichen…
Für mich als Luftfahrtlaien: Was soll der Bremsfallschirm zur Stabilisierung bringen? In diesem Fall war das Fluggerät nicht mehr steuerbar, mit einem Bremsfallschirm wärs halt geradeaus runtergesunken.
@horst: Ist nicht böse gemeint, ganz im Gegenteil. Die „Modellfliegerabteilung“ – z.B. rund um EMT — ist wahrscheinlich weiter, als die „Großkotze“ und „Möchtegerns“. Und genau das ist unser Drohnenproblem, welches vor 2018 bis 2020 nicht zur (Zulasungs-) Debatte stehen dürfte.
Anfang 2012 wurde die DE Anfrage nach den MQ-9 Sensemann gestellt. Auf dieser Anfrage gab es nach längerer Zeit keine Positive Exportgenehmigung. So dass man wohl laut SpOn Anfang April die Anfrage überarbeitet hatte. Diese überarbeitete Anfrage wurde dann am 10. April vom US Kongress genehmigt. Ende April ist dann eine Schriftliche Bestätigung der US Exportgenehmigung raus gegangen. Diese Schriftliche Bestätigung dürfte eine sehr Konkrete Anfrage seitens der Bundeswehr, in welcher Konfiguration und mit welchen US Sensoren man den Sensemann haben will, voraus gegangen sein.
Das sieht m.M. eher danach, als wenn man kurz vor der Wahl noch unbewaffnete Drohnen beschaffen will. Dieses Phrasen, man wolle sich noch im dritten Quartal bezüglich bewaffneter Drohnen fest legen, dient doch nur dazu, die Lobbyisten sich vom Leib zu halten. Die Erste Sitzung des Bundestages findet Anfang November statt. Eine Entscheidung zu den neuen bewaffneten Drohnenspielzeug dürfte es dann Anfang 2014 geben. Dafür reichte es, wenn die Exportgenehmigung Ende des 4. Quartals vorlege. M.M. geht da noch etwas, auch wenn nicht unbedingt für den Sensemann, sondern eher für die Israelische Konkurrenz
Die Briten hatten sich doch 20 Hermes 450 für Afghanistan geleast. Von den 20 haben die schon 11 gecrasht, weil man bei der Ausbildung der Drohnenpiloten zu sehr geschludert hatte. Die Bundeswehr hat ja auch einen von vier Heron durch Getriebeschaden verloren.
@Ben: Sie haben ja so fürchterlich recht mit „Eine Entscheidung zu den neuen bewaffneten Drohnenspielzeug dürfte es dann Anfang 2014 geben.“.
Das ist aber eine Entscheidung zum „Spielen wollen“.
Die Entscheidung zum „Spielen können“ kann frühestens 2018 fallen. Und bis dahin sind hoffentlich die „ideologischen Blusen in Sachen Killerdrohnen“ von Frau Roth und von Frau Hoeger geplatzt.
Ergo, sollte jeder vernünftige Politiker zu dem Thema vorerst schweigen und der Dinge bzw. der noch aufschwimmenden Realitäten und Fakten harrren. Das gilt auch für TdM und SB.
Die von EADS jetzt verfolgte Euro Stealth Jetdrohne soll ja auch bewaffnet werden. Deutschland kann der Entwicklung erst beitreten, wenn man hier Entschieden hat, dass man hier bewaffnete Drohnen Ethisch vertreten kann. Für EADS soll der Sensemann den Weg zu Finanzierung der EuroDrohne frei schlagen. Jetzt muss sich Major Tom noch eine lange Zeit auf das OK warten. Daher macht EADS auch so kräftig Stimmung für bewaffnete Drohnen!
Da stellt sich die gute Frage, ob Müllner in erster Linie den Sensemann unbedingt will, oder ob er nicht eigentlich EADS zum nächsten Mrd. Rundum Sorglos Drohnen Auftrag verhelfen will. Eine Politische Mehrheit für die EuroDrohne dürfte EADS gewiss sein.
Das T€uroHawk Projekt wird EADS sicher auch bis Anfang 2014 am Leben zu halten, um die Einstellung dieses Programm dann gegen die Finanzierung der EuroDrohne zu Versuchen einzuhandeln.
Wenn die ISAF die Luftunterstützung mit Jets massiv runter fährt, wird die Bw sich etwas überlegen müssen. Mit den Tigerchen wird man da nicht all zu weit kommen. Vielleicht bezahlt man da am Ende Luftunterstützung von US oder Britischen Reaper. Dürfte billiger kommen, als eigene Reaper zu besorgen.
Die Briten wollen evtl. ihre Reaper nach beenden des Afgh Einsatz in GB in Kisten lagern. Die Piloten sollen sich an Simulatoren für einen möglichen Einsatz fit halten. Die Bodencrew und die Startpiloten sollen in den USA an realen Reaper trainieren.
http://www.aviationweek.com/Article.aspx?id=/article-xml/awx_05_03_2013_p0-576042.xml
Dies dürfte den Briten billiger kommen, als in GB damit Rundflüge zu veranstalten.
Vielleicht will Müllner den Reaper auch nur, um den Standort Holloman, wo auch US Reaper stationiert sind, langfristig zu sichern. Für 3 mickrige Sensemänner in DE Infrastruktur aufzubauen lohnt sich halt auch nicht. In Holloman gibt es auch keine Probleme mit den Luftraum.
@Ben
Was zur Folge hätte, dass die dringend benötigte Aufklärungsfähigkeit der Truppe eher nicht zur Verfügung steht.
@Ben:
„Vielleicht will Müllner den Reaper auch nur, um den Standort Holloman, wo auch US Reaper stationiert sind, langfristig zu sichern.“
Grade aus der Richtung kam unter anderem auch die Äußerung, dass man im Zweifelsfall auch eine Schließung von Holloman in Betracht ziehen muss… also eher weniger ein Grund.
@Ben
Was will man denn in den USA mit UAV üben? Schönwetterfliegen wie in AFG?
Line of sight geht auch im GÜZ Altmark :-)
Die Briten stellen die Aufklärungsfähigkeit der Truppe in Afgh mittels Hermes 450 sicher. Deren Reaper dürfte zu allgemeine Aufklärung und zum Waffeneinsatz dienen.
Heron 1, Predator A oder Hermes 900 dürften Marschgeschwindigkeiten um die 110 bis 160 km/h haben, eine Reaper dagegen über 310 km/h. Für Gewisse Sachen dürfte der Reaper oder Heron TP wohl zu schnell und zu groß sein. Müllner denkt beim Reaper wohl mehr an Abrundung der Bomberfähigkeiten unterhalb des Tornados, als an den direkten Aufklärungsbedarf des Heeres.
@Ben
genau das ist das Problem! Die Truppe am Boden benötigt aber genau diese Fähigkeit!
Es sind nun mal die Heereskameraden, welche am Boden unterstützung benötigen und nicht die der Luftwaffe. Evtl sollte sich das Heer selbst um eine Waffen-/ISR-Plattform unterhalb des Tornados kümmern und diese dann auch in ihren Daten-Informations- und Führungsverbund Aufklärung einbinden. Klug wäre ein Flächenflieger (OPAV) mit der Betriebsstoff, Mun- und Selbstschutzlogistig der Drehflügler.
Elaban
Das Heer würde ja gern, aber die Abstiimung mit der LW liegt nicht so richtig im Lot. Wie immer muß geschrieben werden wir alle haben erfahren wie schwierig es ist zu schreiben statt mehrheitlich nur zu reden.
Es darf davon ausgegangen werden, daß das BMVg im Laufe dieser Woche durch die Arbeitsgemeinschaften Verteidigung der maßgeblichen Fraktionen mit einigen ziemlich unangenehmen Fragen zum Leit-Thema Eurohawk, Zulassung und Black-Boxes sowie zur geplanten weiteren Drohnenbeschaffung konfrontiert wird. In Folge dürfte der StS-Rü (bzw. AIN) S. Bemelmans zur 141ten Sitzung des Verteidigungsausschusses am Mittwoch, den 15.05.2013 zitiert werden, denn mit den vagen und teils m.M.n. dilletantantischen bisherigen Statements der beiden parlamentarischen Statssekretäre wird man sich nicht mehr zufrieden geben. Per Dienstschluß Freitag müßten im BMVg intern die Antworten stehen, um noch am Mittwoch morgen im Verteidigungsausschuss diskutiert werden zu können. Parallel dürften am Wochenende die Medien schwerpunktmäßig berichten. Entsprechend „heftig“ wird m.M.n. das Ergebnis der Sitzung des Verteidigungsausschusses ausfallen und noch vor der Sommerpause u.a. die Drohnen-Situation für die Wahlen und nach den Wahlen fraktionsübergreifend prägen. Die seit März 2013 anhängigen Drohnenthreads von Thomas Wiegold bzw. von AUGENEN GERADEAUS sind mittlerweile in aller Munde und Köpfen.
@Quino:
Das Heer würde vieles gern… auch den Luftraum weiträuming kontrollieren und die MALE/HALE Drohnen mit vereinnahmen. Das ist weniger ein Problem mangelnder Abstimmung mit der Luftwaffe, als eines mangelnden Grundverständnisses…
@Ben:
Die Marschgeschwindigkeit ist eine für den Einsatzzweck irrelevante Größe. Sie interessiert primär bei der Verlegung des Gerätes und da ist schneller gleich besser. Spannend ist die Frage wenn denn überhaupt wie langsam die Drohne über dem Ziel sein kann, wobei auch das bei der Einsaztzhöhe einer Reaper wiederum das kleinere Problem ist: sie kann auch einen Punkt beobachten… irgendwie shee ich das Problem da nicht wirklich.
@Kerveros
„Das Heer würde vieles gern… HALE Drohnen mit vereinnahmen….“
Ist mir neu, haben sie da nähere Infos?
„Die Marschgeschwindigkeit ist eine für den Einsatzzweck irrelevante Größe.
Sie interessiert primär bei der Verlegung des Gerätes und da ist schneller gleich besser.“
Die schnelle Verlegung und Schwerpunktbildung ist ein Hauptbestandteil und Vorteil im Einsatz. Warten auf CAS ist für die eigene Truppe tödlich
„Spannend ist die Frage wenn denn überhaupt wie langsam die Drohne über dem Ziel sein kann, wobei auch das bei der Einsaztzhöhe einer Reaper wiederum das kleinere Problem ist: sie kann auch einen Punkt beobachten… “
Die Einsatzhöhe ist bestimmend für die Qualität der Bilder, Reaktionszeit der Waffen und Selbstschutz der Plattform.
„irgendwie sehe ich das Problem da nicht wirklich.“
Ich schon, wenn Wirkung vor Deckung geht (was den Soldatenberuf kennzeichnet), die Politik CAS- mit Bw-Mittel unterstützt und die Stehzeit durch Durchhaltefähigkeit gewährleistet wird, spricht nichts für Drohnen.
@Elahan:
Selbst wenn die Politik CAS mit Bw-Mitteln utnerstützen würde ist allein der Stehzeit überm Ziel und damit der Möglichkeiten des langfristigen Beobachtung auch nach Waffeneinsatz sehr viel für Drohnen sprechend…
Damit will ich nicht sagen, dass ich bemannten CAS für überflüssig erachten würde… es gibt für beides gewisse Anwendungsfälle.
Was die andere Frage angeht: gemäß des lustigen STF-Blättchens der Artillerieschule bzgl STF (Streitkräftegemeinsame taktische Feuerunterstützung) hatt die Artillerie vor, Luftraum, Drohnen, Hubschrauber und CAS unter Führung der Artillerie zu vereinen…
Den praktischen gloreichen Griff in den Abort hat man diesbezüglich dann auch gleich im Einsatz getätigt.
Vor dem Hintergrund dieses Truppengattungszentrischen Denkens erscheint mir hin und wieder der aktuelle streitkräftegemeinsame Ansatz durchaus ironiebehaftet, aber das ist dann sicherlich nur wieder meine eingeschränkte Wahrnehmung.
The Infantry = King of the Battle
The Artillery = King of the Bottle
;-))
@Kerveros
Beobachtung ist doch ohne Zweifel eine Aufgabe für Drohnen.
Die Frage ist, gibt es einen Einsatzmehrwert für eine unbemannten Waffenplattform mit einer höheren Stehzeit einer einzelnen Plattform! Es ist eben kein Einsatzmehrwert nur Stehzeit zu haben, nur u.U., evtl., ggf. kostengünstiger.
@Amtmann
Der T€uroHawk und die Zukunft bei den MALE Drohnen war schon Tagesordnungspunkt der 139 Sitzung des Verteidigungsausschusses. Die Linke hat schon einen großen Fragekatalog bezüglich Drohnen beantwortet bekommen. Der RegSprecher und die StS haben auch Auskünfte zu den Drohnen gegeben. Viel neues wird es da nicht geben. Zumal einige Sachen auch Verschlusssache sind, oder zu sehr EADS Schaden werden. EADS fassen ja auch die Opposition und die Medien nur mit Samthandschuhen an! Dürfte wohl wieder weitgehend nur bei AG groß Diskutiert werden, ansonsten wenig Beachtung finden. Die Tagesordnungspunkte dürften am Donnerstag veröffentlicht werden.
@Kerveros
Die Größe war beim A400 Anfangs ja auch kein Problem, sondern ganz schick. Jetzt wünscht sich die Lw ein kleineres Muster zu Ergänzung. Wenn man die Heron 1 mit der TP oder Reaper ersetzt, könnte das gleiche wieder passieren. Bei der Auswahl habe ich das Gefühl, dass es nur um die Bewaffnung einer Drohnen geht, und der Rest eher nicht Erwähnenswerte Nebensache ist. Die ganze Diskussion geht auch nur darum, ob bewaffnete Ethisch vertretbar sind, und nicht darum, welche Drohne dann die Richtige für die Bundeswehr ist. Das sollen wohl wieder die Lobbyisten entscheiden.
@Ben
Zustimmung Aufklärungsfähigkeit leidet und der Lufttransport im operativ/taktischen Bereich wird an die Wand gefahren (geflogen). Auch könnten unangenehme Fragen an Rot/Grün gehen! Waren bei den Beschaffungsvorhaben nicht ganz unbeteiligt!
@Ben, @all: Natürlich waren „Zwischenlösung MALE-Drohnen (SAATEG)“ und „aktueller Sachstand EUROHAWK“ Gegenstand der Tagesordnung der 139. Sitzung des Verteidigungsausschusses. Sorry, die Ergebnisse darf man aber – wenn auch etwas überzogen – auf das übliche „Gelabere zu Killerdrohnen und Ethik, zum Datenschutz und Big-Brother sowie zu einem Nichtverstehen (-Wollen) und einer Ignoranz der tatsächlichen Zulassungsvoraussetzungen im Fall EUROHAWK“ und auch der weiteren bewaffneten Drohnen reduzieren.
Es kommt halt auch sehr darauf an, wer welche Fragen, mit welchem Background und welchem Verständnis in der Sache stellt und auch wer diese Fragen – z.b. als gelernter Rechtsanwalt und/oder Staatswissenschaftler und damit weit jeglicher luftfahrttechnischer sowie zulassungsrechtlicher Pragmatik – gemäß „Sprechzettel und und Vorgaben des BMVg“ beantwortet.
Der Verteidigungsausschuß ist ein parlamentarisches Kontroll- und Untersuchungsorgan. Entsprechend wird der Minister und das BMVg dort i.d.R. und je nach Thema (z.B. ob den Einsatz oder ob die Administrative betreffend) durch einen der beiden Parlamentarischen Staatssekretäre vertreten. Deren klarer Auftrag ist es den Minister bei der Erfüllung seiner Aufgaben als Regierungsmitglied zu unterstützen, sowie die Verbindung zu Bundestag, Bundesrat und Fraktionen zu halten und dort den Minister und das Ministerium zuvertreten.
Die zwei beamteten Staatssekretäre haben wiederum den Auftrag den Minister in der _f_a_c_h_l_i_c_h_e_n_ Leitung des Ministeriums und in der Ausübung der Befehls- und Kommandogewalt im Frieden zu unterstützen.
Wenn also – wie neben weiteren Beschaffungsvorhaben, in Anbetracht der Causa EuroHawk, in der ja u.a. 580++ Mio. € bereits angefallene Kosten sowie 500++ Mio. € weitere Zulassungskosten zur Debatte stehen – der Verteidigungsausschuss zu seiner 141. Sitzung den beamteten Staatsekretär-AIN (bzw. Rü) Stéphane Beemelmans gem. § 68 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages herbeiruft, darf man wohl annehmen:
Auf höchster Ebene des BMVg stehen ganz erhebliche fachliche Defizite bereits im Bereich der Aufklärungsdrohnen mit einem MTOW über 150 Kg im Raume, welche in ihren Gravamen und trotz der horrenden Summen die haushaltsrechtlichen Aspekte bei Weitem übertreffen (ansonsten hätte man StS Rüdiger Wolf gerufen).
Ergo, darf unterstellt werden, dass nunmehr Tacheles geredet wird, denn dafür waren die jüngsten und erstaunlich einhelligen sowie fraktionsübergreifenden Stellungnahmen der Maßgeblichen – wie Dr. K.A. Lamers, Dr. H.P. Bartels, Dr. Westerwelle, E. Hoff, R.E. Beck, B. Siebert, R. Arnold und O. Nouripour, u.a. – viel zu eindeutig. Spannend wird es insofern, daß die Regierungskoalition mit 18 Stimmen im Ausschuß vertreten ist, gegenüber 16 Stimmen der Opposition.
M.M.n. wird im Falle der „Gretchenfragen“, sprich bei den an den Kern des Problems gehenden Fragen, seitens der Opposition absolute Geschlossenheit bestehen. Es dürfte auch keine Enthaltungen geben, wenn auch „Dunklerot“ samt „linker Flügel von Grün“ auf gänzlich anderer, eher emotionaler und fundamentalistischer Argumentationsbasis „schwimmt“ als der Rest. Wenn also auf Seiten der 18 köpfigen Regierungskoalition nur 2 Ausschußmitglieder „kippen“ oder sich 3 „enthalten“, dürfte es vor der Sommerpause noch so richtig aufregend werden!?
Entscheidungsraster gibt es m.M.n. derer drei und Risiken damit derer vier:
• “Rot-Grün hat uns die Suppe T€uroHawk eingebrockt, die sollten also eher kürzer treten.“
Antwort: „Scharping & Kujat sind Kriegsgeschichte. Seit März 2011 – der Amtszeit von TdM und S.B. – wurden genügend weitere Fehler gemacht; die Letzten beißen eben die Hunde.“
• „Den Minister „vorführen“ wäre wahltaktisch absolut kontraproduktiv, aber Handlungszwang besteht dennoch, den dieser hat bereits zuvil Porzellan zerschlagen.“
Antwort: „Also braucht man ein Bauernopfer und der Minister ist halbwegs außen vor sowie trotzdem eingebremst“.
• „Die Regierungskoalition stimmt geschlossen und mehrheitlich gegen die Opposition.“
Antwort: „der Wähler vergisst nichts, denn in der neuen Wahlperiode geht dann das „Drohnen-Affentheater“ unabhängig des Wahlergebnisses und der Ministerfrage von vorne los!“
• Risiken: „Was spühlt der investigative Journalismus bis zum 15.05.2013 noch hervor, was Insidern längst bekannt ist und geflissentlich unter den Teppich gekehrt wurde?“