DroneWatch: USA zur Lieferung von „Reaper“-Drohnen an Deutschland bereit

Auch wenn die deutsche Entscheidung über die Anschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr noch nicht gefallen ist – die Optionen zumindest scheinen Verteidigungsminister Thomas de Maizière und die Luftwaffe zu haben: Mittlerweile habe der US-Kongress, berichtet Spiegel Online, einem Verkauf des unbemannten Systems Reaper an Deutschland zugestimmt. Die Entscheidung über diesen Foreign Military Sale sei bereits am 10. April gefallen, Berlin aber bislang nur inoffiziell mitgeteilt worden.

Damit gibt es die Auswahlmöglichkeit zwischen der Reaper und dem israelischen Modell Heron TP. Luftwaffeninspekteur Kar Müllner befürwortet den Kauf des US-Systems, weil es bereits seit Jahren eingeführt und combat proven ist. Allerdings sagt die amerikanische Zustimmung zum Verkauf noch nichts darüber aus, wie die grundsätzliche Diskussion in Deutschland und die Entscheidungsfindung laufen – abstimmen über den Kauf eines solchen Systems wird ohnehin erst der neue Bundestag nach der Wahl im September.

Nachtrag: Laut SpOn bestätigte Verteidigungsminister Thomas de Maizière inzwischen eine entsprechende Anfrage an die USA – wohlgemerkt die Anfrage, nicht die Antwort. Nun ja, die Anfrage selbst war schon seit Monaten bekannt; ebenso die Tatsache, dass Deutschland seit Monaten auf eine Antwort wartet. Mir ist deshalb nicht ganz klar, warum Teile der Opposition so tun, als sei das eine neue Qualität.

(Archivbild: Eine bewaffnete Drohne der U.S. Air Force vom Typ MQ-9 Reaper – U.S. Air Force photo/Staff Sgt. Brian Ferguson via flickr unter CC BY-NC Lizenz)