Bundeswehr-Videos: Ähnliche Bilder, ganz andere Musik…
Nun soll das hier nicht zum Video-Blog oder zur Youtube-Abspielstation werden – aber diese drei Videos müssen noch sein. Die Bilder sind teilweise identisch, aber Musik (und Schnitt!) erzeugen ganz unterschiedliche Wahrnehmungen…
Erstens. Neue Musik, neuer Schnitt: Das Bw-Musikvideo, April 2013
Zweitens. Das Image-Video der Bundeswehr für den Youtube-Kanal der Bundesregierung 2011. Nach kurzer Zeit gestoppt (mit der interessanten Begründung, da gebe es ja nur Musik und kein Wort…)
Drittens. Wie gut, wenn man einen Vorrat an Bildern hat, die man zu immer neuer Musik recyclen kann.
(Danke für den Leserhinweis auf die Parallelen!)
Ich geb‘ es auf; die Bundeswehr hat keine Ahnung vom Recruiting und produziert eben nicht für unterschiedliche Teile der Gesellschaft klare Botschaften. Schöne Musik aber eben sehr getragen und zum Teil : traurig und eher für das Begräbnis.
Wir haben es bisher nicht gelernt, in 2 Jahren seid der Entscheidung ein klares und mitunter mutiges Konzept der Nachwuchsgewinnung (offizieller Begriff) zu finden. Das sehe ich jeden Tag und werde auch immer (gerne) daran erinnert.
Interessant, dass das erste Video (das mit der offiziellen Bundeswehr-„Hymne“) am Schluss nicht mit der Signation „Wir.Dienen.Deutschland“ endet.
Der Morsecode des Themas ist zwar ’ne witzige kreative Idee – aber…
was ist an „BW“ in Morseschrift bitte witzig kreativ ?? ……..
Äh…da beim Heer (im Gegensatz zur Marine ?) nicht mehr so wirklich viel gemorst wird – wirkte es auf mich schon überraschend und witzig. Abgesehen davon, dass sich meiner Wahrnehmung nach die Morsezeichen auf die Schlusstakte bezogen bzw. diese in Morseschrift transponierten.
@Etienne Rheindahlen
na ja, nix für ungut. Die Morse-Idee ist an sich nicht schlecht, however, die Umsetzung ist wieder mal – sagen wir mal – halbherzig.
Der Morsecode ist ein Hör- und kein Schriftcode. Die message „wir.dienen.Deutschland“ ließe sich morsemelodisch (Tastfunker hören melodisch) durchaus verwenden in der musikalischen Untermalung des clips……
Der hörbare Teil des Morsecodes ist ja offenbar ein Bestandteil der Hymne. Diese soll vermutlich länger in Gebrauch sein als der gegenwärtige Werbeslogan. Deshalb wäre es kurzsichtig, diesen darin zu verewigen. Die Abkürzung Bw hingegen wird uns ja vermutlich noch ein Weilchen erhalten bleiben.
Wer den Morsecode nicht auswendig kann fühlt sich vielleicht aus Neugier bemüßigt, nachzuschlagen. Dadurch setzt er sich noch ein wenig mehr mit der Sache auseinander und wird, wenigstens eine kurze Weile, an den Werbespot gebunden. Dann noch das Erfolgserlebnis „Boah ich hab’s ganz alleine herausgefunden wofür es stehen tut“ – und wer weiß, vielleicht bleibt die Sache dem Zuschauer dadurch ein bischen länger im Kopf.
OT@Herr Wiegold: könnten sie die Verlinkung unter der Rubrik „Jede Stimme zählt“ rechts bitte in einem neuen Fenster öffnen lassen? Vielen Dank
@Gramm
„BW“ als Morsecode im Rhythmus versteckt ist mit etwas Phantasie heraushörbar, so wie weiland bei „YYZ“ von Rush. Das dumme ist, ich hör immer nur „BA“ und nicht „BW“.
Liegt wohl an meinem Knallschaden vom Gefechtsschiessen ;-)
@Herr Sipol
wg. OT: Auf die Schnelle leider nicht. Hilft nicht erst mal ->rechte Maustaste -> Link in neuem Tab öffnen?
btw, bin wieder arg abgefallen, also @all: noch mal an die Abstimmung bei der Deutschen Welle denken…
Na ja, ob nun BA = British Airlines oder BW =BW(IA ) British West Indies Airways ist nach dem 2-letter code eh kein großer Unterschied ;-)
@OT: klar geht das. Aber mir fällt auch grad ein, dass dieses Thema ja schonmal da war und obs bei den Widgets so einfach ist hab ich auch nicht mehr auf dem Schirm – Typo ist halt doch was anderes.
damit Over and Out – bzw. Abstimmen!
Nicht nur, dass mittlerweile immer das selbe Bildmaterial verwendet wird, auch werden bislang nur konzeptlose Zusammenschnitte von einzelnen Szenen. Ich würde es immer noch für besser erachten, Videos mit einer Message zu versehen, wie es andere Armeen auch machen.
Wirkt immer noch billig und konzeptlos. Aber selbst wenn die Werbung auf US Army Niveau wäre, dann gibt es immer noch 9 von 10 Soldaten, die einem dringend von einer Verpflichtung abraten. Mundpropaganda macht viel aus und die war vor dem letzten Kahlschlag schon schlecht.
Irgendwie denke ich auch, dass die Werbung der Bundeswehr bewusst unpathetisch, politisch korrekt und laienhaft gehalten wird. Damit wird man aber die jungen Leute nicht für die Bundeswehr begeistern können.
Danke. Das bringt wieder ein paar Klicks auf meinem YouTube-Kanal ;-)
Den Machern dieser schlechten Propagandavideos sei mal ein Blick ins Grundgestz empfohlen.
Im dritten Video heißt es „Wir sind die Bundeswehr“!
Hat jemand in dem Video irgendwo einen Vertreter von §87b GG gesehn? Wurde der mit der Neuausrichtung gestrichen und man hat vergessen das zu kommunizieren?
ichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnixichschreibjetztnix…….
Kommt ein 87b-ler nach ISAF und fragt „Wo ist das nächste Taliban-Büro?“;-)
@Maggus: „Damit wird man aber die Jungen Leute auch nicht für die Bundeswehr gewinnen können.“
Also ich bin ein Teil dieser Jungen Leute (16 Jahre) und sehe hier mal keinen Grund zur Kritik; Ich selber habe all die Videos schon davor gekannt und habe sie auch schon meinen Freunden gezeigt… Es gab überwiegend gute Feedbacks, denn diese Videos machen einen erstmal auf die Bundeswehr aufmerksam… Ich denke auch nicht, dass jemand diese Videos sehen wird und danach sofort sagt, ich geh zur Bundeswehr, aber ich kenne keinen Beruf, der sich innerhalb von ca. 2 min. so vorstellen kann, dass man sofort sagt, ey das mach ich. Man muss schon tiefer in die Materie eintauchen und die Videos bieten Jungen Leuten erstmal einen Einstieg für dieses Thema. Wenn man die 10. Klasse abgeschlossen hat und sich wie ich als Gymnasiast, erstmal über spätere Studiermöglichkeiten informiert, dann ist ein solches Video ein Ausrufezeichen, was sagt, Wir stehen für etwas, wir machen was Sinnvolles und bei uns gibt es viele Anwendungsbereiche…Das gleiche ist mit Gesamtschülern oder ähnlichen, die nach der 10. Klasse bereits aufhören und sich informieren…da muss man bei einem solchen Video nicht irgendwelche großartigen Informationen anbieten, sondern man muss erstmal auf die Bundeswehr aufmerksam machen und dann durch weitere Informationsmöglichkeiten (Karriere-seiten) die jungen Menschen für sich gewinnen. Ich will nicht die Reaktion auf ein Video kennen, in dem ein paar verunsicherte Gefreite Vorteile der Bundeswehr in die Kamera herein erzählen und die Vorteile gegenüber der freien Wirtschaft betonen… Die Disskusion über die Morsecodes am ende ist unwesentlich, dass interessiert einen Zuschauer eh nicht… Gleichwohl muss ich auch Franz S. zustimmen, dass Videos mit einer Message besser ankommen: Das Video was am meisten Zustimmung unter meinen Freunden gefunden hatte war dieses hier: http://wirdienendeutschland.de/spezial/luftlandebrigade31.html#c773
@student
hm, die deutschen Streitkräfte brauchen keine Kindersoldaten……kauf Dir und Deinen Freunden ’ne DVD: Apocalypse now oder Full Metal Jacket und dann schaut Euch die BW Videos nochmal an…..ach ja, „Hamburger Hill“ ist auch nicht schlecht….;-)
Nix für ungut
Ja, oder Saving Private Ryan, die uncutted Version am Anfang, Flags of our Fathers hat zwar ein bisschen zu viel Pathos ist aber auch nicht schlecht…. ich kann deinen Kommentar nicht nachvollziehen…Erst wird sich hier beschwert und dann wird die Meinung eines der angesprochenen genannt und dann braucht man die auf einmal nichtmehr? Außerdem ist Kindersoldat wohl etwas übertrieben, mit 17 kann man auch schon zur Bundeswehr und beim den British Armed Forces kann man auch schon mit 16 Jahren eintreten… Zudem habe ich nichtmal über meine persönlichen Meinung zur Bundeswehr gesprochen…die wird ja auch durch AugenGeradeaus beeinflusst, was nicht unbedingt positiv ist… Zudem habe ich nur gesagt, dass ich mich mit 16 Jahren mal angefangen habe über spätere Möglichkeiten zu informieren und meine Reaktion auf die Videos… ich halte das für normal … Nichts für ungut…
@klabautermann: Finden sie diese Reaktion nicht ein bisschen daneben? Auf der einen Seite wird sich beschwert, dass sich immer weniger Jugendliche für die Bundeswehr interessieren und dann meldet sich mal ein Jugendlicher zu Wort der sich interessiert und wird sofort als Kindersoldatenanwärter dumm gemacht. Dass die Imagevideos nicht die ganze Wahrheit sind und auch nicht die Grundlage einer Entscheidung für oder gegen die Bundeswehr sein kann, hat student ja sogar selbst angemerkt.
Ist doch vernünftig sich frühzeitig mögliche Optionen für einen Einstieg ins Berufsleben anzuschauen. Und selbst wenn dann keine Laufbahn bei der Bundeswehr eingeschlagen wird, bleibt doch zumindest ein junger Bürger, der sich etwas mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Danke j. hunter
@student
gut, Du kannst Gegenwind ab ;-) Bleib bei Aga, und ……vergiss videos ;-)
@klabautermann
Heute vielleicht nicht mehr alle anderen auf Gegenwind-Tauglichkeit testen?
@T.W.
ok. heute nicht mehr …….;-)
@klabautermann
Solange die AGA nicht wie bei Full Metal Jacket abläuft…
„Wie groß sind sie, Private?“
„Sir, ein Meter Fünfundsiebzig, Sir!“
„Seit wann kann man Scheiße so hoch stapeln?!“
…
Also meine Erfahrungen als Berufsschullehrer sind, dass sich viele Schüler – entgegen weitverbreitenten Vorurteilen – gerne Herausforderungen stellen, auch wenn die etwas härterer Natur sind und einem nicht gleich in den Schoß fallen, ihnen also die Möglichkeit bieten sich zu beweisen oder die eigenen Grenzen auszutesten.
Dieser Linie folgend sind zum Beispiel, die 3 Videos
SEKM-Praktikum Tag1/2/3
wirklich ein Leckerbissen, denn da wird den Jugendlichen kein medialer Honig um den Mund geschmiert, sondern es wir ihnen eine echte Herausforderung vorgestellt, bei der jeder an seine Grenzen kommen kann und auch klar wird, dass das nur wenige schaffen können, was bei vielen den Reiz umso mehr erhöht.
Auch dass sie hier eben nicht wie „Kindersoldaten“ behandelt werden, sondern sich authentischen Ausbildungsinhalten und Anforderungen stellen müssen, erhöht den Eindruck, ernst genommen zu werden.
Schick geschnittene Videos werden in dieser Altersgruppe am laufenden Meter konsumiert, da kann die Bundeswehr kaum mithalten. Herausforderungen, die es aber nirgendwo sonst gibt sind ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der medialen Kunstwelt in Musik und TV. Wenn dann noch, wie in diesen Clips eine richtige Geschichte erzählt wird, in der auch die Überforderten noch Respekt für ihren Einsatz bekommen, so spricht das die Jugendlichen auch auf der emotionalen Ebene viel stärker an, als die oben gezeigten etwas willenlosen Schnittfolgen zu welcher Musik auch immer.
@Student
Alles besser in Englisch, vor allem der Ton eines Drillsergeant!
Freut auch den Englischlehrer :-)
@ Schmidtm
Das ist das, was ich mit weitere Informationsmöglichkeiten meine… Niemand, der vorher keinen blassen Schimmer von der BW hatte, wird etwas mit der Abkürzung SEKM anfangen können…das kommt später, nachdem man sich informiert hat…
Die Englische Version hab ich erst neulich gesehen (Vorbereitung mündliche Prüfung :p) und ich muss sagen, Sie haben recht, da kommen dann Sprüche wie: This is my rifle and this is my gun – this is for fighting and this is for fun! Viel besser…^^
Hatten wir hier schon mal-aber für mich immer noch einer der besten Werbespots für den Militärdienst, den ich je gesehen habe:
http://www.youtube.com/watch?v=AprqomTW-Wo
@huey
Auch gut gemacht – mit unerwarteter Pointe.
@student
Stimmt SEKM ist BW-Speech!
Es kam mir da auch mehr auf die Machart an.
Was hältst du davon?
Glaubst du, die emotionale Ansprache bringt was?
@Student: Danke für das Feedback. Es ist sehr interessant, wie es die Zielgruppe der Videos denn sieht. Wir „alten Knochen“ stochern dagegen eher im Dunkeln :-)
@klabautermann
Erst der künstlerische Aspekt von Morsecodes und dann „… die deutschen Streitkräfte brauchen keine Kindersoldaten …“
Was war denn da schon wieder los lieber Seemann?
Der Junge ist 16 und damit ja wohl DIE Zielgruppe für Nachwuchswerbung.
@student
Danke für den Beitrag im Kreise der Greise ;-)
@huey
Super clip
@All
Kein Werbevideo – oder doch? Wahrscheinlich vielen bekannt?
http://www.youtube.com/watch?v=LjAsM1vAhW0
Mein lieber @ExKaleu
Was los war? Hm, vielleicht kognitiver bullshit-overload durch die Nachwuchswerber meines Dienstherren ? Mein psychosomatischer Verdauungstrackt hat eben in meinem greisigen Alter nur eine begrenzte bullshit-Verarbeitungskapazität, insbesondere dann wenn:
1. Handwerklicher Pfusch als „innovativ und kreativ“ verkauft wird
und
2. Die Zielgruppe offensichtlich in ihren jungen Jahren bereits so ge-mainstreamed ist, dass sie zwischen dressman-Werbung und killer-Risiko nicht mehr zu differenzieren weiß
…..da muß ein Klabautermann eben mal een büschen kalvatern ;-)
ceterum censeo: nach Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht sollte die Altersspanne der Zielgruppe endlich angepasst werden ….meine ganz persönliche Meinung.
Will sagen: Wir sind hier nicht in Israel, wo wir künftige Kampfpiloten nicht schon mit 16 ausgewählt haben müssen, weil sie mit 25 nicht mehr denn psycho-physischen Belastungen entsprechen und zum alten Eisen gehören.
Da gibts doch so nen science fiction Roman (mehrfach verfilmt) nach dem Motto: ja jünger die Soldaten, desto…….nur, hier ist Deutschland und nicht Hollywood ;-)
@klabautermann
„bullshit“ ist natürlich Geschmacksache ;-). Ist es Ihrer Meinung nach wirklich so schlimm?
Wie soll denn zeitgemäße Nachwuchswerbung aussehen?
Fragen wir doch den Studenten, was bei Ihm ankommt. Das kann ja denn nicht so falsch sein.
Ich würde dem Nachwuchs auch nicht vorwerfen wollen, dass er nicht zwischen Killer und Dressman unterscheiden kann.
@ZDL a.D.: Was sagt denn der Berufsschulehrer dazu?
Wann soll der Nachwuchs denn bei uns anfangen? Wenn der nach Schule und Lehre erst einmal in einem Beruf steckt, dann ist er für die Bw doch nicht mehr zu greifen! Mit 16 beginnt nun eben mal die berufliche Orientierung – und nicht die Auswahl zum Kampfpiloten.
@Ex-Kaleu
schon mal darüber nachgedacht ob es nicht eine zeitlose (will sagen: trendlose) Form der Nachwuchswerbung gibt ? Könnte ja sein………..
@ExKaleu – rein vom schulischen her finde ich den alten Zeitpunkt also nach Abi, oder Lehre am besten, denn da sind die Jungen Kerle schon etwas gefestigter und belastbarer wollen aber gerne auch mal einen Wechsel ihrer Lebenssituation. Die jungen Frauen sind meist schon viel zielgerichteteter aber wollen sich auch bisweilen beweisen. Das scheint mir für die Bw eine gute Ausgangslage zu sein. Haben sie dann eine Hochschulreife oder Lehre, so gelingt der Wiedereinstieg viel besser ,als wenn man wirlich blutjunge Jugendliche ohne Berufsausbildung verstärkt anwerben würde es sollte ja immer noch ein Plan B möglich sein, wenn zB. die Gesundheit versagt.
Auch für zB. ein späteres ziviles Studium muss eine Zeit BW, wie natürlich auch Bufdi oder ein anderer Einstzdienst kein Nachteil sein, weil die Unis auf 16-17 jährige noch gar nicht eingestellt sind
@ ZDL a.D.
Ja die Videos SEKM sind gut gemacht und auch spannend, ähnlich wie bei den Videos „Weg zum BoardingsoldatenI bis III“ wird einem ein Bild von der Ausbildung und von der späteren Tätigkeit vermittelt, ebenfalls wird auch die benötigten Fähigkeiten aufgezeigt…jedoch sollte sowas auch nur ein Teil vom Gesamtkonzept „Recruiting“ sein, denn wer als unwissender diese Videos sieht bekommt auch einen falschen eindruck von der Arbeit bei den Streitkräften…
Außerdem muss ich auch Ex-Kaleu zustimmen, dass das Alter ab dem man Werbung machen sollte ab 15/16 beginnen sollte…zwar hat ZDL a.D. bestimmt recht das viele nach dem Abi oder der Lehre mal einen Wechsel haben wollen und sich dann für ein Jahr verpflichten, aber meine Erfahrung zeigt mir, dass für die allermeisten Jugendlichen das Thema Wehrdienst seit dem Wegfall der Wehrpflicht überhaupt kein Thema mehr ist… damals waren meine Kumpels und ich etwa 12 oder 13 und es gab ein riesiges Seufzen: „Danke Herr Guttenberg, endlich keine doofe Wehrpflicht mehr!“ und danach war das kein Thema mehr…Das allermeiste was ich höre ist das man nach dem Abi ein Auslandsjahr macht oder eben sofort weiter studiert… die Zeiten sind ja extra so eingerichtet, dass der Zeitraum zwischen Abi und Studium bzw. beginn eines „Year abroad“ nicht so lang ist und man schon davor mit der Anmeldung beginnen kann, also fällt der Zeitraum nach dem Abi weg um sich noch Gedanken zu machen…Diese Gedanken macht man sich jetzt nach der 10 Klasse… nicht um sonst kommen jetzt die Leute vom Arbeitsamt und sagen einem, dass man sich Orientieren muss und wenn man sich erstmal einen Plan ausgearbeitet hat, kann ich mir schwer vorstellen das man dann von diesem noch abrückt…
Beim Gesamtkonzept „Recruting“ fehlt es denke ich an Tiefe… zwar gibt es im Fernsehen, Zeitungen , Internet sowie im Radio Werbung und man kann keine 15 min. an einem (großen) Bahnhof stehen ohne einen spott der Bw. zu sehen aber das erst seit kurzer Zeit und es werden dort halt kaum Inhalte gesendet…Das Verhältnis zwischen echter Information (Karriereseite/ Jungoffiziere) und „Aufmerksamkeitsmache“ ist zu gering…das Problem ist nicht das man nicht aufmerksam gemacht wird sondern das die Informationen danach viel zu trocken sind, da sind Videos wie Praktikum SEKM wirklich echte Leckerbissen… Ich denke man macht zwar vieles nicht falsch, aber auch nicht wirklich viel richtig, auf der einen Seite zu viel auf der anderen zu wenig…
Aus meiner Erfahrung sind die meisten Soldaten doch sehr jung, gerade bei FA und OA kommen viele aus der Ausbildung / aus dem Abi. Ein kleinerer Teil hat schon einige Jahre Berufserfahrung und möchte sich neu orientieren, doch dass sind gerade bei den OA die wenigsten. Von daher kann man ohne weiteres bei den 16-17 Jährigen ansetzen (und da zB das Wahlrecht in Teilen auch herabgesetzt wurde sollten sie auch dann in der Lage sein, da zu differenzieren). Also nix mit „Kindersoldaten“, nach Wegfall der Wehrpflicht muss die BW auf die Jungendlichen zugehen. In der Schule stellen sich die Unternehmen und Behörden in der 10. – 12. Klasse vor, wenn die Leute über 20 sind ist es meist zu spät.
Zudem: steter Tropfen höhlt den Stein, also können die Videos mMn gerne durchmischt sein, allgemeines „ins Bewusstsein rücken“ ebenso wie doch spezielle Reportagen über zB SEKM und Luftlandebrigade 31.
Auch Radiowerbung ist da sehr gut, weil es oft kommt und man sich da beschäftigt.
Kritikpunkt: Fixierung auf OA, Studium (könnte man auch auf andere Laufbahnen ausdehnen) und die einseitige Ausrichtung auf Falli und Heeresflieger. Nicht jeder will das werden und andere Truppengattungen haben weniger Bewerber als Plätze, diese beiden nicht.
Radiowerbung hört sich dann aber auch so an:
Bundeswehr MINUS Karriere de. Da hat man beim Domainnamen wohl nicht ganz aufgepasst.
@Student
Du hast Recht 15-16-Jährige müssten zur Weckung des Interesses schon angepeilt werden. Dann müsste die BW aber ganz anders auftreten, um an Lebenswelt dieser Altersklasse ranzukommen, will sagen viel emotionaler!
Ich wage das ja kaum auszusprechen aber wenn da nicht auch ein bisschen der Spaßfaktor herausgekehrt, die Lust an extremen Herausforderungen angesprochen und die Chance im Team über sich hinauszuwachsen angepriesen wird – dann wird die BW wohl schwerlich als „cooler“ Arbeitgeber die Herzen der Jugendlichen ansprechen können. Dabei gibt es da durchaus Freizeitbeschäftigungen die eine Identifikation ermöglichen. Wenn ich bedenke, wie viele meiner Schüler regelmäßig Softair oder Paintball spielen gehen, so gibt da schon eine unbefangene Affinität zum Militärischen.
Das spüre ich auch immer wenn wir einmal jährlich Jugendoffiziere bei uns haben, die die Berufsschulklassen über Karrieremöglichkeiten bei der BW informieren. Da fragen die Schüler eigentlich ganz unbefangen und ohne ideologische Voreingenommenheit. Aber sie sprechen auch die Schattenseiten an und vergleichen die Pros und Kontras eisenhart mit ihren Betrieben. Selbst wenn dann noch wie beim letzten Mal Friedensaktivisten vor dem Schulhaus „Schulfrei für die Bundeswehr“ fordern, so beeindruckt sie das nicht sonderlich. Also aus meiner Sicht hat die BW da schon Chancen.
Aber das ist kein Vergleich zB zu Großbrittanien, wo mein Neffe als Austauschschüler war und man am College eine Art Minigrundausbildung in Kampfuniform unter der Leitung von echten Soldaten als Unterrichtsfach, so wie bei uns eine SportAG machen konnte. Das wäre bei uns sicher undenkbar – die Britten sind da lockerer – und mein eher zurückhaltener Neffe war total begeistert. Da sind die Werbevideos auch viel emotionaler gestrickt und zielen auf die persönliche Herausforderung ab.