Übergabe von ausgemusterten Bo105 an Pakistan bleibt im Gespräch
Pakistan ist weiterhin an deutschen Militärhubschraubern intessiert – und die Lieferung ausgemusterter deutscher Helikopter bleibt ein Thema. Bei seinen Gesprächen in Islamabad habe dieser Wunsch der pakistanischen Regierung weiterhin eine Rolle gespielt, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière am (heutigen) Donnerstag:
De Maizière nannte nicht den Typ Hubschrauber, um den es gehen soll – nur, dass die Pakistanis an Helikoptern für den Verwundetentransport interessiert seien.
An welche Hubschraubermuster konkret gedacht wird, war allerdings schon vor einem Jahr klar geworden: Damals war, ebenfalls bei einem Besuch in Pakistan, der Wunsch nach Maschinen vom Typ Bo105 an de Maizière herangetragen worden. Der Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt hatte das in einer Fragestunde des Bundestages am 21. März 2012 bestätigt:
Gedacht ist darüber hinaus – konkret zur Anfrage – an eine Überlassung von aus der Bundeswehr auszusondernden Hubschraubern vom Typ Bo 105 zum Zweck des Verwundetentransports. Dabei ist angeregt worden, dass wir den pakistanischen Bedarf feststellen und die Rahmenbedingungen definieren – das alles befindet sich
noch in einem sehr frühen Stadium –, und das alles natürlich – darauf lege ich Wert – unter Beachtung der Regularien, die auf solche Maßnahmen angewendet werden müssen.
Inhaltlich scheint das noch nicht so viel weiter gekommen zu sein. Der Bo105 war von der Bundeswehr als Panzerabwehrhubschrauber beschafft worden, außerdem wurde der leichte Helikopter in der Verbindungshubschrauber-Version als wendiges Fluggerät für Einsätze des Kommandos Spezialkräfte (KSK) genutzt. Derzeit werden alle Bo105 der Bundeswehr ausgemustert.
(Foto: BO-105 vom Special Operation Forces-Element (SOF-Air Element) – Bundeswehr/PIZ Heer via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Ist der Hubschrauber zum Verwundetentransport überhaupt geeignet? Ich war einmal als Passagier an Bord, und er bietet ja doch nur sehr beengte Verhältnisse. Ein liegender Verwundeter würde vielleicht gerade so reinpassen, für einen Sanitäter wäre dann aber – meiner Erinnerung zufolge – schon kein Platz mehr. Oder sollen die armen Teufel wie vor 60 Jahren irgendwie außen dran geschnallt werden?
Mit der Bo 105 wurde jahrzehntelang in Deutschland Luftrettungsdienst inkl. Transport geflogen. Das sollte also grundsätzlich gehen.
Die Bo-105 sind eine ganze Weile im durch den ADAC im Rettungsflugdienst verwendet worden. Einladen ging da von hinten, der Notarzt hat dann neben dem Patienten gesessen. Gehen tut es, viel Platz war da aber wirklich nicht.
Stimmt. Der Zugang zum Patienten bleibt schwierig bzw. für alles unterhalb der Hüfte unmöglich. Sofern die „Durchlademöglichkeit“ vom achteren Laderaum in die Kabine bei den ex-PAH und VBH überhaupt besteht.
Die Formulierung „wendiges Fluggerät für Einsätze des Kommandos Spezialkräfte (KSK)“ in Verbindung mit dem Foto ist irreführend. Das Vorhaben SWOOPER (SpezKr auf Sitzbrettern außerhalb der Lfz-Zelle) mit BO 105 wurde doch eingestellt, oder nicht?Möglicherweise kann das fachkundige Publikum hier klärend eingreifen.
@Michael: das würde dann aber bei den bisher geflogenen Modellen noch einen Umbau erfordern, oder?
@T.W.: Sind die drei Punkte über dem Bild mit Sinn und Absicht da platziert oder war das ein Versehen?
@Stangenhannes
Swooper wurde meines Wissens mit der Entscheidung, die Bo105 auszumustern, eingestellt – das Foto zeigt aber diesen Helikopter im Einsatz des KSK (bei einer Übung, natürlich).
@Gramm
Sorry, die drei Punkte waren ein Versehen und können weg.
@Gramm: Davon würde ich ausgehen. Und ob es sich dann noch lohnt? Keine Ahnung.
Die BO-105M ds Heeres konnten für 2 liegende Verwundte umgerüstet werden, dabei wurde der linke vordere Sitz umgedreht um eine begrenzte Behandlung der Patienten zu ermöglichen. Zu bedenken ist das die Heeres-BO um einiges kürze ist als die ADAC-BO, d.h. es ist wirklich nicht allzuviel Platz vorhanden.
@ Stangenhannes: Eine Durchlademöglichkeit war sowohl im PAH als auch im VBH vorhanden.
Ich darf mal folgende Fragen in den Raum stellen:
1.) Sind die durch seinerzeitige Allison-Lizenzvergabe ausschließlich für die Bundeswehr produzierten MTU-C20B-Triebwerke überhaupt noch versorgungsfähig?
2.) Sind diese MTU-Triebwerke ausserhalb der Bundeswehr +überhaupt wartungs- und instandhaltungsfähig (u.a.lizenrechtlich)?
3.) Was sagt Rolls-Royce (ff RR) als Rechtsnachfolger von Allison dazu, denn man hat mit MTU die Allison-Verträge nicht verlängert?
4.) Welche HIGE- und HOGE-Performances sowie Payloads ergeben sich für den Verwundetentransport samt erforderlicher Spezialausrüstung aufgrund der Leergewichte der militärischen „deutschen Bo 105“ unter den klimatischen und geographischen Verhältnissen in Pakistan?
5.) Ist ein gebotener Austausch der MTU-C20B-Engines gegen entsprechende RR-Engines technisch und wirtschaftlich überhaupt opportun?
6.) Wäre eine Nachrüstung mit RR-C30-Engines aufgrund der ZF 112-Hauptgetriebe der PAH sowie VBH und damit einer Leistung von 2 x 650 SHP nicht sinnvoller, sofern entsprechende TW-Umrüstsätze und STC’s vorhanden wären?
7.) Gibt es entsprechende Rüstsätze und Zulassungsdokumente und wer hält deren Rechte?
8.) Könnte es sein, dass schon seit über einem Jahr RR und ein bestimmter US-Hersteller zusammen mit europäischen LTBs derartige Lösungen sich längst erschlossen haben, hierbei aber eher an EU- und NATO.Beitrittsländer und auch an Deckungsbeiträge für die heimische Luftfahrtwirtschaft aus Um- und Aufrüstung und auch für die Bundeswehr an Erlöse (die BO 105-Zellen und Flugwerke der 2ten PAH- und VBH-Generation der BW sind m.M.n. „Goldstaub“, weil zumindest der Bo 105 Super-Five entsprechend) gedacht haben?
9.) Hat bzw. darf die BW etwas zu verschenken?
10.) Läßt im Falle Pakistans nicht auch das Kriegswaffenkontrollgesetz grüßen, denn die auszumusternden BO 105 der BW sind rein militärisches Gerät?
11.) Kann man „Swooper-Einsätze“ der verschenkten BO 105 durch Pakistan in den Stammesgebieten sicher ausschließen?
12.) Militärische und paramilitärische Einsätze (auch Überwachung der Aussengrenzen sowie Hilfseinsätze im Katastrophen- und Umweltschutz) in EU- und NATO-Beitrittsländern wären dagegen nach sinnvoller Auf- und Umrüstung der Maschinen absolut unproblematisch und legitim?.
@Vtg-Amtmann
Gen Mattis hat vorgeschlagen, die ANA mit Drohnen zur Überwachung des AFPAK Grenzgebietes auzustatten und wir reden über Hubschrauber-Schenkungen an Pakistan….es geht nur noch drunter und drüber
@Vtg-Amtmann
Wie der Minister schon sagte:“…es ist kompliziert…“
@klabautermann, @BausC: „.. es geht nur noch drunter und drüber“ und „…es ist kompliziert“, sind wohl eine sehr höfliche Umschreibung eines permanenten Chaos der Unwissentheit und fachlichen Inkompetenz im BMVg.
Am 22. Aug 2012 schrieb ich in einem nichtdeutschen Fachforum (Zitat) „Also nach allerjüngsten Erkenntnissen aus dem BMVg (Abteilungsebene) wird es keine verschenkten, zu überlassenden oder zu verkaufenden BO 105 P1A1 und BO 105 P1M an Pakistan mehr geben! Da äußerte ein sehr bekannter Herr doch wörtlich: „Nach derzeitiger Verwertungsplanung beabsichtigt die Deutsche Luftwaffe Hubschrauber vom Typ Bo 105 bis zum Jahre 2016 ausschließlich zum Zweck der eigenen Hochwertersatzteilgewinnung zu nutzen. Oberste Priorität hat hierbei die Gewährleistung der ständigen Einsatzbereitschaft der Deutschen Luftwaffe. ….“ (Zitatende, aus dem vorliegendem Schreiben).
Es geht hier weniger um das „Wer dies sagte“, sondern um den erschreckenden Inhalt dieser Aussage aus dem BMVg! Offenbar hat das BMVg im letzten halben Jahr aber absolut nichts dazu gelernt, ansonsten würde man nicht erneut die Entsorgung der BO 105 der „Deutschen Luftwaffe“ durch deren Überlassung an Pakistan aufgreifen und derart „die Einsatzbereitschaft der deutschen Luftwaffe“ gefährden?
In weiterer bitterer Ironie gesagt, es soll Verantwortliche geben, die wären m.M.n. als Direktor des Staatsbetriebes Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens – wie schon einmal da gewesen (Peter-Prinzip) – besser aufgehoben, als im BMVg.
Zumindest hat sich mit den von mir in http://augengeradeaus.net/2013/03/ubergabe-von-ausgemusterten-bo105-an-pakistan-bleibt-im-gesprach/#comment-57145 benannten sowie auch dem BMVg seit Anfang 2012 bekannten 12 Fragen noch kein S….. bei AIN und bei der „deutschen Luftwaffe“ realitätsnah – d.h. auch unter Einbezug der möglihen Wertschöpfungsprozesse – befasst! Es gilt der ministerielle Vorbehalt über diese Maschinen und damit „ist der Sack zu“, koste es was es wolle!
Schon traurig. Die Bo´s waren eigentlich mehrheitlich noch gut in Schuss, mit vielen Stunden auf der Zelle und gewissem Aufwuchspotenzial bei der Leistung. Der Unterhalt pro Jahr kostete nicht die Welt und man hätte die Dinger sicher gut weiter nutzen können. Wenn man denn gewollt hätte. Wenn man jetzt mal Personal schnell von a nach b schaffen will (ex-VBH), muss man fahren oder nen deutlich teureren Hubi schicken. Und was man mit Maschinen dieser Klasse potenziell so machen kann, haben die Franzosen ja gerade in Mali gezeigt. Und die BO ist deutlich besser als die Gazelle. Aber sowas machen wir ja nicht.
Außerdem hat man das Ding ggf. 5 min von der grünen Wiese weg gestartet bekommen. Versucht das mal mit NH-90 und Tiger…
Was Pakistan damit will, erschließt sich mir nicht so recht. Mit Sicherheit keinen Verwundetentransport. Die in der ADAC-Luftrettung eingesetzten BO´s waren die lange Variante – und auch da wars schon eng. Vermutlich das, was die Südkoreaner mit ihren BO´s gemacht haben und was bei uns angeblich nicht ging: Waffen außen dran hängen und als leichten UH nutzen.
@ADLAS-Doe
was mir nicht in den Kopf will: in allen Kobflikten und Katastrophen der letzten 30 Jahre waren „Hubis“ das Nadelöhr. Warum verschenken, verschrotten wir also die BOs…und sei es auch nur, dass wir die zur Basis-Schulung behalten und als Reserve, wenn the shit hits the fan.
Wir haben doch nun wirklich genug Kohle
@klabautermann: Das ist das gleiche Prinzip, nach dem die Bahn Weichen ausbaut und Gleise wegreißt, wenn sie gerade mal eine Weile nicht gebraucht werden. Oder S-Bahnzüge in Berlin verschrotten, direkt aus dem Betrieb und mit laufenden Fristen. Die kosten Geld durch ihre reine Existenz. Oder wie in Firmen Teile und Werkzeuge entsorgt werden, wenn sich an ihrem Lagerbestand seit x Monden nichts verändert hat.
So sind Kaufleute, da kann der Techniker nix machen.
@ klabautermann: Ja, das geht keinem so richtig in den Kopf. Zumal der Grundbetrieb der BO wie gesagt kaum was gekostet hat. Maschinen und größere Mengen Ersatzteile standen ja abbezahlt auf dem Hof rum. Und z.B. mit modernen Betriebsstoffen (Ölen usw…) hätte man aus den Turbinen auch noch mehr Leistung holen können (hat man getestet) – das Getriebe hätte das locker mitgemacht. Verschiedene Varianten der KWS für BO wurden ja immer mal wieder getestet und vorgeschlagen. Wollte aber keiner. Denn damit hätte Eurocopter ja keine neuen Hubschrauber verkaufen können…
Dafür ist der EC-135, den man extra für die Pilotenausbildung gekauft hat, nicht für das Autorotieren geeignet. Is ja auch nicht so wichtig und konnte ja keiner Ahnen, dass das bei der Ausbildung mal gebraucht werden könnte. Müssen wir wohl auch neue Hubschrauber für kaufen.
@klabautermann: Gratulation zu „… wenn ’the shit hits the f a n ’“! In der Ihnen eigenen Treffsicherheit haben Sie offenbar das nächste Fiasko bzw. den Typ des zukünftigen SOF-LUH der Bw erkannt oder Sie verfügen über beste Quellen. Der nun – wie schon längst gewünscht – auch auf die Kompensationsschiene gesetzte neue SOF-LUH hat einen militärisch wenig sinnhaften „Fan“. Ob dessen bisherige Fans aber erhalten bleiben, wird abzuwarten sein. Mir schwand fast, dass so langsam jeglicher gesunde Wettbewerb bewusst vermieden wird bzw. Wettbewerber derart die Lust verlieren, mit der Bw und deren steten Forderungen nach „eierlegenden Wollmilchsäuen“ und ob der damit verbundenen Risiken, überhaupt ins Geschäft zu kommen. Aber die SOF-LUH sind ja eine andere Baustelle als die auszumusternden BO 105. Sicherlich kommt aber zur rechten Zeit das Thema SOF-LUH auch hier wieder auf’s Tapet? Traue ich mir fast zu wetten!
@ ADLAS-Doe: Nochmals, das ZF-112 Getriebe und das KWS-gesteigerte Flugwerk der Bw-BO 105 taugen für 2 x 650 SHP laut STC und ergänztem TCDS! Und das Ganze bei deutlich verringerten Wartungskosten wie beim BO 105 LS-A3 „Superlifter“ Die kurze CB-Zelle ist da eher noch ein zusätzlicher Vorteil!
Die 9 neuen BSHS stehen nach der trotz aller vorherigen Warnungen der Fachleute zu spät seitens der HFlgWaS erkannten, aber klar absehbaren EC 135-Autorotationspleite, seit 2002 zur Diskussion und in 2004 wurde das Auswahl- und Beschaffungsverfahren erstmals offiziell aufgenommen. Aus Betriebskostenersparniss würde laut Bunderechnungshof (erstmals in 2009 festgestellt) sich das Invest in diese neuen modernen Maschinen binnen weniger als 9 Monaten amortisieren! Auch diese Hubschrauber stehen bereits „neben der Kompensationsschiene“. D.h. trotz geplatzter Leistungsbeschreibung (in 09/2010, weil für eine technisch nicht einmal für den H&H-Lieferanten realisierbare „eierlegende Wollmilchsau“) und damit aufgehobenem nicht-öffentlichen Verhandlungsverfahren (01.2011) und bereits Mitte 2011 abgeschlossener Neuerstellung der Leistungsbeschreibung, ist eine Verfahrenswiederaufnahme bislang nicht absehbar!
Wieviele 7-Monatsperioden sind eigentlich seit 2009 bislang vergangen (und ab Vertragsabschluß rechne man bitte ein Jahr bis zum Zulauf oben drauf)?
„Schon traurig. Die Bo´s waren eigentlich mehrheitlich noch gut in Schuss, mit vielen Stunden auf der Zelle und gewissem Aufwuchspotenzial bei der Leistung. Der Unterhalt pro Jahr kostete nicht die Welt und man hätte die Dinger sicher gut weiter nutzen können. Wenn man denn gewollt hätte. “
Soweit ich weiß, haben die auch noch vergleichsweise wenige Flugstunden. Aber wenn man so große Lufttransportkapazitäten wie die Bundeswehr hat, dann kann man die BO105 locker verzichten.
Nachtrag aus dem eigenen „Nähkästchen“ für Insider und Solche die es im Detail interessiert, wofür die Bw-B0 105 in Pakistan nicht taugen oder auch halbwegs taugen, wenn das Problem MTU-Engines gelöst wäre (sprich Umrüstung auf RR C20B – wie ECD seinerzeit mit 20 BO 105 M für Albanien, danach BO 105 E4 genannt – durcherzierte):.
Die verwendeten Leistungsdiagramme wurden aus dem Flughandbuch der BO 105 CBS „Super-Five“.umgesetzt, da mil. Charts nicht verfügbar. Die jeweilige Grafik wurde selber erstellt und hochgeladen, alle Rechte liegen bei mir.
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Mit Verwundetentransport sieht es ziemlich schlecht aus, aber „Anderes“ – z.B. 1 P + 1 WSO + Aussenlast-Bewaffnung oder 1 P + 3 Mann mit Handfeuerwaffen, bei 1:00 Std + 0:20 Resrve – dürfte hinreichend funktionieren.
Wie war das noch mit den Perlen und den …… ? Die EU- und NATO-Beitrittsstaaten lecken sich seit mehr als einem Jahr die Finger nach diesen Fliegern und würden sogar noch etwas dafür zahlen (.. wenn auch aus EU- und EDA-Subventionen, aber diese Gelder kämen ja beirn BMVg und dem die Auf- und Umrüstung durchführenden Deutschen Luftfahrtkonsortium an). Von größerer Sinnhaltigkeit, nachhaltigeren Synergien sowie einem „Schneiderfrei“ im Sinne des Kriegswaffennkontrollgesetzes im Vergleich zu Pakistan will ich da gar nicht erst reden.
Selbstverständlich braucht Pakistan diese Hubschrauber zum Verwundetentransport…dafür ist der ja prädestiniert, besonders in der PAH-Version. Sicher…Verwundetentransport war schon immer auf der Pakistanischen Prioritätenliste ganz weit oben…..
@VtgAmtmann
Was nützt alles Fachwissen im Ministerium, wenn es die Leitung nicht interessiert…
@Tiberius: Danke für Deine feine Ironie.
Am Interesse der Führung zweifle aber nicht nur ich und ein ganzes Konsortium aus dem Bereich Luftfahrttechnik in Deutschland, Italien, Schweiz und USA, sondern man verzweifelt auch an diesem oder jenem Fachwissen im BMVg. BO 105 gab es nie bei einer „Deutsche Luftwaffe“ sondern nur bei Heerefliegers! Auf die „vorrangige Einsatzbereitschaft einer „Deutschen Luftwaffe“ (etwa der des Reichsjägermeisters?) können diese ehemals beschafften 212 Hubschrauber damit auch keinen Einfluß haben! (vgl.http://augengeradeaus.net/2013/03/ubergabe-von-ausgemusterten-bo105-an-pakistan-bleibt-im-gesprach/#comment-57151)
Und wenn von den 212 ehem. Fliegern noch ca. 200 da sind, dann braucht man für die derzeit noch knapp 40 im Einsatz befindlichen Mühlen bis zu deren Abbau auf „0“ in 2016 allen Ernstes 160 zum „Kannibalisieren“, zwecks Aufrechterhalt der „Einsatzbereitschaft der Deutschen Luftwaffe“?
Wäre fast lustig genug für „Titanic“, statt für den „Hardhöhenkurier“, aber diese Grimms-Märchen-Stunden (oder doch die in Pakistan angekommenen „alf laila wa-laila“) kosten leider unserer aller Gelder! Aber wir haben es ja.
Ach ja, und den weit vorausschauenden Beurteilungsbeitrag zum “ hochpräziser Manager der Macht“ konnte man schon 2009 in „B…“ nachlesen: „Der Mann mit der enormen Regierungserfahrung und dem spröden Charme kann große Beamtenapparate bei Laune halten. Der Personalrat im Kanzleramt schwärmt regelrecht von ihm. Der Chef hat immer ein Ohr für seine Leute, ist bei allen Betriebsauflügen dabei.“ (n.B…. auch in die Türkei).
@ Vtg.Amtmann
200 noch da ?
Also 6 ehmalige Bo 105 P1M fliegen auch in Uruguay
http://www.helis.com/database/modelorg/1213/
und nochmal 6 werden gerade (demilitarisiert) versteigert
http://www.vebeg.de/web/de/verkauf/suchen.htm?SUCH_KFZEGAL=1&DO_SUCHE=1&SUCH_FREITEXT=bo+105&B1.x=0&B1.y=0
@Flame: Das mit den ehemalige Bo 105 P1M, die nach Uruguay gingen ist bekannt und da war Roth nicht ganz unbeteiligt. Von den „Pi x Daumen“ ca. 160 zu kanibaliserenden BO 105 P1A1 und BO 105 P1M waren Stand 30.07.2012 noch keine oder nur sehr wenige „demilitarisiert“ bzw. in „Edelschrott“ verwandelt. Wenn die Maschinen einmal unter dem Einfluß der VEBEG stehen kann man jegliche Anschlussverwendung vergessen.
Deswegen hat auch seinerzeit in 2005 ein Firmenkonsortium 21 BO 105 M (1te VBH-Generation) flugfähig und mit sämtlichen LL-Akten sowie Dokumenten zu für alle Beteiligten zufriedenstellenden Preisen „abgegriffen“ (die Maschinen konnten ausgewählt werden und wurden einzeln anhand der TSN, TSO und TBO bewertet). Nur waren diese Maschinen gemäß rechtskräftiger Entscheidung der Verwaltungsgerichte keine Rüstungsgüter im Sinne des KWKG und was die entgültigen Besitzer mit diesen Hubschraubern machten war deren Problem soweit alles in legalen Bahnen verlief. .
Aber die jetzigen Maschinen fallen eindeutig unter das KWKG und bedürfen selbst nach Demilitariserung einer Ausfuhrgenehmigung! Damit verbleiben als einzige wirtschaftlich sinnvolle und gangbare Lösungen für die jetzigen BO 105 P1A1 und BO 105 P1M nur „Government-to-Government-Geschäfte“ mit „Nicht-Schurken-Ländern“. D.h. Überlassung oder noch besser Verkauf und seien es nur z.B. +/- 50.000 € je Maschine (ohne Triebwerke, denn die braucht die BW noch für den Restbetrieb bis 2016)) sowie eine militärische bzw. paramilitärische opportune Anschlußverwendung. Eine zivile-gewerbliche Zulassung dieser Hubschrauber ist absolut ausgeschlossen!
Wie und mit was sowie mit welchen Geldern und durch wen dann diese Abnehmerländer (mal ins „Unreine gedacht“ z.B. Slowenien, Kroatien, Montenegro und Ungarn) diese Hubschrauber modifizieren, um- und aufrüsten (lassen), oder gar auf längst in Deutschland gelagerte weitere BO105- Ersatzteil- und Ausrüstungsbestände (z.B. Floats, Aussenlastsysteme, Ambulanzkits, Search-Lights, etc.) von anderen NATO-Partnern zurückgreifen, sollte damit das BMVg wenig interessieren.
Interessant ist m.M.n. nur, welche Gelder und/oder (verteidigungs- und bündnis-) politisch nachhaltige Synergieeffekte kommen beim BMVg und damit bei der Bundesrepublik an und welche Gelder bzw. Wertschöpfungsprozesse verbleiben damit in Deutschen Wirtschaftskreisläufen!?
Und da sehe ich bei einem Verschenken des „BO105-Goldstaubes“ an Pakistan „Null“! Eher entstehen noch zusätzliche Kosten für Aufbereitung, Optimierung der Rest-Laufzeiten durch Aus- und Umbau von Komponenten, Transport-, Ausbildungs- und Einweisungsleistungen und danach dürfte u.a. auf Grund der ungelösten Triebwerksproblematik ziemlich schnell, sehr viel und teuer „entsorgter“ Schrott in Pakistan herumstehen.
@ Vtg-Amtmann
Es wird schwierig 160 Maschinen zum “Kannibalisieren” zu findend da in Verantwortungsbereich des deutschen HEER ( Aktuell ) nur noch 118 Maschinen befinden ! Weitere 21 Maschinen befinden sich in Verantwortungsbereich der Luftwaffe wie z.B in der Lehrwerkstatt des „HSG-64“ in Rheine / Bentlage. Das 2005 ein Firmenkonsortium 21 BO-105M “abgegriffen” hat ist mir neu, um nicht falsch zusagen ! Um welche Serial Nummern handelt es sich dann in einzeln ? Wenn ich der Suchmaske dieser allgemein gut Informierte Seite bei Typ: Bo105 eingebe sind aber nur die an Urugauy abgebenden Maschinen zu finden!
http://www.ondutchwings.nl/db/germany.php
Das Wir unserer noch verbliebenen flugfähigen Bo-105 an Pakistan abgeben, geht in Ordnung da Sie sonst nur auf den Schrott landen. Die da bei entstehenden Kosten sind gemessen an unseren Prestige Projekten ohne nennenswerte Bedeutung ! Ferner haben wir so keine Leerfahrten in Zusammenhang mit unseren Abzug aus Afghanistan !
@T-Wiegold: Bitte meinen vorausgehenden Kommentar löschen, Editfunktion wollte nicht so richtig, Danke.
@Milliway: Nochmals, der „frühe Vogel fängt den Wurm“ und ich sprach nicht von aktuellen BO 105 P1A1- und BO 105 P1M-Beständen, sondern von solchen in 2011 bis ca. März 2012! Und selbst mit den derzeit noch verfügbaren Maschinen wären die EU-und NATO-Beitrittsländer vermutlich auch noch sehr glücklich!
Irgendwelche „Suchmasken allgemein gut informierter Seiten“ interessieren mich herzlich wenig, denn ich war bei den Verhandlungen über die besagten 20 BO 105 M im damaligen BWB persönlich dabei. So mal 3 „Kostproben“ von den schlechteren Maschinen: Ex GAR 8002, SN 5002, TTSN 3.088,55 hrs; ex GAR 8018, SN 5018, TTSN 4.382,40 hrs; ex GAR 8086, SN 5086, TTSN 4.390,3 hrs. Und wenn es sein müsste könnte ich auch noch mit den BMS T A 4 mit Datum, Bestandsübersichten mit Uhrzeit samt Betriebswerten, sowie die Component List mit S/N, TSN, TSO, TBO, Life time und Remaining time für alle Systeme, Komponenten und EQMT samt weiterer auch fotographischer Dokumentationen dienen. Das muß aber nicht sein.
Also sollte man – Herr Milliwway – vielleicht etwas mehr Zurückhaltung mit vorschnellen Aussagen üben, wie z.B. „ist mir neu“ und Wertungen wie „um nicht falsch zusagen“. Googlen Sie mal nach „Tatort Bundeswehr“ und lesen Sie dort unter „Räumungsverkauf“ sowie in „VG Frankfurt am Main, Urteil vom 17. Februar 2005 Az. 1 E 7512/03“. Das war der Anfang der Geschichte, aber nicht die Geschichte selbst, die ich meine.
Und verhandelt wurde natürlich über die 20 zu kaufenden Hubschrauber und deren Preise aus sehr verständlichen Gründen auch erst nach Rechtskraft des vorgenannten Urteils. Mit der Klägerin in dem VG-Verfahren und deren früheren Kaufs von 9 Hubschraubern samt deren Preisfindung hatte ich auch nie etwas zu tun. Damit Silentium.
Dass es in Ordnung geht, „dass wir unsere noch verbliebenen flugfähigen Bo-105 an Pakistan verschenken, … da diese sonst nur auf den Schrott landen … die dabei entstehenden Kosten vernachlässigbar sind und derart Leerfahrten im Zusammenhang mit dem Abzug aus Afghanistan vermieden werden …“, ist natürlich ein aktuell noch bedeutend besseres und nochmals viel sinnhaltigeres Argument, als der vom BMVg im August 2012 mitgeteilte „Aufrechterhalt der Einsatzbereitschaft der Deutschen Luftwaffe mittels ausschließlicher Hochwertersatzteilgewinnung aus den ausgemusterten BO 105“!
Quo vadis Bundeswehr? … darf man da nur sagen!
@ Vtg-Amtmann
Entschuldige mein Fehler,
du hast recht das ein Kunde 20 Stück von Typ Bo-105M abgenommen hat ! Bin anfangs auf deine unzutreffende Angabe der ehemals beschafften Hubschrauber reingefallen. Hatte die 80+00 bis 80+99 nicht mehr auf den Radar da schon Zeitgeschichte. In den geläufigen Listen werden nur aktive Luftfahrzeuge erfaßt, so habe ich ganz einfach die 80er Serials übersehen da nicht mehr gelistet !
So haben wir seiner Zeit 312 Maschinen beschafft und nicht 212 !
100 Maschinen von Typ Bo-105M, quasi ein Zivile Ausführung der Bo-105 der bei der Bundeswehr als Verbindungs und Beobachtungshubschrauber gedient hat. Ferner hat gut die Hälfte der Bo-105M ein zweite Chance in der Zivilen Hubschrauberfliegerei bekommen !
&
212 Maschinen von Typ Bo-105P der auch als Panzerabwehr Hubschrauber PAH-1 bezeichnet wird.
Für dieses Modell wird es schwierig eine zweite Chance in der Hubschrauberfliegerei zu finden, es seiden wir verkaufen ein Teil nach Pakistan !
@ T. Wiegod
Schönes und Aussagekräftiges Bild von den Bo-105 SWOOPER raus gesucht !
@Milliway: „…es sei denn wir verkaufen ein Teil nach Pakistan …“
Wenn Pakistan bereit wäre je Maschine 2,5 – 3,5 Mio. T€uros abzudrücken, wäre das das beste Geschäft was TDM von seinen bisherigen je eingefädelt hätte!
Nochmals und dass keine Missverständnisse aufkommen: Die Bundeswehr hat seinerzeit 100 BO 105M und 212 BO105 P bzw. P1A1 als bundeswehr-spezifische“ Sonderserien beschafft, wie an den S/N der Maschinen und an allen Ersatzteil-Nummern eindeutig erkennbar.
Seitens MBB/ECD ist eine zivile Musterzulassung nie erfolgt. Dies u.a. um den zivilen Markt bzw. auch den Verkauf des Nachfolgermodels EC 135 vor preiswerten ehemaligem Militärgerät zu schützen. Ein typisch „Deutsches Konstrukt“. Die BW – BO 105 sind deshalb zivil bzw. gewerblich nach FAA- und EASA-Regularien weltweit nicht zulassungsfähig!
Die beschafften 100 BO 105 M (reine VBH) wurden ab 2002 bis 2005 von der Bundeswehr aufgrund der Reduzierungsmaßnahmen und der höherer Komponenten-Laufzeiten im Vergleich zu den später beschafften 212 PAH komplett ausgemustert. Zudem ist MBB/ECD in den Kaufverträgen der BO 105 M gegenüber der Bundeswehr eine Rücknahmeverpflichtung für 50% des Verwertungsbestands eingegangen. Davon dürften ca. 35 Maschinen militärischen bzw. paramilitärischen Anschlussverwendung (Albanien + Uruquay + Fernost) als „BO 104 E4“ zugeführt worden sein.
Von den 212 Panzerabwehr-Hubschraubern (PAH = BO 105 P bzw.P1A1) wurden folglich 104 (?) Maschinen zu VBH BO 105 P1M „abgerüstet“, nachdem eines der drei PAH-Regimenter im Zuge der Strukturmaßnahmen aufgelöst wurde.
Die auszumusternden BO 105 P1A1 und P1M bzw. fallen selbst nach Demilitarisierung eindeutig unter das Kriegswaffen-Kontroll-Gesetz (KWKG), denn es handelt sich im Original bzw. im Ursprung um Kampfhubschrauber. Jegliche legale zivile Nutzungen ist derart und auch ungeachtet der zivilen Zulassungsproblematik ausgeschlossen!
Eine „zweite Chance“ für die BO 105 P1A1 und P1M der Bundeswehr im zivilen Markt gibt es also nicht!
Anschlussverwendungen in militärischen und/oder paramilitärischen Bereichen sind natürlich möglich, sofern es sich nicht im Sinne des KWKG bei den Neubesitzern um sogen. „Schurkenländer“, d.h. Länder mit fraglicher Position zu den Menschenrechten und/oder um Krisengebiete handelt. Pakistan und Usbekistan erscheinen da aber als sehr kritisch.
Hinzukommt die „MTU-Triebwerks-Problematik“: Jegliche Produktion und auch die reguläre Lagerhaltung für die MTU-C20B-Triebwerke ist längst eingestellt. Die Bundeswehr muss deshalb aus eigenen „Resourcen“ bzw. aus „Kanibalisierung“ bis zum bitteren Ende leben! Die damaligen Lizenzverträge zwischen Allison und MTU bezogen sich auf eine exklusive Produktion für die Bundeswehr samt Nutzung, Wartung, Instandhaltung und Support. Rolls-Royce ist als Rechtsnachfolger von Allison aus verständlichen Gründen in diese Verträge nicht eingetreten. D.h. aus rechtlicher und auch funktionaler Sicht sind die MTU-C20B-Triebwerke mit Bestandsabgang aus der Bundeswehr – egal ob an die VEBEG oder an Pakistan – Schrott!
Sprich, falls die BO 105 P1A1 und P1M der Bundeswehr im derzeitigen Rüstzustand mit MTU-C20B-Engines „verschenkt“ oder verschleudert“ werden, ist deren sehr kurzes weiteres Schicksal vorprogrammiert und es sind damit jegliche nachhaltigen Synergien à priori ausgeschlossen sowie „Perlen“ vor die Säue geworfen.
Genau um derartiges zu vermeiden, wurde seinerzeit die 12 x Bw- BO 105 M) – wie vom Bund an Albanien verschenkt -, einer sehr umfangreiche Modifikation durch ECD in Donauwörth unterzogen. Diese alsdann „BO 105 E4“ benannten Maschinen erhielten als aller erstes neue RR-C20B-Engines. Dies und die weiteren Modifikationen wollten natürlich und von wem auch immer bezahlt sein, denn ECD hatte sicherlich nichts zu verschenken. Ganz im Gegenteil, pro Maschine sollen ca. 2.000.000 € Kosten für Umrüstung und Ausrüstung angefallen sein.
Betriebswirtschaftlich hätte sich damit folgendes Fazit für die jetzigen BO 105 der BW ergeben können:
Unter dem konservativen Ansatz eines Vermarktungspotentials von ca. 75 Hubschraubern aus ursprünglichem Bestand in 2011 von ca. 200 HS, hätte dies bei einem Erlös von durchschnittlich ca. 50,000 € je Maschine (ohne MTU-Triebwerke) insgesamt 3.750.000 € in die Bundeskasse eingespielt!
Die Um-, Auf- und Nachrüstkosten (inklusive jeweils zwei werksüberholter RR-C30P-Engines samt neuer Ausrüstung und/oder Bewaffnung) i.H.v. durchschnittlich ca. 3.000.000 € je Hubschrauber, hätten für die Deutsche Luftfahrtbranche einen Umsatz von mindestens 225.000.000 € dargestellt.
Zusätzlich hätten Systemeinführungs-, Ausbildungs-, Trainings- und Systembetreuungs-Maßnahmen, einschließ-lich einer zentralen Ersatzteilbevorratung durch einen zentralen Pool in Deutschland bereitgestellt werden können, was für die Beteiligten zu optimalen Kostenstrukturen – unabhängig deren jeweiliger Flottengröße – und zu weiteren Wertschöpfungsprozessen der Deutschen Luftfahrtbranche geführt hätte. Das BMVg hätte also m.M.n. sehrgut daran getan, sich bereits Anfang 2012 mit einem „Ende der kleineren Schrecken“ von möglichst vielen der BO 105 zu trennen, statt nunmehr bis 2016 der „Schrecken ohne Ende“ entgegen zu sehen.
Denn an BO-105-VEBEG-Schrott waren bereits 2005 solide Deutsche Luftfahrttechnische Betriebe (CAMO) nicht interessiert und sind es auch heute nicht!
Ergo:„Peanuts“, die Steuerzahler zahlen ja Alles!
Also, ich habe mir mal die sechs von der VEBEG angebotenen Maschinen samt dem Einzel-Bildmaterial genauer angesehen (vgl. http://www.vebeg.de/web/de/verkauf/suchen.htm?SUCH_KFZEGAL=1&DO_SUCHE=1&SUCH_FREITEXT=bo+105&B1.x=0&B1.y=0 ) und mich dazu auch etwas „schlauer“ gemacht.
Durch die Bank handelt es sich um Hubschrauber mit TTSN zwischen ca. 3.600 hrs und knapp 5.000 hrs, also im Bereich der 3ten PE bei 3.600 hrs und der 4ten PE bei 4.800 hrs, welche offenbar bevorzugt demilitarisiert und derart dann als Schrott von der VEBEG verwertet werden. Im Vergleich zu zivilen kommerziell eingesetzten HS darf man diese BW-Maschinen als gerade einmal “gut eingeflogene Youngtimer“ bezeichnen:
Die zivile BO105 Statistik weißt per 31.05.2010 folgende „10 High-Time Helicopter“ aus:
SN 0038_BOND Air Services Ltd__UK__19.674 hrs (offshore)
SN 0041_BOND Air Services Ltd__UK__16.902 hrs (offshore)
SN 0045_BOND Air Services Ltd__UK__20.730 hrs (offshore)
SN 0051_American Aircraft Equity_USA_19.644 hrs
SN 0103_DM Helicopters Inc______SA__17.396 hrs
SN 0135_BOND Air Services Ltd__UK__17.609 hrs (offshore)
SN 0249_Luchtvaart Politie NL____NL__16.874 hrs
SN 0381_Irish Helicopters Ltd_____IL___17.077 hrs
SN 0775_Chevron Texaco AC Ops_USA_19.744 hrs (offhore)
SN 0782_Chevron Texaco AC Ops_USA_17.298 hrs (offshore)
(Quelle: American EC)
Die Demilitarisierung der an sich noch flugfähigen Bw-BO 105 (PAH & VBH) – sieht man von den ohnehin zu ersetzenden MTU-Engines einmal ab – erfolgte nach bisheriger Anweisung des MatSystKdo Lw u.a. durch Abschneiden des Heckauslegers mittels Trennschleifer hinter dem Montageflansch (vgl. Detail-Fotos), Einschneiden mittels Flex des das Getriebe- und Triebwerksdeck tragenden Hauptspants, Abtrennung aller Hardpoints der Waffenträger sowie mehrfache Trennung der Kabelbäume und Ausbau von Waffenbediengeräten. Derart wurden die noch werthaltigen Zellen und Flugwerke samt Antriebsstränge schlichtweg zu „VEBEG-Schrott“ inflationiert.
Die beigelegten Getriebekomponenten wie MRGB, TRGB und Winkelgetriebe sowie HR-Köpfe und Rotorblätter haben i.d.R. entsprechende Restlaufzeiten bzw. sind “on-condition“. Selbst der jeweilige Hauptrotormast (derzeit Engpassteil bei ZF) hat noch eine Restlaufzeit bis 5.200 hrs TTSN
Nach neuester Demilitarisierungsanweisung sollen angeblich nur noch die Kabelbäume „gezwickt“, Waffenbediengeräte ausgebaut sowie die Hardpoints der Waffen- bzw. Geräteträger „abgeflext“ werden. Dass man daran auch anderes und friedlicheres Gerät als Panzerabwehrraketen befestigen kann, hat sich offenbar ebensowenig bis nach Porz herumgesprochen, wie der Fakt, dass das Wiederherstellen von Kabelbäumen bzw.eine (teilweise) Neuverkabelung etrem kostenintensiv ist? Die LL-Akten gibt es neuerdings als Kopien, offenbar für museale Zwecke. Die kanibalisierten MTU-Triebwerke und/oder verbliebenen MTU-Triebwerkskomponenten sind ohnehin für jegliche Anschlußverwendung uninteressant, weil bereits mit erfolgter Bestandsausbuchung der HS definitiver Schrott, welchen man – soweit noch vorhanden – bei der VEBEG gleich mitkaufen kann.
Und da schrieb im August 2012 ein sehr bekannter Herr aus dem BMVg wörtlich: „Nach derzeitiger Verwertungsplanung beabsichtigt die Deutsche Luftwaffe Hubschrauber vom Typ Bo 105 bis zum Jahre 2016 ausschließlich zum Zweck der eigenen Hochwertersatzteilgewinnung zu nutzen. Oberste Priorität hat hierbei die Gewährleistung der ständigen Einsatzbereitschaft der Deutschen Luftwaffe. …. Ich empfehle Ihnen hinsichtlich eines möglichen Erwerbs … sich zu gegebener Zeit bei der Deutschen Luftwaffe über den aktuellen Stand der Aussonderungsplanung zu informieren.“ (Zitatende)
Fazit: Für eine evt. synergetische Anschlußverwendung durch z.B. EU- und NATO-Beitrittsstaaten sind offenbar keine Hubschrauber vorhanden, aber evt. für Pakistan und für die VEBEG wird zwischenzeitlich Schrott durch Demilitarisierung von durchaus noch beachtlich werthaltigem Gerät produziert. Nach vorliegenden Informationen soll dieses Schicksal demnächst weiteren ca. 30 BO 105 bevorstehen!
Wie steht doch da so schön im VMB 2004, Nr.7, S. 130 – 146 „Bestimmungen über die Aussonderung und Verwertung von Material der Bundeswehr (AVB)“:
(Zitat) 1 Allgemeines
Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
Neben den in den weiteren Ausführungen dieser Bestimmungen explizit aufgeführten Sonderregelungen sind grundsätzlich alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die dazu beitragen, die durch die Aussonderung, Verwertung und Entsorgung von Material der Bundeswehr (BW) entstehenden Kosten zu minimieren und möglichst große Verwertungerlöse zu erzielen. Alle Maßnahmen, die im Rahmen der AVB zu treffen sind, richten sich daran aus. (Zitatende)
Zu „entstehende Kosten zu minimieren“ zähle ich auch den Personal- und Materialeinsatz für die Demilitarisierung, Personal- und Verwaltungsgemeinkosten der VEBEG sowie auch die evt. Laufzeitenoptimierung durch Komponentenumbau, Abrüstung und Transportvorbereitung, Verladung und Verbringung samt Aufrüstung von BO 105 zwecks deren evt. unentgeldlichen Überlassung an Pakistan.
Zu den nicht realisierten „möglichst großen Verwertungserlösen“ zähle ich die offenbare Ignoranz evt. Anschlußverwendungen für diese Hubschrauber bei Bündnisspartnern durch das BMVg und die von diesem veranlasste „Schrott-Verwertung durch die VEBEG“ der kanibalisierten Maschinen!