Eine Drohnen-Bilanz anderer Art: Die Briten verloren die Hälfte

In der Debatte über unbemannte Flugsysteme, gemeinhin Drohnen genannt, haben die britischen Streitkräfte jetzt eine Bilanz ganz anderer Art gezogen: In zwei Kriegseinsätzen, in Irak und Afghanistan, haben die Briten fast 450 Drohnen verloren – und damit ihre unbemannte Luftflotte praktisch halbiert.

Die Details wurden durch eine Anfrage nach dem britischen Informationsfreiheitsgesetz bekannt, über die Antwort berichtet der Guardian:

Almost 450 drones operated by the British military have crashed, broken down or been lost in action during operations in Afghanistan and Iraq over the last five years, figures reveal.
The Ministry of Defence has disclosed for the first time the five Unmanned Aerial Vehicle (UAV) systems used in the conflicts and the number that have perished due to pilot error, technical faults or the undesirability of retrieving them from hostile areas.

Die meisten der betroffenen Drohnen waren vom Typ Desert Hawk III (siehe Foto oben): 412 dieser kleineren unbemannten Flugzeuge, etwas größer als das Bundeswehr-Modell Aladin, stürzten durch Fehler in der Technik oder des fernsteuernden Piloten ab oder gingen verloren. Allerdings verzeichneten die britischen Streitkräfte auch den Verlust eines Reaper, des einzigen bewaffneten UAV-Systems im britschen Arsenal. Auf der Verlustliste stehen auch neun größere Drohnen des israelischen Elbit/Hermes 450-Systems.

Die Statistik, die die Frage nach der Zuverlässigkeit dieser unbemannten Systeme erneut aufwirft, veröffentlichten die Briten nach Angaben des Guardian unter Hinweis auf das große öffentliche Interesse. Interessant wäre natürlich auch eine deutsche Statistik aus dem Afghanistan-Einsatz – bekannt ist der Verlust zweier Heron-Drohnen (eine durch Absturz und eine durch Bedienfehler am Boden) sowie eine nicht genau bekannte Zahl verloren gegangener Mikado, Luna und KZO.

(Foto: Start einer Desert Hawk Drohne in Afghanistan – Crown Copyright/POA(Phot) Dave Husbands)