Die Baustellen des Tages: Patriot in der Türkei, Mali, Kabul
Französische Soldaten in Markala, im Vordergrund eine Milan (Foto: Französische Armee/EMA/ECPA-D)
Ein kurzer Überblick über die Baustellen des (heutigen) 21. Januar (ich gehe die Woche etwas entspannter an):
• Im türkischen Mittelmeerhafen Iskenderun ist am Montagmorgen die dänische Fähre Suecia Seaways eingelaufen, mit der die Patriot-Flugabwehrsysteme der Luftwaffe verschifft wurden. Sie sollen jetzt auf dem Landweg zum Stationierungsort Kahramanmaras gebracht werden.
• In Mali gehen die Luftangriffe der Franzosen ebenso weiter wie die Auseinandersetzungen am Boden. Bei aller Diskussion hier zu Lande, die überwiegend um Art um Umfang eines deutschen Engagements in dem afrikanischen Land kreist, scheint eine neue Aussage der Franzosen vom gestrigen Sonntag noch nicht angekommen: Ziel der Operation Serval, so verkündete der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian laut AFP, ist das vollständige Ende jeder islamistischen Kontrolle über alle Teile des Landes.
• Es ist eine der Aktionen (vermutlich) ohne strategische Bedeutung, dafür aber ein Element der psychologischen Kriegführung: Ein Taliban-Kommando hat in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen Gebäudekomplex der Polizei angegriffen; da scheinen die Auseinandersetzungen anzudauern.
• Zu guter Letzt: Eine interessante Ausschreibung des Bundes: Die Bundeswehr sucht zivile Fluglehrer – für den Kampfjet Tornado…
Und ein Nachtrag: Schnell anschauen, so lange es noch online ist – eine Reportage des französischen Senders TF1: Mit forces spéciales in Mali unterwegs
Allerdings suchen die kein fliegendes Personal sondern „nur“ Fluglehrer für Theorie und Simulator. Zumindest beim Flugsimulator ist der Einsatz von „Zivilisten“ aber nichts Ungewöhnliches.
Schade, das Video ist schon gesperrt…
hier ist es:
http://www.apacheclips.com/boards/vbtube_show.php?tubeid=2368
MkG
@UmPp
Danke!
„Ziel der Operation Serval, so verkündete der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian laut AFP, ist das vollständige Ende jeder islamistischen Kontrolle über alle Teile des Landes.“
Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln…
Einige Mali Links
Zusammenfassung des Problems in Mali (willkürliche Kolonialgrenzen) und Aufforderung den eher säkularen Tuareg Autonomie anzubieten wenn diese ihre Gebiete von den (algerischen) Islamisten beseitigen. Das Stück geht auch auf die Lösegeldzahlungen ein die Deustchland und andere an die AQIM gemacht haben. Diese sind für das Wachstum der Gruppe und ihres Einflusses mitverantwortlich.
Karte der (mindestens) dreizehn ethnischen Gruppen und ihrer Gebiete in Mali.
Malische Musiker (- Tuaregs) für ein vereintes Mali Musikvideo mit englischen Untertiteln. Sehr schöne Musik. Hintergrund und Interpretation.
Early Perspectives on the Mali Crisis from a Jihadist Forum
Fussball: Mali gewinnt Afrikacup
—
„Totale Eroberung“
Eine recht detailierte Aufstellung des Materials das die französische Luftwaffe in Mali einsetzt.
Die französische Luftwaffe scheint aber den Luftraum von Algerien zu meiden. Die angebliche algerische Zustimmung zum Überflug hatte der französische Verteidigungsminister am 13. Januar verkündet. Am 15ten flogen die Rafales aber noch um Algerien herum. Man ist sich da wohl doch nicht ganz einig …
Die Amerikaner wollten sich einen Einsatzunterstützung für die Franzosen von denen bezahlen lassen, haben ihre Forderungen nach französischen Protesten aber zurückgezogen.
Was mir in Ihrem Wochenüberblick fehlt ist das – aus meiner Sicht sehr erstaunliche – Abstimmungsergebnis zur Wehrpflicht in Österreich.
Naja, der Mann hat wohl in der Industrie gelernt, daß man Ziele immer so steckt, daß man nicht ganz dran kommt. Aber gut, Versuch macht kluch…
Nettes Video. Immerhin brauchen die Franzosen in Mali keine Dolmetscher. Zudem haben sie die Bevölkerung deutlich auf ihrer Seite. Das sage ich nicht nur wegen der paar Jubelnden am Straßenrand, sondern weil das auch die Ansicht privater/beruflicher Kontakte ist. Hoffentlich dreht sich das nicht auch, wenn mal der erste Schuß nach hinten los geht.
Zitat: „Im türkischen Mittelmeerhafen Iskenderun ist am Montagmorgen die dänische Fähre Suecia Seaways eingelaufen, mit der die Patriot-Flugabwehrsysteme der Luftwaffe verschifft wurden. Sie sollen jetzt auf dem Landweg zum Stationierungsort Kahramanmaras gebracht werden.“
Die Russen finden weitere Waffen im Krisengebiet offensichtlich nicht lustig.
Zitat: „Mittelmeer: Russland startet Seemanöver zur Abschreckung
MOSKAU, 21. Januar (RIA Novosti).
…
„Damit handelt es sich um das größte Manöver der russischen Marine nach dem Zerfall der Sowjetunion.“
…
„Wir gehen davon aus, dass die Syrer ihre Probleme selbst lösen sollten. Eine Intervention würde katastrophale Folgen für die Region haben.“ In Moskau mache man sich darüber Sorgen, dass die führenden Nato-Länder zu einer militärischen Lösung des Konfliktes tendieren, darunter durch die Aufstellung von Patriot-Raketen im Grenzgebiet zu Syrien. “ “
…
http://de.rian.ru/zeitungen/20130121/265359381.html
Putin soll vor einiger Zeit gesagt haben, er würde Syrien auch in den Straßen von Moskau verteidigen.
Sind die Russen sind es seit 1917 so gewohnt zwischen den Zeilen zu lesen, daß ihnen dabei gelegentlich der Klartext entgeht? Wenn sich schon alle Experten hier einig sind, daß eine Handvoll Abwehrraketen eher ein Tropfen auf einem heißen Stein sind, wieso soll sich Moskau davor ängstigen?
Mir scheint eher plausibel, daß Putin derzeit für seinen eigenen Geschmack zu wenig Schlagzeilen macht. Vielleicht haben ihm seine Analysten klargemacht, daß er das letzte Mal vor x Wochen bei Augengeradeaus Erwähnung fand, während malische Leutnants sogar mit Bild zu sehen sind. So etwas erträgt ein echter Profilneurotiker viel weniger als eine ernsthafte Bedrohungslage.
Alles, was irgendwie mit Raketenabwehrsystemen zu tun hat, treibt die Russen sofort auf die Palme. Mit Rationalität hat das alles schon lange nichts mehr zu tun. Die sehen da wohl eher den strategischen Rang der Waffengattung und nicht die taktischen Fähigkeiten der reellen Einheit im richtigen Leben.
BTW, zum Thema Mali:
http://www.der-postillon.com/2013/01/verwechslung-bei-bundeswehr-transall.html
@califax: Der Vorgang ist ja schon deswegen unsinnig, weil Mali längst in der Hand deutscher Touristen ist. Wenn die sich alle an einem Strand treffen, ist es durchaus möglich, daß die Insel kentert.
Da wollte (frühe 70er Jahre) eine heute nicht mehr existierende Airline mal in Hamburg Fuhlsbüttel landen und der Kapitän meldete sich dann beim Tower, daß er erfolgreich gelandet sei. Antwort des Tower Fuhlsbüttel: „Glückwunsch zur Landung, aber nicht in Fuhlsbüttel.“ Der Kamerad war versehentlich auf dem Werksflugplatz von MBB (ehem) in Finkenwerder gelandet… Naja, wenn man von NO kommt und ein paar Meter zu hoch und zu weit fliegt, kann man das beinahe nachvollziehen.
Das ist alles an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Monty Python könte es kaum besser orchestrieren.
Die malischen SK ( siehe den clip) haben kein Ausbildungs-oder Ausrüstungsproblem sondern ein Führungs-, bzw. Führerproblem. Wie die ANA etc.
Kompetente (indigene ;-)) taktische Führer in solchen Ländern von Shell und BP et alia Gnaden haben aber eine Lebenserwartung von Monaten, denn die korrupten Staatsführungen fürchten nichts mehr als erfolgreiche und durchsetzungsfähige Unterführer.
Nun, dann sollten wir uns wirklich als BW operativ aus Mali raus halten, denn wir haben ja wohl das selbe Problem. Also: Ausbildungshilfe in Logistik und FühU und die Fernmelder und Logistiker der malischen wie afghanischen SK werden von unserer Kompetenz über SAP im Einsatz hingerissen sein.
gerade die ANA verfügt durchaus über kompetente lokale Kommandeure.
Problematisch sind eher die übergeordneten Strukturen.
lesenswert
http://www.nytimes.com/2013/01/20/magazine/which-way-did-the-taliban-go.html?pagewanted=all&_r=0
Das Spiegel-Interview mit Outtara ist jetzt übrigens im Wortlaut online: Deutschland muss Truppen schicken
Unglaublich, wie sich unsere werten Abgeordneten über den Transport von Sanitätsmaterial aufregen können. Das zeigt ja schon, wie weit entfernt wir von einem Pooling/Sharing sind.
(siehe Spiegel Online – Artikel mit der Überschrift „Deutsche Hilfe bei Mali-Mission: Kein Transport von Truppen oder Munition“ )
Der Soldat, der sich ganz hearts-and-minds-konform mit der Skull-Mask hat ablichten lassen, bekommt jetzt wohl Probleme: http://www.lemonde.fr/afrique/article/2013/01/21/mali-la-photo-d-un-militaire-francais-portant-un-foulard-a-tete-de-mort-provoque-une-polemique_1820312_3212.html
Bild in groß: http://i.imgur.com/ThaPzVd.jpg
@MK
Mit diesem Deutschland wird es nie eine Europa-Armee geben. Einfach nur peinlich-jede freie Lufttransportkapazität sollte den Franzosen zur Verfügung gestellt werden. Genau dafür wurde das europäische Lufttransportkommando doch geschaffen?!
Armer Oberst(?) mit der RedCard…verraten und verkauft
pi
@ zog
man darf den feind töten aber nicht einschüchtern?
Europa wird auch immer lächerlicher.
@politisch inkorrekt
„Genau dafür wurde das europäische Lufttransportkommando doch geschaffen?!“
…..genau und das EATC macht seine Arbeit und der Auftrag ist die Koordination von verfügbaren Kapazitäten!
Es ist jeder Nation freigestellt für welchen Auftrag sie Maschinen bereitstellt und das gilt nicht nur für Deutschland!
http://www.nzz.ch/aktuell/international/paris-erwaegt-rascheren-abzug-aus-afghanistan-1.14439693
@wacaffe: Es macht sich wohl niemand Sorgen darum, wie der Gegner diese Maske findet. Denen dürfte sie auch herzlich egal sein.
Dass die örtliche Zivilbevölkerung so etwas meistens nicht so lustig findet, ist aber wichtig.
Die ausländischen Soldaten sehen in ihrer Ausrüstung schon fremdartig genug aus.
diese art psychoananalyse ist m.E. eher durch europäische/deutsche sensibilitäten geprägt.
die malier wollen ein robustes kinetisches und nachhaltiges vorgehen gegen den gegner ( der „mind“ aspekt). das soldaten wie soldaten handeln und folgerichtigerweise auch adäquat martialisch aussehen ist wohl nur auf der insel der seligen in vergessenheit geraten
wenn sie sich die rosenkriegsartigen szenen ansehen (winken jubeln etc) die im special forces video gezeigt werden müssten sie eigentlich erkennen, das der zusammenhang zwischen abschreckendem/deindividualisiertem aussehen (maske usw.) und zuneigung (hearts) konstruiert und provinziell ist.
Gut zu wissen, dass Sie wissen, was die Malier wollen. Sicherlich beruhen Ihre Erkenntnisse auf Ihren persönlichen Erfahrungen, die Sie in Mali gemacht haben, oder nicht?
Sowohl im Iraq als auch in Afghanistan hat man bessere Ergebnisse erzielt, wenn man sich den Einheimischen möglichst menschlich präsentiert hat. D. h. weniger Schutz, mehr Nähe, keine Masken, Sonnenbrillen etc.
Dass es dann nur einen Idioten mit „Pork Eating Crusader“ oder „Infidel“ Patch braucht, um das Ganze zu ruinieren, sollte auch bekannt sein.
Apropos Baustellen, was ist eigentlich mit dem Bo 105 Geschenk an Pakistan?
http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/17/17167.pdf
Müsste ja jetzt so weit sein, dass das Paket geschnürt wird!
@zog: Ich kenne nur eine Person, die direkt aus Bamako stammt und deren Familie dort lebt. Das ist nicht direkt mehrheitsfähig, aber glauben Sie mir, aus dem dortigen Blickwinkel ist zur Zeit jeder willkommen, der hilft, die religiös verbrämten Spinner zurück zu drängen. Und wenn ich mir überlege, ich käme selbst dort her, ginge es mir nicht anders. Überlegen Sie doch mal, wie seltsam Ihnen die europäischen oder besser deutschen Legalitätsprobleme Ihnen vorkämen, wenn Ihr Leben und Ihre Lebensart bedroht wäre… Die Front, soweit man davon sprechen kann, war am vergangenen Samstag nur noch 200 Km von Bamako entfernt. Das ist angesichts der Dimensionen Afrikas wirklich keine Entfernung.
@zog
Mali ≠ Afghanistan/Irak.
In Afghanistan und Irak muessen/mussten die westlichen Truppen eine grundsaetzlich kritische/feindselige Bevoelkerung von sich ueberzeugen. In Mali scheint es doch eher so zu sein dass die Leute wirklich von den Soldaten gegen AQIM beschuetzt werden wollen und grundsaetzlich den Franzosen gegenueber positiv eingestellt zu sein scheinen.
Momentan sind die Franzosen allerdings auch noch nicht in einer Hearts & Minds Kampagne sondern versuchen gerade den sehr realen Vormarsch feindlicher Truppen aufzuhalten. Letztenendes mussten die Franzosen dass Land ja auch nicht erst „erobern“ sondern wurden eingeladen.
@iltis: Die MNLA war auch bereit, jede Hilfe anzunehmen. Mittlerweile denkt man über diese Entscheidung auch etwas anders als vor einem Jahr.
Die meisten Malier sind so arm, dass sie eigentlich nur mit dem Überleben beschäftigt sind. Wer die Regierung stellt, dürfte für den Durchschnittsmalier von eher geringer Wichtigkeit sein.
Letztendlich wird dort ein großes Theater gespielt. Meinem Kenntnisstand nach stehen die Franzosen weniger als 10.000 Kämpfern gegenüber. Selbst wenn die sich alle auf nach Bamako gemacht hätten, was sollten sie erreichen können? Bamako hatte schon vor Jahren knapp 2 Millionen Einwohner, wahrscheinlich ist diese Grenze bereits überschritten. Zudem sind Städte dieser Größenordnung in Afrika recht chaotisch, um es euphemistisch zu umschreiben. Selbst mit 20.000 Soldaten einer modern augebildeten und ausgerüsteten Armee kann man eine solche Stadt kaum kontrollieren, erst Recht nicht, wenn einem die Bevölkerung ablehnend bis feindlich gegenübersteht.(Zum Vergleich, Berlin hat lt. wikipedia etwa 22.000 Polizisten auf etwa 3,5 Millionen Einwohner)
Tut mir Leid, aber wenn jemand tatsächlich meint, Bamako wäre tatsächlich jemals in Gefahr gewesen, dann kann ich ihn und seine Meinung kaum Ernst nehmen.
@AnoSymun: Im Iraq hat zu Beginn ein großer Teil der Bevölkerung die Amerikaner als Befreier begrüßt.
In Afghanistan war dies nur ein wesentlich kleinerer Teil.
Mittlerweile hat man es sich mit beiden Teilen mehr oder weniger verscherzt.
Wenn Sie behaupten, „die Leute in Mali“ wollten von den Franzosen beschützt werden, dann liegen Sie falsch. Die Spannungen zwischen dem vornehmlich von Arabern und Tourag bewohnten Nordteil des Landes und dem von zahlreichen, meist „schwarzen“ Ethnien bewohnten Südteil des Landes waren eine der Hauptursachen, wenn nicht gar DIE Hauptursache für den aktuellen Konflikt.
ich glaube eher das man nach diesem post Sie nicht mehr ernst nehmen wird.
erläuterungen überlasse ich mal den Nachfolgenden.
@MK:
Die Auflagen bei EATC-Transporten sind schon wieder die Krönung. Kommunikativ und sachlich. Wenn man nicht weiß was man will, dann schlingert man eben.
Wobei dies wohl nicht vom Bundestag ausging, sondern Ergebnis der seltsamen Entscheidungsfindung der Bundesregierung zu sein scheint (keine bilaterlae Unterstützung, sondern Unterstützung für ECOWAS). .
Der Hinweis auf Poooling/Sharing ist hier genau richtig.
Man faßt es nicht.
@iltis
Ja, die Kurden, Tibeter, Tschetschenen, Quetschua und Aimara der Andenstaaten, griechisch-katholischen Christen in Rumänien, die Polen in Weißrussland, die Palästinenser uvm würden sich auch freuen!
Nur, wäre es im Interesse der BRD?
Elahan | 21. Januar 2013 – 23:11
Sie vergaßen noch u.a. die Flamen oder wahlweise den Valonen denen wir in Voeren/Belgien mit Truppen helfen sollten … Luftunterstützung und/oder massive Bodenunterstützung!
@Memoria
Poooling/Sharing hat eben zwei Ebenen und das ist gut so!!
Einen verpflichtenden Anteil: Notwehr, Verteidigung (EU-Heimatschutz) Modell WEU!
Und einen Freiwilligen: Koaliton der Willigen (Intervetionen) Modell NATO!
Dann faßt man es!
Die EU verfügt, ebenso wie die NATO, nicht über eigene Soldaten. Sie greift auf die Streitkräfte der Mitgliedstaaten zurück, welche im Einzelfall autonom über die Bereitstellung entscheiden. .
Im Art. V des Brüsseler Vertrages ist die Beistandspflicht wesentlich verbindlicher gefasst als in Art. 5 des NATO-Vertrags: Im Brüsseler Vertrag heißt es explizit, daß die Mitglieder im Falle eines Angriffs „… alle in ihrer Macht stehende militärische Hilfe und Unterstützung …“ zu leisten haben.
P.S.:
Die EVG scheiterte letztlich an der Verweigerung der Ratifikation durch das französische Parlament. Nicht einmal im Fall eines Angriffes wollten sie uns helfen, denn DEU war als Schlachtfeld vorgesehen!
@Heiko Kamann
Ja, und die Korsen, Basken, Bayern …. siehe „uvm“ :-)
@Elahan:
Mir geht es nicht um einen Automatismus, sondern das andauernde „sowohl als auch“.
Entweder man unterstützt Frankreich oder man läßt es.
Aber ich transportiere SanMat, aber keine Truppen oder Munition, finde aber den Einsatz richtig und wichtig. Das ist mindestens eine Wendung zu viel.
ZU später Stude noch eine Perle zu Thema Militärästhetik. (siehe skullbandana debatte) Diesmal Rhetorik:
„I come in peace. I didn’t bring artillery. But I’m pleading with you, with tears in my eyes: If you fuck with me, I’ll kill you all.“
—James Mattis, Noch-Kommmandeur CENTCOM
@wacaffe
Eine wahrhaftige Perle – neben so einigen anderen Zitaten von US-Generälen wie dem „Nuts!“ von McAuliffe.
Die schärfsten Kommentare von dt. Generälen kamen da wohl noch am ehesten vom Habicht Harff.
„Die Frist läuft aus. Sie haben noch 28 Minuten. Ende der Diskussion.“
@Memoria
Das liegt daran, dass sich unsere Regierung an keine klare Regeln hält!
Mit einem klaren „Nein“, einer schlüssigen Begründung und Standfestigkeit, hätten auch unsere Partner kein Problem.
Aber keiner weiß woran man mit dieser BRD ist, noch nicht einmal die eigene Bevölkerung!
Dies ist ein Kennzeichen…….Beliebigkeit!
Nur auf eines ist verlaß: siehe „Salamipolitik“ von Bang50 am 20. Januar 2013 – 14:34
http://augengeradeaus.net/2013/01/ecowas-mochte-auch-deutsche-truppen-fur-mali/#
Vor Schritt 1 (Entscheidung ob für Bw ein Einsatz in DEU Interesse und auf Grundlage des GG erfolgen könnte) hätte müssen Schritt 2 (Erörtern/Prüfen) erfolgen!
Ja und wir sind bei Schritt 7!
@wacaffe: Offensichtlich möchte keiner der anderen, also liegt es wohl an Ihnen, aufzuzeigen, was Ihnen an meinem Kommentar so aufstößt.
Ich will Ihnen gerne etwas Starthilfe liefern, und einen Fehler meinerseits aufzeigen: Anscheinend habe ich die Anzahl der Gegner falsch eingeschätzt. Es sind anscheinend nicht knapp 10.000, sondern weniger als 5.000. Vielleicht hilft Ihnen das ja bei der Argumentation.
Das Zitat von General Mattis ist natürlich sehr markig, auch wenn die Zielgruppe eine feindlich gesinnte war. Stammt aus einem Buch mit dem Titel „Fiasco: The American Military Adventure in Iraq (2006)“
Über den Titel des Buches kann man nachdenken.
Allerdings hat der Mann auch etwas sinnvollere Sprüche auf Lager: „Whenever you show anger or disgust toward civilians, it’s a victory for al-Qaeda and other insurgents.“
„Bundespräsident Joachim Gauck empfängt am 22. Januar 2013 [HEUTE !!!] den französischen Staatspräsidenten François Hollande mit militärischen Ehren in Schloss Bellevue.“
Bon jour cher Francois!
Bon jour la traite d Elysee!
Bon jour l amitie franco-allemand!
Abärr, einesch musse klar sein: NURRR SANITÄTSMATERIAL !!!
@ Mattisms
U.a. von dem stammt auch
“First do no harm.“
und
„If someone shoots at you, kill him and go back to work. The people are not your enemy. Your job is to establish a functioning government. “
Hinter der Rauhbein-Fassade steckt halt jemand, der sich mit als erster nochmal in COIN eingearbeitet hat, und der im Irak entsprechend konsequent der Regierungsführung und dem Schaffen von Sicherheit den Vorrang gegeben hat.
(Einen etwas positiv-einseitigen Artikel über Mattis hat es etwa hier. Wer will kann den trotzdem mal mit der Bundeswehr-Führung vergleichen.)
Noch führen die Franzosen in Mali einen recht konventionellen Konflikt um die Hauptstadt herum. Diese Phase dürfte recht bald abgeschlossen sein, und dann wird sich auch in Mali die Frage stellen, was man mit konventionell agierenden Truppen überhaupt noch erreichen kann.
SPON meldet, dass sich die britischen Streitkräfte auf eine (bisher ausgeschlossene) große Intervention in Mali vorbereiten, weitergehend als den bislang zur Verfügung gestellten Lufttransportraum und ggfs stattfindende nachrichtendienstliche Unterstützung.
Dies als Vorbereitung auf eine eventuell zu stellende Unterstützungsanfrage der Franzosen.
Heute wird ja 50 Jahre DE FR Freundschaft gefeiert. Daher dürfte Hollande so empfangen werden.
@zog: Ob Sie oder ich das ernst nehmen ist hier nicht entscheidend. wohl aber, ob die Bevölkerung das meint. Da verlasse ich mich dann aber doch lieber auf Leute, die gerade noch mit Einwohnern vor Ort gesprochen haben. Dabei ist es gar nicht entscheidend, ob 1000 Mann Bamako wirklich angegriffen hätten, sondern ob das Gefühl der Bedrohung da ist oder nicht.
@elahan: Stimmt, es gibt auf der Welt eine ganze Menge Völker, die gerne Waffenhilfe gegen ihre Besatzer hätten. Die Tibeter, da haben Sie ganz recht, gehören sicher dazu. Aber dann würde unsere ganze Industriegesellschaft auf die Nase fallen, denn es gäbe ab sofort keine Chips mehr für unsere intelligenten Waffensysteme. Außerdem würden Spielekonsolen, Festplattenrecorder und Superglotzen für das heimische Wohnzimmer unerschwinglich werden. Das wäre dann die eigentliche Krise…
Sie sehen, wir haben offenbar doch deutsche Ziele definiert und richten unsere Politik und unsere Beteiligung an Waffengängen genau an dieser Konfliktlinie aus
@Iltis
„Sie sehen, wir haben offenbar doch deutsche Ziele definiert und richten unsere Politik und unsere Beteiligung an Waffengängen genau an dieser Konfliktlinie aus“
Stimmt, aber dann sollte man wenigstens in diesem Blog die wirklichen Ziele nennen und nicht die Vorgeschobnen (nicht an sie persönlich gerichtet!)
Jetzt verschenken wir erstmal ein paar Bo105, verschrotten die Trall und richten uns in der Bw neu aus :-)
P.S.: Welcher Flächenflieger soll in der neuen Bw unseren taktischen Lufttransport übernehmen?
Hätte da nen Vorschlag CN 235 und C-130 ………. nur dumm, dass die FR gehören :-)
@ iltis
Zitat: „Sie sehen, wir haben offenbar doch deutsche Ziele definiert und richten unsere Politik und unsere Beteiligung an Waffengängen genau an dieser Konfliktlinie aus.“
Und aus genau diesen Gründen (unser Verständnis von Verteidigung und unsere deutschen Interessen in der Welt) wird es ausser einer symbolischen Unterstützung keine deutsche militärische Unterstützung für die französische Intervention in Mali geben !
In der heutigen FAZ heißt es unter dem Titel „Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“ von Guido Westerwelle und Laurent Fabius:
„Deutschland und Frankreich teilen die gleiche Entschlossenheit, wenn wir uns für ein freies, demokratisches und selbstbestimmtes Mali einsetzen. Zusammen mit unseren Partnern in der Europäischen Union werden wir einen wichtigen Beitrag für die Zukunft dieses afrikanischen Staates leisten.“
Soso, also künftig Beiligung am Waffengang, oder besteht die „gleiche Entschlossenheit“ auf deutscher Seite im „wichtigen Beitrag“, die französischen Aufklärungs-Ballons mit ordentlich Heißluft zu versorgen?
@iltis: Dass Ihre Informationen über die Lage/Stimmung vor Ort allerdings nicht repräsentativ sind, haben Sie ja schon selber eingestanden.
In Anbetracht der Tatsache, dass Flüchtlinge aus dem Norden Malis in Bamako von der ansässigen Bevölkerung teilweise mit gewalttätigen Ausschreitungen empfangen wurden, wage ich zu behaupten, dass sich die Lage sehr viel differenzierter darstellt, als die von Ihnen zitierte Einzelmeinung (der ich ihre Authentizität keineswegs absprechen möchte) es darzustellen vermag.
Wenn tatsächlich aufgrund von gefühlten anstelle von tatsächlichen Situationen nicht nur argumentiert, sondern auch gehandelt werden soll und wird, ist das der Punkt, an dem ich eine Ansicht nur noch zur Kenntnis nehme.
Auch diese Baustelle stimmt mich bedenklich und wäre einen eigenen Diskussionsthreat wert:
[Ich schreibe es gerne immer wieder auf: Links zu deutschen Verlegerwebseiten finden hier nicht statt. Link gelöscht. T.W.]
Laut einem FAZ-Artikel sind die Tuareg anscheinend auch in zwei Lager gespalten. Die Mehrheit soll angeblich gegen eine Unabhängigkeit sein.
(siehe FAZ-Online-Artikel: Krieg in Mali Wut auf die Berufsrevolutionäre )