ECOWAS möchte auch deutsche Truppen für Mali

Soldaten aus Togo bei der Ankunft in der malischen Stadt Bamako am 17. Januar (Foto: Französische Armee/EMA)

Die Lage nicht nur in Mali, sondern auch die an der deutschen politischen Heimatfront bleibt unübersichtlich. Der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold wird in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit den Worten zitiert, Deutschland müsse bei der Unterstützung für die ECOWAS-Truppen in dem westafrikanischen Land mehr tun als die bislang geplante Minimallösung: Das kann bedeuten, dass die Bundeswehr in Mali auch andere Flughäfen als Bamako anfliegt, auch militärisches Gerät transportiert und dass wir im Sanitätswesen helfen.

Unklar ist, ob diese Position Arnolds in der SPD abgestimmt ist – die Beteiligung Deutschlands an einem militärischen Eingreifen, sei es der Franzosen oder der ECOWAS-Truppen, scheint nicht die Mehrheitsmeinung der Genossen. Allerdings, und das ist ein klein wenig verblüffend, scheint die gestern von Bundestagspräsident Norbert Lammert geäußerte Kritik, Deutschland tue zu wenig, zumindest in der veröffentlichten Meinung Widerhall zu finden. Da wird es spannend zu beobachten, ob und wie die Bundesregierung darauf eingeht – wenn zum Beispiel, wie von Verteidigungsminister Thomas de Maizière angekündigt, recht bald ein Vorschlag für ein Bundestagsmandat für die EU-Trainingsmission in Mali vorgelegt wird.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS, der nach UN-Resolutionen eigentlich die Aufgabe zukommt, die militanten islamistischen Rebellen in Mali militärisch zurückzudrängen, wünscht sich unterdessen deutsche Soldaten. Deutschland muss sich mehr engagieren. Ich meine, auch mit Truppen. zitiert der Spiegel den ECOWAS-Vorsitzenden und Präsidenten der Elfenbeinküste, Alassane Outtara.

Interessant ist auch, wie hier schon in den Kommentaren erwähnt, dass selbst Russland den Franzosen Unterstützung beim Lufttransport von Truppen angeboten hat.

Dann kann die Diskussion in der neuen Woche ja munter weitergehen.

(Bin weiterhin in Zügen unterwegs, mit tröpfelndem Internet, deshalb nur sparsame Berichterstattung von meiner Seite heute.)