Werbung für die Drohne
Eine Indoor-Drohne – noch ein Spielzeug (Foto: Flickr-User Mike Miley unter CC-BY-SA Lizenz)
Eine interessante Webseite, die die US-Drohnenindustrie jetzt gestartet hat: increasinghumanpotential.org soll Werbung für unbemannte Systeme machen – zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Eine Public Educational Website, sagt die Vereinigung der Hersteller, die Association for Unmanned Vehicle Systems International (AUVSI).
Die Drohnen kommen dort als der gute Helfer des Menschen zum Einsatz. Das ist nicht verwunderlich, denn die Einsätze bewaffneter unbemannter Systeme, über die in den USA wie – angesichts der Beschaffungspläne der Bundeswehr – in Deutschland gestritten wird, dürften für die Industrie langfristig nur einen kleinen Teil des Geschäfts ausmachen.
Viel interessanter ist der zivile Markt – vom örtlichen Sheriff über die Feuerwehr bis zu einer Vielzahl von Privatunternehmen. Und die dafür entscheidende Frage, ob der zivile – und kontrollierte – Luftraum für Drohnen oberhalb bestimmter Größen freigegeben wird. Auch das eine Debatte, die es in Deutschland ebenfalls gibt – allerdings mit weit weniger öffentlicher Aufmerksamkeit als die Diskussion über bewaffnete Systeme für die Streitkräfte.
(Meine Branche ist daran natürlich auch interessiert – Drone Journalism ist ein interessantes Schlagwort… Und die Meldung, dass der Chefredakteur des amerikanischen Technologiemagazins Wired seinen Job niederlegt, um sich der Entwicklung von Privatdrohnen zu widmen… )
Nachtrag: Dazu passt dann auch diese wunderbare Satire, auf die mich ein Leser via Twitter hinwies: Pakistani Boy, U.S. Drone Form Unlikely Friendship
Zwar mit 2009 schon angestaubt, aber im Kontext informativ. Überhaupt findet man Reihenweise „kleine Anfragen“ zum Thema Drohnen:
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/136/1613609.pdf
Hier die Fortschreibung aus 2012:
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/086/1708693.pdf
Welche Rolle spielen Drohnen bei den Abrüstungsverhandlungen der Zukunft? Der Taurus unterliegt einer Reichweitenbeschränkung, würde man als UAV bauen, hätte er keine oder doch?
Die Bundesregierung hat 2009 in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag erklärt, sie sehe derzeit keinen Bedarf für Abrüstung und Rüstungskontrolle. Dort hieß es:
Zitat
„Unbemannte Fahrzeuge und UAVs stellen eine technische Lösungsmöglich- keit dar und keine neue Fähigkeit. Es werden daher keine sicherheits- oder rüstungspolitischen Folgen gesehen.“Bei so viel Ignoranz überrascht es auch kaum, dass die Militärs und Regierun- gen in ihrem Kaufrausch noch nicht über Rüstungsbegrenzungen und Rüs- tungskontrolle nachdenken. Naturwissenschaftler sind da weiter. Sie haben die Vereinigung International Committee for Robot Arms Control – kurz ICRAC – gegründet, die sich für Rüstungskontrolle von Roboter-Waffen einsetzt. Einer der Initiatoren ist Jürgen Altmann, Physiker an der Technischen Universität Dortmund…….. (Quelle NDR,. Streitkräfte und Strategie)