Schluss mit der privaten Unterhose im Einsatz
Dem Bericht der Bundeswehr über die künftige Kampfbekleidung Einsatz/Übung entnehme ich vor allem, dass der Soldat künftig auf seine private Unterhose zu verzichten hat. Gerade im Einsatz:
Das funktioniert aber nur, wenn der Soldat auf private Wäschestücke verzichtet, da sie unter Umständen nicht mit den Materialien des Gesamtsystems harmonieren.
Da bin ich gespannt. Vor allem, ob alle Teile des Gesamtsystems auch recht- und gleichzeitig ausgeliefert werden. Wie war das noch mit der Strickmütze?
näseschutz zum unterziehen? ernsthaft?
alles was drüber liegt ist dann klatsch nass, wird schwer, mehr druck durch die wassersäule auf die wasserdichtemembran, eine schicht weniger isolation unter dem regenschutz…
macht sowas bei starkem regen wirklich sinn? ich kann mir das gerade nur schwer vorstellen…
Auch wenn es real ist, zwischendurch muss man beim Lesen durchaus auf den Kalender schauen. Spätestens beim Abschnitt „Lehrfilme“ muss man an den 01.04. denken.
Auch mit dienstlicher Unterhose wird weiterhin abgewandelt werden. Man braucht nur zu einem x-beliebigen Lauftreff gehen und die Leute fragen, was sie warum gerade anhaben. Die Komfortbereiche sind physisch und psychisch so individuell, dass geht nicht per Befehl.
Aber ansonsten: Hut ab!
Muahahaha. Selten so gelacht. Als wenn das mit der Bekleidung in der Bundeswehr jemals geklappt hat. Da bin ich aber gespannt, wo denn die Unterwäsche herkommt. Und welche Modelle es Frauen gibt.
@ HansG
Ja. Sicherlich wird das nass und schwer. Der Soldat braucht aber die Taschen, Klettflächen usw. Da gilt es, sich dann für das kleinere Übel zu entscheiden. Hauptsache der Regen kühlt den Körper nicht aus und weicht die Haut auf.
Die Testbilder im Bericht machen aber nachdenklich. Da sieht man wieder fabrikneue Bekleidung im Test. Da klappt das immer. Aber gerade die Regensachen nutzen sich germaßen schnell ab, das kann man gar nicht so schnell tauschen.
http://www.msnbc.msn.com/id/30887233/ns/us_news-military/t/defense-chief-praises-soldier-pink-boxers/#.UHbKr7Qxq0E
Na dann hoffe ich, dass dann Ecolog nicht wieder dauernd Unterwäsche frisst, denn dann ist spätestens nach drei Monaten im Einsatz Essig mit dem Konzept, weil dann die Soldaten notgedrungen wieder ihre private Unterwäsche anziehen (müssen). Und da geht es dann von teurer Funktionsunterwäsche bis hin zu „pink boxers“ und „male-stings“ *schüttel*.
@chickenhawk
Yep, hier ist das Foto.
Jedesmal wenn ich die Überschrift eines solchen Artikels les, denke ich zunächst an die Unmengen Geld, die Kameraden in private Ausrüstung investiert haben. Dann les ich den Artikel durch bzw. schau die Bilder an, lache und verschwinde wieder auf einer der unzähligen Seiten von Ausrüstungsanbietern, um meine eigene Ausrüstung weiter zu optimieren.
Ich verwette einen Bierkasten, dass die hier als „neuentwickelt“ und „nicht von der Stange“ angepriesene Ausrüstung genauso, ähnlich oder besser bereits seit Jahren auf dem Markt ist… Wenn ich schon sowas lese:
Interessanterweise ist der Smock, der über der Schutzweste getragen wird und vor einigen Jahren noch das Zeichen von Coolness in der Truppe war (trotz weitgehender Unzweckmäßigkeit) mittlerweile durch das Combat Shirt ersetzt worden, das auch unsere Verbündeten tragen – soviel zu den „Erprobungen“.
Und wieder ein Ausrüstungsgegenstand, der exklusiv für den Einsatz beschafft wird, während man in der Heimat mit Koppel und Splitterschutzweste unterwegs ist…
Gibt es eigentlich das Prinzip „Auftragen nicht mehr aktueller Ware“ auch in anderen Armeen? Bei einer Einkleidung im März habe ich nagelneue Feldblusen von 1998 erhalten, da frage ich mich schon, welche Mengen noch in den Lagerhäusern liegen und eine Versorgung mit modernerer Bekleidung verhindern.
„Voraussichtlich am 15. Oktober veröffentlichen wir ein Interview mit zwei Soldaten, die das System am eigenen Leib in unwirtlichen Gegenden getestet haben.“
Wer ermöglicht den Kameraden aus der BW-Redaktion mal ein Praktikum bei einer Tageszeitung?
„Die Kampfbekleidung Einsatz/Übung bedarf einer besonderen Pflege, um die Schutzeffekte – wie etwa den Vektorenschutz – nicht vorzeitig zu mindern oder gar zu zerstören. Um sämtliche Schutzeigenschaften des Systems voll ausschöpfen zu können und nicht durch unsachgemäße Handhabung zu mindern, bedarf es nach seiner Einführung in die Streitkräfte des besonderen Augenmerks der Vorgesetzten.“
Klingt ja nach einem sehr feldtauglichen System!
@Roman
Was mache ich eigentlich mit der regennassen Feldjacke? Am Körper trocknen lassen?
@ franz S.
klar, bei großen brüdern wird dann z.B. viel an die NG weitergereicht. neue BDUs sehen die dann auch erst bei deployment in ganz weit weg.
je gefechtsfeldferner und je heimatnäher, um so geringer die chancen auf neues gerät ;)
@ Prediger
Ausziehen und trocknen lassen. Oder neue Jacke anziehen. Oder was anderes Anziehen. Es gibt unterschiedliche Lösungen, abhängig von der Situation.
Fakt ist aber: Modulare Kleidungssystem (Zwiebelschale, haha) brauchen viel Platz. Und damit auch Transportraum. Wer noch im olivgrünen Rucksack unterwegs ist, der weiss was ich meine. Heutzutage sind die Voraussetzungen auch andere. Man ist (derzeit) viel Fahrzeuggebunden unterwegs ode nah an eigenen Einrichtungen. Dort wählt man dann die Kleidung aus, die man für die „Mission“, den bevorstehenden Auftrag braucht. War eigentlich nie anders, nur das man jetzt mehr Auswahl hat. Allerdings muss der Diensther begreifen, dass der Soldat nicht mehr alles mitschleppen kann.
Zudem stellt sich immer wieder die Frage, wie lange hält der Effekt an, den mir moderne Bekleidung bietet. Wann ist sie verschlissen? Und was kostet der Austausch?
@ markus
Macht ja auch Sinn. Begrenztes Einsatzgebiet, begrenzte Aufträge, eingeschränkte Verwendbarkeit=semioptimale und leicht veraltete Ausrüstung. Sofern die NG in die Linie gezogen werden, bekommen sie auch den „Gold“-Standard.
Was wird denn hier von einem Artikel, der direkt von der Bw veröffentlicht wird, eigentlich erwartet? Sollen die offen schreiben, dass das System einige Jahre auf dem Buckel hat und bestimmt nicht in allen Bereichen punkten wird?
Aber stellen wir uns doch mal die Frage: Welche Alternative haben wir? Nochmal eine Entwicklung? Nein, keine Zeit und kein Geld. Von der Stange? Geht nicht, da ansonsten „wichtige Kompetenzen der deutschen Rüstungsindustrie gefährdet sind“. Alles so lassen? Wohl kaum, wenn ich in eine Beintasche der existierende Feldhose vom System 95(!) noch nicht einmal meine pers. SanAustattung bekomme. Ich bin auch nicht glücklich mit dem ganzen Geraffel, was als „tollste Neuentwicklung seit geschnitten Brot“ verkauft wird, schon gar nicht, weil ich weiß, was mein privat beschafftes Zeug zu leisten im Stande ist (und am Ende wahrscheinlich auch günstiger war, als der Stückpreis eines Satzes der Kampfbekleidung). Am allerliebsten hätte ich eine Hose im Schnitt der Crye G3 und ein vernünftiges Konzept an Oberbekleidung. Dabei macht der Nässeschutz „drunter“ übrigens durchaus Sinnm weil a.) der Stoff der Oberbekleidung nicht so empfindlich ist, wie z.B. Goretex etc. und b.) ich i.d.R. auf alle Taschen angewiesen bin, die darauf angebracht sind. Das nur am Rande.
Unterwäsche wird ein anderes Thema, ich freue mich schon auf Gutachten von der Gleichstellungsbeauftragten Person :D
Warten wir es doch erstmal ab.
Klingt doch erstmal gut, je nachdem was die Kameraden von 3./-262 weitergegeben haben und vom WiWEB draus gemacht haben.
Aber wenn das Konzept Schutz auf Unterwäsche übertragen werden soll, wie sieht es dann mit Blast Boxers aus?!
Ich sehe einige Probleme:
So kann zum Beispiel kein Soldat mehr alles, was er an dienstlicher Bekleidung bekommen hat, alleine tragen.
Nun muss man auch nicht immer alles mit nehmen ins Feld, aber bei Verlegungen zum Beispiel schon. Und da wird es schon lächerlich.
Außerdem sehe ich es zunehmend als ärgerlich an, dass sämtliche neue Kleidung besondere Pflegehinweise hat. Dies bedeutet, dass ich entweder im Feldlager besonders ausgebildete Wäscher beschäftigen muss (und mit dem besonderen Waschmittel versorgen muss) oder zum Beispiel an Bord der seegehenden Einheit schlichtweg nicht waschen darf aber muss.
Eine Ausgabe nur zum Einsatz / zur Übung bedeutet, dass nicht genügend vorgehalten wird, elendige Tausch-Fahrten nötig werden und sich doch viele wieder eigenes Material kaufen.
Ansonsten gibt es klasse Funktionswäsche zum Beispiel von UnderArmour, die verbündete Nationen schon länger tragen. Funktioniert super, gibts in allen gängigen Größen, ähnliches Baukastenprinzip. Allerdings ohne Vektorenschutz und wohl auch nicht flammenhemmend, das gestehe ich gerne ein.
Aber man muss doch nicht alles selbst entwickeln….
@Roman
„Ausziehen und trocknen lassen. Oder neue Jacke anziehen. Oder was anderes Anziehen. Es gibt unterschiedliche Lösungen, abhängig von der Situation.“
Darauf wäre ich jetzt natürlich nicht gekommen.
Halten wir also fest:
Anstelle der Entwicklung einer Nässeschutzbekleidung mit Taschen (bzw. Reißverschlüssen, um den Zugriff auf die Uniformtaschen zu erlauben), darf ich mich jetzt also noch mit einem Satz regennasser Bekleidung belasten, die ich (insofern Rucksack am Mann) wechseln und dann mitschleppen darf?
ja!
– hätte der regenschutz mehr öffnungen würde jeder über die mangelhafte regenschutzfunktion maulen.
Also ich kann jetzt nicht erkennen, was daran kritikwürdig sein soll – außer natürlich, dass man sich da möglicherweise am grünen Tisch ein vollkommen praxisuntaugliches System überlegt hat, bei dem sich die Hersteller totlachen, weil man nach jedem Einsatz den kompletten Kram wegen fehlender „besonderer Pflege“ wegwerfen kann.
Aber ich will mal nicht zu kritisch sein: Jeder, der mal Bekleidung brauchte, die für mehr als einen Bürostuhl geeignet sein sollte, wird wissen, dass man sich mit der falschen Unterwäsche ziemlich viel Tragekomfort etc. zerschießen kann – weswegen man die dienstlich gelieferte Unterwäsche möglichst nicht verwendete … wäre doch gut, wenn die endlich auf die Idee kommen, vernünftigen Kram zu liefern. Und die Sache mit dem drunter getragenem Nässeschutz ist ausgesprochen praktisch.
Richtig ist allerdings, dass in der Vergangenheit vieles beim Bekleidungswesen recht unprofessionell war und sehr oft darauf gesetzt wurde, dass Personen mit Sonderwünschen diese bitte selbst über private Beschaffungen regeln. Das führte halt zu viel Murks. Wenn es nun gelingt, Systeme aus einem Guss zu schaffen, wäre das sehr wünschenswert. Wenn dies zudem von Fachleuten auf ihrem jeweiligen Gebiet umgesetzt wird, könnte das die Qualität auch verbessern. Ich fürchte nur, die „Fachleute“ saßen hier auf der anderen Seite und haben eine für sie umsatzmaximale Lösung mit hohem Verschleiß verkauft. So nach dem Motto: Ist doppelt so empfindlich, dafür aber auch dreimal so teuer.
Dann kann man den neuen Kram halt fünfmal tragen und nutzt dann die privat beschafften Sachen weiter … oder man legt die Sachen für die nächste Monkeyshow ordentlich weg, damit die dann noch vorführbar sind. Wäre ja tragisch, wenn ein Politiker beim Truppenbesuch zu der Auffassungen gelangen würde, dass die Soldaten nicht schön vorsichtig mit den tollen neuen Sachen umgehen.
Mein persönlicher Favorit ist folgender Absatz im Artikel:
„Das neue Bekleidungskonzept ist beinahe wie Waffensystem zu betrachten, auf das sich der Soldat nur dann verlassen kann, wenn er es richtig pflegt und handhabt. Und auch das beste Waffensystem versagt, wenn es mit unpassenden Komponenten ergänzt wird.“
Was muss man rauchen, um sich so einen Bullshit zu überlegen?
Was haben die sich denn da für einen empfindlichen Vektorenschutz überlegt? Gibt es die gute alte Imprägnierung mit Permethrin nicht mehr?
@markus
Stimmt wohl; wasserdichte Reißverschlüsse (gem. Google gibt es dazu rund 3.000.000 Treffer) sind gewiß Teufelszeug.
Und mit angelegter Schutzweste kann ich meine Taschen (natürlich abgesehen von den Beintaschen) auch komplett vergessen. Bislang erschließt sich mir daher die Logik dieses neuen Nässeschutzes bislang nicht.
1. Warum gibt man die Sachen an ein LLUstgBtl? Nichts gegen diese Kameraden, aber gibt es in der gleichen Brigade nicht ein paar andere Soldaten die so etwas besser testen könnten?
2. Vektorenschutz und besondere Pflege, das klingt danach, als ob ich das System nach einmaligen Tragen in die Spezialwäsche geben könnte. Das stelle ich mir gerade nach einer Großübung als organisatorischen Alptraum vor. Ob die LHBw da mitmacht?
3. Aus dem Artikel geht hervor, dass das System eh nur für Soldaten im Einsatz und
ausgewählte Verbände gedacht ist. Wieder wird es so sein, dass die Ausstattung nicht nach Verwendung, sondern allein nach Verbandszugehörigkeit ausgeteilt wird…
4. Also gibt es jetzt endlich Smocks, wo für die IdZ-Schutzweste doch ein Combat-Shirt besser geeignet wäre?
Eigentlich schön, dass es in der Beschaffung mal durchgedrungen ist, dass ich als Gebirgsjäger auf dem Übungsplatz andere Bekleidung brauche als für ein winterliches Antreten im Stab, aber ob man dafür mal die Soldaten gefragt hat, die es im Endeffekt wirklich brauchen?
@ Prediger
Ja und nein. Und den Nässeschutz konnte man auch über der Weste tragen. Sorgt halt dafür, dass sie nicht so versifft wird und man im Fahrzeug nicht ständig hängen bleibt. Hat aber den Nachteil, das man ggf. ertrinkt oder bei einer Verletzung nicht so schnell behandelt werden kann.
[quote] …Soldaten, die bisher über keine spezielle Einsatzbekleidung verfügen, sollen sie erhalten.
Die bisherigen Feldanzüge werden durch das neue Konzept aber nicht ersetzt. Denn die Kampfbekleidung Einsatz/Übung ist ausschließlich für den „Dienst im Felde“ konzipiert. Sie ist als zusätzliche Ausstattung vorgesehen für Soldaten in einem friedenserhaltenden oder friedensschaffenden Einsatz, für die dafür erforderliche Ausbildung sowie für Einheiten und Verbände, die in permanenter Bereitschaft für einen solchen Einsatz stehen.[/quote]
Ergo bekommen nur die oberen 10% die neue, stylische und tolle Ausrüstung? Der Rest bekommt sie nur für’s üben vor dem Einsatz ( Übungsbekleidung empfangen, eintragen, üben, reinigen lassen, abgeben; Einsatzbekleidung empfangen, eintr…).
Alle Anderen bekommen sowas nicht und sind deswegen sauer (weil nicht cool) und Teile davon beschaffen dann weiter Privat, andere lassen sich zu den 10% zählen (es soll ja auch für Auslandseinsätze eingekleidete Soldaten geben, die nie vorhatten in den Einsatz zu gehen).
Manche Chef’s werden dann wieder das Problem mit uneinheitlicher Bekleidung haben und dann darf niemand die neuen Sachen anziehen…
Laut der Beschreibung läuft das in meinen Augen auf Feldanzug,neu (mit einschiebbaren Protektoren) und Thermo-, Funktions- und Nässeschutzunterwäsche hinaus und dazu vielleicht noch ein Fleece und eine Jacke.
@ Boots on the ground:
Mal eine Frage vom unwissenden. Wieso ist der Smock unzweckmäßig?
Der Smock (insbesondere in seiner deutschen Ausführung als Multipocket Smock) ist für die Masse der Soldaten unzweckmäßig, weil sie die Unmenge an Taschen nicht brauchen (diese verleiten wie ein großer Rucksack auch dazu, mehr mitzunehmen). Ein vollbepackter Smock, besonders wenn über der Schutzweste getragen, schränkt die Bewegungsfreiheit erheblich ein, insbesondere beim Auf- und Absitzen aus Fahrzeugen.
Wie gesagt, es gibt durchaus Verwendungen, in denen ein Smock zweckmäßig ist, aber es sind sehr wenige. Zudem sollte man bedenken, dass keiner unserer Verbündeten Multipocket Smocks trägt – in den US-Streitkräften vollkommen unbekannt, in den diversen europäischen Streitkräften dienen Smocks als einfache Feldjacke (mit weniger Taschen als die deutschen Versionen).
Ein Kämpfer 5-8 Logistiger da muss doch ein Schildknappe drin sein! Ging doch füher auch und dieser muss ja auch kein Staatsbürger sein :-)
«Bestenfalls» seien 5 Soldaten notwendig, um den Einsatz eines Ausbilders zu ermöglichen, rechnete Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker in Brüssel vor. Im schlechtesten Fall seien es 8. Aber das müssten nicht alles Deutsche sein, versichert „aus Maizière“
Mehr als 90% der Soldaten benötigen maximal einen Poncho und einen funktionable Allzweckjacke zu Ausgehuniform! Für kämpfende Gefechtssoldaten ist das anders!
Es geht bei der ganzen Bekleidungskiste hoffentlich in erster Linie ums Material.
Wie wir wissen sind die meisten Produkte, vor allem Unterwäsche, aus Polyester und ähnlichen Fasern. Diese Produkte sind im Falle einer Exposition zu Feuer extrem gefährlich und verschlimmern die Verletzungen, da sie schmelzen und an der Haut haften bleiben und nicht verkohlen oder verbrennen, wie es zum Beispiel Wolle und Baumwolle tut.
Ich kann also jedem dazu raten auf natürliche Fasern zu setzen und hoffe, dass der Dienstherr das auch tut.
Gute Combat Shirts z.B. sind im übrigen aus nicht entflammbaren Kunstfasern, die sich aber nicht für Unterwäsche eignen dürften.
Einen Nässeschutz unter dem anderen Gerödel anzuziehen ist keine gute Idee. Jeder halbwegs ambitionierte Draußen-Aktivist weiß das doch…
Dann würde ich schon fast eher auf nen guten Poncho tippen, weil er noch mehr Nutzungsmöglichkeiten hat.
Er sollte einfach abwerfbar sein denn im Gefecht wird man ihn loswerden wollen.
Anm: Schafswolle wie z.b Merinowolle ist schwer enflammbar und wird deshalb gerne von Soldaten als Baselayer genutzt.
Zu dem Rest:
1.Base Layer (Merinowolle)
2. Isolation (Fleece bei hoher Atmungsaktivität , Coreloft bei großer Nässe)
3. Soft/Hardshell/Halfshell (Softshell unter dem PC – bei starkem Regen Hardshell zusätzlich über den PC – wenn ganz extrem die Hardshell auch unter den PC)
= glücklich werden
Was Extremsportler, zahlreiche Militärs, namhafte Hersteller wie z.b Arcteryx seit Jahrzehnten ausgetüfftelt haben, wird die BW nicht in einem großen Wurf verbessern können.
Anstatt das Rad neu erfinden zu wollen, sollte sich die BW doch einfach an diese Hersteller wenden und dort einkaufen. Das Ergebnis wird bedeutend besser sein.
@Bang50: Arcteryx? Deren Preisniveau ist Ihnen aber bekannt, oder? Dann könnt man ja auch demnächst taktische Ausrüstung nur noch von Stratagem oder Crye beziehen. Die Bundeswehr hat’s ja. ;-)
Kameraden, die das in FRA-Guiana getestet haben, berichten eher vom Negativen. Kleidung sieht zwar „cool“ aus, aber die Kameraden hatten vorwiegend Wundschürfungen an den Knien etc. Dort wo diese „Protektoren“ sind (Zwiebelprinzip). Nachdem sie die rausgemacht haben, war es ein bisschen besser.
Also ganz überzeugt waren sie nicht.
Das hab ich nur vom „hören-sagen“ aufgeschnappt.
MkG
Klingt komisch, aber ich sehe derzeit jeden Morgen und Abend unglaublich viel dienstlich gelieferte Unterwäsche. Die Waschpraxis von Ecolog mag seinen Beitrag dazu leisten, aber mit jetzt 6 (!) verschiedenen Wäschesäcken MUSS ja alles besser werden….
@ Zog – Endverbraucherpreise sind nicht Behördenpreise.
Ich besitze z.b ein paar LEAF Teile die aus dieser Schiene gekommen sind und nur noch einen Bruchteil der normalen Endverbraucherpreise gekostet haben (okay sie waren auch noch leicht gebraucht)
Der Frage ist doch was ein Bekleidungsteil kostet, wenn die BW wiedereinmal das Rad neu erfinden möchte und was es kostet bei einer Firma vielleicht auch teure Bekleidungsteile von der Stange zu kaufen? Ich wette, die BW bekommt selbst die teuersten LEAF Teile günstiger als ihre selbst entwickelten Lösungen.
z.b Wurde für IDZ 2 der ops-core FAST Helm ausgewählt – ein unglaublicher Endverbraucherpreis von ca. 900 US Dollar pro Helm! Die BW wird aber bei einer Charge von mehreren tausend Helmen nur einen Bruchteil dafür zahlen.
Fazit: Die BW liebt es einfach das Rad neu erfinden zu wollen. Dabei kommen dann Lösungen heraus welche zuverlässig schlechter sind als marktverfügbare Lösungen.
@ Bang50
Zitat:
„Fazit: Die BW liebt es einfach das Rad neu erfinden zu wollen. Dabei kommen dann Lösungen heraus welche zuverlässig schlechter sind als marktverfügbare Lösungen.“
Diese Vorgehensweise sichert höherwertige Planstellen beim BwB (Entwicklung und Erprobung), liefert Subventionen für die heimische Industrie (Förderung von Grundlagen- oder Produktentwicklungen), schafft Dienstposten im LogABw (Truppenerprobung) und in anderen Materialämtern, hält die verfügbaren neuen Bekleidungsteile knapp, was wiederum Dienstposten beim BwB und bei der Beschaffung begründet und fördert die deutsche Wirtschaft.
Es dient eigentlich allen, außer den Bedarfsträgern, also den Soldaten im Einsatz . Da aber Beschaffung und Entwicklung nicht nach dem Bedarf der Truppe sondern nach den Bedürfnissen der Industrie und der Politik (regionale Wirtschaftsförderung) gemacht wird, wird sich diese Vorgehensweise nicht so schnell ändern.
Ist das alles denn noch zeitgemäß? Würde es nicht ausreichen, von ein paar aus zwingenden Gründen zentral zu beschaffenden Dingen abgesehen ein paar sinnvolle Minimalanforderungen festzulegen, auf dem Markt verfügbare Ausrüstung darauf zu testen, den Soldaten die Ergebnisse mit ein paar Empfehlungen zugänglich zu machen und ihnen die Anschaffungskosten bis zu einer bestimmten Grenze zu erstatten? Gerade in besonderen Anforderungen ausgesetzten Teilen der Bundeswehr wird doch bereits recht ähnlich verfahren. Insgesamt wäre diese Lösung günstiger, und die Soldaten, die dies brauchen, hätten bessere Ausrüstung. Allerdings würden einige Unternehmen mit guten Verbindungen zur Politik, die bislang die Aufträge z.B. für die Beschaffung von hunderttausenden Brotaufstrichdosen erhielten, wohl bei diesem Modell Verluste machen, und Teile des bürokratischen Wasserkopfes der Verteidigungsbürokratie hätten es wohl noch schwerer, ihre Existenz zu rechtfertigen.
@Bang50: Natürlich dreht man über die Abnahmemenge an der Preisschraube, aber das ist ja nicht antiproportional.
Harte Zahlen wären daher etwas, womit man wirklich mal was in der Hand hätte.
Mein Gott, das klingt alles wieder nach der nicht stattfindenden 80/20 Lösung: die BW will wieder 1000%, anstatt dem Landser es selber zu über lassen in welches Unterhöschen er seinen Dunst ablässt und einen Feldanzug mit allem Drum und Dran einzuführen, der erprobt, bezahlbar und leicht ersetzbar ist. Damit wären 80% des Anforderungsprofils abgedeckt mit 20% der Kosten.
Aber das KANN und DARF nicht sein.
Nässeschutz zum Unterziehen war vor ~5 Jahren an der InfS schon verpönt (genau áus den hier angeführten Gründen).
Möge sich jeder seine Meinung bilden – „das“ Interview ist online: http://bit.ly/SXZQSA
Und morgen gibt es eine Fotogalerie.
„Ganz wichtig ist, das Bekleidungssystem nicht mit privaten Ausstattungsstücken zu mischen. Sonst funktioniert das einfach nicht. Das muss den Soldaten anfangs schlicht befohlen werden – auch, was genau getragen wird. Später kann man das sicherlich dem Soldaten überlassen, welche Unterwäsche-Variante er beispielsweise anzieht. Jeder Mensch hat ja auch ein unterschiedliches Kälteempfinden. Aus meiner Sicht gibt es zurzeit nichts besseres auf dem Markt.“
Soso.
Ein Tester zieht also als persönliches Fazit: „Ganz wichtig ist, das Bekleidungssystem nicht mit privaten Ausstattungsstücken zu mischen. Sonst funktioniert das einfach nicht.“
Hat er das auch getestet? Oder macht er nur gerade seine Vorgesetzten glücklich…
Aber viel spannender ist doch eigentlich der Preis. Angenommen die Kleidung ist so gut – wieviel kostet sie denn pro Stück/Soldat? Weiß das jemand oder kann man das nach dem IFG nachfragen? (Es ist wohl kein „militärische und sonstige sicherheitsempfindliche Belange der Bundeswehr,“ tangierender Bereich).
@Tom
Ein negativer Bericht wäre ja auch eine echte Überraschung gewesen.
Allerdings paßt das Bild mit der Unterschrift „Marschpause: Was nass ist muss trocknen“ nicht zu der euphorischen Darstellung „Außerdem hat auch der Kampfanzug einen Nässeschutzeffekt, und man kommt weiterhin an alle Taschen des Kampfanzug heran.“
Bleibe daher bis zum Beweis des Gegenteils skeptisch.
P.S.: Habe ich es evtl. überlesen oder taucht das Wort „Schutzweste“ in diesem „Testbericht“ nicht auf?
Wir reden hier doch über die neue Einsatzbekleidung? Wie verhält es sich denn nun mit der Integration der Schutzweste in dieses neue System?