Gloria, GI
Die Diskussion um das umstrittene Video zu Joachim Witts Album Gloria wollte ich eigentlich nicht noch mal nach vorne zerren. Aber eine kurze Anmerkung dennoch: Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker hat sich dazu geäußert, in einem Interview mit dem Bundeswehr-internen Sender Radio Andernach.
Das Video finde er, sagt der General, geschmacklos und verletzend. Das überrascht nicht; wichtiger finde ich allerdings seine Warnung: Aber Verbote machen auch neugierig und wecken häufig erst das Interesse. Damit hat er zweifellos recht – und eine Indizierung, so ist zu befürchten, würde den Clip erst recht zur heißen Ware machen.
(Vorsorglich, nach dem letzten Thread zu diesem Thema, bitte ich bei Kommentaren schon mal um Mäßigung.)
Ist diesem Thema und seinem Inhalt nicht ohnehin schon zuviel Aufmerksamkeit gewidmet worden?
Gute Meinung – gute Berater.
General Wieker hat recht.
„well done“ Herr Generalinspekteur
Viel zu spät – der erste Aufschrei hat den berüchtigten „Streisand-Effekt“ schon ausgelöst.
Inzwischen ist das Interesse wieder abgeebt, die Aussage des GI mag also sehr sinnvoll sein – der Fakt aber, dass er eben jenes Interview gegeben hat, dürfte das glatte Gegenteil erreichen.
Wie immer sehr spät, dennoch ansonsten wirklich fast perfekt (, wenn die Statements nicht erkennbar vom Zettel abgelesen worden wären)
Man sollte die Wirkung des Videoclips von Joachim Witt nicht unterschätzen – außerhalb und innerhalb der Bundeswehr. Da hülfe auch keine Indizierung. Es bleibt also nur die aktive Auseinandersetzung mit der Message des ganzen Gloria-Videos.
Dazu siehe auch: http://blog.harald-oberhem.net/2012/10/12/%E2%80%9Egloria%E2%80%9C-was-kann-uns-der-fall-witt-sagen/
@ Harald Oberhem | 20. Oktober 2012 – 13:20
Wollen Sie nur für Ihren Blogg werben … warum gelten ausgerechnet Ihre Wahrheiten und Meinungen?
Sie brauchen nicht zu antworten, ist rhetorisch gemeint.
(P.S.: Ihr „über“ funktioniert nicht …!)
Das Problem ist nicht die Aufmerksamkeit für ein Video, das einigen nicht gefällt, die es nie gesehen hätten, hätten andere ihr Missfallen nicht so lautstark zum Ausdruck gebracht. Das Problem ist vielmehr, dass die Medien quasi uni sono kolportieren, das Stück verunglimpfe die Bundeswehr oder Bundeswehrsoldaten. Das macht mich ratlos.
Eine Indizierung wäre da nur noch des Wahnsinns Sahnehäubchen.
http://spiegelkritik.de/2012/10/10/spiegel-online-ignoriert-ekelvideo-nach-kraften/
Eigentlich ist das Video tatsächlich völlig nebensächlich und höchstens als Schluckauf eines Künstlers der in finanzielle Bedrängnis geraten ist, zu sehen.
Interessant und in meinen Augen erschreckend ist, welche Sichtweisen sich bei der daraus entstandenen Diskussion offenbaren. Hier ein Beispiel dafür:
http://mtwv.de/wordpress/?p=6404
Es macht deutlich, wie weit Bundeswehr und der einzelne Soldate ausserhalb der Gesellschaft gestellt werden. Dies mag je nach Grundeinstellung sogar begründet sein. Aber oftmals sind es eben nicht Fakten die einer solche Haltung zu Grunde liegen. Da werden wie im o.g. Blog Filme zu Rate gezogen ohne den zeitlichen Kontext zu beachten, in dem sie entstanden sind. Oder man negiert eben gleich den monitären Hintergrund von Sonys Produktion mit Witt und macht ihn zur moralischen Instanz für die Bewertung aktuellen Zeitgeschehens.