Immer mehr Söldner und Privat-Marinen im Kampf gegen Piraten

Während am Horn von Afrika derzeit die Angriffe somalischer Piraten weitgehend ausbleiben (wobei unklar ist, wie viel das mit dem Wetter oder der Präsenz internationaler Seestreitkräfte zu tun hat) und das Gesetz zur Zertifizierung privater bewaffneter Wachmannschaften auf deutsch geflaggten Handelsschiffen noch im Bundestag dümpelt, kann man sich ja eine lesenswerte aktuelle australische Untersuchung anschauen:

Pirates and privateers: managing the Indian Ocean’s private security boom

Da gibt es interessante Zahlen, zum Beispiel dass inzwischen mehrere tausend Bewaffnete als Angestellte von Private Military Security Companies (PMSC) in dieser Seeregion unterwegs sind, als Wachmannschaften auf Schiffen oder mit schwer bewaffneten privaten Kriegsschiffen. Und eine Betrachtung der damit verbundenen rechtlichen Probleme.

Mich beeindruckt vor allem ein Praxis-Tipp: Warum sich mit den komplizierten Genehmigungsverfahren für Erwerb, Export und Transport von Waffen, oder sogar Beschränkungen (nach dem geplanten deutschen Gesetz bleiben Kriegswaffen verboten) herumschlagen – wenn man für 200 US-Dollar auf einem afrikanischen Schwarzmarkt eine Kalaschnikow erwerben kann, die man vor dem nächsten Hafen einfach über Bord wirft, um Einfuhrprobleme zu umgehen?