Foxtrott 4: Das Buch noch nicht gelesen, schon kommt der Film…
Auf meinem Stapel noch nicht gelesener Bücher liegt eines recht weit oben, das vergangene Woche bei mir einging: Der Kollege Jonathan Schnitt hat deutsche Soldaten sechs Monate lang in Afghanistan begleitet und darüber unter dem Titel Foxtrott 4 (weil er sozusagen zur Dauerbesatzung in Wagen vier des Foxtrott-Zugs gehörte) ein Buch geschrieben.
Die Geschichte finde ich vor allem deshalb spannend, weil es ja bislang die absolute Ausnahme ist, dass ein Journalist über einen so langen Zeitraum embedded (auch wenn die Bundeswehr den Begriff peinlich vermeidet) mit deutschen Soldaten im Einsatz unterwegs ist.
Und jetzt gibt’s auch Schnitts Film dazu, dabei habe ich das Buch kaum geöffnet. Hilft nix, jetzt muss ich wohl erst mal Fernsehen gucken, recht spät: In der Nacht zum (heutigen) Mittwoch, 12. September, genau genommen von 120000Bsep12 bis 120115Bsep12 im TV-Programm des Norddeutschen Rundfunks.
(Das Buch lese ich dann danach und sage meine Meinung zu beidem…)
Da ja viele interessante Beiträge mitten in der Nacht kommen, empfehle ich den Mediathekviewer, damit kann man sich die Mediathek-Beiträge, solange Sie noch online sind (Meistens ja nur noch 7 bis 10 Tage) legal herunterladen und anschauen, wann man Zeit hat.
Hier gibt’s das kleine kostenlose Programm.
http://zdfmediathk.sourceforge.net/
Der Kollege Barschow hat ja auch so seine Erfahrungen gemacht. Möglicherweise hat man daraus gelernt. Jedenfalls wäre es begrüßenswert, wenn nicht alle Journalisten alarmautomatisch zum inneren Feind erklärt würden.
Zwischen 23 Uhr 30 und 6 Uhr hat der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ein richtig gutes Fernsehprogramm ;)
dann schlafen die omas. (sry für OT)
Die Sendezeit ist eine absolute Frechheit.
In Zeiten von „Shitstorms“ sollte man darüber nachdenken, ob man nicht einfach mal einen ins Rollen bringt und dem NDR mal seine Meinung geigt..
Da kann man sich auskotzen:
http://www.ndr.de/fernsehen/zuschauerservice/kontakt140.html
@ dallisfaction | 11. September 2012 – 12:13
Wo ist das Problem? Videorecorder, Festplattenrecorder oder Medienbibliothek des Senders (dort downloaden oder einfach ansehen) … Zeit sind auch nur Ziffern; gehen Sie mit der Zeit.
Das Problem ist die Wertschätzung des Produkts, die sich im zugewiesen Sendeplatz manifestiert.
Meine Beschwerde ist weg:)
„Am Mittwoch, 12.09.2012, von 00:00-01:15 Uhr, senden Sie die Reportage „Foxtrott 4″ von Jonathan Schnitt.
Über diese Sendezeit möchte ich mich beschweren. Es kann doch nicht angehen, dass eine Reportage zu einem so brandaktuellen Thema, einen derart unprominenten Sendeplatz bekommt.
Das ist Bildungsfernsehen und Sie als öffentlich rechtlicher Sender haben einen Bildungsauftrag! Wer um alles in der Welt soll denn in den Genuss dieser Reportage kommen? Noch dazu in der Woche!
Unsere Truppe hat besseres verdient, als das eine Reportage über ihr Leben im Einsatz (in unser aller Einsatz!) und die Gefahren, denen sie sich jeden Tag aussetzen, an den hinterletzten Sendeplatz verlegt wird.
Auch Herr Schnitt hat das nicht verdient.
Wer auch immer das zu verantworten hat, ich hoffe inständig Sie und ihre Stelle werden bei der nächsten Haushaltsrunde wegrationalisiert.
Gruß aus Hamburg,
xxx“
@ dallisfaction | 11. September 2012 – 12:26
Also bei dem Tonfall wird die Beschwerde wohl nicht dort ankommen, wo Sie sie hinhaben wollen …
Lesen Sie mal die Kritik über „Foxtrott 4“ bei sueddeutsche.de; vielleicht ist der Sendeplatz doch nicht sooo schlecht ;-))
In diesem Sinne, wünsche ich einen schönen Tag und denke an Hanns-Joachim Friedrichs …
Ich weiß nicht wohin damit Herr Wiegold, aber ich denke, es könnte von Interesse sein.
Mi 12.09.2012
[…]Verteidigung: Gegen 17.05 Uhr beginnt die 90-minütige Debatte um den Haushalt von Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière (CDU).[…]
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/40382009_kw37_vorschau/index.html
@Heiko Kamann
Habe die Süddeutsche-Kritik gelesen, und sie lässt mich etwas ratlos zurück. Denn den Vorwurf, dass es in erster Linie um die Soldaten geht und nicht um Afghanistan, könnte man ebenso auch gegen Sebastian Jungers Buch War und seinen Film Restrepo erheben. Es ist eben kein Afghanistan-Buch/Film, sondern ein Buch und ein Film über den Einsatz deutscher Soldaten…
Aber ich lese lieber erst mal das Buch und sehe den Film, ehe ich mehr dazu sage.
Welche Suchparameter muss ich bei Google eingeben um den Beitrag der Süddeutschen zu finden? Irgendwie finde ich den hier angesprochenen Artikel nicht.
Huch, ist da im Film gerade ein Ausschnitt aus Augen geradeaus! gezeigt worden?
@Hilfesuchender
Bei gugel njus Foxtrott 4 eingeben, dann kommt der Artikel.
Der Schriftzug „T.Wiegold“ war deutlich zu lesen auf dem Papier
Vielen Dank für die Filmempfehlung!
Dieser wäre beinahe an mir vorbeigegangen (auch wenn ichs heute bereuen werde)
Wo kann man den Film erneut sehen? Gibt es eine Mediathek?
ebenso wie in der aktuellen y… dort befindet sich auch ein Artikel der augengeradeaus berücksichtigt
Den Artikel bei der Süddeutschen findet man, indem man „embedded im dingo“ googelt. Lohnt sich aber nicht zu lesen, meiner Meinung nach…
Die zusammenhanglos wirkende Kritik in der Süddeutschen sagt m.E. mehr über die Ressentiments des Autors („verkürzte Sehweise der Soldaten“) als über den Inhalt der Dokumentation aus. Die in der Süddeutschen stets präsente mehr oder weniger subtile Arroganz gegenüber allem Soldatischen hätte man überlesen können, wenn sie diesmal nicht so weit gegangen wäre, dass der Autor die Intention des Filmes vor lauter Ressentiment nicht verstanden hat, wenn er bemängelt, dass es im Film um die Perspektive der Soldaten geht.
Wie kann ich mir den Film jetzt angucken? Finde ihn in der Mediathek nicht. Bedienerfehler?
Nein, kein Bedienerfehler.
Der Film ist nicht in der Mediathek eingestellt. Ob er es noch wird oder ob dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist, weiß wohl nur das ZDF.
@ Tom | 12. September 2012 – 12:49
ZDF ? Der Film lief doch beim NDR …
Na ich meine halt den ÖR-Sender aus Mainz. Dort sitzt doch der NDR, oder? ;-)
*schäm*
P.S.: Eingestellt ist der Film natürlich dennoch nicht.
NDR gehört doch zur ARD ;-)
Leider konnte ich das Video noch nicht sehen. Weder NDR noch ARD-Mediathek führen es. Auch in die üblichen sonstigen Quellen ist es noch nicht eingestellt.
Aber hier noch einmal ein anderer Medien-Hinweis.
Es gibt inzwischen eine zweite Staffel der britischen Doku „Our War“. Auf die erste Staffel wurde bereits einmal im Blog hingewiesen. In den letzten 4 Wochen wurden nun drei weitere Folgen ausgestrahlt.
Auf BBC sind die Folgen nur für Nutzer mit britischer IP-Adresse anschaubar. Allerdings finden sich alle Folgen (auch die Alten) bei youtube.
Ich kann das Anschauen sehr empfehlen. 70% der Doku besteht aus helmet-cam footage; der Rest sind interessante Interviews.
Ich bin auf eure/Ihre Eindrücke gespannt.
Jemand hat die Doku bei Youtube eingestellt: http://www.youtube.com/watch?v=H5pWVQtJO4g
Der Film ist wieder gelöscht bei Youtube.
Er wird auch nicht in der NDR Mediathek zu sehen sein, aus rechtlichen Gründen, wie mir gesagt wurde.
Er soll jedoch nochmal gezeigt werden. Wann konnte man mir aber leider nicht sagen…
Ich hab es gottseidank vorher gesehen.
Vorbildliche Doku, vor allem das völlige Fehlen einer Stimme aus dem Off und die Benutzung von Einblendungen als Erklärungshilfe ist sehr gut gelungen.
Die Stimme aus dem off ist so eine Krankheit im deutschen Fernsehen.
Man muß immer einen lieben Onkel haben der dem Zuschauer erklärt was gut und was böse ist…
Vorzugsweise noch mit der Guido Knopp Doku stimme (wie heißt der Sprecher?)
Ich kannte die Kritik aus der SZ nicht, kam aber zum selben Schluss: Ein „Landser-Roman“. Eine Debatte werden weder Film, noch Buch befeuern – zeigen aber der Bundeswehr hoffentlich auf, dass so eine linientreue Dokumentation ankommt. Der Film dürfte sich künftig vermutlich bei Familienbetreuungsnachmittagen der Bundeswehr etablieren….