Vier Franzosen bei Anschlag in Afghanistan gefallen

Die Zahl der Anschläge auf ISAF-Truppen in Afghanistan mag, wie ISAF immer wieder vorrechnet, insgesamt sinken – der Blutzoll bleibt weiterhin hoch: Am Samstag sind bei einem Anschlag in Kapisa vier französische Soldaten gefallen, wie der Präsidentenpalast in Paris bestätigte. Fünf wurden verwundet, drei davon schwer. Die Details dieses vermutlich mit einer improvisierten Sprengvorrichtung (IED) verübten Anschlags sind noch nicht klar; nach Meldungen aus Afghanistan soll ein Aufständischer, mit einer Burka als Frau verkleidet, eine Fußpatrouille angegriffen haben.

Über die eigentliche Tatsache des Anschlags hinaus hat dieser Vorfall Bedeutung für den ISAF-Einsatz insgesamt: Der neue französische Präsident Françoise Hollande hatte ungeachtet des Ärgers der Verbündeten bereits angekündigt, Frankreich werde seine Kampftruppen noch in diesem Jahr aus Afghanistan abziehen (allerdings auch weiterhin mit einer stattlichen Zahl von Ausbildern präsent bleiben). Vor diesem Hintergrund ist natürlich die Frage, wie sich die vier Gefallenen auf die französische Haltung (und öffentliche Debatte) auswirken. Nach Angaben des Senders Europe1 will sich Hollande am Nachmittag dazu öffentlich äußern.