Leos für die Saudis: Keine offizielle Anfrage aus Spanien

Nachdem in spanischen Medien Meldungen auftauchten, Saudi-Arabien bemühe sich (auch) in Spanien um die Lieferung von – dort in Lizenz gebauten – Leopard2-Kampfpanzern, hat die Grünen-Abgeordnete Katja Keul mal nach der rechtlichen Lage gefragt: Ob die Bundesregierung die Möglichkeit hätte, einen solchen Export zu verhindern?

Auf Details wollte das zuständige Bundeswirtschaftsministerium unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse von Unternehmen nicht eingehen, gab aber immerhin folgende Antwort:

Grundsätzlich gilt, dass für im Ausland mit deutscher Technologie hergestellte Rüstungsgüter Exportanträge bei der Bundesregierung zu stellen sind, soweit dies nach den zuvor im Zusammenhang mit der Lizenzvergabe erteilten Ausfuhrgenehmigungen für Technologie in Form von Know-how, Fertigungsunterlagen und -maschinen oder Komponenten vorgesehen ist. Zudem sind derartige Produktionen im Ausland regelmäßig dauerhaft auf genehmigungspflichtige Zulieferungen aus Deutschland angewiesen.
Der Bundesregierung liegt keine Genehmigungsanfrage der spanischen Regierung oder eines spanischen Unternehmens für den Export in deutscher Lizenz in Spanien produzierter Kampfpanzer vor.

Das sagt zunächst mal nur, dass es – bislang? – keine Anfrage aus Spanien gibt, wo die General-Dynamics-Tochter Santa Barbara Blindados eine spanische Leo-Version produziert. Und recht wahrscheinlich ist zudem, dass die Saudis nach wie vor gerne direkt in Deutschland einkaufen würden. Auch wenn es das Gerücht gibt, von (spanischem) König zu (saudischem) König ließen sich leichter Geschäfte machen. Was natürlich nie zu beweisen wäre.