Lauter Einzelfälle: Kinder zum Bund

Als im vergangenen Jahr erste Meldungen über Werbebriefe der Bundeswehr an Kinder bekannt wurden, war die offizielle Antwort klar: Bedauerliche Einzelfälle, in denen die Einwohnermeldeämter versehentlich falsche Adressdaten an die Bundeswehr herausgegeben hatten – denn die darf nach dem Ende der Wehrpflicht die Jugendlichen anschreiben, die früher eingezogen worden wären, und sie über den Dienst in der Truppe informieren. (Die Grenze zwischen Information und Werbung ist dabei bestimmt fließend.)

Im neuen Jahr scheint sich die Serie der Einzelfälle fortzusetzen, zum Beispiel in Dresden und in Höxter: Zweijährige oder Sechsjährige bekamen Post von der Bundeswehr. Fairerweise muss man dazu sagen, dass die Daten von den örtlichen Behörden geliefert werden, die sich offensichtlich mal bei der Eingrenzung der Geburtsjahrgänge vertun – deshalb bleibt die Frage: Schlampen die Kommunen, oder haut die Truppe einfach Briefe an alle raus, deren Daten sie hat?

In Dresden: Bundeswehr ruft 2-jährigen zum Dienst

In Höxter: Bundeswehr will Kinder rekrutieren

(Und vermutlich gibt es noch viel mehr solcher Einzelfälle, die nicht bekannt werden…)