Erneute Auseinandersetzungen im Kosovo (Update: 21 verletzte KFOR-Soldaten)

Im Norden des Kosovo ist es in der vergangenen Nacht erneut zu Auseinandersetzungen gekommen. Nach Berichten der Nachrichtenagenturen Austria Presse Agentur (APA) und Associated Press (AP) versuchten KFOR-Soldaten, eine Straßensperre nahe der Ortschaft Rudare auf dem Weg zum umstrittenen – und blockierten – Grenzübergang Jarinje unter ihre Kontrolle zu bekommen. Dabei habe es heftige Krawalle mit Serben aus dem Nordkosovo gegeben.

KFOR setzte bei diesen Auseinandersetzungen auch Tränengas ein. Nach den Berichten sollen auch Schüsse gefallen sein; dafür gibt es bislang allerdings keine Bestätigung. Auf seiten der internationalen Truppe hat es wohl auch einige leicht verletzte Soldaten gegeben; noch ist nicht klar, ob auch Deutsche darunter sind (obwohl ich höre, dass vermutlich nicht.)

Ich bemühe mich um eine Stellungnahme von KFOR, weiteres nach Entwicklung.

Nachtrag: der Bericht serbischer Medien bei B92.

Update: Die serbische Agentur Beta berichtet unter Berufung auf den KFOR-Sprecher (und deutschen Oberstleutnant) Uwe Nowitzki, bei den Auseinandersetzungen seien 21 KFOR-Soldaten verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Zur Nationalität gibt es keine Angaben.

Nachtrag mit Verspätung (weil unterwegs gewesen): Auf meine Anfrage kam heute Nachmittag folgende Stellungnahme von KFOR:

Yesterday night, shortly after 2300 hrs, KFOR successfully seized the roadblock south of Rudare without any incidents in a calm atmosphere.

At midnight more protestors gathered supported by 3 trucks and advanced towards the KFOR-troops. The demonstrators used force including the throwing of stones and pushing back KFOR-troops by attacking them with trucks loaded with gravel.

KFOR troops were forced to fire warning shots into the air, in addition KFOR also used tear gas and batons for self-protection against the protestors following the truck

In order to prevent the possibility of further escalating the confrontation and not to risk serious casualties on both sides KFOR took the responsible decision to stop the operation.

KFOR can confirm that 21 soldiers suffered injuries. One KFOR-soldier injured by the truck, five KFOR soldiers suffered minor injuries, the remainder superficially.

This operation is fully in line with the framework of KFOR’s mission.
KFOR’s mission is to maintain a safe and secure environment as well as to ensure Freedom of Movement.