Übergabe in Verantwortung: Noch ein bisschen schneller?
Was der Korrespondent der Londoner Sunday Times aus Afghanistan berichtet, klingt, nun, ein wenig abenteuerlich. Die NATO-geführte ISAF-Truppe, so der Bericht, der hier nachzulesen ist, beschleunige ihren Zeitplan für die Transition, die Übergabe in Verantwortung an die Afghanen deutlich: Die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Regierung und ihre Sicherheitskräfte sei danach nicht erst bis Ende 2014, sondern nunmehr bis Ende 2013 geplant.
Noch scheint das alles im Planungsstadium zu sein, und es ist auch ziemlich unklar, ob das bislang die Idee einiger Offiziere in Stäben oder doch schon irgendeine Art von Konsens im Bündnis ist. Bleiben wir gespannt.
Das ist offiziell und nichts Neues.
General Allan hat das in einem AP Interview schon vor einigen Tagen verkündet.
Der U.S. Botschafter Crocker hat das auch so bestätigt.
Noch ein feiner Satz aus dem Interview:
Da gibt er zu das nur Whac a Mole gespielt wird statt dauerhafte Lösungen anzustreben. Nicht gerade sinnvoll aber was solls, man will ja raus.
@b
Danke, das muss an mir vorübergegangen sein…
(Wobei: war das Allen in seiner US-Funktion oder als NATO-Aussage? Trotz allem schon noch ein Unterschied.)
Die NATO ist doch in Afghanistan (und sonstwo) nur Erfüllungsgehilfe der USA und damit von deren Innenpolitik abhängig. Die wiederum sagt: „raus aus Afghanistan so schnell es geht“. Daher wird die Allen Aussage so auch für die NATO zutreffen.
Die Murdoch Times stellt sich mit dem Bericht über „A classified document seen by The Sunday Times“ Tage nach einem bekannten Allen Interview mit der gleichen Aussage wieder einmal als Propagandaorgan im untersten journalistischen Niveau heraus.
Das kann man sich sparen und gleich Con Coughlin im Telegraph, Caroline Glick in der Jerusalem Post, Fred Hiatt in der Washington Post (oder einige derer deutschen Kopien) lesen. Die haben denselben Wahrheits- und Rationalitätsanspruch – nämlich keinen.