Künftig 264 Standorte – und alle müssen bluten
Eine Zahl steht fest: Die Bundeswehr wird künftig in Deutschland noch an 264 Standorten präsent sein. Das ist der Kern der Entscheidung, die Verteidigungsminister Thomas de Maizière für die verkleinerte Truppe getroffen hat. Und: alle Standorte, auch diejenigen, die bestehen bleiben, werden mit Abbau leben müssen, im Durchschnitt um 30 Prozent: Es gibt nicht einen einzigen Standort, der ohne Reduzierungen auskommt, sagt de Maizière.
Das ist für den Minister die Konsequenz aus der drastischen Verringerung nicht nur der Soldatenzahl, sondern auch der Zahl der Zivilbeschäftigten: um rund 90.000 Dienstposten, mit und ohne Uniform, schrumpft die Bundeswehr insgesamt.
(Die exakte Liste liegt mir erst seit wenigen Minuten vor, ich habe sie noch nicht detailliert auswerten können. Aber hier gibt es alle 140 Seiten zum Herunterladen:
Die Stationierung der Bundeswehr
Vorsorglich, weil ich ein gewisses Interesse vermute, habe ich sie auch im Ausweich-Gefechtsstand eingestellt, falls es hier zu viele gleichzeitige Zugriffe geben sollte… Zum Vergleich lässt sich dann die Liste der derzeitigen Standorte auf Wikipedia heranziehen.)
(Nachtrag 2015: Der Dienst Posterous, wo die Datei im Ausweich-Gefechtsstand eingestellt war, hat leider den Dienst eingestellt…)
Die Zahl 264 klingt zunächst nach einem massiven Standortabbau. Das Ministerium geht in seiner Berechnung allerdings von einer deutlich niedrigeren Zahl bestehender Standorte aus als in der Öffentlichkeit angenommen – jedenfalls nicht von den immer wieder genannten knapp 400.
So gelten 58 Stationierungsorte mit weniger als 15 Dienstposten künftig nicht mehr als Standorte – damit fallen sie von vorherein aus der Zählung heraus. Fünf Orte, bislang nicht als eigenständige Standorte geführt (darunter merkwürdigerweise auch Jagel mit dem Aufklärungsgeschwader 51 Immelmann) werden wiederum künftig als Standorte gezählt. Ausgangsgröße (oder: Abholpunkt) sind daher nach offizieller Lesart 328 Standorte.
31 dieser 328 Standorte werden 31 komplett geschlossen (dazu unten mehr). Weitere 33 Standorte werden auf weniger als 15 Dienstposten verkleinert, so dass sie nicht mehr als Standort gelten – so kommt die Zahl 264 zu Stande, die allerdings auch noch nichts darüber aussagt, wie groß die Reduzierungen an einem jeweiligen Standort ausfallen. Das zeigt das Beispiel des baden-württembergischen Standortes Ellwangen: der bleibt zwar erhalten, aber die Zahl der Dienstposten sinkt von über 1.300 auf 30.
Der große Umbau soll in wesentlichen Teilen bis 2015 umgesetzt werden, die Mehrheit bis 2017 – allerdings wird es auch Entscheidungen geben, die nach de Maizières Worten bis weit ins nächste Jahrzehnt reichen.
Zusammen mit dem Ab- und Umbau von Standorten legte de Maizière auch fest, wo die Spitzenkommandos der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche künftig ihren Sitz haben – fusioniert aus dem Führungsstab des jeweiligen Inspekteurs (der ja künftig nicht mehr dem Verteidigungsministerium angehört), dem Kommando der jeweiligen Teilstreitkraft und dem dazu gehörigen Amt. Das wirkt sich mitunter direkt auf ein Standort aus, zum Beispiel für Glücksburg, dem bisherigen Sitz des Flottenkommandos: Dieser Standort wird komplett aufgegeben.
Das Führungskommando des Heeres wird künftig in Strausberg bei Berlin sitzen, die Luftwaffe in Berlin-Gatow (mit der letztgenannten Entscheidung und dem Aufwuchs des 2. Ministeriums-Dienstsitzes in der Hauptstadt dürfte damit Berlin der einzige Stationierungsort mit Zuwachs sein). Die Marine zieht nach Rostock, die Streitkräftebasis bleibt in Bonn, und der Sanitätsdienst nimmt seinen Sitz in Koblenz.
Die Ministerpräsidenten aller Bundesländer, (fast) alle Fraktionsvorsitzenden im Bundestag und einige führende Oppositionspolitiker in den Ländern (soll heißen: CDU-Parteifreunde) informierte de Maizière direkt telefonisch über seine Entscheidungen. Alle Regierungschefs hätten, wenig verwunderlich, sehr engagiert und sehr sachkundig für ihre Standorte gefochten, sagt der Minister. In einigen wenigen Fällen habe er auch Entscheidungen strukturpolitisch getroffen und nicht, wie sonst, in erster Linie an der Funktionalität eines Standortes ausgerichtet. Details dazu dürfte de Maiziére am Mittwochnachmittag bei seinem angekündigten Auftritt vor der Bundespressekonferenz nennen.
Hier eine Übersicht über die Standorte, die geschlossen werden sollen – mit dem warnenden Hinweis: Auch wenn ein Standort bestehen bleibt, wird es zumeist eine Reduzierung geben, und es kann auch eine signifikante Reduzierung sein. Auch sagt diese Übersicht noch nichts über die Verlagerung wichtiger Kommandos oder Organisationseinheiten:
In Baden-Württemberg werden Hardheim, Hohentengen, Immendingen und Sigmaringen geschlossen. Ellwangen muss mit einer signifikanten Reduzierung rechnen.
In Bayern werden die Standort Fürstenfeldbruck, Kaufbeuren und Penzing geschlossen. München wird signifikant reduziert.
Berlin bleibt, wenig überraschend, als Standort erhalten.
In Brandenburg gibt es keine Standortschließungen, allerdings wird zum Beispiel Strausberg signifikant reduziert (obwohl das künftige Heereskommando dorthin kommt).
In Bremen gibt es signifikante Reduzierungen.
Hamburg bleibt als Standort erhalten.
In Hessen wird der Standort Rotenburg an der Fulda aufgegeben.
In Mecklenburg-Vorpommern werden die Standorte Lübtheen, Rechlin und Trollenhagen geschlossen.
In Niedersachsen schließen die Standorte Ehra-Lessien, Lorup und Schwanewede. Seedorf wird signifikant reduziert.
Nordrhein-Westfalen muss auf die Standorte Kerpen und Königswinter verzichten.
In Rheinland-Pfalz schließen Bad Neuenahr/Ahrweiler, Birkenfeld, Emmerzhausen, Kusel und Speyer.
Im Saarland wird kein Standort geschlossen, allerdings wird Lebach signifikant reduziert.
In Sachsen wird Mockrehna geschlossen.
In Sachsen-Anhalt wird kein Standort geschlossen, allerdings wird unter anderem Klietz signifikant reduziert.
In Schleswig-Holstein schließen die meisten Standorte: Alt Duvenstedt, Bargum, Glücksburg, Hohn, Hürup, Ladelund, Lütjenburg und Seeth. Boostedt und Kiel werden signifikant reduziert.
In Thüringen schließt der Standort Ohrdruf.
Puh. Das ist eine Menge. Seedorf will man „signifikant reduzieren“? Was soll das heissen? Die wenigen Mann, die man in den Einsatz schicken kann, wegreduzieren? Und das ein Fliegerhorst geschlossen wird, hätte ich auch nicht gedacht. Aber ist wohl nur konsequent, wenn auch die Maschinen weniger werden.
Wenn ich das richtig lese, löst das Ministerium die Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt auf. Oder um es angemessen pathethisch zu formulieren: Sie reißt der Fallschirmjägertruppe das Herz raus. Puh!
Die OSLw schließt? Oder wird die nur verlegt?
Eine Frage an die Fachkundigen (Voodoo?!):
Es fällt auf, dass die Sanität an vielen Standorten in regionale Sanitätsversorgung reduziert wird. Könnte jmd aus diesem Hause kurz erläutern, was es damit aufsich hat? Anderer Name für das gleiche Produkt oder tatsächliche Veränderungen im Personalschlüssel. Vielen Dank.
Sehr schön – wenn das Herz draußen ist, kann die neu gestärkte Infanterie gleich mal drüber laufen ;)
Nein, im Ernst. Macht Sinn. Die Fähigkeit der Luftverladung muss selbstverständlich werden, Sprünge im großen Rahmen braucht dagegen kein Mensch mehr.
@paramedic: Militärisch vielleicht nicht, aber zur Identitätsbildung allemal. Und außerdem: Was soll nur aus der Kutschestube werden? Viele Soldaten haben in Altenstadt nicht nur ihren ersten Fallschirmsprung erlebt ;-)
Bataillon für Operative Information 950 wird aufgelöst, DP werden nach Mayen verlagert, Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr. Wo sollen die denn alle hin? Das gibt die Kaserne doch gar nicht her!?
Die Zeiten, in denen wir aus Glorifizierungsgründen solche Vereine am Leben halten konnten, sind schon lange vorbei. Hat keiner mehr das Geld für. Außer Griechenland.
Was das SanVersorgungsKonzept angeht: Ähnlicher Name für ähnliches Produkt: Wir gehen wieder in die Zeit zurück, aus der wir kamen, Realversorgung und Ausbildungsunterstützung aus einer Hand am Standort, personell wird sich nicht die Welt ändern, strukturell wird geändert und die Hierarchie wird flacher werden.
Und die Operative Information wird in Operative Kommunikation umbenannt. Mal eben so, per Federstrich. Statt OpInfo nun OpKommu, oder was? Auf jeden Fall wird der Standort Mayen gestärkt. Passt. Das ist Platz und keiner will hin.
@ J. S.:
Die OSLw geht nach Roth.
Wo wird eigentlich das zweite Fallschirmjägerregiment stationiert? Ich hab in der pdf-Datei nur eins gefunden.
Und die Auflösung der Medienzentrale wird noch nicht einmal erwähnt. Stattdessen ist dort nur von „Streitkräfteamt, Teile“ die Rede. Leistung zahlt sich eben aus ;-)
und wurde die ehre als fallis genommen…..einmal falli immer falli…..glück ab…….
Die OSLw wird nach Roth verlegt. Das finde ich gut, schließlich ist das Blaue Palais schon seit Jahren baufällig.
Dass die LL/LTS von Altenstadt nach Oldenburg (Oldb.) verlegt wird, genauso wie die 1. PzDiv. aus Hannover, finde ich bemerkenswert.
Gibt es eigentlich Informationen zu den Auslandsstandorten?
Und die Fernspäher springen auch über die Klinge…
@Stoltenow
Sie sind eben einfach der Beste.
@Andreas: Zweibrücken, 263 wächst auf.
Was mich allerdings verwundert ist das Kommando Spezialkräfte der Marine (siehe S.121). Was darf ich mir da bitte vorstellen? Bekommt die Kampfschwimmerkompanie einfach nur einen neuen Namen oder kommt da noch was hinzu?
@ Sascha Stoltenow:
Danke.
Ich bin ja sehr fasziniert davon, wie hier die Verlegung der LL/LTS thematisiert wird. Die entscheidende Frage stellt leider keiner: welche konzeptionelle Herleitung gibt es für die Notwendigkeit der FJg? Frage übrigens für einen Freund.
Sascha, wo ist denn da in Mayen Platz für eine Verdoppelung der DP? Immerhin wird jetzt zumindest die widernatürliche Trennung zwischen Btl und dem Zentrum beseitigt aber die Infrastruktur für die DP sehe ich so noch nicht.
Es ist wie immer – StO-Schließung erfährt der betroffene Soldat aus der Presse.Intranet nicht mehr erreichbar – DstStellenltr weggeduckt.
Jetzt fragt sich nur wo die Soldaten der aufgelösten Einheiten landen… Teilweise kann man es ja erkennen, aber bei einigen Einheiten überhaupt nicht.
Also laut der Planung bleibt es bei den vorhandenen Marinestützpunkten, hier das wichtigste:
Wilhelmshaven
2.Fregattengeschwader
4.Fregattengeschwader
Einsatzflottille 2
Marineführungssysteme *
Trossgeschwader
Marinearsenal AIN
4./Feldjägerregiment 2
Logistikzentrum der Bundeswehr
Materialdepot
Karrierecenter der Bundeswehr
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum IUD
Bundeswehrapotheke ZSan
Regionale Sanitätsversorgung ZSan
Marineunterstützungskommando
Bundeswehrfeuerwehr Marinestützpunkt IUD
Kiel
3.Minensuchgeschwader
Deutscher Anteil Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters
Einsatzflottille 1
Bundeswehrmusikkorps SKB
Marinestützpunktkommando
Segelschulschiff Gorch Fock
Landeskommando Schleswig-Holstein SKB
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum IUD
Regionale Sanitätsversorgung ZSan
1.Unterstützungsgeschwader ???JSS???
Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine
Bundeswehrfeuerwehr Marinestützpunkt
Kompetenzzentrum Baumanagement IU
4./Feldjägerregiment 1 SKB
Karrierecenter der Bundeswehr
Eckernförde
1.Ubootgeschwader
Ausbildungszentrum Uboote *
Truppenversuche Marine
Seebataillon *
Marinestützpunkt
Kommando Spezialkräfte der Marine
Wehrtechnische Dienststelle 71 AIN
(Auflösung)
Regionale Sanitätsversorgung ZSan
Tender Main
Bundeswehrfeuerwehr Marinestützpunkt
Rostock-Warnemünde
1. Korvettengeschwader
Marinestützpunktkommando Warnemünde
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum IUD
Regionale Sanitätsversorgung ZSan
Bundeswehrfeuerwehr Marinestützpunkt IUD
Marinekommando
Führungsunterstützung der Marine
Tender Elbe
Tender Donau
Verlegungen/Auflösungen bei der Marine
Auflösung 7. Schnellbootgeschwader (Warnemünde)
Auflösung Marineamt
Auflösung Flottenkommando Führungsunterstützungszentrum Marine B
Auflösung Marineamt Abteilung Marinerüstung/Marine IT-Sicherheit/Kryptobereich
Auflösung Marinemusikkorps Nordsee
Auflösung Marinestützpunktkommando (WHV)
Auflösung Flottenkommando
Auflösung Flottenkommando Führungsunterstützungsgruppe
Auflösung Flottenkommando Führungsunterstützungszentrum Marine A
Auflösung 5. Minensuchgeschwader (Kiel)
Verlegung Einsatzgruppenversorger Frankfurt nach WHV
Auflösung Marinearsenalbetrieb Kiel
Verlegung Marinefliegergeschwader 5 nach Nordholz
Verlegung Schifffahrtmedizinisches Institut der Marine nach Kiel
@securityfreak65
Herleitung von FJg?? Sie meinen FschJg, oder??
Warum man die Kaserne in Siegburg noch beibehält erschließt sich mir nicht. Nun wo auch noch die Letzte Kompanie des WachBtl und das Musikkorps weg sind hätte man den Rest auch zur Hardthöhe verlegen können. Dort müsste ja noch genug Platz sein.
Sehe ich dass denn richtig, dass die Reserveeinheiten (RSUs) nicht im Konzept mit aufgeführt sind?
Kann jemand sagen was das Planungsamt der Bundeswehr ist/für Aufgaben hat.
Die Saarlandbrigade wird im Saarland personell um fast die Hälfte reduziert – Standort Saarlouis wird die Kaserne geschlossen und der Stab muss umziehen. Bleiben wird nur das Landeskommando – eine Reduzierung auf 40 Mann! Wenn dann wirklich noch der Großteil von Lebach nach Zweibrücken umzieht bleibt nur noch Merzig und noch irgendwas in Lebach. Und „meine“ LLPiKp 260 wird wohl aufgelöst!?? SEUFZ!!!
@FlöthilfMackebrecht.
Ja die LLAufklKp 260 und die LLPikp 260 wurden für den Brigadesitz „geopfert“.
Dafür bleiben die Schwesterkompanien in Seedorf erhalten.
@Franz S.: Die Landeskommandos sollen doch erst noch festlegen, an welche aktiven Einheiten die RSUs angehangen werden sollen. Und es steht ja wohl auch noch nicht ganz fest in welchem Bundesland wieviele aufgestellt werden.
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. Jetzt wird man also gemanagt.
@securityfreak65: Die Auflösung LL/LTS thematisiere ich so, wie sie jeder Fallschirmjäger thematisieren muss – rein emotional ;-) DIe Abkürzung ist übrigens FschJg, FJg sind Feldjäger. Und warum man sie braucht: To kick ass!
@AIDA: In Mayen ist reichlich Platz zum Bauen. Außerdem sind 40 Prozent sowieso immer im Einsatz.
SEEDORF: Auflösung 313, 373 wird FschJgReg 31, selbst. bleiben.
ROW: JgBtl 373 taucht auf!?
Erklärung: JgBtl der Brig 37 in Div NORD? Oder ist da irgendein Fehler drin?
Das treibt die Truppe LLBrig 31 gerade um. Kernfrage
Nur so am Rande…eine Dislozierung einer Division Schnelle Kräfte (DSK) über ganz Deutschland ist fragwürdig…
-DivEbene in STADTALLENDORF
-LLBrig Stab und 1x FschJgRgt im Saarland bzw Rhld-Pfalz,
-1x FschJgRgt mit Brigadeeinheiten in SEEDORF,
-das KSK in CALW,
-die Tiger in Fritzlar,
-die NH 90 in Niederstetten und Faßberg…
und die LL-Ausbildung in OLDENBURG, die Ausb luftgestützer Einsatz in CELLE und das AusbZentrSpezlOp in PFULLENDORF…
Da kommt einiges an Reisekosten auf den Einzelplan 14 zu…wenigstens ist das LTG in WUNSTORF für den nächsten PEGASUS
@Sascha Stoltenow
40% von 1040 ständig im Einsatz? Wo???
Und selbst wenn: räumen die Soldaten im Einsatz dann vorher ihre Stuben und Büros?
@Tom
Planungsamt ist ein kampfwertgesteigertes Zentrum für Transformation. (Streiche Strausberg – setze Berlin)
Zukunftsentwicklung -> Ableitung Fähigkeitsbedarf -> Priorisierung/Finanzbedarfsplanung -> Planungsumsetzung/Fähigkeitsmanagement -> Methoden/Doktrinentwicklung
Ein Arbeitsmuskel für BMVg Abteilung Planung (Kern Ex Fü-S VI) Admiral Nielson
@Sascha Stoltenow: Hatte mir schon gedacht, dass Sie so argumentieren. Das ist ok. Aber mal ganz ehrlich: im Grunde reden wir über die Notwendigkeit von Infanteristen – die Anzahl der LL-Operationen in der jüngeren Vergangenheit ist mindestens ebenso überschaubar wie die der erfolgreichen LL-Operationen. Den Lapsus mit der Abkürzung bitte ich übrigens nachzusehen. Hatte meine ZDv gerade nicht zur Hand. :)
securityfreak65: Sowas hat man im Kopf – trotz 200+ Sprüngen ;-) Aber in der Tat: Angesichts der Lufttransportkapazitäten sollte die eigentliche Frage ohnehin sein, ob wir überhaupt noch irgendwohin wollen.
@AIDA: Ok, das gilt wohl eher für EKT ;-) Aber Platz ist da zum Bauen. Google Maps zeigt es eindrücklich.
Ich vermisse die neu aufzustellenden Einheiten wie:
Brückenbauer
Brunnenbohrer
Mädchenschulerbauer
Kleinwaffeneinsammler
;)
Massiver Lesestoff. Habe jetzt alles durch und wundere mich an vielen Stellen. Ich frage mich etwa, ob es mit der Landsmannschaft eines der beiden parlamentarischen Staatssekretäre zu tun hat, dass “ die Eins “ nun von Hannover nach Oldenburg zieht. Könnte man ja meinen…
In BaWü wird die Landespolitik bis auf die Kommunen (dort ist rot-grün noch nicht überall angekommen) erklären müssen, was ihr Unionsverteidigungsminister da mit einigen Standorten angestellt hat.
Und unverändert schlimm ist die Amts- und Schreibtischlastigkeit der Mittelrheinschiene nebst Peripherie um Köln, Bonn, Koblenz. Und das Geweine um den Ministeriumssitz wird sicher auch nicht aufhören, obwohl Bonn nach Zahlen hier sogar aufwächst!!!
Aber man ist ja im Bonner Filz so selbstgewiss, dass man weiter fordern wird.
Der einfache Soldat oder Zivilbeschäftigte packt derweil die Umzugskisten…
@paramedic
wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man lieber still sein!
Die Fähigkeit zum Sprung ist in vielen Szenaren denkbar, wie die Operationen der Amerikaner, Russen und Franzosen, sowie die Doktrin der Chinesen und Britten in den letzten 30 Jahren beweisen.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen: bei MilEvakOp Szenar 2 und 3 ist ein Sprung häufig sehr sinnvoll. Siehe Operation Pegasus in Lybien, wo das auch sehr leicht dazu hätte kommen können!
@Sascha Stoltenow
So wichtig die Kutsche ist ;) muss man aber doch ehrlich anerkennen, das aufgrund der StO Entscheidung Auflösung Penzig die LL/LTS verlegt werden musste.
Aber was die Inspektion in Oldenburg soll ist mir nicht klar, denn die Absetzplätze da sind nicht so dolle und der StOÜbPl (der groß genug wäre) liegt direkt am
Stadtrand…
Und außerdem ist kein Fliegerhorst in der Nähe!
Nebenbei stellt sich mit die Frage wie die LLBrig in Lebach Seedorf führen soll! Das hat schon damals beim StO Doberlug nicht besonders gut funktioniert…
@Sascha Stoltenow
War mir schon aus unerfindlichen Gründen klar, dass hier nur EKT gemeint sein konnte ;-)
@“Berufssoldat“
Sie vergessen in Ihrer Aufzählung: Kdo Internettrolle
Ihre Versetzung zu diesem wird in Bälde ausgesprochen…
Weis jemand näheres zur Fernmelde-/Führungsunterstützungstruppe?
Ich hab gelesen, dass das FMRgt 1 und diverse FüUstgBtl, sowie alle drei FüUstgRgt aufgelöst werden.
Nun frage ich mich, wohin mit den Soldaten, (wo) werden neue FüUstg-Verbände gegründet?
Wird die bisherige (veraltete?) FmTr aufgelöst?
Was passiert mit den Soldaten an den Standorten die geschlossen werden? Ich blicks nicht. Bitte klärt mich jemand auf.
Danke
mal ne Frage: Jezt ist zwar die Entscheidung raus, aber wann wird die umgesetzt? Gibt es Zeitpläne für die einzelnen Einheiten bzw. wann ist mit sowas zu rechnen?
@ koffer
wann wurde auf diesem planeten das letzte mal eine einheit in btl-stärke per sprung in den einsatz gebracht?
@Koffer: Die Schule ist schon ein besonderer Ort, aber ohne Lobby. In Oldenburg wird man dann entweder mit Maschinen aus Wunstorf arbeiten, oder aber für die Sprungwochen die Lehrgänge komplett nach Wunstorf verlegen. Sinn- und traditionsstiftend ist das alles nicht – aber vielleicht gerade deshalb gewollt.
Wenn ich das richtig sehe, soll die Brigade nicht Seedorf führen. Seedorf wird als Regiment nur unwesentlich kleiner als die Brigade sein und beide werden durch die Division in Stadtallendorf geführt, oder?
@Andreas: http://en.wikipedia.org/wiki/Airborne_forces#Recent_history
Die Amerikaner hatten die letzte große LL Aktion im Norden vom Irak durchgeführt. 1 Mech Div im Luftransport in den Norden verlegt, mit Vorbereitungen von Flugplaätzen duch Spezialkräfte.
Warum? Um der Welt zu zeigen, dass Sie es können.
Absprung aus der Trall/A400m von ganzen Kompenien werden wir alle nicht erleben, Spezialkräfte aber schon. Nur springen die nicht mit dem T10 Automatik, sondern eher aus Hubschraubern ab oder aus großer Höhe und nicht 400m… Moment mal A400m?
Ok, Witz aus.
Luftlandekräfte, mit der reinen Fähigkeit des Fallschirmsprungs brauche ich nicht unbedingt. Aber Kräfte, die auf- und abgesessen operieren können und das auch wenn Sie mal nicht ein Fefldlager neben sich stehen haben… autaker Kampf etc.
Aber, um den Kommentar von T.Wiegold aufzugreifen („Wieso Militär zum Barrikadenräumen?“) Wer solls denn sonst machen, OpIK und bewaffnete Rückführung?
SanFüKdo? mit SanKdo II?
Landeskommando Pusemuckel?
Hmmm.
Werde jetzt mal weiterlesen…
Bei manchen Standorten steht signifikante Änderung…
… besonders eindrucksvoll in Boostedt (S-H).
Von 1.980 DP auf 40 DP.
Da kann man das MatDep doch auch gleich dichtmachen und sagen:
StO wird aufgegeben!
Für den Bereich Neumünster/ Boostedt richtig bitter, lag doch noch bis Mitte der 90er hier die größte Heeresdivision der NATO mit Stab und Truppe. In gut 15 Jahren von 6.000 DP auf insgesamt 55 DP ist für die beiden Kommunen schon ´ne richtige Hausnummer.
Viel Glück und Erfolg bei der Konversion!