Deutsche Hilfsgüter für Libyen von spanischem Kriegsschiff gestoppt – Update

Update: Die spanische Marine hat vor der libyschen Küste einen Frachter gestoppt, geboardet und durchsucht, der mit offiziellen deutschen Hilfsgütern auf dem Weg von Malta nach Libyen war. Nach einem Bericht der Zeitung Malta Today gingen die spanischen Soldaten an Bord der Al-Entisar, obwohl – und nachdem – britische und französische Kriegsschiffe dem Frachter das Go zur Weiterfahrt nach Tripolis gegeben hatten. Nach Angaben des Blattes ist es bereits der zweite Fall in kurzer Zeit, in dem dieses Schiff von der spanischen Marine gestoppt wurde. Erst Protestanrufe aus Malta und Berlin (!) hätten die Spanier zum Verlassen des Schiffes bewegen können.

Vom Auswärtigen Amt in Berlin habe ich weiterhin keine Informationen zu dem Fall erhalten.

Nachtrag: Vom Auswärtigen Amt gibt es dazu keine Stellungnahme.

Die ursprüngliche Geschichte:

Wieder einer der Berichte, die  etwas verwirrend sind: Nach einer Meldung der Zeitung Malta Today ist ein – ziviles – Schiff mit Hilfsgütern aus Deutschland für Libyen von einem spanischen Kriegsschiff gestoppt worden. Die Al-Entisar sei mit Trinkwasser, Kindernahrung und medizinischen Hilfsgütern beladen auf dem Weg von Malta nach Tripolis gewesen, als das (namentlich nicht genannte) Kriegsschiff 50 Seemeilen vor der Küste den Frachter an der Weiterfahrt gehindert habe. Die Soldaten seien auch an Bord des Schiffes gegangen.

Noch am Freitag sei der deutsche Botschafter in Malta an Bord der Al-Entisar gewesen und habe der maltesischen Regierung für die Hilfe beim Transport der Güter gedankt, berichtet Malta Today.

Das Ganze ist in den Details recht unklar – unter anderem ist nicht erkennbar, ob das Aufhalten/Untersuchen des Schiffes eine spanische Entscheidung war oder ob es eine Anordnung der NATO war, deren Einheiten das Waffenembargo gegen Libyen zur See überwachen. Nach dem Zeitungsbericht war der Frachter vor kurzem schon mal gestoppt worden, ebenfalls von einer spanischen Einheit.

Beim Auswärtigen Amt in Berlin war der Fall bislang nicht bekannt, vielleicht später mehr.