Ein Kreuz als Straßensperre im Nord-Kosovo

Die Lage im Norden des Kosovo bleibt offensichtlich weiter angespannt, auch wenn aktuell wenig zu passieren scheint. Und es ist auch nicht ganz so leicht, aus den verschiedenen Informationssträngen ein Lagebild herauszudestillieren (mit Erstaunen stelle ich fest, dass Infos aus Afghanistan derzeit leichter zugänglich und einzuordnen sind als die aus dem Kosovo).

Einen halbwegs aktuellen Sachstand hat eine Zeitung, die in deutschen Politikerkreisen gerne gelesen wird, hier.

In Rudare bei Mitrovica haben serbisch-kosovarische Demonstranten ein sieben Meter hohes Kreuz als zusätzliche Straßensperre errichtet (was die Emotionen noch ein bisschen mehr anheizen könnte…):

Was die (überwiegend deutsche) ORF-Eingreifreserve der NATO angeht: Die haben jetzt, wie es auch die Planungen vorsehen, sieben Tage Zeit bis zur Full Operational Capability. Also bis zum Mittwoch kommender Woche in den frühen Morgenstunden.

Nachtrag: Das Serbische Rote Kreuz hat nach einem Bericht der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug eine Hilfslieferung für die serbische Bevölkerung im Nord-Kosovo angekündigt. Die Lastwagen sollen am (morgigen) Donnerstagnachmittag am Grenzübergang Jarinje ankommen – der ist allerdings von derzeit KFOR nur für Personenwagen und Busse zugelassen, nicht für Transporte. Oder, wie es bei Tanjug heißt: NATO-led troops in the province, KFOR, are blocking delivery of food and medical supplies via normal routs across the Jarinje and Brnjak posts on the administrative line between Kosovo and central Serbia.

Sieht das nach neuem Trouble aus?

Nachtrag 2: Dieses heutige gepostete Video zeigt KFOR-Truppen bei der Durchsuchung von Fahrzeugen an der Grenze – danke für den Leserhinweis. (Leider ist die Quelle genau so unklar wie der Name des fraglichen Grenzübergangs… Es handelt sich offensichtlich um Jarinje, hier ist die Quelle)