Leo und kein Ende (2)

Die Diskussion über die grundsätzliche Billigung der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an Saudi-Arabien ist weiterhin Thema einer heftigen politischen Diskussion – auch hier im  Blog. Es ist kaum noch möglich, einen Überblick über alle politischen Äußerungen dazu zu behalten, aber eine Stimme finde ich interessant und hebe sie deshalb hier hervor:

Im Deutschlandfunk-Interview hat Horst Teltschik, einst Sicherheitsberater von Kanzler Helmut Kohl und später Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, deutliche Bedenken gegen diesen Deal vorgebracht. Und trotz aller Geheimhaltung, die natürlich auch Teltschik als ehemaliger Sekretär des Bundessicherheitsrates befürwortet, setzt er sich für eine öffentliche Diskussion über das Ergebnis ein:

Der Bundessicherheitsrat – ich war ja geschäftsführender Beamter acht Jahre lang – tagt in der Tat geheim, weil es um Interessen der Länder geht, die Waffen anfordern oder aufkaufen wollen, und dann die Diskussionen auf der Seite der Bundesregierung, ob es ihren Interessen und ihren Richtlinien entspricht. Und es kann nicht im Interesse der Partnerländer sein, dass ihre Interessen öffentlich im Detail bekannt werden.
Aber die Entscheidung selbst ist natürlich nicht geheim und ist auch nicht geheim zu halten. Wie können sie denn eine Entscheidung über 200 Panzer-Lieferungen an Saudi-Arabien geheim halten? Und wenn es nicht geheim zu halten ist und die Entscheidung getroffen ist, bin ich der Meinung, muss die Bundesregierung auch öffentlich erklären, welche Gründe sie bewogen haben, diese Entscheidung zu treffen.

In Teltschiks letzter Aussage bündelt sich das Problem: Hat die Bundesregierung eigentlich eine Kommunikationsstrategie, mit diesem Thema umzugehen? Oder war Geheimhaltung die einzige?

(Ganz am Rande, übrigens, ist ein Leo-Geschäft im internationalen Rahmen eher was Kleineres: Saudi arms purchases from US to total $90bn)