Kritik zum Abschied

Natürlich entscheidet jedes NATO-Mitglied selbst, ob es sich an Einsätzen der Allianz beteiligt. Und natürlich gibt es auch für Deutschland gute Gründe, zumindest gute Begründungen, nicht bei den NATO-Operationen gegen Libyen mitzumachen.

Und dennoch ist verständlich, dass der scheidende US-Verteidigungsminister Robert Gates beim NATO-Verteidigungsministertreffen in Brüssel die deutsche Enthaltsamkeit geißelt, wie die Financial Times berichtet. Vermutlich noch nicht mal aus politischen, sondern aus ganz praktischen Gründen, die ein hochrangiger britischer Regierungsbeamter schon vor ein paar Wochen auf den Satz brachte: Gerade die Bundeswehr hätte doch die Fähigkeiten, die wir jetzt in Libyen brauchen.

Trost 1: Man kann die deutsche Haltung natürlich auch als Ausdruck der nationalen Interessen sehen. Warte dann auf weitere Beispiele.

Trost 2: Wenn Gates neben den Deutschen auch die Polen kritisiert hat, scheint nunmehr auch im Pentagon die Trennung zwischen Old Europe und New Europe endgültig  überwunden.