Da kriegt der J6 graue Haare
Das ist doch was: Bei den US-Verbündeten wird der iPad (wie zuvor schon der iPod touch und das iPhone) ein wichtiges Werkzeug auf dem Gefechtsfeld: Turning the iPad into a weapon
Bei der Bundeswehr würde vermutlich der J6 (auf Deutsch: der verantwortliche Offizier für das Aufgabengebiet 6, Führungsunterstützung) graue Haare kriegen, wenn er auch noch einen iPad in die IT-Struktur integrieren müsste. Ist es doch auch so schon schlimm genug, wie der gestrige Bericht über eine Tagung vom 24. Mai deutlich macht: Die Spanne der „kriminellen Handlungen“ gehe bei Computer-Nutzern von unbedachter Nutzung des Internets über die Weitergabe beruflicher Daten an private Adressen bis hin zum mobilen Arbeiten mit dem dienstlichen Laptop.
Mobiles Arbeiten! Mit dem dienstlichen Laptop! Die Strafe für so ein Vergehen kann gar nicht hart genug ausfallen.
Der Cyberwar begann für die Bundeswehr mit der Vernetzung der Rechner, und war / ist gegen die eigene Organisation gerichtet.
Die Reaktion der Bundeswehr auf etwas Unvorhergesehenes kann man am besten von einem Kabarretisten vorhersagen lassen.
Wobei das meistens noch zu harmlos ist.
Ich wusste schon immer, dass ich als Presseoffizier ein ständiges (IT-)Sicherheitsrisiko darstelle :-)
PANIK!!!!!!
Oh mein Gott, warum kann man diese planlosen Affen nicht einfach alle
irgendwo in einem tiefen Loch verbuddeln?
Der Antrag eines Kameraden an die IT, „Kampfsimulationssoftware“ zum Training hin auf den anstehenden Einsatz auf den Dienst-PC installiert zu bekommen, dürfte in dem Wust an absurdem dort nichtmal sonderlich aus der Reihe gefallen sein. Auch wenn die Software „Counter Strike“ hieß…
Die Bundeswehr wäre ohne Computer vermutlich schneller als mit… Was nicht an der Geschwindigkeit von Post bzw. „Mappenträgern“ liegen würde. Lachen musste ich, als ich tief im Keller ca. zwei Dutzend Schreibmaschinen habe liegen sehen.
Ich hoffe, das ist jetzt nicht Geheimnisverrat weil es zeigt, dass die Bundeswehr bestens für den Rückfall auf stromlose Kommunikation vorbereitet ist? ;-)
Frei nach „In Friedenszeiten ersetzt der Stab den Feind“
Also wirklich! Ich denke mal hier muss deutlich klar gestellt werden, dass die wesentliche Funktion der IT in der Bundeswehr anscheinend nicht klar ist : IT ist dazu da sicher zu sein. Das ist ihr wesentlicher -wenn nicht – einziger Zweck. die Bundeswehr hat diese IT für teures Geld beschafft, damit sie sicher ist. Und wenn jemand Daten übermitteln will, dann soll er sie halt auswendiglernen und an einem anderen sicheren IT Gerät wieder eingeben ( wenn die E/A Geräte nicht aus Sicherheitsgründen entfernt worden sind ) :-))))
Diese höchste Priorität von Sicherheit finden sich auch in anderen Bereichen ( TÜV, Arbeitsschutz im Gefecht usw)
Früher war sogar die Zukunft besser.
Ach, ich weiß doch gar nicht was ihr alle habt, seit es den BWI-Rollout bei uns gab läuft doch alles wie geschmiert! Da muss ich Rudolf Scharping echt noch mal danken, das er damals so was tolles beschlossen hat und das gesamte Ding auch so Zeitnah umgesetzt wurde…..Oh man, ist das lustig!:-)
Warum nicht iPad oder iPhone auch im miltärischen Bereich einsetzen?
Es sind letztlich Hitec-Maschinen, die in Ihrer Leistung teilweise höher einzuschätzen sind, als IT-Gerät in der Bw, welches teilweise schon acht Jahre und älter ist.
Vor Jahren als die ersten Smartphones auftauchten, hatte sich die Telekom aufgrund unserer Anfrage ein Smartphone mit Cryptiermöglichkeit einfallen lassen und es funtionierte!. Aufgrund dessen, dass wir ja mit Herkules beglückt wurden, konnte das Projekt nicht weiter verfolgt werden. Die Telekom hätte sogar ein sicheres Netz und „closed user group“ für wirklich kleines Geld zur Verfügung gestellt.
Es würde sicher auch Heute noch mit entsprechender Software und modifizierter Hardware funktionieren.
Der J6 würde sicher keine grauen Haare bekommen, ist er in der Regel doch bestrebt einen guten Servicelevel zu Verfügung zu stellen. Momentan ist der J6 „geknebelt“.
DIE BREMSER SITZEN AN ANDERER STELLE!!!!
@ Sailor u.a. .. Man gibt sich gern das Image eines modernen und Zukunft zugewandten Unternehmen, das mit YouTube und Twitter meint auf der Höhe der Zeit zu sein. Nach außen vielleicht, aber nach innen konservativ und alternativlos beschämend. Man gefällt sich in der Position der Führung dieses hohen Hauses eine bunte und intakte Welt vorzugaugeln, brieft sich und Andere um den Verstand, Erfolge werden redaktionell aufgeblasen. Führungsunterstützung wird als gelebte Diensterschwernis wahrgenommen. Warum sind Politiker nicht materiell für angerichteten Schaden verantwortlich zu machen?? Frust³ !
Schöne alte Vorstellung vom FGG 6: „FührungsUNTERSTÜTZUNG“. Danke Herr Wiegold!
Deutschland sollte — durch die Alterstruktur — ganz besonders auf die Moeglichkeiten des Cyberwars setzten. Ich mein damit den Begriff im urspruenglichen Sinn, dh. abgegrenz vom Netwar, der zZt haeufig als Cyberwar bezeichnet wird. Dh. den Kampf mit Dronen, (teilweise) autonomen Einheiten, automatischen Aufklaerungsmitteln etc.
Durch die Nachwuchsprobleme, insbesondere bei gering qualifizierten, werden Verlusste immer weniger verschmerzbar. (Frankreich hat es einfacher durch die Legion, kann so etwas in D im naechsten Jahrzehnt mal eine ueberlegung wert sein?)
Meine befuerchtung allerdings ist, dass die grosse Schwachstelle des Kampfs mit Dronen die Datensicherheit ist. Es ist viel effizienter und sicherer ueber methoden der elektronischen Kampfuehrung oder Aufhacken der Steuerungssysteme gegen Dronen zu wirken als direkt.
Die Sicherheit der Informationstechnik und Datenkommunikation ist ungemein wichtig. Sie wird auch ein staendiges Wettrenen sein. Es wird auch richtig viel Geld kosten allein fuer die Infrastruktur zu sorgen.
In diesem Licht ist es besonders bestuerzend, wenn es bei den vergleichsweise laeppischen Aufgaben zur Zeit schon nicht wirklich Funktioniert.
Tja als Führungsunterstützer kann ich sagen, nicht immer die „6er“ haben es in der Hand auch die Sicherheitsleute und der Nutzer selbst. Hier zeigt sich wieder die Weltfremde. Jeder soll nur seinen Kram machen, aber richtige Forderungen stellen und klar sagen, was er braucht – Mangelware. Wir werden bei uns in nächster Zeit mobile Geräte einbinden können, der sog. Innentäter muss dann nur noch gefunden werden, um die Sicherheit zu gefährden. Nur diese Sicherheit ist nie 100% (die würde sonst keine Nutzung von IT bedeuten :-)).
Ich als J6er kriege keine graue Haare, ich erfülle Nutzerwünsche. Und die kommen dann mit netten Regeln, die die eigenen Leute oder die „von der Sicherheit“ aufstellen.. Apropos: Führungsunterstützung beinhaltet auch immer Informationsmanagement! – Herr Wiegold, solch „Nettigkeiten“ im falschen Verständnis für FüUstg höre ich jeden Tag ;-)
Wenn der gemeine Nutzer oder die gemeine Nutzerin Sicherheitsregeln nicht beachtet, sollte denen die den Regeln konforme Anwendung der IT deutlich vermittelt werden – soweit habe ich volles Verständnis für die Appelle aus Richtung IT-AmtBw.
Wenn wir Gemeinen aber grundsätzlich alle immer im Voraus vorauseilend des schlimmsten Bösen verdächtigt werden, dann schwindet mein Verständnis und macht nicht nur mich ärgerlich.
Wenn z. B. USB-Ports gesperrt werden, weil die Systemseite „vergessen“ hat, Sicherheitsupdates zu installieren und diejenigen, die auf den Stick und die Datenübertragung angewiesen sind, von jetzt auf gleich keine Alternativen erhalten, wichtige mobile Datenübertragung durchführen zu können, schwindet auch die Motivation zu zu hören, was IT-Sicherheit betrifft.
Die Medaille hat zwei Seiten – beide haben ihre Berechtigung und Nutzer- und Systemseite sollten der jeweils anderen Seite eine wirkliche Chance geben. Das IT-AmtBw ist da (vielleicht?) doch einseitig.
Schlechte Formulierungen wie „… mobiles Arbeiten … dienstlicher Laptops …“ (Sinn der Aussage sollte ein etwas anderer sein) machen da fast schon wieder Spaß im doch etwas drögen Bw-Computer-Alltag.
@JSG
Schon mal versucht, mit einem PC und Drucker einen Truppenausweis zu aktualisieren ;-), da ist eine Schreibmaschine im Bestand echt Gold wert ;-).
soviel zum Thema Nutzerforderungen…
Was IPAD und USA anbelangt, ich gebe in meiner US Dst Stelle jeden Morgen mein Handy an der Tuer ab, USB Sticks sind verboten, CDs/DVD muessen vor der Benutzung durch einen Admin freigegeben werden, achja und ein IPAD ist wegen seiner WiFi Faehigkeit verboten usw., gilt auch fuer US Personal!
Aber es gibt einen Gen McChrystal den Zusammenschluss von IT Systemen anweist,
http://computers.amrel.com/media-room/news-articles/afghan-mission-network-human-factor
bzw ein Vice Chief of the Army Gen Chiadelli mit dem Iphone von Konferenz zu Konferenz faehrt und sagt, dass will ich fuer jeden Soldaten…..
Was zeigt, Regeln werden von Menschen gemacht und koennen durch Menschen geaendert werden….
Mir hat in Vor-iPad-Zeiten mal jemand erklärt, dass dieser ganze Computerkram nix für den Einsatz ist, weil eine Landkarte, in die der Gegner ein Loch geschossen oder auf die der Soldat Wasser gekippt hat, immer noch halbwegs benutzbar ist, ein mobiler Bildschirm aber in solchen Fällen komplett ausfällt. Ich fand das damals logisch. Wie robust ist eigtl so ein iPad?
@ Raj, (Das gilt auch fuer NetOpFue Skeptiker)
das mit dem kaputten Computern ist zwar grundsaetzlich richtig, aber solange alles funktioniert, nutzt der entsprechend ausgestattete Gegner die Zeit, die man selbst zum Orientieren braucht, halt eben fuers Gefecht….. und dann gilt auch weiterhin, wer frueher schiesst ……
und den Gegner zu unterschaetzen, nur weil er in der 3. Welt lebt, hilft dabei auch nicht:
http://www.quantico.usmc.mil/download.aspx?Path=./Uploads/Files/SVG_6%20JFCOM%20JCOA%20Techno-Guerrilla.ppt.
Folie 3
Von oben nach unten auf Neu deutsch
1. Vernetzte Operationsfuehrung
2. Effektbasierte (Auswirkungsbasierte) Operationsfuehrung statt Wirkunsbasierte OpFue
3. Comprehensive Approach (Vernetzte Unsicherheit ;-) aus unserer Sicht)
Informationszeitalter ganz einfach….
Folie 11 und 12 zum Thema Technologie… der Rest zur Info!
@Soenke Marahrens
Also bei mir geht der Link nicht…
@jugendoffizier, bei mir schon, sogar vom IPad ;-), alternativ bitte bei Google nach Techno guerrilla und Jfcom suchen
@Soenke: Wo steht eigentlich, dass Truppenausweise aus Papier bestehen müssen? Ich habe davon gehört, dass bspw. hier am Frankfurter Flughafen schon das Reimigungspersonal Chipkarten benutzt. Ist aber bestimmt nur ein Gerücht ;-)
So wichtig IT-Sicherheit auch ist, leider wird bei der Bw auch gerne und schnell überzogen.
Vor vielen, vielen, Jahren mussten aus einer Führungskabine die eingebauten Lautsprecher wieder entfernt werden. Der Hinweiß das diese notwendig wären damit die teuer eingekaufte Sprachausgabesoftware auch genutzt werden kann hat keinen interessiert. Leider. Also Lautsprecher raus Software umsonst eingekauft, sinnvolle Funktion (Sprachausgabe von Alarmen) ungenutzt.
@ Sascha Stoltenow
Naja, das Projekt „Plastik-TrAusweis“ gibt’s beim Bund ja auch auch – allerdings unterschreiten wir derzeit noch die 15 Jahres-Linie Planungs-Ankündigungs-Entwicklungszeit. Dauert also noch was bis zur Einführung …
Jetzt kommt erst einmal der DBwV, der die altehrwürdigen orangenen Mitgliedsausweise gegen Plastik tauscht.
Ich kannte mal einen GWDL, der es schaffte, sich innerhalb von Minuten via INTRA-Net ins INTER-Net einzuloggen. E-bay, google, usw. volles Programm. Wie er das gemacht hat weiß ich nicht und will ich gar nicht wissen. Soviel zu IT Sicherheit.