Ausrüstungsmangel? Gerne auch an der Heimatfront.

Über die Informations- und Kommunikationspolitik des Bundesministeriums und der Verteidigung und der Bundeswehr mache ich mich bisweilen gerne mal lustig. Heute habe ich allerdings vor allem professionelles Mitgefühl für die Kollegen, die die Informationen an die Öffentlichkeit bringen müssen: Wer glaubt, nur bei Fahrzeugen, Ausrüstung und Waffen müssten sich die Soldaten zum Teil mit veraltetem Gerät rumschlagen, der irrt. Wenn ein – immer wieder nachgerüsteter – Marder oder eine Transall, nur wenig jünger als ich, ein Problem sind – was für ein Problem ist dann ein mehrere Jahre altes Content Management System angesichts der rasanten Entwicklung des Internets?

Jedenfalls: Das hinter den Webseiten bundeswehr.de und bmvg.de stehende System präsentiert sich nicht nur mit fürchterlichen URLs wie

http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut//c4/NUzLCsIwEPyWfoDZFgt3iw9qCcRRONtm651oUlKsloQP97k4AzMYV5wh0SHbx5R2Duc4Aba8LZfVL8MpIhdRJIPKcsxpgY5xREfcM3DVDDJkqxCTjjpGFB8ULMPMuXkFUJKFA-gy6prq7r8o_o2-_p4OW3KdXdoz_lwDjhaBO38yqB5EszWNsuuKH4cqIWH/

sondern scheint auch nicht besonders zuverlässig.

Ausgerechnet heute, als der Tod eines deutschen Soldaten im Afghanistan-Einsatz zu melden war, waren die Webseiten über Stunden nicht erreichbar. Da wird wohl derzeit an der Umstellung auf ein System-Update gebastelt – mit zumindest heute verheerenden Folgen. Weil natürlich gerade nach Todesmeldungen in den Medien Angehörige von Soldaten im Einsatz wissen wollen, welche offiziellen Informationen es gibt.

Wer verlangt, dass deutsche Streitkräfte auch in der öffentlichen Kommunikation auf der Höhe der Zeit sind, sollte ihnen auch das nötige Handwerkszeug geben. Das ist nicht anders als bei persönlicher Ausrüstung, Waffen, Fahrzeugen und Fliegern. Wie war das noch mit den modernen und effizienten Streitkräften?