Dillingen ist überall
Egal welches Beispiel ich nehme, es gibt mindestens hundert andere, die mir übelnehmen, dass ich nicht auf sie verweise… Google News schickte mir heute den Bericht aus der Augsburger Allgemeinen: 11135 Mal Bürger-Ja zum Standort Dillingen. Die Stadt an der Donau ist eine der vielen, die um ihren Bundeswehr-Standort fürchten – und damit um Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Kaufkraft. Aber ob die Übergabe von 11.135 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär Christian Schmidt, wie die Dillinger ein Einwohner des Freistaats Bayern, da hilft?
Der Streit wird über den Sommer erst richtig losgehen, und in fast jedem Stationierungsort der Bundeswehr dürfte es solche oder ähnliche Aktionen geben. Und jeder wird gute Gründe haben – wenn der Bürgermeister die nicht kennt, wird der Standortälteste ihm schon aushelfen.
Bis Verteidigungsminister Thomas de Maizière im Herbst seine Entscheidung verkündet (und dabei, alles andere wäre ein Trugschluss, auch regionalpolitische Gesichtspunkte wird berücksichtigen müssen), bleibt noch genug Zeit. Zum Beispiel, um sich noch mal anzuschauen, wie die jüngste Stationierungsentscheidung – einschließlich des Dichtmachens von Standorten – gelaufen ist: Das Stationierungskonzept von 2004/2005, unter dem damaligen Verteidigungsminister Peter Struck, kann man hier herunterladen.
Ja zu einer vernünftigen Flächenverteilung der Bundeswehr.
Nein zum unbedingten Festhalten an unwirtschaftlichen Standorten aus regionalwirtschaftlichen Motiven, auch wenn es weh tut.
Leider ist die Bundeswehr so weit geschrumpft, dass es flächendeckend kein umfangreiches „Angebot“ an Truppenteilen gibt.
Schmerzlich für die Bürger, keine Frage.
Ein Blick nach Großbritannien wäre (wie schon tausendmal erwähnt) lohnenswert.
Verteilung von Standorten nah an Übungsplätzen. Fest definierte Rekrutierungsbereiche der Linieninfanterie (ein ganz wichtiger Punkt). Und man sollte es tunlichst lassen, in einem Landkreis 4 oder 5 verschiedene Kasernen zu errichten, wie es z.B. um Eutin zu finden ist. Das verursacht gewaltige, unnötige Verwaltungskosten.
War im Raum DILLINGEN nicht mal was wegen Lärmbelästigung durch die StOSA?
„Und man sollte es tunlichst lassen, in einem Landkreis 4 oder 5 verschiedene Kasernen zu errichten, wie es z.B. um Eutin zu finden ist. Das verursacht gewaltige, unnötige Verwaltungskosten.“
Wie viele Kasernen hat denn Ostholstein?
Auf Anhieb fallen mir ein:
PzAufklBtl 6
Marineunteroffizierschule
Der Standort Neustadt
MUS wäre Kreis Plön weil in Plön.
Eutin: Rettberg-Kaserne (AufklBtl 6)
Neustadt i.H.: MTS – Schiffssicherung
Putlos: TrÜbPl Putlos + irgendeine AGA
Da in der Nähe ist noch was Kleines wo Log o.ä. untergebracht ist
Und Richtung Lübeck gab es noch einen StOÜbPl
Und in der Nähe noch Lütjenburg und Plön mit Übungsplätzen.
Fehmarn müsste dicht sein.
Womöglich wäre ein Kriterium zur Entscheidungsfindung für Erhalt oder Schließung einer Liegenschaft der Beschluss des Rates einer Stadt der darin gipfelte, sich selbst zu einer „Bundeswehr-Freien – Zone“ zu erklären
Dem Beschluss könnte man doch jetzt nachkommen. Man würde ja nur das erfüllen, was selbst beschlossen wurde und erklärter Wille einer Stadtvertretung war.
Aber vielleicht lässt sich so ein Ratsbeschluss nicht mehr in den städtischen Archiven auffinden. Man müsste ja in den 80er Jahren suchen. Womöglich wäre dann auch der Ratsbeschluss auffindbar, der zum Ausdruck brachte, dass keine öffentlichen Feierlichen Gelöbniss in der Stadt durchgeführt werden sollen.
Lasst uns doch endlich darüber reden, was wir wofür wollen, was wie denken dafür zu benötigen, wie wir das am sinnvollsten strukturieren/organisieren und uns erst danach dafür einsetzen wo und wie das das geschehen soll. Alles andere ist doch nur nur wieder Partikularinteressen geleitet.
Wenn die StO nach den gleichen Kriterien wie zuletzt ausgewählt werden, lassen sich leicht Vorhersagen treffen.
Sichere Anzeichen der bevorstehenden Auflösung sind:
kürzlich erfolgte teure Infrastrukturmassnahmen: zB. neue Küche, SanZentrum etc.
direkte Nähe zu einem Übungsplatz
gewachsene Verbindungen in die Zivilgesellschaft
bezahlbare Mieten im Umland
Auf Erhalt des Sto lassen schließen:
gravierende Mängel in der Bausubstanz
Bergschäden
fehlende mil Infrastruktur (keine Sto Schießanlage! Fast sicheres Zeichen)
Ignoranz und Ablehnung bei der Bevölkerung im Umland
Möglicherweise wird die Stationierungsfrage nicht so heftig ausfallen wie von vielen erwartet.
In vielen Standorten gibt es noch immer – insbesondere im Bereich der Mannschaften und Unteroffiziere o.P. – eine dichte Stubenbelegung. Vielfach waren in diesen Standorten bereits in den letzten Jahren kaum mehr Wehrpflichtige stationiert.
Um den Dienst in den Streitkräften attraktiver zu machen, muss insbesondere im Bereich der Unterbringung kasernenpflichtiger Kameraden (zukünftig werden auch Mannschaften mehrere Jahre Dienst verrichten) einiges getan werden. Darüber hinaus sind in vielen Standorten Pendlerunterkünfte noch immer Mangelware.
Möglicherweise werden viele Standorte erhalten bleiben, aufgrund neuer Unterbringungskonzepte jedoch zukünftig weniger Soldaten beherbergen.