„Beluga Nomination“ aus Piratenhand frei
Der einer deutschen Reederei gehörende Frachter Beluga Nomination ist von den somalischen Piraten, die das Schiff am 22. Januar gekapert hatten, heute frei gelassen worden. Angaben zu den näheren Umständen gab es nicht – schon gar nicht zu der Frage, wie viel Lösegeld für den Frachter gezahlt wurde. (Für die am Vortag frei gekommenene Thor Nexus sollen fünf Millionen US-Dollar gezahlt worden sein.)
Die Mitteilung der Reederei:
Heute Mittag gegen 14 Uhr (MEZ) ist der am 22. Januar 2011 vor Somalia entführte Frachter der Bremer Beluga Reederei MS „Beluga Nomination“ von den Piraten verlassen und freigegeben worden. Das Schiff steuert nun unter Führung des Kapitäns den kenianischen Hafen Mombasa an.
„Wir sind außerordentlich glücklich, daß Seeleute und Schiff wieder in Sicherheit und Freiheit sind“, sagte Beluga-Sprecher Klaus-Karl Becker heute Mittag in Bremen. Die Freude über das Ende der Geiselnahme sei allerdings getrübt,
denn Besatzungsmitglieder der Beluga Nomination seien bei der Entführung gestorben oder würden vermisst.
Rechtsanwalt Edgar Grönda (Schultze & Braun) als Sprecher der vorläufigen Insolvenzverwalter mehrerer Beluga-Unternehmen, dankte ausdrücklich dem Beluga-Krisenstab für die erfolgreiche Arbeit in den letzten Wochen. „Die Mitarbeiter der Verhandlungsgruppe haben sich zu keiner Zeit von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen sich das Unternehmen derzeit befindet, ablenken oder beeindrucken lassen. Das nachhaltige Bemühen der Mitglieder der Verhandlungsgruppe um die Freilassung von Besatzung und Schiff wurde heute belohnt“, sagte Grönda.Die kriminalistische Aufarbeitung dieser Entführung übernehmen nun die zuständigen Behörden.
Die vorläufigen Insolvenzverwalter bitten deshalb um Verständnis, daß zu Details und Umständen der heutigen Befreiung der Beluga Nomination keine weiteren Auskünfte gegeben werden.
Die Kaperung des Schiffes und die Zeit der Besatzung in der Hand der Piraten waren dramatisch – bei dem Tod mindestens eines Besatzungsmitglieds spielte offensichtlich auch ein gescheiterter Befreiungsversuch eine Rolle. Und vor allem: Die Flucht der Besatzung in den Sicherheitsraum nützte nichts – weil trotz Notrufs niemand zu Hilfe kam.
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