Bundeswehr nach Japan? Nicht ohne Anfrage

Die Bundesregierung reagiert erst mal zurückhaltend auf den Vorschlag des Grünen-Verteidigungsexperten Omid Nouripour, Spezialisten der Bundeswehr zur Bekämpfung der Atomkatastrophe nach Japan zu schicken. Deutschland werde auf Hilfeersuchen der japanischen Regierung reagieren, aber keine Hilfe aufdrängen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Stefan Paris, heute in Berlin. Es ist nicht die Zeit, dass wir uns überschlagen mit Angeboten.

Aber natürlich, das sagte Paris auch, prüft die Bundeswehr schon längst intern, ob und wie sie auf eine eventuelle Anfrage aus Tokio reagieren könnte. Das bewege sich im Bereich des ABC-Schutzes, sagte der Sprecher nur, ohne da auf Einzelheiten eingehen zu wollen. Nouripour hatte vor allem den Spürpanzer Fuchs und den Truppenentgiftungsplatz 90 (TEP 90) ins Gespräch gebracht.

Bislang hat die japanische Regierung die EU um materielle Unterstützung unter anderem mit Decken und Trinkwasser gebeten. Das werde, sagt das Auswärtige Amt, jetzt auf EU-Ebene koordiniert.

Unterm Strich: ausgeschlossen ist es also nicht, das ABC-Spezialisten der Bundeswehr Richtung Japan in Marsch gesetzt werden. Natürlich ist so was immer eine Frage der Anforderung.

Die 7. U.S.-Flotte hat übrigens die Übersicht über ihre Hilfsaktivitäten für Japan aktualisiert (auf Facebook…): http://www.facebook.com/note.php?note_id=10150158329023615&comments

Nachtrag: eine noch etwas detailliertere Übersicht hat der Bloggerkollege von informationdissemination.net zusammengestellt: Operation Tomodachi Update

Und noch ein Nachtrag: Der japanische Premierminister hat nun auch einen englischsprachigen Twitter-Account gestartet: http://twitter.com/jpn_pmo