Jetzt Dr. a. D. zu Guttenberg
Ok, es gibt doch immer wieder eine überraschende Wendung: Guttenberg bittet Uni um Rücknahme des Doktortitels, meldet dpa heute abend unter Berufung auf die Universität Bayreuth. Das ist doch irgendwie anders als von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am vergangenen Freitag angekündigt.
Guttenberg beim Valentinstreff der CDU Kelkheim (Foto: Frederic Schneider)
Beim Valentinstreff der CDU Kelkheim hatte der Minister schon angekündigt, er werde seinen Doktortitel nicht mehr führen; von der Bitte an die Uni war da allerdings offensichtlich nicht die Rede.
Nach der überraschenden Wende hatte es heute zuvor nicht ausgesehen; gerne dokumentiere ich hier die entsprechenden Passagen der heutigen Bundespressekonferenz. In den Hauptrollen wieder Ministeriumssprecher Steffen Moritz und Regierungssprecher Steffen Seibert:
FRAGE: Herr Moritz, hat der Herr Minister zu Guttenberg als Abgeordneter Arbeiten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zum Zweck der Verwendung in der Doktorarbeit angefordert?
MORITZ: Da das mit seiner Tätigkeit als Abgeordneter im Zusammenhang steht, kann ich als Sprecher des Verteidigungsministeriums dazu keine Auskunft geben. Ich bitte dafür um Verständnis.
ZUSATZFRAGE: Herr zu Guttenberg hat am Freitag mitgeteilt, dass er zu seiner Doktorarbeit keine weitere Kommunikation wolle. Erstreckt sich das auch auf Aspekte, die sein politisches Handeln und den Zugang als Abgeordneter zu Diensten des Bundestages betreffen?
MORITZ: Nein. Die Äußerung des Ministers bezog sich natürlich auf die Kommunikation, die mit der Universität Bayreuth erfolgt. Das sind die Fragen, die das fachliche Fehlverhalten betreffen, das heißt die Fragen, die in dem Schreiben der Universität Bayreuth aufgeworfen worden sind und die mit einer Frist von zwei Wochen zu beantworten sind. Nur darauf bezog sich diese Aussage des Ministers.
ZUSATZFRAGE: Dann würde ich Sie um Auskunft bitten, wer Ansprechpartner für Fragen wäre, die sein politisches Handeln als Abgeordneter betreffen, so zum Beispiel die Bestellung bei Wissenschaftlichen Diensten.
MORITZ: Die Antwort werde ich nachreichen.
FRAGE: Bitte fügen Sie auch die Frage mit an, ob der Minister sich die Veröffentlichung dieser Expertise des Wissenschaftlichen Dienstes hat genehmigen lassen, wie es nach den Richtlinien des Bundestags vorgeschrieben ist. Ich möchte wissen, ob eine Genehmigung vorliegt.
MORITZ: Das werde ich tun.
FRAGE: Herr Moritz, Herr Seibert, wenn man Herrn Seehofer richtig versteht, der heute in der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert wird, hat Herr zu Guttenberg über einen Rücktritt von seinem Amt nachgedacht. Ist Ihnen dazu etwas bekannt?
MORITZ: Ich glaube, Ihre Frage wurde von den Äußerungen überholt, die der bayerische Ministerpräsident heute im „Morgenmagazin“ gemacht hat.
ZUSATZFRAGE: Trotzdem die Frage: Hat es Erwägungen bei Herrn zu Guttenberg gegeben, sein Amt aufzugeben?
MORITZ: Es gilt das, was der Minister in einem Interview am Wochenende gesagt hat. Das ist Unsinn. So steht es in dem Interview. Das gilt nach wie vor.
FRAGE: Herr Seibert, glaubt die Kanzlerin auch, dass diese Beschuldigungen hinsichtlich eines Plagiats absurd sind und dass es keine bewusste Täuschung im Zusammenhang mit der Doktorarbeit von Herrn zu Guttenberg gegeben hat?
STS SEIBERT: Die Bundeskanzlerin hat sich dazu am Freitag geäußert. Das, was sie am Freitag gesagt hat, gilt auch heute noch. Sie hat volles Vertrauen in ihren Minister. Sie unterstützt ihn in seiner schweren Arbeit. Diese Unterstützung gilt auch für die gesamte Bundesregierung. Alle Fragen rund um die Dissertation des Ministers müssen auf dem dafür vorgesehenen akademischen Weg durch die Universität Bayreuth geklärt werden. Der Minister hat am Freitag in seiner Erklärung angekündigt, aktiv mit der Universität Bayreuth zusammenzuarbeiten. Auch das hat die Bundeskanzlerin begrüßt.
ZUSATZFRAGE: Die Bundeskanzlerin hat mit ihm gesprochen. Die Dinge, die in den Zeitungen stehen, sind offensichtlich. Glaubt die Bundeskanzlerin, dass von einem Plagiat oder von einer Täuschung die Rede ist? Oder kann sie das nicht bewerten, wenn sie nur die Zeitungsartikel liest?
STS SEIBERT: Es ist so, wie ich es gesagt habe: Was nach ihrer Meinung offensichtlich ist, ist vor allem erst einmal ein Sachverhalt, der durch die Universität Bayreuth auf dem dafür vorgesehenen akademischen Weg geklärt werden muss. Die Bundeskanzlerin wird in diese Klärung nicht eingreifen. Der Bundesminister wird mit der Universität Bayreuth zusammenarbeiten. Das ist gut und richtig und wird von der Bundeskanzlerin begrüßt. Sie wird mit Sicherheit keine Wertung vornehmen, bevor die Universität Bayreuth sie vornimmt. Das ist für mich das Entscheidende und nicht das, was jetzt im Internet zu finden ist. Das sind alles Fundstücke, die vielleicht am Ende in den Gesamtbefund der Universität Bayreuth einfließen. Aber diesen warten wir ab.
FRAGE: Herr Moritz, am Freitag gab es einen Briefwechsel zwischen dem Verein der Bundespressekonferenz und dem Minister. In dem Schreiben des Vereins war die Aufforderung enthalten, er möchte sich vor der Bundespressekonferenz erklären. Im Antwortschreiben habe ich dazu keinen Bezug gefunden. Wird er das zu irgendeinem Zeitpunkt tun? Jetzt oder nachdem er sich mit der Universität Bayreuth ausgetauscht hat?
MORITZ: Wir kennen natürlich die Einladung und sind für solche Einladungen immer dankbar. Es gibt im Moment aber keine konkreten Pläne, diese Einladung anzunehmen.
VORS. GÖSSLING: Schade.
FRAGE: Herr Seibert, letzten Donnerstag hat die Bundeskanzlerin von Herrn zu Guttenberg über die Sachlage Auskunft gebeten, die bis dahin bekannt war. Hat es in der Zwischenzeit weitere Gespräche oder Telefonate in der Angelegenheit gegeben?
Zweitens. Sie haben gesagt, die Bundeskanzlerin unterstützt den Minister in seiner schwierigen Arbeit. Für wie schwierig stuft das Kanzleramt die neuen Berichte ein, wonach es der Bundeswehr nur sehr, sehr schwer gelingt, Freiwillige für den neuen Freiwilligendienst zu gewinnen?
STS SEIBERT: Ihre Interpretation, die Kanzlerin habe Auskunft erbeten, ist ausdrücklich Ihre Interpretation. Das kann ich so nicht bestätigen. Über weitere mögliche vertrauliche Gespräche der Bundeskanzlerin mit diesem Minister oder mit anderen gebe ich hier inhaltlich keine Auskunft.
Wenn sie sagt, dass sie ihn in seiner schwierigen Arbeit unterstützt, meint sie damit, dass die Arbeit des Bundesverteidigungsministers ob man auf die Situation in Afghanistan oder auf alles das schaut, was im Zusammenhang mit der Aussetzung der Wehrpflicht, der Umsetzung der Bundeswehrreform und den anstehenden Standortfragen steht eine sehr anspruchsvolle Arbeit ist. Ich glaube, der Minister sprach am Freitag in seiner Erklärung von einem sehr „fordernden Amt“. Das war damit gemeint.
Wir befinden uns im Monat Februar. Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie erfolgreich die Bundeswehr bei der Suche nach Freiwilligen sein wird. Ich glaube, es gibt gute Gründe für Optimismus.
MORITZ: Ich kann Ihnen die aktuellen Zahlen nachliefern. Die Ergebnisse einer ersten Anschreibeaktion werden gerade ausgewertet. Bis zum 18. Februar haben ca. 8.000 junge Männer schriftlich ihr Interesse an einem freiwilligen Wehrdienst bekundet.
FRAGE: Herr Seibert, ist die Kanzlerin mit der Art und Weise, wie sich der Bundesminister der Verteidigung erklärt hat, zufrieden? Ist sie auch mit dem Inhalt der Erklärung zufrieden?
Herr Moritz, wird der Bundesminister der Verteidigung heute Abend in Hessen den geplanten Auftritt bei der CDU und ebenso den für morgen geplanten Auftritt bei einer Buchvorstellung eines Buches eines Journalisten wahrnehmen?
STS SEIBERT: Es ist so, wie ich es Ihnen eben gesagt habe: Die Erklärung der Bundeskanzlerin vom Freitag steht. Sie hat am Freitag im Südwestrundfunk gesagt: „Er hat das getan, was notwendig war, nämlich sich offen geäußert. Er hat gesagt: Ich werde da, wo Fehler passiert sind, mit der Universität Bayreuth zusammenarbeiten. Die Universität hat dies zu bewerten.“ Dieser Aussage ist heute nichts hinzuzufügen.
MORITZ: Ich kann Ihnen sagen, dass der Minister heute Abend wie geplant in Kelkheim sein wird. Hinsichtlich des morgigen Termins, nach dem Sie gefragt hatten, bin ich schlicht überfragt. Ich müsste die Antwort nachliefern.
FRAGE: Herr Seibert, Herr Moritz, wer hat die Initiative zu dem Gespräch am Donnerstag ergriffen? Die Bundeskanzlerin oder der Minister?
STS SEIBERT: Ich kann Ihnen das nicht sagen, weil ich es nicht weiß. Wenn ich es wüsste, würde ich es nicht sagen, weil das zu dem Bereich der Vertraulichkeit eines Gesprächs der Bundeskanzlerin mit ihren Ministern gehört, den wir hier nicht preisgeben. Das betrifft auch Zustandekommens eines Gesprächs und wer gefragt hat. Ich weiß es in diesem Fall nicht. Aber ich würde es auch nicht sagen.
MORITZ: Für mich gilt das Gleiche.
ZUSATZFRAGE: Warum hat Herr zu Guttenberg am Donnerstag den Termin in der Nähe von Magdeburg abgesagt?
MORITZ: Wir haben das erklärt. Es gab terminliche Gründe.
ZUSATZFRAGE: Welcher Art? Das Gespräch mit der Bundeskanzlerin fand so spät am Abend statt, dass er, genau wie die Bundeskanzlerin in Hamburg, ohne Weiteres diesen Termin hätte wahrnehmen können. Das müsste dann ein anderer Termin gewesen sein.
MORITZ: Ich kann Ihnen im Moment den genauen Hergang nicht sagen. Die Antwort müsste ich nachreichen. Ich weiß nicht, warum das von so entscheidendem Interesse sein soll. Aber ich werde die Antwort gerne nachreichen.
FRAGE: Herr Seibert, ist die Interpretation all dessen, was Sie gesagt haben, korrekt, dass die Bundeskanzlerin diese Plagiatsvorwürfe für ein rein akademisches und kein politisches Problem hält?
STS SEIBERT: Die Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Dissertation des Ministers stellen, haben keinerlei Verbindung zu seiner Arbeit als Bundesverteidigungsminister. Sie liegen zeitlich weit vor dem Beginn seiner Arbeit als Bundesverteidigungsminister und sind deswegen für diese Arbeit als Bundesverteidigungsminister nicht von Belang.
FRAGE: Hat als Konsequenz dessen Minister zu Guttenberg kein Problem mit der Glaubwürdigkeit?
STS SEIBERT: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt wiederhole: Alle Fragen müssen von der Universität Bayreuth geklärt werden. Fragen, ob und wie der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages in Anspruch genommen wird, werden im Bundestag zu klären sein. An beidem wird sich der Minister aktiv beteiligen. Das warten wir ab.
FRAGE: Herr Moritz, was sagt der Herr Minister dazu, dass der Begriff „Rücktritt“ so offensiv heute Morgen bzw. schon gestern Abend gefallen ist, wenngleich Herr Seehofer sich dann wieder distanziert hat?
MORITZ: Ich habe vorhin dargestellt, wie seine Darstellung dazu war und auch zu den Fragen, ob er an Rücktritt gedacht hat. Das ist Unsinn.
FRAGE: Herr Seibert, die Bundesarbeitsministerin sagt heute Morgen, dass Herr zu Guttenberg ein guter Verteidigungsminister sei, egal ob mit oder ohne Titel. Heißt das im Rückkehrschluss, dass er im Amt bleibt, auch wenn ihm der Titel aberkannt wird?
STS SEIBERT: Ich denke, es ist zunächst einmal eine allgemeinpolitische Feststellung, dass wir schon sehr gute und erfolgreiche Verteidigungsminister hatten, die promoviert waren, und dass wir andere haben, die es nicht sind, dass also die Frage des Doktortitels für die Güte der Arbeit als Verteidigungsminister keine Relevanz hat. Ich denke, das wollte sie ausdrücken. Aber ehrlich gesagt wäre dann eher Frau von der Leyen zu befragen als ich.
FRAGE: Herr Seibert, wenn Sie sagen, dass die Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Dissertation stellen, für die Arbeit des Verteidigungsministers ohne Belang sind, weil sie vor seiner Amtszeit liegen, verstehe ich Sie dann richtig, dass für seine Arbeit als Verteidigungsminister von Belang ist, ob und wie er gegenwärtig reagiert und ob das wahrheitsgemäß ist, was er aussagt?
Herr Moritz, in der ersten Stellungnahme vom vergangenen Mittwoch ist versichert worden, und zwar ohne spezielle Nachfrage, dass die Doktorarbeit nicht durch einen Mitarbeiter seines Büros unterstützt worden sei. Die genaue Formulierung ist mir entfallen, aber Sie kennen sie wahrscheinlich. Der konkrete Bezug auf das Büro schließt also die Möglichkeit nicht aus, dass es durch einen anderen Dritten verfasst wurde. Sehe ich das richtig?
MORITZ: Man sollte sich schon die Zeit nehmen, die Erklärungen, die der Minister in den letzten Tagen abgegeben hat, in Gänze zu lesen. Ich habe bei der entsprechenden Pressekonferenz auf eine Frage, warum der Minister in dieser Erklärung ausdrücklich auf sein Bundestagsbüro Bezug nimmt, schon erklärt: Es gab eine ganz spezielle Medienanfrage, wo ganz speziell danach gefragt wurde, ob Mitarbeiter seines Bundestagsbüros an dieser Arbeit mitgewirkt haben. Im Übrigen hat er am letzten Freitag sehr, sehr eindrücklich und eindeutig erklärt, dass er diese Arbeit alleine geschrieben hat.
STS SEIBERT: Ich bin nicht ganz sicher, ob ich Ihre Frage verstanden habe. Der Minister hat in seiner Erklärung am Freitag gesagt, er sei selbstverständlich bereit, aktiv bei der Arbeit der Universität Bayreuth zu helfen, um festzustellen, ob ein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt. Diese Haltung von ihm hat die Bundeskanzlerin ausdrücklich befürwortet.
FRAGE: Herr Moritz, warum hat sich der Minister entschlossen, derzeit nicht in der BPK aufzutreten?
MORITZ: Ich kann Ihnen die genauen Gründe dieser Abwägung hier nicht erläutern.
ZUSATZFRAGE: Haben Sie ihm nicht geraten, dass es besser wäre, hier einige Fragen zu beantworten?
MORITZ: Ich glaube, über meine Gespräche mit ihm brauche ich hier keine Auskunft zu geben.
FRAGE: Herr Moritz, Sie sagen, es sei Unsinn, dass der Minister an Rücktritt gedacht habe. Zur Präzision: Hat er in dem ganzen Überlegungsprozess nicht daran gedacht? Oder ist das der Stand von heute oder gestern?
MORITZ: Es gilt, was ich jetzt gesagt habe.
ZUSATZFRAGE: Er hat zu keinem Zeitpunkt an Rücktritt gedacht?
MORITZ: Sie haben die Frage in dem „FOCUS“-Interview auch gelesen. Ich kann Sie nicht mehr genau rekurieren. Aber das ist der Stand der Dinge.
FRAGE: Herr Moritz, die Universität Bayreuth hat Herrn zu Guttenberg zwei Wochen Zeit gegeben, sich zu äußern. Hat er vor, von dieser Zeitspanne Gebrauch zu machen? Oder können wir damit rechnen, dass in den kommenden Tagen etwas zu der Angelegenheit gesagt wird? Man könnte sich die Frage stellen, warum das so lange dauert. Es scheint, dass die Kollegen des „SPIEGEL“ und der „Süddeutschen Zeitung“ schon einiges zur Aufklärung beigetragen haben.
MORITZ: Ich glaube, es geht um eine Stellungnahme zu den in der Öffentlichkeit bestehenden Vorwürfen. Diese Stellungnahme braucht einfach eine gewisse Zeit. Insofern ist vorher nichts zu erwarten. Sie haben gefragt, ob vorfristig darauf geantwortet wird. Das ist nicht zu erwarten.
ZUSATZFRAGE: Herr Seibert, das würde bedeuten, dass wir noch mit einer zehntätigen Debatte über Herrn zu Guttenberg rechnen können. Ist die endlose Diskussion über den Charakter von Herrn zu Guttenberg und nicht die Vorwürfe an sich ein politisches Problem für die Bundeskanzlerin?
STS SEIBERT: Das liegt nun ganz und gar an Ihnen in den Medien, ob wir zehn Tage lang mit dieser Debatte rechnen müssen. Wir könnten uns auch einigen, zu sagen: Wir warten jetzt einmal ab, was die Prüfung der Universität Bayreuth ergibt und reden dann weiter. Ich will keine Debatte verhindern, aber Sie können mich oder die Bundesregierung nicht dafür verantwortlich machen. Was Herr Moritz gesagt hat, nämlich dass eine solche aktive Mitarbeit an der Aufklärungsarbeit der Universität Bayreuth eine Gründlichkeit erfordert und Gründlichkeit erfordert Zeit , ist doch jedermann einsichtig.
FRAGE: Herr Seibert, der FDP-Politiker Kubicki hat heute Morgen vorgeschlagen, dass die Bundeskanzlerin den Verteidigungsminister vorläufig seines Amtes entheben oder ihn beurlauben könnte. Das würde ich vielleicht mehr Zeit verschaffen, um diese Stellungnahme abzugeben. Halten Sie das für einen vernünftigen Vorschlag?
STS SEIBERT: Ich kann Ihnen sagen, dass die Bundeskanzlerin keine Veranlassung, nicht die geringste Veranlassung sieht, dem Vorschlag von Herrn Kubicki zu folgen.
FRAGE: Herr Seibert, ich möchte noch einmal auf Donnerstagabend zurückkommen. Können Sie mir erklären ich habe es noch nicht ganz verstanden , warum sogar das Zustandekommen eines Gesprächs in den Bereich der Vertraulichkeit fällt?
STS SEIBERT: Weil es manchmal einen Unterschied macht, wer von zwei Gesprächspartnern um ein Gespräch ersucht. Ich kann verstehen, dass Sie das fragen. Die Bundeskanzlerin führt in der Woche ich weiß es nicht genau mindestens eine zweistellige Zahl von Gesprächen mit Ministern. Diese Gespräche sind vertraulich. Nur so kann man in einer Bundesregierung arbeiten. Wenn man jedes Mal die Frage beantwortet, ob das Gespräch Frau oder Herr Soundso erbeten hat, ist das ein Bruch dieser Vertraulichkeit.
FRAGE: Herr Moritz, der Minister hat angekündigt, sich öffentlich nicht mehr über die Vorgänge zu äußern, sondern nur noch mit der Universität Bayreuth zu kommunizieren. Gilt das auch gegenüber dem Deutschen Bundestag, falls dieser Fragen in dieser Angelegenheit hat?
MORITZ: Warten Sie erst einmal ab, ob der Bundestag Fragen hat oder nicht.
ZUSATZ: Das hat er angekündigt.
MORITZ: Ist das schon beschlossen?
ZURUF: Ja.
MORITZ: Dann warten Sie es ab.
FRAGE: Herr Moritz, eine Frage zum Thema gefallene Soldaten in Afghanistan: Gibt es mittlerweile schon irgendwelche Erkenntnisse über die Hintergründe dieses Anschlags? Ist eine zentrale Trauerfeier geplant? Wenn ja, wann und wo?
MORITZ: Es gibt im Moment noch keine Erkenntnisse zu den Abläufen, die über das hinausgehen, was der Minister und der Befehlshaber bei der entsprechenden Pressekonferenz deutlich gemacht haben. Darüber hinaus gibt es im Moment nichts weiter mitzuteilen. Es wird eine zentrale Trauerfeier geben. Wann und wo sie stattfinden wird, kann ich Ihnen im Moment nicht sagen.
ZUSATZFRAGE: Zum Thema Partnering-Konzept: Es herrscht ziemlicher Unmut in Afghanistan. Der Minister hat am Freitag gesagt, dass man an dem bewährten Partnering-Konzept mit den afghanischen Streitkräften festhält. Wie wird sich das in den nächsten Tagen und Wochen entwickeln? Wird es verstärkte Sicherheitsvorkehrungen geben? Wird ein Misstrauensvotum generell ausgesprochen? Wie sieht das aus?
MORITZ: Man wird natürlich im Laufe der weiteren Aufklärung der Vorgänge, die zu diesem Selbstmordanschlag geführt haben, alles unternehmen, was möglich ist, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Wie der Minister am Freitag gesagt hat, wird an dem Partnering-Konzept festgehalten.
FRAGE: Noch einmal zum Themenkomplex Plagiat eine Frage an das Forschungsressort: Könnten Sie darstellen, inwieweit Textdiebstahl durch das Internet bei der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu beobachten ist? Wie groß ist nach Einschätzung des Forschungsministeriums diese Problematik einzuschätzen?
KOUFEN: Die Frage, unter welchen Voraussetzungen ein Doktortitel zuerkannt und gegebenenfalls auch wieder aberkannt wird, ist im Promotionsrecht jeder einzelnen Hochschule begründet. Da liegt auch die Frage, inwieweit es zu überprüfen ist, ob Plagiate vorliegen oder nicht.
ZUSATZFRAGE: Das beantwortet meine Frage nicht. Ich würde gerne vom Forschungsministerium wissen, ob Sie eine Einschätzung dazu haben, wie weit dieses Phänomen verbreitet ist, ob es irgendwelche Erkenntnisse gibt, dass Plagiate an der Tagesordnung sind oder ob es nach wie vor auch im Zeitalter des Internet eine relativ seltene Erscheinung ist. Gibt es dazu in Ihrem Haus Erkenntnisse? Oder haben Sie sich mit diesem Thema noch nie beschäftigt?
KOUFEN: Es gibt dazu von unserer Seite keine Einschätzung.
FRAGE: Sieht Ihr Ministerium aufgrund der aktuellen Entwicklung Bedarf für ein diesbezügliches Forschungsprojekt? Es ist eine berechtigte Frage, ob das, was rund um den Fall zu Guttenberg diskutiert wird, ein Einzelfall ist oder ob es durchgängige deutsche Doktorenpraxis ist. Könnte es sein, dass sich das Ministerium dafür interessiert, einen entsprechenden Forschungsauftrag in Auftrag zu geben?
KOUFEN: Dazu gibt es bisher keine Pläne.
Sehen Sie, das gemeine Volk interessieren so feinsinnige Fragen nicht – es hat sich seine Meinung bereits gebildet:
Uneingeschränkte Solidarität mit Dr. zu Guttenberg!
Ich habe ehrlich gesagt nicht den Nerv gehabt, diesen gesamten… Text… zu lesen. Da kommt mir schlicht das Essen hoch.
In meinen Augen haben alle diese „Journalisten“ ein massives Realitätsdefizit; davon ab fühle ich mich darin bestätigt, bisher niemals mit einem von diesen Typen gesprochen zu haben. Und diese Haltung werde ich auch nicht ändern.
Da denkt eine Eintagsfliege langfristig.
@Rekom
Na, dafür lesen und kommentieren Sie im Blog von einem von diesen Typen…
Wg. Realität: Reicht der Vergleich der Erklärung vom Freitag mit der Aussage heute?
Sehr geehrter Herr Wiegold, ich bezweifle mal, dass diejenigen, die die „brillianten“ Fragen stellen sonst auch ein deutliches Interesse an Sicherheits- & Verteidigungspolitik haben.
Ist es wirklich wichtiger, dass ein Minister Fragen zu seiner Dissertation beantwortet, während in Afghanistan gerade die Zinksärge aus dem Kühlcontainer geholt werden?
Es ist dann relevant, wie und was der Minister zu eine als die seinige ausgegebene Dissertation sagt, wenn die Art, wie er mit diesem Thema umgeht – nämlich mal hü, mal hott und alles andere als überzeugt und damit überzeugend -, darauf schließen lässt, wie er in seinem aktuellen Beruf als Minister agiert. Tut er das auch mal hü, mal hott? In der Kundus-Affäre hat er sich ebenfalls vorschnell festgelegt, um dann hinterher alles zurückzunehmen. Welche neuen Erkenntnisse hat er in diesem Fall plötzlich gehabt…?
Ein Rücktritt sei ihm nicht nahegelegt, weil er bei seiner Doktorarbeit gehörig geschummelt hat, sondern weil er über eine mangelnde Fähigkeit zur Lageeinschätzung verfügt!
Zitat: „Guttenberg bittet Uni um Rücknahme des Doktortitels, meldet dpa heute abend unter Berufung auf die Universität Bayreuth. Das ist doch irgendwie anders als von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am vergangenen Freitag angekündigt.“
Genau, sonst wäre es ja auch keine Meldung für dpa. ;-)
„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“
Konrad Adenauer (einer der besten Bundeskanzler, den wir hatten)
Ich vermute mal K.T. ist bald mehrfacher Dr. hc.
Wäre es nicht vorstellbar, dass die Universität Bayreuth in nicht so ferner Zeit Herrn zu Guttenberg den Dr. h.c. für seine Verdienste als beispielhaft wendiger und anpassungsfähiger Politiker verliehe? Andere Universitäten könnten für ähnliche Leistungen folgen. Dann hätte er doch seinen verdienten Doktortitel sogar mehrfach wieder.
Ich bin erstaunt. So eine Pressekonferenz läuft ja ab wie ein „Verhör“, ohne den Angeklagten.
Wie schon gesagt. Der Gutte Theo kan im Moment machen was er will, alles ist irgendwie falsch.
Das ändert erst einmal gar nichts. Vielleicht erhofft sich Herr zu Guttenberg, damit die Luft aus der Debatte gelassen zu haben, aber zielt damit natürlich absichtlich am Kern vorbei: Wer die Plagiate, einschliesslich der sorgfältig eingewobenen Änderungen an den Originaltexten, gelesen hat, kann nichts anderes als eine eindeutige Täuschungsabsicht darin sehen. Sein Umgang mit der Affäre, und die Taktik, nur das aufzugeben, was ohnehin unrettbar verloren ist, trägt diesen Schatten aus der Vergangenheit in die Gegenwart und stellt eine ganz eigene Verfehlung dar. Damit steht seine charakterliche Nichteignung für seinen Posten fest: Kein Soldat würde mit so etwas im Lebenslauf je wieder in eine verantwortliche Position kommen, aber Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt soll man damit bleiben dürfen? Nein.
Das sage ich als jemand, der bei Amtsübernahme des Minister vorsichtig positiv eingestellt, danach begeistert davon war, dass endlich die seit drei Ministern überfälligen Reformen ins Rollen kamen, und der ihm selbst den Umgang mit Schneiderhan, Wichert und (mit Bauchschmerzen) Schatz verziehen hat. Der Schaden, den die Bundeswehr durch einen Wechsel an der Spitze des Ministeriums in dieser hoch sensiblen Zeit nähme, ist schwer abzuschätzen. Der Schaden, der durch einen Verbleib eines charakterschwachen und nicht mehr glaubwürdigen Mannes dort entstünde, wäre aber ungleich höher.
@Oberfrange: Ich finde es eher bemerkenswert, wie viele Fehler zu Guttenberg überhaupt macht. Wenn er jetzt nicht schnellstens zu einer klaren Orientierung kommt, wird er an den vor ihm liegenden Aufgaben scheitern. Ich bin froh, dass mit Angela Merkel wenigstens eine in dieser Kaspertruppe Kompetenz und Führungsqualitäten beweist.
Da denkt eine Eintagsfliege langfristig.
Im Vergleich zum Dr.(ex.) stimme ich da zu.
Der Mann ist jetzt nicht mehr im Amt haltbar. Ich hatte gehofft er geht gestern, aber die paar Stunden Schmierentheater bis zum entgültigen Abschuss nehme jetzt auch noch hin.
Rauf auf die Kanonenkugel und zurück nach Franken.
Lese gerade im Hamburger Abendblatt „Der Bundeswehrkommandeur in Afghanistan habe erklärt, man stehe zum Oberkommandierenden zu Guttenberg.“
Das ist eine unglaubliche Instrumentalisierung von Untergebenen. Eine Frechheit ohnesgleichen.
@Sascha Stoltenow
Ich finde es eher bemerkenswert, wie viele Fehler zu Guttenberg überhaupt macht.
Und ich finde, das es einigen gut anstehen würde, die Fehler einwandfrei nachzuweisen.
Analog zu Oberst Klein, G Schneiderhahn, StS Wichert und last not least KzS Schatz macht die Presse und die Opposition genau das was sie KTzG immer vorwirft.
Aufgrund von „scheinbaren Beweisen“ wird verurteilt.
Es wird eine öffentliche Hatz veranstaltet, die der Inquisition des Mittelalters gleicht.
Und, ehrlich gesagt das macht mir mehr Angst als ein Verteidigungsminister, der möglicherweise bei seiner Dissertation geschlampt oder wirklich beschissen hat.
Gestern Abend bei Report sagte es ein Medienforscher sinngemäß :
In unserer Mediendemokratie ist die Gewalt der Medien so groß das sich kein Politiker leisten kann gegen diese Medien zu regieren.
Ich kann mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern einen von diesen Personen zu meinen in ein Amt gewählt zu haben.
Indem jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, werden alle handelnden Akteuer doch zu getriebenen eben dieser Medien.
Wie soll verantwortliches Regierungshandeln denn da aussehen.
So wie bei Helmut Schmidt, einen der fähigsten Kanzler den diese Repuplik je hatte, der das politisch richtige durchgesetzt hat und dies letztendlich mit dem Verlust des Amtes bezahlte ?
Wenn ich mir die öffentliche Wahrnehmung der Politiker betrachte, sowie die Neigung des breiten Volkes sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen, dann graust mir.
Am Beispiel der anstehenden Bundeswehrreform können wir doch explizit sehen wie das Abläuft. Da geht es dann nach dem Floriansprinzip, sachlich richtige und notwendige Entscheidungen werden durch politisch ( auch medial politisch) erzwungene Kompromisse derart verwässert, das der Nutzen gleich null ist.
Und last not least, ohne jetzt auf die „Tränendrüse“ drücken zu wollen, die Schlagzeilen der letzten 4 Tage sprechen ein reales Bild über den Zustand dieser DSDS-Repuplik.
In diesem Sinne stimme ich dem Satz :
„Deutschland schafft sich ab“
(Quelle : Thilo Sarazzin ) ;-)
ausdrücklich zu, nicht aber dem Inhalt des Buches.
@b
Das ist eine unglaubliche Instrumentalisierung von Untergebenen. Eine Frechheit ohnesgleichen.
Glauben Sie allen ernstes, General Fritz hätte hier den Auftrag zu diesem Pressestatement, von wem auch immer erhalten ?
Rauf auf die Kanonenkugel und zurück nach Franken.
Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken :o)
@geilenkirchener
So sehe ich das auch! Man stelle sich mal vor, ein Offizier habe sich in ähnlicher Art und weise seine Diplomarbeit erstellt und das käme raus… Mit einem „Oh, da habe ich wohl Fehler gemacht, ich gebe mein Diplom wieder zurück“ wäre es wohl nicht getan. KT ist leider das, was ich lange nicht glauben wollte, nämlich ein Blender und Lügner. Ich hoffe allerdings, dass er nicht zurücktritt, denn das sollte er erst dann machen, wenn alle Bataillone melden, dass sie mangels Nachwuchs ihren Auftrag nicht mehr erfüllen kjönnen.
In weniger als einer Woche von „abstrusen“ Vorwürfen zur Rückgabe des Titels.
Bei den Untergebenen von KT gilt eigentlich „denken, drücken, sprechen“.
Bei KT ist es wohl – mal wieder – andersrum.
@ Ash und Memoria: Ich stimme beiden Kommentaren zu; auch ich kann als Soldat a.D. die Solidaritätsbekundungen für einen offensichtlichen Betrüger nicht verstehen … ist das der neue Wind in der Bundeswehr?
Man kann von einem Politiker und Bundesminister -der in seiner akademischen Spitzenleistung betrogen hat, dabei eine falsche ehrenwörtliche Erklärung abgegeben hat, Amtsmissbrauch zum eigenen Vorteil betrieben hat, mangels Kenntnis anfangs keinen Fehler erkennen konnte, nach einer Woche Kreuzfeuer die Rolle rückwärts macht, mit der „Rückgabe“ vergeblich versucht einen „Entzug“ des Titels und eine (nicht strafrechtliche) Brandmarkung als Betrüger zu verhindern- halten was man will.
Aber Presseschelte ist bezüglich der oben dargestellten Pressekonferenz fehl am Platze:
Zum einen sind die „Opfer“ freiwillig vor die Presse getreten. Und zum anderen ist es gerade die Aufgabe der Presse, Sachverhalte bestmöglich aufzuklären und Dinge aufzudecken, die andere lieber nicht veröffentlicht sehen wollen.
Es ist doch ganz klar, dass Politiker (inkl. deren Pressesprecher) gerne im guten Lichte dastehen. Dabei ist es durchaus von Vorteil, wenn nicht jedes Detail und jeder Zusammenhang öffentlich ausgebreitet wird. Da man nicht lügen will/kann, werden halt Dinge verschwiegen bzw. anders gewichtet. Und solchen Spielchen kann man nur durch sorgfältige Recherche und eben „fiese“ Fragen aufklären.
Jeder der sich hier über die Frage pikiert zeigt und selbst (militärischer) Vorgesetzter ist/war, der möge doch mal bitte an seine eigene Rolle bei möglichen Vergehen von Untergebenen denken. Wird dort nicht auch mit „fiesen“ aber zulässigen Fragen versucht, die echte Wahrheit freizulegen?
StFwdR | 22. Februar 2011 – 8:04
@b
„Das ist eine unglaubliche Instrumentalisierung von Untergebenen. Eine Frechheit ohnesgleichen.“
Glauben Sie allen ernstes, General Fritz hätte hier den Auftrag zu diesem Pressestatement, von wem auch immer erhalten ?
Glauben Sie allen ernstes das ein General Fritz sich so über seinen Noch-Vorgesetzten geäußert hat?
Wo bitte und wann?
Herr Wiegold kann das ja vielleicht in der nächsten PK mal erfragen.
Das der Münchhausen dann gestern auch noch die drei Toten in Afghanistan zitieren muss um von seinen Betrügereien abzulenken ist eine Verhöhnung der Truppe.
@StFwdR
„Ich finde es eher bemerkenswert, wie viele Fehler zu Guttenberg überhaupt macht.
Und ich finde, das es einigen gut anstehen würde, die Fehler einwandfrei nachzuweisen.
Aufgrund von “scheinbaren Beweisen” wird verurteilt.“
Also war doch alles abstrus? Komisch am Wochenende hat der Minister noch einmal seine Dissertation gelesen und tatsächlich Fehler entdeckt.
Wer nimmt hier eigentlich wen nicht ernst?
Es ist kein Problem wenn man Fehler macht, das Problem ist wie er damit umgeht.
Er Lügt!! und verkauft seine treuen Anhänger für dumm (die eigentlich Betrogenen)
„Es wird eine öffentliche Hatz veranstaltet, die der Inquisition des Mittelalters gleicht.“
Es ist also also eine Hatz, wenn man Missstände aufdeckt. Eine Hatz veranstaltet gerade der Miniter in der Bw durch die Abfrage nach Disziplinarmaßnahmen in der Vergangenheit.
„In unserer Mediendemokratie ist die Gewalt der Medien so groß das sich kein Politiker leisten kann gegen diese Medien zu regieren.“
Was hatten Kohl und Strauß denn dann gemacht?
„Ich kann mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern einen von diesen Personen zu meinen in ein Amt gewählt zu haben.“
Wir sind ja auch nicht in Ungarn, wo man Medienkontrolleure durch die Regierung einsetzt.
„Indem jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, werden alle handelnden Akteuer doch zu getriebenen eben dieser Medien.“
Wer generiert denn die Auflage? Die Presse selbst oder ist es nicht der Kunde?
„Am Beispiel der anstehenden Bundeswehrreform können wir doch explizit sehen wie das Abläuft. Da geht es dann nach dem Floriansprinzip, sachlich richtige und notwendige Entscheidungen werden durch politisch ( auch medial politisch) erzwungene Kompromisse derart verwässert, das der Nutzen gleich null ist.“
Da ist der IBuK wohl nicht ganz ohne Teilhabe, wenn er sicherheitspolitische Notwendigkeiten mit Sparen vermischt und ständig seine Position verändert.
Was hat er für seine Soldaten bisher getan, außer sie in die Presse gebracht.
Die Presse arbeitet nun mit der Unterstützuing des VM im BMVg und treibt dort
die Bediensteten vor sich her. Da kann man doch der Presse keinen Vorwurf machen,
sondern man muss diesen, dem dafür Verantwortlichen machen.
@geilenkirchener
Ich verstehe teilweise Ihre Empörung. Nur, Herr z. Guttenberg ist Politiker und kein Soldat. Und bei Politikern gehört täuschen der Öffentlichkeit offenbar zum Geschäft. Es wäre unfair ihn an soldatischen Tugenden vergangener Jahrhunderte zu messen. Herr Müntefering fand es schon unfair an seine Aussagen vor der Wahl erinnert zu werden. Und Konrad Adenauer meinte: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“. Von der Wahrheitsliebe ausländischer Politiker möchte ich garnicht erst reden. Wir sprechen hier von einem Politiker, also bitte fair bleiben. ;-)
Der dpa-Schnipsel im Hamburger Arbendblatt:
Die deutschen Soldaten in Afghanistan stehen nach den Worten ihres Kommandeurs Hans-Werner Fritz hinter dem Verteidigungsminister. „Wir wissen, was wir an unserem Minister haben“, sagte der ranghöchste Bundeswehr-General in Afghanistan in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa im Feldlager in Masar-i-Scharif. „Die Truppe steht hinter ihm.“ Die Affären um die angeblich in Teilen abgekupferte Doktorarbeit Guttenbergs, um die Gorch Fock, um das Öffnen von Feldpost und um den Tod eines deutschen Soldaten kurz vor Weihnachten lenkten die Aufmerksamkeit vom Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ab, sagte Fritz.
@ all
„…..
FRAGE: Herr Seibert, die Bundesarbeitsministerin sagt heute Morgen, dass Herr zu Guttenberg ein guter Verteidigungsminister sei, egal ob mit oder ohne Titel. Heißt das im Rückkehrschluss, dass er im Amt bleibt, auch wenn ihm der Titel aberkannt wird?
STS SEIBERT: Ich denke, es ist zunächst einmal eine allgemeinpolitische Feststellung, dass wir schon sehr gute und erfolgreiche Verteidigungsminister hatten, die promoviert waren, und dass wir andere haben, die es nicht sind, dass also die Frage des Doktortitels für die Güte der Arbeit als Verteidigungsminister keine Relevanz hat. Ich denke, das wollte sie ausdrücken. Aber ehrlich gesagt wäre dann eher Frau von der Leyen zu befragen als ich.
…..“
Woran wird von den Parteikollegen, Pressesprechern und der Fankurve von Herrn Dr. zu Guttenberg festgelegt, dass er ein guter Verteidigungsminister ist ? Und wonach beurteilen sie, was überhaupt einen guten Bundesminister der Verteidigung beschreibt ?
Und wäre es nicht ein(e) angemessene(r) Aufgabe / Auftrag für viele hier, die ein hohes Maß an militärischer und sozialer Kompetenz bereits bewiesen haben, als potentielle Mit – Meinungsbildner der interessierten Bevölkerung, sinnvolle Eigenschaften eines Verteidigungsministers aufzuschlüsseln bzw. aufzuzählen ?
@Ash
Zitat: „Man stelle sich mal vor, ein Offizier habe sich in ähnlicher Art und weise seine Diplomarbeit erstellt und das käme raus… Mit einem “Oh, da habe ich wohl Fehler gemacht, ich gebe mein Diplom wieder zurück” wäre es wohl nicht getan.“
Wenn das Diplom Voraussetzung für den Job ist, dann wäre dieser wohl auch weg. Nur, für einen Verteidigungsminister ist ein Doktortitel nicht Voraussetzung.
Die Medien machen zwar sehr viel Lärm, ich vermisse aber eine inhaltliche Bewertung der Ergebnisse der Dissertation von Guttenberg.
Viele bemängelte Passagen werden im Literaturanhang der Arbeit erwähnt ,wenn auch nicht korrekt, also eine eher lässliche Sünde. Andere Passagen geben allgemein bekanntes Lexikonwissen wieder, auch diese Passagen müssen natürlich als Zitat gekennzeichnet werden, wichtig sind diese Passagen allerdings nicht.
Entscheidend wäre ob im Ergebnisteil und in der Diskussion wesentliche Schlussfolgerungen nicht von Guttenberg selbst sondern von jemand Anderem stammten. Diese Differenzierung ist wichtig wird aber von den Medien anscheinend nicht gemacht.
StFWdR: „Rauf auf die Kanonenkugel und zurück nach Franken.
Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken :o)“
Die Frage vielleicht mal andersherum gestellt: Wenn für zG tatsächlich das Wohl der Truppe oberste Priorität hat, hat er dann jetzt noch eine bessere Option als Rücktritt?
Fakt: Sein akademisches Sündenregister läuft über: Nach dem was da vorliegt hätte jede Uni längst kurzen Prozess gemacht. wenn es keinen Promi wie . z.G trifft. Zusatzfrage an die Uniformträger hier: Ist ein IBuK hinnehmbar, der auf dem Kerbholz hat, was jedem Leutenant an einer BW-Uni das Genick brechen würde?
Fakt: Statt aus traurigem aber dringendem Anlass heraus die Tatsachen über AFG und die nötige Strategie in die Öffentlichekiet zu bringen, benutzt z.G. die Vorgänge um seinen selbst gemachten Fehlern Deckung zu verschaffen. Ist das hinnehmbar?
Er täte allen (außer der Bild) einen Gefallen, wenn er sich vom Hof machte.
Und was dei Medienschelte angeht: Es war der Baron selber, der die Nähe gesucht hat. Wer sich auf Aktionen wie seinen PR-Auftritt mit JohannesBeh@dudelfunk.de in AFG einlässt, darf sich nicht beschweren, wenn die Aufmerksamkeit steigt. Zumal ja auch das nach dem Muster „Der VM ist der Start, die Truppe steht Spalier“ ablief. Die Truppe ist dem doch sch. . . egal, bestenfalls Mittel zum Zweck.
@Heiko Kamann
Zitat: „… auch ich kann als Soldat a.D. die Solidaritätsbekundungen für einen offensichtlichen Betrüger nicht verstehen … ist das der neue Wind in der Bundeswehr?“
Als Soldat a.D. sollten Sie wissen, dass der Bundesminister nicht Angehöriger der Bundeswehr, sondern der Bundesregierung, ist.
@StFwdR
Zitat: „Gestern Abend bei Report sagte es ein Medienforscher sinngemäß :
In unserer Mediendemokratie ist die Gewalt der Medien so groß das sich kein Politiker leisten kann gegen diese Medien zu regieren.“
Nur haben wir nach dem GG eine repräsentative Demokratie und keine Mediendemokratie. Es stimmt also etwas nicht mit der Rolle, die die Medien für sich beanspruchen. Es wird in den Medien nach meiner Meinung ohnehin viel zu viel kommentiert und gewertet. Und damit wird die Öffentlichkeit massiv unzulässig einseitig beinflußt. Dadurch bleibt natürlich weniger Raum für sachliche wertungsfreie Informationen. Als wenn die Menschen nicht selbst einen Kopf zum denken haben. Ob eine gestern noch befreundete Regierung schon heute ein „Regime“ ist, und ob an dessen Spitze ein „Machthaber“ und kein Präsident steht, dies können und sollten die Menschen in einer freien Gesellschaft selbst beurteilen.
@ Rekom
Natuerlich sind Fragen zu einer Dissertation nicht wichtiger als die im Zusammenhang mit Menschenleben – aber sie sind auch (!) wichtig.
Der BM wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in seiner PK im BMVg am letzten Freitag eigenverantwortlich gehandelt haben. Er wird sich beraten haben mit seinen Fachbereichen. Und hat dann selbst am Ende seiner Ausfuehrungen den Anschlag bemerkenswert (nicht im Positiven) mit seiner Doktorarbeit verknuepft.
Ganz sicher hat er nicht so gehandelt, weil ihm von „der Presse“ Folter und Inquistion angedroht wurden.
Viele, die die „brillianten Fragen“ stellen, sind sehr wohl an Sicherheits- u. Verteidigungspolitik interessiert. Aber was ist denn Ursache solch detaillierter Fragen zur Dissertation in einer BPK und in Folge – leider – die geringere Gewichtung und damit die nicht optimale Berichterstattung z. B. ueber einen Anschlag?
Eine Journaille, die sich luesternd im Schiffbauerdamm trifft, oder die schlechte Pressearbeit eines Ministeriums?
Nachfragen muss erlaubt und Nachfragen muss sein – dass sie als laestig empfunden wird, ist in diesem Falle doch wohl eher ein hausgemachtes Problem des Leitungsbereiches. Nicht der Journalisten. (ich bin uebrigens keiner)
Viel Feinde zu haben, mag ja viel Ehr schaffen. Wenn aber ob der immer wieder betonten Standhaftigkeit nur noch Häme kommt, selbst von der linker Umtriebe bestimmt nicht verdächtigen FAZ, dann ist die R-Frage nicht mehr fern. FAZ schreibt heute über den Bericht aus Kelkheim: Dr. Wettertanne a.D. … viel böser hätte das die TAZ auch nicht gekonnt.
@Hohenstaufen
Na endlich, danke Sie bringen es auf den Punkt, Danke!!!
@T.Wiegold
Sind wir doch mal ehrlich. Auch in ihrem Berufszweig gibt es doch solche und solche. Die einen, die sachlich, kompetent und fair über eine Thematik schreiben. Darunter sehe ich auch Sie. Und die anderen sind die Aufklärer der Nation, die mit teilweise menschenverachtender Arroganz ihre Opfer durch die Medien ziehen. Pressecodex gleich null. Siehe die Bemerkung des Kollegen der Leipziger Volkszeitung auf der BPK der anscheinend jeden Respekt verloren hat und öffentlich vor laufender Kamera als Journalist(!) der BPK den Minister als Lügner bezeichnete.
@Navy2001: Darf man Lügner nicht mehr als Lügner bezeichnen? Wann wurde das verboten und muss man vor einem Lügner Respekt haben?
@Stefan: Angehöriger der Bundeswehr ist der BM nicht; aber doch deren höchster Werbeträger, oder?
Naja, Artikel die sich mit dem Plagiat-Charakter der Arbeit auseinandersetzen gibt es jetzt wirklich zuhauf. Um nur mal zwei zu nennen:
FAZ, 18.02.: Übersetzt, gelöscht, vertuscht
FAZ, 21.02.: „Die Ganze Dissertation wurde abgeschrieben“
Man kann sich also – wenn man denn will – durchaus ein vernünftiges Bild machen. Ist ja nicht so, als würden Arbeit und Originale nicht öffentlich vorliegen. Und gerade das „es wurde halt mal falsch zitiert“ läßt sich schlicht nicht mehr halten.
Welche Auswirkungen das auf die Zukunft des Ministers zu Guttenberg haben wird ist ein anderes Kapitel.
Aber zu tun als würden „die Medien“ sich aus dem Nichts was zusammenschreiben, weil Herrn zu Guttenberg ein paar Flüchtigkeitsfehler unterlaufen seien, geht einfach an der Wirklichkeit vorbei.
Man benötigt für einen Inhaber der Befehls und Kommandogewalt natürlich keinen Dr. Titel aber als Vorgesetzter und dass ist er Vertrauen.
Trotz Treuebekunigungen von Soldaten stehen nicht alle hinter ihm (vor ihm wäre besser). In der Marine und im Ministerium hat er Vertrauen verloren und bei den Soldaten die seine Leistung nicht nur auf seine Anwesenheit im Einsatzgebiet reduzieren, sondern auch auf die Leistung die er für die Bw durch die Reform versprochen hat, steht er im Wort. Ob er dieses halten kann ist fraglich und wir er dann im Anschluß damit umgeht hat er ja schon mehrfach gezeigt.
Verantwortlich sind dann immer andere! Wenn nicht, dann hat er es so nicht gemeint!
Und ich dachte immer, man müßte „Linke“ wählen, wennn man die Abschaffung der deutschen Universitäten und Schulen wie wir sie kennen vorantreiben wollte.
Jetzt stellt sich heraus, dass die Konservativen noch geringeren Respekt vor solchen Werten wie dem Leistungsprinzip haben.
Wie lange kann sich die Bundeswehr einen überführten Plagiator und Lügner als Inhaber der Befehlsgewalt erlauben? Mit voller Rückendeckung einer „bürgerlichen“ Kanzlerin? Das spottet jeder Beschreibung.
Immerhin ist der Mann auch oberster Dienstherr zweier BW-Unviersitäten…was für ein Hohn.
Auch weil ja immer die Frage nach der „Verhältnismäßigkeit“ aufkam: Die Welt hat eine nette Übersicht über die bisherigen Verteidigungsminister und ihre Rücktritte, wenn auch mit Springer-Bias.
@Heiko Kaman
zu Ihrer Bemerkung zu Navy:
„Die im Grundgesetz der Bundesrepublik verbürgte Pressefreiheit schließt die Unabhängigkeit und Freiheit der Information, der Meinungsäußerung und der Kritik ein. Verleger, Herausgeber und Journalisten müssen sich bei ihrer Arbeit der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und ihrer Verpflichtung bewusst sein. Sie nehmen ihre publizistische Aufgabe fair, nach bestem Wissen und Gewissen, unbeeinflusst von persönlichen Interessen und sachfremden Beweggründen wahr. […]“ Quelle: Präambel des Pressecodex, Neue Fassung
Moin.
Ich bin gerade von einer längeren Dienstreise zurück und konnte die Diskusion um diese Doktorengeschichte nur sehr eingeschränkt verfolgen. Deshalb ist mir vielleicht etwas durch die Lappen gegangen oder ich hab was nicht richtig verstanden.
Was hat KTG nun eigentlich falsch gemacht?
Er hat 475 Seiten papier vollgeschrieben, hat sich einen schicke Überschrift dazu ausgedacht, ein paar Fussnoten drangehängt und das Ganze als Doktorarbeit an die Uni geschickt.
Ist das verboten?
An der Uni hat sich eine Doktorarbeitenbeurteilungstruppe zusammen getan und festgestellt,dass das eine Doktorarbeit ist und ihm eine Bescheinigung dafür geschickt.
Darauf hin hat er sich Doktor genannt. War das falsch von ihm?
Warum verhaut man jetzt KTG?
Wenn die Arbeit nicht den Ansprüchen einer Doktorarbeit genügt, muss man sie dann nicht an den Schreiber zurücksenden und ihn das nochmal machen lassen (oder so)?
Müsste man jetzt nicht die Uni mindestens kräftig vor´s Schienbein treten (plus die externen Gutachter (bei Summa cum laude))?
Aber in dieser Beziehung hört man nichts.
Ist wohl nicht Skandal genug?
@Hohenstaufen | 22. Februar 2011 – 10:26
Die Medien machen zwar sehr viel Lärm, ich vermisse aber eine inhaltliche Bewertung der Ergebnisse der Dissertation von Guttenberg.
…
Entscheidend wäre ob im Ergebnisteil und in der Diskussion wesentliche Schlussfolgerungen nicht von Guttenberg selbst sondern von jemand Anderem stammten. Diese Differenzierung ist wichtig wird aber von den Medien anscheinend nicht gemacht.
Selber lesen und bewerten hilft da vielleicht.
Seite 110 – „Zwischenfazit“ des Autors – Abgekupfert aus Sonja Volkmann-Schluck: „Die Debatte um eine europäische Verfassung / Leitbilder – Konzepte – Strategien“,
Seite 192 Abschnitt „Drei Folgerungen“ in denen der Autor angeblich seine eigenen Folgerungen wiedergibt. Übernommen aus: Hagen Schulze, “Die Identität Europas und die Wiederkehr der Antike”
Ab Seite 402 – Quasi das zusammenfassende, wertende Schlusswort der Arbeit – zusammengestückelt aus einem Referat des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, aus Dominique Moisi – Europa träumt anders, Ludger Kühnhardt –
Auf dem Weg zu einem europäischen Verfassungspatriotismus und anderen Quellen.
Ich selbst habe die Diss jetzt zu 90% gelesen. Es ist es ein zusammengestückeltes Werk das weder klare noch neue Erkenntnisse aufzeigt. „E pluribus unum“ eben genau wie die ersten Worte der Einleitung(!) der Dissertation, übrigens aus der FAZ abgepinnt.
Eine Ansammlung von Literaturschnipseln verquirlt und gemixt von einem nicht gerade intelligenten aber immerhin wortkundigen Autor. Dazwischen sehr viel luftiges Geschwafel. „Blödsinn“ eben wie der Autor das gestern ja auch selbst bezeichnet hat.
Inhaltlich ist das Ganze nach meinem Ermessen weder als juristische, noch politologische Arbeit dissertationsfähig. Die Leute in Buy-reuth sollten sich mal Gedanken mach wie solche Gefälligkeitsdissertationen auf ihren Ruf wirken.
„Er hat 475 Seiten papier vollgeschrieben, hat sich einen schicke Überschrift dazu ausgedacht, ein paar Fussnoten drangehängt und das Ganze als Doktorarbeit an die Uni geschickt.
Ist das verboten?“
Der Herr hat eben nicht 475 Seiten vollgeschrieben. Er hat sie aus fremden Texten zusammenkopiert. Der Herr hat auch schriftlich sein Ehrenwort gegeben die Arbeit selbst verfasst zu haben und fremde Texte darin ordnungsgemäss gekennzeichnet zu haben. Der Herr hat Vorwürfe gegen sich als „abstrus“ abgewiesen, um sie dann Tage später zuzugeben.
Er lügt immer noch das er das Ganze nicht „bewusst“ gemacht zu haben. Die Anpassungen in den kopierten Stellen lassen nur den Schluss zu das das in vollem Bewustsein geschah.
In dem gleichen Jahr in dem die Dissertation abgegeben wurde, hat der Doktorvater den bayrischen Verdienstorden erhalten. Ein Schelm wer sich dabei etwas Böses denkt …
@ Oxtorne
Sie haben sehr Recht mit der Frage, welche Rolle bei der Beurteilung der Doktorarbeit diejenigen spielten, deren Meinung dann in „summa cum laude“ muendete. Klar hoert man hier deutlich zu wenig, die „Leistung“ der Uni ist bisher fast gaenzlich unter den Tisch gefallen. Hoffentlich tut sich da noch etwas.
Doch die mediale Aufmerksamkeit bei den Gesamtumstaenden um seine Doktorarbeit und die Beurteilung („Haue“) der Entwicklung bis hin zu Kelkheim hat KTG selbst zu verantworten.
Denn anfangs war er nicht der Meinung, nur mal eben nur ein paar Seiten vollgeschrieben zu haben. Immerhin stecken doch sieben Jahre Arbeit in den 475 Seiten, unter Doppelbelastung eines Abgeordneten und jungen Familienvaters.
Die bewusste Abwertung seiner eigenen Arbeit dient sicherlich einem strategischen Ziel. Und ist nicht ausschliesslich „von Herzen kommende mea culpa“. Ich glaube, es ist der Fortgang der Geschichte von Freitag an bis heute, die doch Skandal genug ist.
Nichts fuer ungut …
Ich habe, wie die meisten anderen Menschen, noch nie in meinem Leben gelogen. Dies ist jetzt das erste mal.
@Oxtorne
Nö, eher der falsche Adressat weil unspektakulär
@Elhanan
Es geht mir nicht darum KTzG eine Absolution zu erteilen, sondern um das Procedere an sich.
Bei dem WIKI handelt es sich um Auflistungen was er wo abgeschreiben / abgewandelt haben soll. Zusammengestellt von wem ? Qualifizierten Personal ?
Ich will niemanden zu nahe treten, aber wer die Zeit hat innerhalb dieser kurzen Zeitspanne derartige rechercheintensive Ergebnisse zu erziehlen, ist entweder von Fach oder aber hat nichts anderes zu tun.
Im übrigen ist es letztendlich eine Frage wie die Kommission der Uni an der die Dissertation geschrieben wurde das beurteilt, die und niemand anders bewertet die Arbeit im Endeffekt.
@ StFwdR: Touché!
@StFwdR
„Bei dem WIKI handelt es sich um Auflistungen was er wo abgeschreiben / abgewandelt haben soll. Zusammengestellt von wem ? Qualifizierten Personal ?“
KT hat am Woe seine Arbeit durchgelesen (hoffentlich nicht das erst mal) und sie bewertet. Diese Bewertung hat ihn dazu bewogen den Titel Dr. zu füren als unangemessen zu halten. Also bestätigt er, dass was das Persona Zusammengestellt hat.
„Ich will niemanden zu nahe treten, aber wer die Zeit hat innerhalb dieser kurzen Zeitspanne derartige rechercheintensive Ergebnisse zu erziehlen, ist entweder von Fach oder aber hat nichts anderes zu tun.“
Also so wie wir beide, entweder aktiv oder d. R..
„Im übrigen ist es letztendlich eine Frage wie die Kommission der Uni an der die Dissertation geschrieben wurde das beurteilt, die und niemand anders bewertet die Arbeit im Endeffekt.“
Es geht nicht um die Bewertung der Arbeit, es geht um den Umgang mit der Wahrheit.
……Die Stimmung im Saal ist längst euphorisch, das ist wieder der Guttenberg, wie sie ihn sich projiziert haben, der Politiker, der so anders zu sein vorgibt, der sich an landläufigen Kategorien nicht messen lassen will. „Ich habe die Arbeit selbst geschrieben, aber ich habe nicht absichtlich getäuscht.“ Wieder heftiger Applaus. Von seinen „drängenden Aufgaben“ in Afghanistan redet Guttenberg jetzt, von toten Soldaten, die zur „Randnotiz“ geworden seien im Angesicht einer Debatte über die „Fußnoten in einer ministeriellen Doktorarbeit“, von einem Land, das aufpassen müsse, dass sich „seine Maßstäbe nicht verschieben“. Von „notwendiger Demut“. Von einer „Entschuldigung von Herzen“…… (FAZ 22.02.2011)
„Deutschland schafft sich ab“ Thilo Sarrazin :-) Teile seine Ansichten auch nicht.
Indem ein Dr. nichts mehr zählt, vom Dipl. Ing., Meister und Geselle erst gar nicht geredet. Da verschieben Menschen die Maßstäbe, früher wäre er mit Schimpf und Schande, von Konservativen, aus dem Amt gejagt worden. Jetzt bekommt er auch noch Applaus gerade von denen die Elit- Unis vordern.
StFwdR –Bei dem WIKI handelt es sich um Auflistungen was er wo abgeschreiben / abgewandelt haben soll. Zusammengestellt von wem ? Qualifizierten Personal ?
Ich will niemanden zu nahe treten, aber wer die Zeit hat innerhalb dieser kurzen Zeitspanne derartige rechercheintensive Ergebnisse zu erziehlen, ist entweder von Fach oder aber hat nichts anderes zu tun.
Nicht abgeschrieben haben SOLL, sondern abgeschrieben HAT. Das hat der Mann inzwischen doch selbst zugegeben.
Ich habe übrigens wie ca 100+ andere Studierte daran mitgewirkt. Als freiwillige Arbeit über das Wochenende, da hatten ich und andere Zeit. Ob ihnen mein Diplom, immerhin mit Wirtschaftsverfassungsrecht als einer von vier Examensteilen, oder meine anschließende langjährige Assistenten und Dozentenzeit an der Uni als Qualifikation reichen weiss ich natürlich nicht. Ich kann ihnen aber versichern das etliche Leute mit besserer Qualifikation als meiner bei GuttenPlag mitgemacht haben. Das Motiv war bei den meisten wohl Sorge um die akademischen Standards.
Man muss übrigens nicht selber Akademiker sein um eine Guttenbergische Textzeile in Google einzuwerfen und zu schauen wo die den herkommt. Das geht ganz flink und genau deshalb war es möglich in kurzer Zeit viele Stellen zu finden.
Helfend kam natürlich hinzu das Guttenberg selber wohl die meisten Plagiatstellen aus dem Internet gefischt hat. Die lassen sich natürlich einfacher wiederfinden als die die er aus Büchern abgekupfert hat.
Wer übrigens meint das Guttenberg hier nicht durchaus kriminell war dem seien die Worte unserer Kanzlerin ans Herz gelegt.
Interessant ist da vielleicht auch ein Vergleich der Berichterstattung über ähnliche Vorfälle im BILDblog.
Weiterhin Flucht vor der Wirklichkeit und dem politischen Gegner: KTzG wird lt. SPON nicht im Bundestag – vor dem Souverän – Rede und Antwort stehen. Die Unverschämtheiten reissen nicht ab.
@StFWdR
Das ist leider nicht ganz so einfach vom Tisch zu wischen, schließlich ist das ganze Verfahren der Wikis ja direkt nachprüfbar: Die Arbeit und die zitierten Texte sind allesamt öffentlich verfügbar, zu einem guten Teil sogar als Dateien. Und die Wikis stellen immer Originaltext und Guttis Version gegenüber. Da gibt’s keine Fragen mehr. Also bitte Schluß mit der Legendenbildung.
Darüber hinaus ist offenbar aus dem Blick geraten, bei welcher Gelegenheit der baroneske (?!) Täuschungsversuch aufgeflogen ist: Das Buch wurde einem im entsprechenden Fachgebiet bewanderten Prof an einer anderen Uni zugeschickt mit der Bitte mit um eine Rezension. Wer sich in seinem Spezialgebiet auskennt, kennt ohnehin 50-80% der Quellen so einer Arbeit und hat sie auch selbst zur Verfügung. Wenn in größerem Maßstab abgeschrieben wurde, wird es an dieser Stelle immer entdeckt, wie es eben hier der Fall war. Soweit die Texte als Text-Datei vorliegen, lässt sich der Abgleich ja sogar automatisieren über die allseits beliebte Freitext-Suche. Auch in dieser Hinssicht meine Bitte: Schluß mit der Legendenbildung. Da gibt es keine Verschwörung sondern nur einen Minister, den man bei einer billigen Gaunerei erwischt hat, etwa vergleichbar mit einem dummen Ladendiebstahl. So wenig er das Klauen existenziell nötig hat, sowenig braucht er die zwei Buchstaben, er will ja (bisher jedenfalls) keine akademische Karriere machen. Und Mangel an Glamour kann es ja auch nicht sein.
Wenn KTzG auch nur über einen Rest von Anstand verfügte, würde er zurücktreten. Denn er kann definitiv nichts mehr für die Truppe leisten, wenn er als „lame duck“ von Seehofer („. . . über einen Rücktritt entscheidet die Partei . . .“) und Merkel an der kurzen Leine mitgeführt wird, wie es einst Schröder mit Scharping gemacht hat. Es sagt doch genug, dass er seine Gaunereien hinter den toten Soldaten verstecken muss: Gutti ist so tief gefallen, dass ihm nur noch Leichenfledderei als PR-Strategie bleibt. Und jetzt kommt sogar noch der BT-Präsident und Parteifreund Lammert, und will ihm jetzt auch noch auf die Finger schauen . . .
[Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen – Ihre Mailadresse enthält dummerweise die Zeichenfolge porn, die ich wg. der unzähligen Spam-Mails als Watchword für den Spamfilter eingeben musste. Damit landen Ihre Kommentare erst mal im Spam…. Sehe leider im Moment keine Möglichkeit, das zu ändern. T.W.]