Gute Idee: Lagemeldung
Soll bitte keiner glauben, dass ich hier nur mit Kritik und Häme operiere: eine gute Idee ist eine gute Idee. Die wöchentliche Lagemeldung über die Auslandseinsätze (danke für die Leserhinweise), die künftig regelmäßig auf der Bundeswehrseite stehen soll, ist so eine gute Idee.
Nach erstem Draufschauen scheint mir, dass diese Lagemeldung eng angehlehnt ist an die wöchentliche Unterrichtung des Parlaments (UdP) und die Unterrichtung der Truppe (UdT), bereinigt um die Teile, die aus Sicht des Ministeriums nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sein sollten. (Und ich vermute: eine der Herausforderungen wird sein, sorgfältig abzuwägen, was da rein genommen wird und was nicht. Ich hoffe, dass sich da eine nicht zu restriktive Sichtweise durchsetzt.)
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein merkbarer Link für diese Lagemeldung, und ein durchsuchbares Archiv… Derzeit ist die Seite unter der Adresse
erreichbar. Direkter download der Meldung: Unterrichtung der Öffentlichkeit Nr. 1/11
Sehr gute Sache! Ich bin gespannt, wie das wird.
Endlich!
Das ist wirklich gut. Hoffentlich wird das nicht sofort wieder eingestellt. Allerdings werfen solche Publikationen ja auch immer neue Fragen auf. Z.B. Steht da bei UNIFIL dass bis vorraussichtlich 17.02.11 Ausbildungsabschnitte durchgefuehrt werden. Der Redaktionsschluss ist am 18.02.11 gewesen. Was machen die 270 dort eingesetzten Soldaten jetzt?
Interessant ist auch der Abschnitt zu OAE. Dort steht mit vielen Worten absolut keine Aussage. „Schwerpunktoperationen“,“Lageverschaerfungen“,“besondere Aufklaerungserfordernisse“. Wirklich informiert fuehlt man sich dadurch auch nicht.
Fein! Guter Ansatz….
@ T.W.:
Das Verhältnis von Kritk und Häme zu Inhalten passt in Ihrem Blog. Nicht zuletzt, weil die Diskussionen in den Kommentaren spätestens zu einer konstruktiven Auseinandersetzung führt. Also ein sachgerecht eingesetztes Mittel zum Zweck. Die Mischung stimmt.
@ Felix Winter:
Was die 270 Soldaten jetzt machen? Vermutlich wieder den ganz normalen Dienst in den Überwachungsaufgaben auf den Schiffen. Im Detail werden sie das im Nächsten Lagebericht lesen können. Lageberichte sind der Natur nach Momentaufnahmen und kein Blick in die Zukunft.
Ich würde mir wünschen, dass ich mehr von der „Realität des Krieges “ erfahre. Darüber erfährt man nämlich wenig. Wurden bis vor 65 Jahren nur geschönte Erfolgsmeldungen in den Medien verbreitet schlug danach das Pendel in die andere Richtung aus, so dass heute meist sehr „kritisch“ aber doch oberflächlich hauptsächlich von gefallenen Soldaten oder zivilen Opfern berichtet wird. Von Erfolgen der Bundeswehr und befriedeten Gebieten die es gibt, in den Medien oft kein Wort.
Die „Realität des Krieges“ beinhaltet eben nicht nur Grauen und Schrecken sondern auch Erfolge und häufig Zeiten ohne spektakuläre Ereignisse. Ich wünsche mir Berichte vom gesamten Spektrum.
@ icharbeitegern
Sie haben Recht. Ich bin wohl etwas ungeduldig. Der Hintergrund meiner Frage war vor allem, das man gerade von dem Libanoneinsatz oft hoert dass die Soldaten dort vor allem „nichts tun“. (Nun ja, wenn sich die Schnellboote nicht gerade ueber den Haufen fahren, aber auch das ist ja schon eine Weile her und sicher nicht symptomatisch fuer diesen Einsatz.)
Ja, das ist richtig, allerdings komme ich nicht umhin, festzustellen, dass ein entsprechender Vorschlag schon vor etwas mehr als einem Jahr hier von politisch inkorrekt gemacht wurde: http://bendler-blog.de/2010/01/30/was-wurden-sie-dem-minister-sagen-was-ihn-fragen/
Wie überhaupt in der Community rund um unsere Blogs kein Erkenntnisproblem herrscht, sondern vor allem im Ministerium ein Umsetzungsproblem. Wir alle kennen Offiziere im Geschäftsbereich des BMVg, die das Thema Kommunikation nach vorne denken – und wissen, durch wen sie systematisch blockiert werden.
Davon abgesehen, ist auch diese Unterrichtung nur ein weiteres Element der Absicherungskommunikation des Ministeriums. Soldatinnen und Soldaten kommen darin nicht vor. Sie aber brauchen eine mediale Anerkennungsplattform, wenn wir nicht wollen, dass sie zu Fremden im eigenen Land werden.
Der Anspruch, die Bevölkerung regelmäßig zu informieren, geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Schonmal Daumen hoch dafür..
In der Umsetzung ist das aber schon noch etwas mager. Das Aufzählen von Ereignissen vermittelt allein noch nicht unbedingt ein Lagebild.
Ein interessanter Vergleich sind da die schon mehrmals genannten der ANSO-Berichte, die eben auch versuchen so etwas wie Kontext zu liefern. In dem für Bericht die die erste Februar-Hälfte nimmt allein die Provinz Kundus (S.8) fast eine ganze Seite ein; u.a. auch ein kurzer Überblick über vergangene Attentate, Zahl der Überläufer oder die IED-Situation in Gor Tepa. Da läßt sich schon ein deutlich besseres (und nebenbei positiveres) Bild gewinnen.
Ein genereller Unterschied ist da vielleicht, dass ANSO versucht von der Sicherhheitslage „Betroffenen“ eine Entscheidungshilfe zu bieten. Das spiegelt sich dann auch fast von selbst in der halbmonatlichen Zusammenfassung.
Bei der Bundeswehr scheint die Informationsgewinnung vor Ort und die Medienarbeit daheim zwei komplett verschiedene Paar Schuhe zu sein. Der rote Faden bei der Bundeswehr-Berichterstattung scheint eben immer noch Image-Arbeit bzw. „Selbstdarstellung“ zu sein; das Ausräumen von Widerständen.
Da kann man schon fragen, ob der Souverän von seiner Institution nicht mehr verdient hätte. ;)
– Die Idee ist richtig, aber ..
a. Warum als PDF Datei und nicht als HTML-Seite?
b. Die besch…. URLs des Bundeswehrservers müssen endlich weg.
Eine gute und wichtige Idee – aber bevor es zu viel Lob für diese Initiative gibt, bitte einfach mal auf der entsprechenden Seite unter „Aktuelle Einsätze“ (?) den Einsatz ATALANTA aufrufen.
Hier der sehr lange Bw-Link: http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/HcrBCYAwDAXQWVwguXtzC_WWapCPGksTLHR6i7zr45U7kxeHBB6Ti2deNoypUqq7ksJcNJrSDfc-1EgskFEktED_EI3zOQ0fkv28gg!!/
Dieser Text kann einfach nicht mit dem unten auf der Seite angezeigten STAND: 21.02.11 übereinstimmen – aber wer achtet heutzutage schon auf eine Fußnote? ;-)
Schönes Ding.
Oh Gott. Die erste Schockmeldung. Artilleristen und Panzerfahrer bereiten sich auf Fußpatrouillen vor. Machen die das immernoch???
Egal. Gute Idee!
Als ich das heute las, habe ich natürlich ersteinmal einen Vergleich angestellt: UdT 19 Seiten, UdÖ 9 Seiten, dafür ist letztere aktueller, denn die Vorfälle des vergangenen Freitags sind schon eingearbeitet!
Grundsätzlich abgespeckt wurde UdÖ um die militärische Lage in den RCs, in denen die Bw nicht vertreten ist, sowie um die detailierte Schilderung der Vorfälle sowie um eine gewisse statistische Aufbereitung der Vorfälle in den einzelnen RCs und die militärisch-politische Lageeinschätzung.
So weit, so gut ;-)
Diese Initiative ist eher eine Reaktion. Eine Gute! Sie ist überfällig und sollte, weise genutzt, ausgebaut werden.