Kundus ist nicht Afghanistan

Dem Leitartikel zur Abstimmung über das Afghanistan-Mandat in der heutigen Süddeutschen Zeitung mag ich nicht in allem zustimmen. Aber eine Anmerkung des Kollegen sollten sich alle Parteien irgendwo auf einen kleinen gelben Post-it Zettel schreiben und irgendwo hinhängen, wo sie ihn ständig sehen:

Gefährlich wird es erst, wenn in Deutschland der Eindruck entsteht, die Deutschen hätten wesentlichen Einfluss auf das, was in Afghanistan geschieht. Sie bestimmen aber weder das militärische Handeln der USA noch das Gebaren der korrupten afghanischen Regierung, und auch nicht die Friedensverhandlungen mit den Aufständischen. Kein Plan kann verschleiern, dass die Deutschen hier nicht mehr als eine Nebenrolle ausüben.

Es wäre ganz gut für die deutsche Debatte, von einer Fehleinschätzung Abschied zu nehmen – hier zu Lande herrscht der Eindruck: Afghanistan ist Kundus, der Krieg geht um die Höhe 432, und die Entscheidung über 100 deutsche Soldaten mehr oder weniger bestimmt die Zukunft des Landes am Hindukusch.

In den Niederlanden gibt es eine ähnliche Debatte.