KT gegen den Rest der Welt
So, dann schauen wir mal, wie es weiter geht. Medial wird es ja jetzt ein Streit um den Minister und sein Handeln. Das Spektrum markieren:
Der Schnellschuss-Minister (Spiegel Online)
gegen
Minister Liebling im Sturm – Kann Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Generalen noch trauen? (bild.de)
(Den Bild-Kollegen sollte jemand verraten, dass es im militärischen Bereich verpönt ist, dass Soldaten applaudieren, und sei es dem Minister, und fehlender Applaus zu seinen Worten am Samstag erst mal nichts bedeutet.)
Es wird also zum Showdown hochstilisiert: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gegen den Rest der Welt…
Theo gegen den Rest der Welt. Eine sensationelle Referenz auf die deutsche (Pop)Kultur, die alleine schon den Grimme-Preis wert wäre.
Aus gegebenem Anlass hier ein Cross-Post aus einer Diskussion bei Facebook:
Die erste Regel ist also raus aus den Schlagzeilen? Na, das hat ja ganz hervorragend geklappt. Entweder zu Guttenberg versucht die Bundeswehr so naiv zu führen, wie wir uns das damals als Fahnenjunker gedacht haben („Also wenn ich mal Verteidigungsminister bin …“), oder der Kern seiner Inszenierung ist die Anbiederung an die Medien. Beiden Ansätzen werden derzeit die Grenzen deutlich aufgezeigt, und zwar nicht nur, weil Spiegel Online etwas schreibt. Die narrative Struktur der Beiträge in Bild ist nämlich identisch, getoppt nur durch die Anbiederung des Ministers an Diekmanns Truppe. Das ist nicht unplausibel, aber meilenweit von Klarheit und Wahrheit entfernt.
Außerdem weckt das Vorgehen Zweifel an der vermeintlichen militärischen Kompetenz des Ministers. Was hat er eigentlich während seines Wehrdienstes erlebt? Abenteuerurlaub? Diese Frage ist deshalb intetessant, weil er ja gerne mit seiner Erfahrung und dem Dienstgrad kokettiert. Hier muss ich einfach erwarten, dass er sich relevante Vorgänge unverzüglich vorlegen lässt. Der Verweis auf die Größe und Komplexität der Bundeswehr hilft da nicht, denn glücklicher Weise kommen derzeit noch nicht jeden Tag an allen Ecken und Enden der Truppe Soldatinnen und Soldaten ums Leben. Jeder Fall ist damit – im Unterschied zu unseren Alliierten – Chefsache, zumal die deutsche Medienlandschaft nicht unbekannt ist, und sich zu Guttenberg eigens einen Stab Strategische Kommunikation eingerichtet hat.
Wir kommen also nicht umhin, festzustellen, das zu Guttenberg mit seinem Programm Klarheit und Wahrheit gescheitert ist, und zwar nicht an den Medien, sondern an sich selbst, weil er es nicht vermocht hat, hinreichend qualifizirerte Verbündete zu gewinnen, und Experten einzubinden, die ihr Ohr wirklich an der Truppe haben. Dabei wird ihm auch nicht sein eitles Gerede, er habe keine Angst vor einem Absturz (auch in der Bild) nicht helfen. Natürlich muss er die nicht haben. Aber es geht gar nicht um ihn – es geht um die Männer und Frauen, die ihre Hoffnung auf ihn werfen, die im Vertrauen darauf, da meine einer, was er sagt, mutig sich bekennen. Für die hat zu Guttenberg Verantwortung.
Langfristig wird das alles nicht mehr als ein Kratzer im Lack sein, aber heute, da er noch frisch ist, gucken halt alle drauf, und man darf gespannt sein, wie es weiter geht, und was wir daraus lernen.
Na prima, wegen zwei Vorfällen, an denen geschätzt ca. 100 Leute (0,042 % der Gesamtstärke) mehr oder weniger direkt beteiligt waren, wird jetzt (mal wieder) die gesamte Bundeswehr unter Generalverdacht gestellt.
Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein …
Nein, nicht die Bundeswehr wird unter Generalverdacht gestellt, sondern an diesen Beispielen wird die Frage gestellt, ob zu Guttenberg sein Klarheit und Wahrheit-Programm umsetzen kann – und zwar nicht gegen, sondern mit der Truppe. Ich würde es mir wünschen.
Schade, ich war eigentlich ein Befürworter von KT… leider reiht er sich die in die Reihe seiner medien-hysterischen Vorgänger ein, die vorschnell Flag-Offiziere köpfen… siehe z.B. von Scotti, Günzel… Im Unterschied zu Schneiderhan/Wichert, die ihm ja wirklich ganz unmittelbar zuarbeiteten…
@ Stoltenow:
„… ob zu Guttenberg sein Klarheit und Wahrheit-Programm umsetzen kann…“
Die Frage ist eher ob er sowas umsetzen will.
Diese Frage hat sich für mich spätestens mit der Absetzung von Kpt z.S. Schatz beantwortet. nein er will nicht.
Die Bundeswehr ist einfach die Profilierungsgrundlage für KT, sonst nichts.
Auch bei der Neustrukturierung wird man sehen, dass reden und handeln bei KT nicht zusammenpassen.
Aber das ist ja auch egal, da es in Presse und Öffentlichkeit ja nicht auffällt.
Wir haben eine starke Links-Bindung in der Medienlandschaft, einige Führungskräfte innerhalb der Bundeswehr, welche sich durch die geplanten Reformen von KTzG geschnitten fühlen und nicht zu vergessen, denn panikarteigen Aufschrei der Opposition bei jedweden Ereignissen, welche die Truppe betreffen. Der IBUK macht das, was er solchen Fällen bereits mehrmals getan hat – er tritt in Vorleistung um mögliche Ansatzpunkte im Vorfeld auszuräumen. Es als anbiedern an die Medien zu bezeichnen, geht etwas zu weit, doch betritt er einen Grat, wo er aufpassen muss, die Unterstützung bei den Soldaten nicht zu verlieren.
Die von ihm veranlasste Untersuchung nach Vorfällen, erscheint mir als Fehler und ein Umschwenken seiner eigenen Verlautbarung, erst zu prüfen und dann Konsequenzen folgen zu lassen.
Dass Suchen nach Anhaltspunkten für Rituale ist ein Freibrief für militärische/menschliche Versager oder Querulanten, welche nun die Möglichkeit bekommen, sich an der verhassten Einheit/Vorgesetzten zu rächen.
Insgesamt sollte die Regierung und die Bundeswehr den Druck auf den IBUK nehmen, indem sie ihn unterstützt, wie auch er bereits mehrmals dies getan hat. Die Presse hatte sich in den Jahren vor Guttenberg selten positiv zur Bundeswehr geäußert – die bekannt gewordenen Rituale bei den Gebirgsjägern, waren ein Versuch, das langsam positivere Bild zu revidieren, und die Vorfälle auf der GF geben diesem wieder den Rest. Die Bundeswehr ist wieder so in den Schlagzeilen, wie es unsere Opposition gern sieht.
Das Suchen nach Anhaltspunkte für Rituale ist ein Freibrief für mil- Versager oder Querulanten, welche nun die Möglichkeit bekommen, sich an der verhassten Einheit/Vorgesetzten zu rächen.
Genau so sieht´s aus. Wenn sich Jürgen Rose schon wieder einmischt ist klar, welche Stunde geschlagen hat: die der Aktionisten! Es muss was passieren, egal was.
Jürgen Rose… ein immer wieder amüsant auftretendes Phänomen der hohlen Phrasen, getarnt mit der warnenden Stimme des Gewissens. Spätestens wen er sich äußert, kann man sich vom Thema abwenden, denn vor ihm wurde garantiert schon Alles gesagt.
Ich war bisher ein großer Befürworter unseres heutigen Verteidigungsministers. Im Vergleich zu seinen Vorgängern war er ein großer Lichtblick.
Nur leider muss ich langsam eingestehen, dass sein Vorgänger die Latte so derart niedrig gehängt hat, dass man (anfangs) dazu bereit war, über strukturelle Mängel hinweg zu sehen.
Inzwischen offenbart sich ein Verhaltensmuster, das für die anstehenden Bundeswehrreformen Schlimmes erwarten lässt.
Denn wer führt die Bundeswehr?
Eigentlich sollte das der Bundesverteidigungsminister sein, der, von Fachleuten aus Militär, Thinktanks und Politik beraten, analytisch richtige Entscheidungen erarbeitet, politisch durchsetzt und umsetzt.
Wie sieht nun die Realität aus?
Wir haben einen jungen Minister mit Ambitionen. Sein Ziel, das wird immer offensichtlicher, ist nicht eine möglichst gute und solide Bundeswehr, sondern möglichst viel Ansehen und mediale „Auszeichnungen“ für sich selbst. Der Posten des Verteidigungsminister soll Sprungbrett für Höheres sein.
Das hat fatale Auswirkungen auf seine Führungskultur.
Sicherheitspolitik ist ein komplexes Thema, das großen Teilen der Bevölkerung fremd ist. Herr zu Guttenberg zielt in seiner Amtsführung offenbar nicht darauf ab, sicherheitspolitischen Belangen möglichst gut gerecht zu werden, sondern eben dem Volk zu gefallen. Damit entsteht eine strukturelle Lücke zwischen dem analytisch Richtigen und dem konkreten Handeln des Ministers. Immer nur dem Medianwähler aufs Maul schauen, reicht eben nicht als Entscheidungsfindungsprozess.
Dann ist der Erfahrungsraum von Soldaten zwangsläufig ein anderer, als der des Durchschnittsbürgers. Otto- Normalbürger hat strukturell nun mal Probleme, die sachlich richtige Denke eines Patrouillenführers in Kunduz nachzuvollziehen. Hier wird es immer Informationslücken geben. Wenn sich nun aber ein Bundesverteidigungsminister aufgrund seiner Karriereambitionen am Wähler, also Otto-Normalbürger ausrichtet, dann kann das nicht funktionieren.
Ganz katastrophal wird die Situation, wenn sich ein Bundesverteidigungsminister von Meinungsmultiplikatoren, wie der Bild-Zeitung, in seinem Handeln beeinflussen lässt. Gerade bei Journalisten beobachtet man, dass sie oft eigentlich lieber Politik machen würden. Wenn nun Artikel in der Bild das Handeln eines Ministers diktieren, dann bestimmen nicht die gewählten Volksvertreter, sondern eben die Strippenzieher aus Verlagen die Politik.
Zum zweiten Mal hat nun die Bild das Handeln des Verteidigungsministers bestimmt. Sie wird es wieder versuchen.
Weil der Verteidigungsminister Karriereambitionen hat und dafür „Bild, Bams und Glotze“ braucht, wird er sich für die Interessen der Bild entscheiden, statt analytisch richtige sicherheitspolitische Entscheidungen zu fällen, die im Volk eh keiner versteht. Generale, die im dabei in die Parade fahren, werden per § 50 SG kaltgestellt.
Aufgrund der Persönlichkeitsstruktur des Verteidigungsministers werden also die anstehenden grundlegenden Reformen der Bundeswehr nicht von analytischer Expertise entschieden, sondern von Bild, Bams und Glotze.
Damit verliert Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit. Ein loyales Offizierskorps kann man sich so nicht erhalten bzw. schaffen.
Bundesverteidigungsminister a.D. Jung war in meinen Augen eine Katastrophe. Nur hat er sich weitgehend aufs Nichts-Tun beschränkt und damit wenigstens Funktionierendes nicht zerschlagen.
Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg will nun die Bundeswehr grundlegend umbauen. Seine Entscheidungsparameter sind aber offensichtlich nicht sachlich sicherheitspolitischer Natur, sondern orientieren sich populistisch an Volkes- oder Bild-Zeitungs- Meinung. Nicht sicherheitspolitische Belange und die Bundeswehr stehen im Fokus der Reformen, sondern die Karriere des Ministers.
Ich frage mich langsam, was schlimmer ist.
Komische Kommentare teilweise. Wir wissen nicht, was exakt auf dem Schiff passiert ist.
Von daher ist es absolut schwierig, eine Bewertung des Handelns des Ministers vorzunehmen. Hier schlagen doch eindeutig gewisse Reflexe durch. Einige Leute sind der Meinung in Köpfe hineinschauen zu können. „Politiker lügen sowieso“, „ein Skandal um einen geachteten Kapitän kann nicht wahr sein“, „die jungen Anwärter sind unfähig und lügen deshalb eh“.
Ich finde das höchst bedenklich und schade. Durch diese Reflexe wird man blind für die Wahrheit. Momentan laufen Untersuchungen zu den erheblichen Vorwüfen, welche teilweise erschreckend sind. So erschreckend, dass ich nicht einfach behaupten würde, der Äußernde wolle harte Ausbildung von sich abwenden, wobei er sich durch seine Äußerungen sogar strafbar machen würde. Die Vorwürfe handeln, wie ja jeder erkannt haben sollte, von einem Mikrokosmos, in welchem MÖGLICHERWEISE alle Prinzipien, festgelegte Ausbildungsgrundsätze, Moralvorstellungen und Werte über den Haufen geworfen wurden, die wir so haben. Es stehen Verhaltensweisen im Raum, welche höchst verabscheuungswürdig sind.
Jetzt bei jeder Entscheidung des Ministers festgelegte Denkweisen und Reflexe zu aktivieren zeugt von der Beschränktheit einiger Menschen.
Wir werden mit Sicherheit, so haben wir es ja bereits erleben können, abschließende Erklärungen des Ministers und auch des Wehrbauftragten hören und können dann schlussendlich beurteilen, ob das Handeln richtig war.
Bis dahin würde ich einfach mal Ruhe bewahren.
Ach Übrigens. Ich bin gerade auf folgenden Artikel gestoßen und würde gerne unsere Marineangehörigen fragen, ob ihnen dieser Begriff schonmal untergekommen ist:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article12303932/Marinesoldaten-sprechen-von-schwimmendem-Puff.html
Nur mal so aus Interesse.
Und ich frage mich wie kurzsichtig manche hier sind !
Wir leben mittlerweile in einer „Medienkratie“ in der kurzfristige Schlagzeile enorme Wirkungen entfallten. Eine heute noch kleine Welle wird zum Tsunami die alles fortspült was sich ihr in den Weg stellt.
Wer hätte gedacht, das es letztendlich die Medien schaffen einen einmaligen Vorgang in der Bundesrepuplik in Gang zu setzen der mit dem Rücktritt des amtierenden Bundespräsidenten endet.
Mit dem als Hintergrund, meine Herren, zählen Sie doch mal die Möglichkeiten und Folgen
des Handelns als amtierender VM auf.
Was bringt es der Bundeswehr insgesamt, wenn der, nach bisheriger Meinung, fähigste VM der letzten Jahrzehnte sich dem Mainstream in den Weg wirft und dann sang und klanglos weggespült wird ?
Wie lange könnte eine Pressekampangne die im Wechsel über die GF / Briefe / Unfalltod und weitere Leichen im Keller berichtet durchgestanden werden ohne das es knallen würde ?
Es interressert doch keine Sau ob die Inhalte der Meldungen verifizierbar und belegt sind, ob der „anonyme Informant“ der natürlich dem Quellenschutz unterliegt tatsächlich reale Begebenheiten wiedergibt, oder seine subjektive Erfahrung mit einer Gesellschaft für die er einfach nicht gemacht wurde, der er gerne angehören würde, aber aus welchen Gründen auch immer nicht angehört.
Jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf getrieben, erhöht die Auflage und nur darum geht es.
Qualitätsjournalismus ist ein Markenzeichen das sich heute in der „Mainstreampresse“ nicht mehr wiederspiegelt. Gleichzeitig ist der Wissenstand über interna des corpus delicti gleich null, was wiederum grenzenlosen Raum für Spekulationen lässt und somit weitere Emotionen schürt, die mit der nächsten Schlagzeile bedient werden können.
Bei allem Verständnis für die persönliche Situation von KzS Schatz, halte ich die Abberufung vom Dienstposten und Anordnung von Untersuchungen noch für die sinnvollste Möglichkeit des Handelns. Am Ende des Tages wird ein Untersuchungsergebniss stehen und dann wird endgültig entschieden.
Wären keine Maßnahmen erfolgt und das tgl. Sperrfeuer der Presse hätte weiterhin ungehindert auf die Bundeswehr und auch die Beteiligten eingedroschen, wie lange hätte es gedauert bis die Rücktrittsforderungen gewirkt hätten ? Und dann ?
Alleine wenn man die Berichterstattung der letzten 48 Stunden zu diesem Thema zu grunde legt, kann man sich ausmalen wie die Shclagzeilen der nächsten Tage lauten werden.
Allen denen der Mikrokosmos Bundeswehr in all seinen Facetten nicht fremd ist finden in den Meldungen Teile Ihres eigenen Erlebens wieder. Jeder für sich kann damit subjektiv etwas anfangen. Dem breiten Rest der Gesellschaft sind diese Informationen zwar zugänglich aber mangels freundlichen Dessinterresse nicht bekannt und so werden aus Kleinigkeiten Skandale generiert, die das Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit in die gewünschte Richtung lenken und auf dem Altar des politischen Tagesgeschäfts ihre Opfer erfordern.
Also cui bono ? Wem nützt der ganze Wind der gemacht wird ?
Und ist es wirklich von Vorteil für die Bundeswehr wenn hier alle auf den Zug mit aufspringen ?
@Niclas
Ich gehöre zwar nicht der Marine an, antworte aber trotztdem.
Genau dieser Bericht zeigt mir persönlich das diese „Skandale“ nur ein Sturm im Wasserglas sind.
Aus der reißerischen Überschrift vom schwimmenden Puff welche eine bestimmte Qualität der Aussagen beinhaltet, wird dann das jammern und klagen eines Auszubildenden mit seinem Ausbildungsplatz.
…Drill, Einschüchterung und Schlafmangel hätten offenbar System gehabt…..
Da wurde gebrüllt, da wurde gedrillt. Das war systematisches Schleifen wie in einem schlechten Film.
…..
Tja, militärische Ausbildung hat nun mal mit dem Schüler und Studentenleben wenig zu tun.
Wenn Aufentern befohlen ist, dann musst du in die Takelage. Alles andere ist Gehorsamsverweigerung….
Das hört sich für mich so an, das es den Soldaten generell freigestellt ist ob sie Aufentern oder nicht. Hallo ??
Ist es nicht eher so dies am Anfang in der Segelvorausbildung festgestellt wird und wer sich da „tauglich“ meldet dies auch während des Törns durchführen muß, anders kann es nicht funktionieren.
Der Druck war ständig da. Es ist vom ersten Tag an klar: Wer nicht spurt, der fliegt. Zuerst nach Hause, dann aus der Offizierausbildung
…
Wie sieht das denn auf zivilen Lehrgängen aus ?
Es habe während der Fahrt an sexuell „eindeutigen und übereindeutigen Angeboten wahrlich nicht gemangelt“, erzählte sie. „Manche Frauen haben das auch als bedrängend empfunden.
Ist dann der reale Teil des Artikels zum Thema schwimmender Puff.
Ich will gar nicht darauf hinaus das es das nicht gegeben hätte, aber wie gravierend waren diese für die Soldatin subjektiv „eindeutigen und übereindeutigen“ Angebote ?
Darauf wird nicht eingegangen, auch nicht das eine Meldung von den Vorgesetzten abgeschmettert worden wäre.
Es wird ganz subtil etwas in den Raum gestellt und es der jeweiligen Phantasie des geneigten Lesers überlassen was daraus zu machen.
Ich begebe mich auch nicht auf die Ebene „Wer in einem Männerberuf arbeiten will ….“.
Aber was haben diese zukünftigen Führungskräfte für Vorstellungen von Ihrem gewählten Beruf ?
Erkennen Sie vielleicht erst an dieser Stelle, das der Soldatenberuf sich grundlegend von Ihren bisherigen Vorstellungen unterscheidet?
Ich weiß, dass der Artikel allerhand beinhaltet. Aber das habe ich auch nicht gefragt.
Ich wollte wissen, ob es dieses geflügelte Wort gibt, frei jeglicher subjektiver Bewertungen und vorauseilender Rechtfertigungen.
Zumindest vor zweieinhalb Jahren wohl nicht !
Guckst Du :
http://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/2591/segeln_buegeln_kotzen.html
Das Verhalten das in dem „Schwimmenden Puff“-Artikel gegenüber Frauen geäußert wird, ist in der Polizei ebenfalls gang und gäbe, was auch in zahlreichen disziplinaren Ermittlung belegt ist. Komischerweise interessiert das die Presse gerade überhaupt nicht, da man damit keine Story reissen kann…
Und vielleicht können wir mal das Wort „Vorgesetzter“ auf der GoFo mal näher eingrenzen. An der LL/LTS wird man auf dem Springerlehrgang z.B. als Major auch vom HG ausgebildet, könnte mir gut vorstellen, dass das in der Marine nicht anders ist. Dann treffen der gleichaltrige OG mit Frau OG OA aufeinander und schon sieht das Bild nicht mehr so dramatisch aus, denn: Zotige Sprüche werden immer und überall, in jeder Armee der Welt fallen (und das nicht selten auch von Frauen, nur mal am Rande erwähnt) und gehören nun mal zum gesellschaftlichen Repertoire der jüngeren Leute mit mittlerer Bildung.
@Niklas
Von jemanden den ich sehr gut kenne und auf der Gorch Fock vor nicht all zu langer Zeit war, habe ich direkt nach seiner Wiederkehr das Wort: „fuck fock“ vernommen. Wobei das „fuck“ bei männlein und weiblein auf recht viel Gegenliebe stoßen soll. Dieses Wort soll anscheinend nur die Stammbesatzung verwenden, die auch einige Wetten darauf abschließen wer zuerst das „fuck“ mit Kandidatin x in die Praxis umsetzt.
Was weiß ich, was Polizisten so quatschen. Ich selber bin auch kein Verachter eines gepflegten Kommentars locker aus der Hüfte. ^^
Der Ton macht schließlich die Musik, weshalb ich ausdrücklich unsere Marineangehörigen gefragt habe, wie es damit aussieht. Wie ist das in der Regel intoniert?
Ist es einfach nur ein lockerer Spruch, der quasi auf Gegenseitigkeit beruht, oder haben wir es mit der guten alten Pseudo-Männlichkeit zu tun, welche exzessiv gepflegt wird?
Das ist alles was ich frage.
Da fällt mir selber eine kleine Anekdote ein ^^ Während meines Wehrdienstes musste ich selber (und ich war sehr loyal und nicht aufmüpfig, hat mir ja Spaß gemacht) zwei Fahnenjunker zu unterschiedlichen Anlässen dahingehend ermahnen, dass meine Freundin keinesfalls Gegenstand des Dienstes ist. Ich bin der Meinung die beiden haben es verstanden. Es zeigt aber auch, wie niedrig bei manchen die „Latte“ hängt, nech :)
Ist aber jetzt auch nicht diskussionswürdig, bitte zur Frage.
Sorry, dass ich schon wieder poste, wir überschneiden uns hier.
@ Bang 50
Und genau das ist es doch. Das ist exakt der Punkt! Sollten die Untersuchungen bestätigen, dass die Verhältnisse auf der Fock von solcher Natur sind, dann versenkt den Kutter sammt der offenbar verrotteten Besatzung. Sorry, wenn ich jetzt Attacke mache. Ich hasse sowas einfach nur von ganzem Herzen. Es zeigt auch, welchen Wert Disziplin noch hat. Null.
Es geht doch eigentlich nicht um KT. Auf den stürzen sich doch jetzt nur die ganzen vollends unfähigen Aasgeier wie Steinmeier und Co. Was wäre wohl OHNE KT? Dann würde dieser marode Gammelhaufen weiter vor sich hin dümpeln.
Leistung ist bei der Bw nicht messbar, Prozessverantwortung ein Fremdwort und Charakter ist unbequem. Solange Karrieren vom Gutdünken des Vorgesetzten abhängen, solange gehört den Schleimern und Kriechern die Macht. Blöd nur, dass die im Feuer sofort versagen!
@Niklas
Worin unterscheidet sich Ihr Verhalten von dem von Ihnen und anderen kritisierten Verhalten von KTzG ?
Ich schreibe bewusst im Konjunktiv ;) Und ich habe nicht KTzG kritisiert. Sondern die Endzeitkommentare.
@Niklas
Ich würde es nicht überbewerten. Männlein und Weiblein zusammen auf einem engen Schiff und dazu noch in einem alter der überschäumenden Hormone. Das Angebot sollen die Herren und auch die Damen gerne genutzt haben.
Gab es nichteinmal eine Diskussion zu ISAF, bei der die Soldaten den Freunden des Lebens auch nicht abgneigt waren und zu einer wahrlich internationalen Völkerverständigung beitrugen?
Wirklich bedenklich wird es meinem Empfinden nach erst, wenn es Anzeichen von sexuellen Übergriffen gibt, die nicht auf gegenseitigem Einvernehmen beruhen. Das ist der Punkt wo eingeschritten werden muss.
Vielleicht habe ich einfach überkommene Vorstellungen. Mit 23 ^^
Auch so ist es eine Vorverurteilung auf der Basis von halbseidenen Medienberichten deren Wahrheitsgehalt keinesfalls als gesichert zu betrachten ist.
Aber so werden Meinungen und Trends gemacht. ;-)
Nur ein Hinweis aus professioneller Sicht: Der Artikel mit dem schwimmenden Puff findet sich zwar bei der Welt und inzwischen auch bei Bild, stammt aber von der Nachrichtenagentur DAPD und dürfte deshalb am Montag auch in etlichen anderen Tageszeitungen auftauchen.
Hehe. Danke für den Hinweis. Ich bemühe mich, daher auch Konjunktiv. :)
@ T. Wiegold
Siehe Handelsblatt.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/segelschulschiff-gorch-fock-der-groesste-schwimmende-puff-im-land;2737984
Gute Stunde alt. Abgeschrieben.
@Niklas
Nicht abgeschrieben, die Blätter sind Kunde von DAPD und übernehmen das Material der Agentur. Fällt nur diesmal auf, weil alle mehr oder weniger die gleiche Überschrift wählen (müssen).
@Bang50
Und haben sie den, den sie gut kennen, auch danach gefragt, was er gedenkt zu tun, um diese Situation zu ändern? Immerhin ist er ja anscheinend angehender Offizier und weiß gut genug, das er derer ja viele Möglichkeiten hat, einschließlich eine Adresse am Platz der Republik in Berlin. Oder ist es beim Austausch von „Fuck Fock“ geblieben? Wenn das so ist, dann beneide ich die Marine nicht um ihren Nachwuchs, denn Duckmäusertum mit anschließendem Trittbrettfahren ist zumindest in meinen Augen erbärmlich.
Die DAPD positioniert sich ja eindeutig, und scheut auch nicht davor zurück, dem Bundespresseamt zu drohen. Eine Frage hätte ich dann aber doch: Wer bezahlt denn dann, wenn die Fock ein Puff sein sollte?
Zur Entscheidung den Kommandanten des Segelschulschiffes Gorch Fock von seinen Pflichten zu entbinden
Berlin, 23.01.2011. Die Entbindung eines Kommandanten von seinen Pflichten ist ein in der Marine in einer solchen Situation übliches Verfahren. Es bedeutet keine Vorverurteilung oder gar, dass dem Kommandanten schon zu diesem Zeitpunkt ein konkretes persönliches Fehlverhalten vorgeworfen wird.
Vielmehr dient diese vorläufige Personalentscheidung, nicht zuletzt auch aus Fürsorgegründen dazu, den Kommandanten von dem unmittelbaren öffentlichen Druck zu entlasten und um eine Situation zu schaffen, die eine sorgfältige, umfassende und zügige Aufklärung aller erhobenen Vorwürfe bestmöglich gewährleistet.
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cbcASUGYxvqR6GJu5gixoJRUfW99X4_83FT9AP2C3NCIckdHRQC7F07g/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfRF80SkVQ?yw_contentURL=%2FC1256F1200608B1B%2FW28DDLUV853INFODE%2Fcontent.jsp
Huch !
Nachgeschobene Erklärungen sind die glaubwürdigsten, finde ich ;-)
@Voodoo
Er hat kurz dannach die BW verlassen weil er sich etwas anderes vorgestellt hat. Dies hatte aber nichts mit den Erfahrungen auf der Gorch Fock zu tun. Die dortigen „Zustände“ waren keine Sache die ihn zum Handeln bewogen haben. Im Gegenteil, er war durchaus den Reizen der Damen nicht abgeneigt, genauso wie einige Damen den Herren nicht abgeneigt waren.
Was ist daran schlimm? Ist Sex eine Sache des Teufels und muss unter allen Umständen verfolgt werden? Manche Themen sollte man einfach nicht in der Öffentlichkeit breit treten, sondern im privaten lassen. Wenn dadurch die Pflicherfüllung oder die Persönlichkeitsrechte verletzt werden, ist es Zeit einzuschreiten.
In der Bundeswehr dienen Frauen! Wir sind im 21Jh. gelandet! Einvernehmliche sexuelle Handlungen lassen sich nicht unterbinden (auch wenn das einige glauben wollen). Das sind die Erfahrungen die alle Armeen machen, in denen Frauen dienen. Die Natur lässt sich halt nicht austricksen.
An der Stelle sollte man vielleicht in Erinnerung rufen, dass es in den Beschwerden über sexuelle Nötigung, die an den Wehrbeauftragten herangetragen wurden, wohl nicht um Anmachen ging:
„Zur Kritik an der Ausbildungspraxis kamen außerdem Berichte von Soldaten, dass einer ihrer Kameraden der sexuellen Nötigung durch drei andere Soldaten ausgesetzt gewesen sei. Diese hätten ihm beim Duschen gesagt, es sei „auf dem Schiff ähnlich wie im Knast, jeder Neue müsse seinen Arsch hinhalten“, daraufhin flüchtete der Soldat. Eine Beschwerde führte lediglich dazu, dass Kommandant Schatz daraufhin die Besatzung an der Pier antreten ließ und „eine Belehrung“ aussprach.“ (Spiegel)
Die „Belehrung“ ist eine legitime Erzieherische Maßnahme. Wenn der Beschwerdeführer der Meinung war, dass der Beschwerdebescheid des Disziplinarvorgesetzten unzureichend ist und die Maßnahme gegen die drei Soldaten zu „niedrig“ hielt, hätte er den Instanzenweg innerhalb der Beschwerdefrist weitergehen können. Ist anscheinend nicht passiert! Warum jetzt erst die Retourkutsche?
@J.R.
Das nennt man „erzieherische Maßnahme“ und ist eine einfache Form des Tadels.
Offensichtlich war oder wurde das nicht als so ernst eingestuft als das die Führung weitere Maßnahmen erwogen hätte.
Andersrum wurde es ja schon aufgezeigt was bei Polizei etc. in dem Bereich läuft oder haben Sie sich mal den Umgangston bei Metzgern auf dem Bau und am Fließband angehört ?
Hier werden aus Mücken Elefanten gemacht, die medial passend plaziert werden um ein gewünschtes Echo zu erzeugen.
Bezeichnend das Interview mit dem WB :
http://blog.rhein-zeitung.de/?p=13638
Dort sagt er ganz klar das es keine Meuterei gegeben hat. Lt. SpOn hört sich das ganz anders an.Ja was den nun ?
Was ein bezeichnendes Licht auf die Nachwuchsgewinnung (nicht nur der Marine ) wirft ist allerdings die Tatsache, das die heutige Generation Turnschuh die normalsten Dinge nicht mehr beherrscht und nach einem Klimmzug aus der Puste ist, sowie bei Verlust der Kuschelpädagigik der Schule im wahren Leben sich als nicht stressresistent erweist, aber trotzdem durch die Eignungsprüfung kommt. Das ist der Anfang alles Übels.
/* EDIT : mietsch hat gedrängelt ;-)
Über die Vorgänge auf der Gorch Fock wird in den Medien wild spekuliert – fundierte Recherche und Fachwissen findet sich in den Mainstreammedien kaum.
Es ist erstaunlich, wie schnell man sich doch einen Artikel basteln kann. Die ZEIT-online hatte heute zeitweise als Aufmacher ein Interview mit einem anonymen Ex-Marineangehörigen.
Wie hat die ZEIT ihren Interviewpartner aufgetan ? Er fiel als Beitragsschreiber im ZEIT-online Forum auf. Flugs wurde er interviewt und ein Artikel mit kritischer Überschrift verfasst :“Wer nicht aufentern will, wird eben zum Decksdienst eingeteilt. Ein ehemaliger Offiziersanwärter, der auf der „Gorch Fock“ mitfuhr, spricht über Drill und unsinnige Befehle.“
Der Ex-Marineangehörige äußert sich übrigens entgegen der Artikelüberschrift fast durchweg positiv über Gorch Fock und Marine.
Aber wieviel ist ein Interview mit einem Anonymus wert, den man soeben im eigenen Forum aufgestöbert hat ?
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-01/interview-gorch-fock
Beim SPIEGEL ist es ähnlich, 3 angebliche Ex-Marineangehörige äußern sich über die Gorch Fock, 2 negativ, einer positiv. Welchen Wert haben teils 7 Jahre alte Geschichtchen, die anonym wiedergegeben werden und deshalb nicht überprüft werden können ?
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,740870,00.html
Mietsch: Ist anscheinend nicht passiert!
Die „Anmache“ unter der Dusche dürfte – wenn der geschilderte Tathergang stimmt – je nach Verwirklichungsabsicht im mindestens §241 StGB (Bedrohung, (2) ohne Verwirklichungsabsicht) erfüllen, potentiell auch §240 (Nötigung, (3) Versuch, (4) Schwere durch 1. sexuellen Kontext). Angesichts der für diese Paragraphen vorgesehenen Strafen (§241 ein Jahr, §240 fünf Jahre) handelt es sich keineswegs um ein Kavaliersdelikt.
Eine erzieherische Maßnahme – oder ebenso nur eine disziplinarische Maßnahme – für ein Vergehen dieser Schwere könnte dabei durchaus §40 WStG (Unterlassene Mitwirkung bei Strafverfahren) erfüllen, was wiederum ebenfalls mit mehrjähriger Haftstrafe bewehrt ist. Da es hier um einen strafrechtlichen (und nicht disziplinarrechtlichen) Rahmen geht, sind zudem Fristregelungen der WBO irrelevant.
@Hohenstaufen
Ich vermute mal, dass Sie hier auch unter Pseudonym posten…
Beim Spiegel schreibt aber auch nicht-anonym einer ehemaliger Marineoffizier, der Fock gefahren ist.
@ T.Wiegold
Vergleichen Sie einen Kommentar hier mit dem Aufmacher in SPIEGEL und ZEIT ? Ich hatte gehofft, für diese Medien würden strengere Qualitätskriterien gelten.
@Hohenstaufen
Das nicht. Aber ich würde ggf. auch versuchen, mit einem Kommentator in Kontakt zu kommen, wenn er Relevantes zu erzählen hat. Dass er zuvor unter Pseudonym kommentiert hat, spricht nicht per se dagegen, das wollte ich damit sagen.
(Übrigens, für Geschichten, die ich hier im Blog schreibe, gelten ebenfalls strengere Qualitätskriterien.)
@kato:
„Die “Anmache” unter der Dusche dürfte – wenn der geschilderte Tathergang stimmt – je nach Verwirklichungsabsicht im mindestens §241 StGB (Bedrohung, (2) ohne Verwirklichungsabsicht) erfüllen, potentiell auch §240 (Nötigung, (3) Versuch, (4) Schwere durch 1. sexuellen Kontext). Angesichts der für diese Paragraphen vorgesehenen Strafen (§241 ein Jahr, §240 fünf Jahre) handelt es sich keineswegs um ein Kavaliersdelikt.“
Die knappe Schilderung: Zitat „Berichte von Soldaten, dass einer ihrer Kameraden der sexuellen Nötigung durch drei andere Soldaten ausgesetzt gewesen…“ bedeutet erstmal, dass hier Dritte über einen Vorfall berichten, bei dem sie wohl selbst nicht dabei gewesen sind. Ob der Satz mit einem drohenden Unterton („Verwirklichungsabsicht“) und der entsprechenden Mimik/Gestik gesagt wurde oder eher flapsig (wobei je nach Naturell des Einzelnen das ganze sicher sofort missverstanden werden kann), können wir als Außenstehende nicht beurteilen. Und nochmal, war der Soldat der Meinung, dass es kein Kavaliersdelikt war, hätte er weitere Beschwerde gegen die drei bzw. dann sogar gegen den Disziplinarvorgesetzten einlegen können (oder hätte gleich an den Wehrbeauftragten geschrieben). Wurde die Vertrauensperson eingeschaltet? Ich glaube nicht, dass an Bord solch ein Klima der Angst geherrscht hat, dass jemand sich nicht getraut hätte, zumindest an den WB zu schreiben.
@ T.Wiegold
Es stellt sich mir aber doch die Frage, wie genau man als Journalist die Angaben einer Quelle überprüfen kann, die man geschätzt seit maximal einem Tag kennt. Da der Interviewte anonym bleibt, kann man als Leser dessen Äußerungen sowieso kaum überprüfen.
Zum Thema Umgangston im Beruf ist die Lektüre des Buches von Gregor Weber (der passender Weise im Tatort den Kommissar gab und ebenfalls als Wehrübender bei den Fallis Truppenluft schnuppert) „Kochen ist Krieg“ zu empfehlen. Da kann man froh sein, dass es keinen Beauftragten des Deutschen Bundestages für das Hotel- und Gaststättengewerbe gibt. Der gute Mann wäre noch viel beschäftigter gewesen als Hr. Königshaus und seine Vorgänger…
1.) Ich erwarte von Soldaten physische und psychische Fitness.
2.) Über die Jahre scheinen die Eintrittsanforderungen hierin gesenkt worden zu sein.
3.) Während der Grundausbildung kann man ein gewisses Maß an körperlicher Fitness antrainieren incl. Schlafentzung. Beides für den Kriegsfall unumgänglich.
4.) Harter Umgangston simuliert Streß. Als Vorbereitung nicht das Schlechteste.
5.) Sexuelles Interesse zwischengeschlechtlicher Art ist normal innerhalb der Bw seit 1989 die ersten Frauen an der SanAk ihre Grundausbildung absolviereten. Wahrscheinlich sogar schon seit 1975. Gibt es nicht sogar einen Sexualerlass, indem Soldaten Räume für Sex zur Verfügung gestellt werden sollten?
6.) Wann hört die Presse endlich auf von Offiziersanwärtern zu sprechen. Heißt ja auch nicht Bratskartoffeln oder (mein Favorit) Schamslippen.
@ mietsch
Ich dachte Soldat sei kein Beruf wie jeder andere? Wurde das nicht in den letzten Tagen immer wieder betont? ;) Sind wir ein Staat voller Lemminge?
Louis de Funès : „Nein! Doch! Ooh!“ Danke :)
@Julia Münkemüller
Trotz des Ernstes des Themas: Punkt 6) made my day…
@Niklas:
Ich weiß jetzt nicht genau worauf Sie hinaus wollen? Wenn ein Soldat von seinem Beschwerderecht keinen Gebrauch macht und nicht daran gehindert wurde (was ein Dienstvergehen ist), ist das ein Führungsversagen seines Vorgesetzten? Muss der Vorgesetzte sich selbst anzeigen?
War das die Intention Ihrer Frage?
PS: Zum Thema „Schwimmender Puff“ – Die SanAk in München wurde mir vor Jahren mal als „Haus der tausend Steckdosen“ angepriesen…