Dokumentation: Gorch Fock und weiteres in der Bundespressekonferenz

Da ich weiß, auf welch großes Interesse die Aussagen zur Gorch Fock und den anderen anstehenden Bundeswehrthemen stoßen (und weil die Abschrift noch nicht vorliegt), hier schon mal die Audio-Dokumentation der heutigen Bundespressekonferenz zum Thema. Es äußert sich vor allem der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Steffen Moritz, und zwischendurch auch Regierungssprecher Steffen Seibert.

(Aus technischen Gründen zweiteilig.)

(Direktlink für iPhone/iPad und einige Blackberrys: http://audioboo.fm/boos/261522-gorch-fock-und-anderes-i-bpk-24-1-2011)

(Direktlink: http://audioboo.fm/boos/261523-gorch-fock-und-anderes-ii-bpk-24-1-2011)

Und wo ich schon mal den Dokumentationskanal spiele (ich weiß, auch zur Freude mancher Kollegen…)… hier im Wortlaut die Erklärung von Generalinspekteur Volker Wieker vom gestrigen Sonntag (die wohl nur an die Nachrichtenagenturen geschickt wurde, dort aber wg. Masse anderer Meldungen unterging…)

Wie stehen Sie zu den Entscheidungen des Bundesverteidigungsministers im Nachgang der Vorfälle auf der Gorch Fock und wie haben Sie davon erfahren?

Natürlich war ich über die Absicht orientiert und halte sie vor dem Hintergrund der Ereignisse und Vorfälle auch für richtig und konsequent.
Die Entbindung des Kommandanten von der Führung des Schiffes ist weder eine Vorverurteilung noch eine Vorwegnahme von Ermittlungsergebnissen. Im Gegenteil ist es eine durchaus übliche Praxis, die im Übrigen auch in anderen Großorganisationen wie z.B. der Polizei besteht. Der Verantwortliche wird für die Dauer der Untersuchung suspendiert, um ihm nicht dem Verdacht der Einflussnahme auf die Ermittlungen auszusetzen. Das ist auch ein Gebot der Fürsorge.

Auch die Rückbeorderung der Gorch Fock sowie die Einsetzung einer externen Kommission unter Einbeziehung des Parlamentes, um über die weitere Nutzung als Schulschiff zu befinden, ist richtig und vor allem zielführend. Nur so wird es uns angesichts der Ereignisse und auch Vorwürfe, die im Raum stehen, gelingen, einen möglichen weiteren Einsatz des Schiffes auf eine breite Legitimation zu stellen. Dies gilt auch für eine zukünftige Nutzung mit bestimmten Auflagen.
Insgesamt geht es also darum, Schaden von der Bundeswehr abzuwenden und daher appelliere ich an alle Vorgesetzten, dafür um Verständnis zu werben und die notwendige Überzeugungsarbeit zu leisten.

Der Minister hat Ihnen den Auftrag erteilt, eine Untersuchung über einen möglichen Zusammenhang zwischen der hohen Einsatzbelastung und Verstößen gegen die Grundsätze der Inneren Führung, einem leichtfertigen Umgang mit Sicherheitsbestimmungen und einer gewissen Verrohung durchzführen und ihm zeitnah zu berichten. Gibt es hier Versäumnisse?

Da dies genau Gegenstand der Untersuchung ist, möchte ich an dieser Stelle noch nicht mutmaßen.
Dennoch ist es doch nicht mehr als konsequent, die gegenwärtigen Vorfälle – obwohl Einzelfälle – ganz grundsätzlich zum Anlass zu nehmen, um alle Indikatoren zu erfassen. Sollte sich daraus ein Trend ableiten lassen, haben wir dem mit aller Entschiedenheit zu begegnen.
Daher nehme ich den Auftrag gerne an, denn als Uniformträger sehen wir uns gelegentlich auch gewissen Verlockungen zur Verallgemeinerung und Pauschalierung ausgesetzt.