RC N Watch: Nur ein Bild
Schade eigentlich: über den heutigen Besuch des Ehepaares zu Guttenberg in Afghanistan wollte ich ohnehin nix schreiben. Aber gerne ein Bild zeigen. Leider haben mich alle meine üblichen legalen Bilderquellen im Stich gelassen, selbst der Flickr-Account der Bundeswehr ist nicht mit frischen Ministerbildern aus Kundus und Masar-i-Scharif bestückt, sondern zeigt derzeit den Besuch des Generalinspekteurs bei UNIFIL.
Nachtrag: Jetzt hat die Bundeswehr auf Flickr Bilder des Ministerbesuchs eingestellt. Nach diesen Bildern schien er seine Frau und die beiden Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt nicht dabei zu haben.
Na gut, dann bleibt mir nur, auf diese ausführliche Bildergalerie von DerWesten.de zu verweisen. Mein Lieblingsbild ist übrigens das hier.
Ich könnte mich ja grad totlachen, dass die Opposition auf den Besuch der Ministergattin so allergisch reagiert. Mein erster Gedanke war das letzte (öffentlich beachtete) Reiseziel des letzten SPD-Verteidigungsministers. Masar-i-Sharif und Mallorca fangen ja wenigstens mit dem gleichen Buchstaben an.
Zugegeben, ich ärgere mich auch über das negative Presseecho, welches der Besuch des Herrn Minister und seiner Gattin in manchen Printmedien findet.
Ich fände es nachgerade eine verpasste Gelegenheit, wenn der Verteidigungsminsiter eben nicht alle Register zöge, um auf „seine Ressort“ aufmerksam zu machen. BM zu Guttenberg hat sich entschieden, dies zu erzielen, indem er mit den Medien spielt – weshalb auch nicht ?
Der Besuch von Frau und Herrn zu Guttenberg kam in der Truppe (und nicht nur bei den Kameraden, die gerade in AFG dienen) hervorragend an – endlich mal eine ministerielle Führung, die keine Berührungsängste kennt!
Ja – auch „wir“ Linienschweine wissen, dass PR das halbe Leben eines Politikers ist – aber, wir wissen auch, dass bei jedwedem Besuch in einem Einsatzgebiet ein bestimmter Eindruck und eine bestimmte Nachdenklichkeit hängen bleibt (siehe aus MdB Ströbele, wer hätte gedacht, dass er weiss wer die HAMBURG ist ? – auch wenn seine Abstimmung in res ATALANTA an der Realität vorbeiging) – und das ist gut so!
Herr Minister zu Guttenberg, Ihre Truppe (VORSICHT : nicht die Leitung Ihres Hauses) steht hinter Ihnen und Ihren Vorstellungen zur Zukunft der Bundeswehr!!
There is no biz like showbiz.
Wenn die Kameraden im Einsatz sich dabei nicht verhöhnt vorkommen, sondern das die Art von Anerkennung ist die sie sich wünschen, dann ist ja alles gut am Berg.
http://www.spiegel.de/images/image-160710-galleryV9-nxyr.jpg
Kerner im Hangar in Mazar? Da hat ja nur noch das Streichorchester gefehlt.
Die Truppe wünscht sich schon seit geraumer Zeit mehr Aufmerksamkeit für den Einsatz. Nun sind die ersten Ansätze dafür vorhanden. Warum sollte man dann in MeS nicht auch eine Fernsehshow aufnehmen? Warum sollte in der sehr familiär geprägten Weihnachtszeit die Frau des Ministers nicht mit auf Visite?
Ist alles im Sinne der Truppe. Ich verstehe nicht warum sich alle auf so einen Quatsch fokussieren.
Was hat der Besuch gekostet?
Ich nehme großen Anteil an dem Afghanistaneinsatz, ich unterstütze auch unsere Soldaten. Ich finde es klasse, dass hier so viele Menschen um der Soldaten willen diesen Besuch gutheißen. Ich weiß auch, dass diese Geste bei den meisten Soldaten dort unten ankommen wird.
Davon zu trennen ist aber, dass der Minister Teil der Regierung ist, die diesen Einsatz zu verantworten hat – im Moment jedenfalls . Und diese Regierung, wie alle anderen vorangegangenen auch, bleibt stumm, wenn es um die Rechtfertigung dieses Einsatzes geht. Und jeder Tropfen Blut in einem nicht gerechtfertigten Einsatz ist zu viel. All diese Gesten, wie Tapferkeitsmedaille und pathetische Reden, sind nicht sinnstiftend. Ich könnte darüber stundenlang schreiben, wenn ich die Zeit hätte. Nur soviel: Heldentum ist kein Selbstzweck.
Aber wahrscheinlich hat Sebastian S Recht: Wenn das die Art Anerkennung ist, die die Kameraden sich wünschen…
Ich finde es einfach erbärmlich wie sich einige Politiker dahingehend äußern. Aus meiner Sicht hat der Herr Minister hier etwas gemacht, was in anderen Staaten nie und nimmer für einen solchen Aufschrei gesorgt hätte. Was ist daran bitte schlimm das seine Frau ihn begleitet. Die Informationen die mir bis dato vorliegen kam das sehr gut im Ktgt an. Und darum sollte es doch in erster Line gehen, dass unsere Jungs und Mädels im Ktgt sich endlich mal richtig war genommen fühlen.
Und wegen einer angeblichen Selbstinzienierung , da kann ich nur schmunzeln, denn welcher Politiker macht das bitte nicht? Und der Herr Minister hat es nun mal besser drauf als andere sich und seinen Bereich in Szene zu setzen.
Und besonders traurig finde ich die Medien. Was ist mit neutraler Berichterstattung? Ich habe das Gefühl, dass nur noch geschrieben wird was die Leute hören wollen. In fast jedem Artikel den ich dazu gelesen habe wird überall eine persönliche negative Note mitreingesetzt. Niemand schreibt mal neutral das der Herr Minister mit Gattin die Truppen in AFG besucht und noch vielleicht etwas zum Hintergrund.
Na schauen wir mal wie das wieder enden wird, aber mein Verdruss auf die Politik ist mal wieder um die nächsten Punkte gestiegen.
Das die Soldaten sich freuen wenn da die Frau eines Ministers und auch noch ein ganzes Talkshowteam rumturnen bezweifele ich. So etwas macht viel Arbeit und lenkt vom eigentlichen Auftrag ab. Die Soldaten dürfen ja auch nicht mal eben ihre Frauen bzw. Männer einladen.
Wenn der Herr Kerner etwas für die Soldaten tun will dann kann er sicherlich einige mit Afghanistanerfahrung in seine Sendung einladen. Da hätten dann aber wohl der Guttenberg etwas dagegen. Die könnten ja sagen was sie wirklich über den Einsatz und die Politiker denken.
@b
In der Sendung von Kerner kommen auch Soldaten, die derzeit Dienst in Afghanistan leisten zu Wort.
@b
Offensichtlich sehen das zumindest die Soldaten wesentlich entspannter!
Nach allem was ich von den aktiven so höre sind diese von der Aktion eher angetan.
Und darauf kommt es letztendlich an, nicht was ein spätpubertierender, aktueller Parteivorsitzender meint als Verbaljauche beizutragen.
Und waren es nicht diejenigen die heute am lautesten schreien, die dafür (mit-) verantwortlich sind das der Einsatz Jahrelang nur weichgespült verkauft wurde ?
Geht man nach dem Geheul der Opposition und der „Mainstreampresse“ hat KTzG alles richtig gemacht .
@StFwdR
Hm, ein bisschen entgleist die Sprache…. Das mit dem Parteivorsitzenden finde ich nicht gut, bei allem Zorn, den Sie auf ihn haben mögen. Aber auf das Niveau bitte nicht.
StFwdR, volle Zustimmung!
@T.W
Erkannt :-(
Wieder eine typisch deutsche Diskussion, die an den wirklich wichtigen Fragen vorbei geht. Wenn der Minister meint, die Mitnahme seiner Frau helfe den Soldaten, ist das ok. Wenn die Soldaten vor Ort das Gleiche denken, ist das auch ok. Die Hiebe der Guttenberg-Hauspostille BILD gegen die Kritiker zeigen gleichwohl, wie nervös die Fans des Ministers in Berlin ob der Kritik sind. Viel wichtiger aber ist doch, dass Herr zu Guttenberg offenbar weder für eine Reduzierung auf 180.000 noch sein Planziel 165.000 Soldaten das nötige Geld bekommt. Dafür hat er die Wehrpflicht abgeschafft. Dafür hat er all die negativen Auswirkungen in Kauf genommen. Das ist der eigentliche Skandal, aber über den redet niemand, weder der „Harzer Roller“ mit seinen geschmacklosen Einlassungen, und nur ein bisschen in Gestalt der FDP Frau Hoff. Einfach nur ekelig.
Zumindestens kommt durch diesen Besuch der Einsatz in das Bewusstsein unserer Medien und unserer Bevölkerung.
Frau zu Guttenberg hat den Transport aus eigener Tasche bezahlt. Das ist legitim. Wie war das noch mit den Reisekosten des eingetragenen Lebenspartners unseres Bundesaussenministers auf Staatsbesuchen? Da war doch was…
Berichterstattung über den Einsatz findet NICHT statt. Wenn man den Einsatz unserer Soldaten (die ja die gewählten Vertreter des Volkes beschlossen haben) aus dem wohlwollenden Desinteresse unserer Medien und damit auch unserer Bevölkerung nur durch solche Maßnahmen herausbekommt, dann ist das okay.
Was ist verwerflich an einer Talkshow von Kerner aus dem Einsatzgebiet?
Das hätte schon viel früher passieren müssen!
Peinlich ist nur, wie die Opposition reagiert. Wann waren Gabriel und Özdemir zu ihrem letzten Besuch in Kunduz?
Eine Herausforderung wäre alleine schon eine passende Splitterschutzweste für Herrn Gabriel zu finden.
Ein echtes Highlight wäre, ihn darin bei sengender Hitze aus dem CH-53 kommen zu sehen.
Mich stört ja nicht der Besuch des Verteidigungsministers bei den Soldaten, der ist nachvollziehbar. Sondern schlicht die Art und Weise, wie Guttenberg ihn für seine Person/Familie (aus)nutzt, und es dabei versäumt/unterläßt auf die Soldaten und vor allem den Einsatz zu verweisen.
Wenn die Soldaten zur Kulisse für die „mutigste Frau Deutschlands“ werden läuft irgendwas schief.
Und wenn man dem Verteidigungsminister so beim Posieren zuschaut, dann käme man nie auf die Idee, dass diese Woche die Afghanistan-Konferenz der SPD, der Bericht des Wehrbeauftragen und der Afghanistanbericht der Bundesregierung auf dem Programm stünden.
Stattdessen hat unsere Verteidigungsminister zur Situation in Afghanistan mal wieder nichts zu sagen, greift in der Öffentlichkeit geführte Debatten nicht auf, und vermag es nichtmal konkret auf Leistungen der Bundeswehr hinzuweisen, geschweige denn, sie in den Vordergrund zu stellen..
Dann so zu tun, als sei man erstaunt, dass selbst in der … Guttenberg-freundlichen Presse die Schlagzeile „Frau zu Guttenberg an der Front“ lautet ist schlicht heuchlerisch. Ja auch die Homepage des BMVg stellt Stephanie zu Guttenberg in den Vordergrund, Erfolge der Soldaten werden nicht erwähnt.
Die offenen Kernfrage des Bundeswehr-Einsatzes ist immer noch „Was bewirkt die Bundeswehr in Afghanistan?“ Selbst in einer Woche, in der die Aufmerksamkeit der Medien auf die Bundeswehr in Afghanistan gerichtet ist wie selten, ist der Verteidigungsminister die Antwort schuldig geblieben.
Also dann habe ich die letzte Woche auf einen anderen Planeten verbracht.
Hat sich KTzG hingestellt und gesagt :“Seht her ich bin das Licht und das ist die mutigste Frau Deutschlands“ ?
Hat er sich in diese Richtung in den Interviews geäussert?
Das muß ich verpasst haben.
Auch auf der angeführten Seite des BMVg kann ich nichts dergleichen entdecken.
Für mich haben sich die Medien auf diese „Sensation“ gestürzt und das drumherum und den ganzen Zinnober veranstaltet. Mainstream ist halt auf alles was aus der breiten Masse herausragt einzudreschen, damit es sich gefälligst wieder in die Hammelherde einreiht.
Wenn es in Deutschland schon ein Skandal ist, das der Minister seine Frau mit auf die Reise nimmt, wohlgemerkt nicht auf Steuerzahlerkosten, sondern selbst bezahlt, dann läuft hier was grundsätzlich verkehrt.
Es wird von vornherein darauf abgestellt, das alles nur Show ist, das nichts weiter passiert und es nur dem eigenen Ego und Selbstdarstellung dienen soll, auf die Idee das es simpel mal nicht so ist, kommen die wenigsten.
Und ich glaube auch nicht das der Minister jeden seiner Besuche bei der Truppe verteidigen muß, auch wenn wir das von seinen Vorgängern nicht gewöhnt sind.
Die sind ja lieber schnell wieder nach Mallorca zum baden geflogen oder haben sich erst gar nicht sehen lassen.
Armes Deutschland.