Eigner der „Hansa Stavanger“ wollen Lösegeld vom Charterer zurück
Das Drama um die Entführung des deutschen Frachters Hansa Stavanger, der im vergangenen Jahr vier Monate in der Hand somalischer Piraten war, hat ein juristisches Nachspiel. Nach einem Bericht der kenianischen Zeitung The Standard verlangen die Schiffseigner, die Reederei Leonhardt und Blumberg, von den Eignern der Schiffsfracht einen Anteil an dem Lösegeld. Für die Freilassung der Hansa Stavanger und ihrer Besatzung sollen 2,75 Millionen US-Dollar gezahlt worden sein. Die Klage wird derzeit vor einem Gericht in der kenianischen Hafenstadt Mombasa verhandelt.
Die Kaperung der Hansa Stavanger hatte in Deutschland großes Aufsehen erregt – nicht nur, weil es ein deutsches Schiff mit teilweise deutscher Besatzung war: Die Bundespolizei hatte sich mit Unterstützung der U.S.-Marine auf eine Befreiung des Frachters vorbereitet, die dann aber kurzfristig abgeblasen wurde.
Für den Schutz von Schiffen unter deutscher Flagge sollte die Deutsche Marine (wenn möglich) sorgen, denn diese Unternehmen zahlen auch in Deutschland Steuern. Schiffe und deren Seeleute unter Billigflagge haben lediglich das Recht auf Schutz durch diese Billigflaggen-Länder.
Man sollte den Seeleuten vor allem erlauben, sich selbst zu schützen. Was haben die Eigner der „Hansa Starvanger“ denn hier für Vorarbeit geleistet? Gar keine? Oder wieder nur Vorkehrungen im Stil von „Kevin allein zu Haus“?
Dass sogar Verband deutscher Reeder seinen eigenen Dienstnehmern vorenthält, was eigentlich ein Menschernrecht ist, nämlich sich selbst davor schützen zu können von mörderischen Barbaren entführt, gefoltert und umgebracht zu werden, ist schon skandalös genug. Fehlt nur noch, dass der Eigner das Lösegelt von den Matrosen einklagen wollen.
PS: Sorry für die Rechtschreibfehler, passiert leider immer wieder. :-)