Nach wie vor: Somalia bei Piraterie weltweit an der Spitze

Piraten aus Somalia nehmen nach wie vor den Spitzenplatz bei den Angriffen auf Handelsschiffe weltweit ein: Nach einer heute veröffentlichten Übersicht des International Maritime Bureau (IMB) waren Seeräuber aus dem Land am Horn von Afrika für 44 Prozent aller Angriffe in den ersten neun Monaten dieses Jahres  verantwortlich – und auch am erfolgreichsten: von den 39 gekaperten Schiffen weltweit gerieten 35 in die Hand somalischer Piraten.

Besonders auffällig: Die Zahl der Piratenangriffe am Horn von Afrika, im Golf von Aden und im Indischen Ozean nach nach den Zahlen des IMB zwar leicht ab – aber die Zahl der Kaperungen zu. Das hat unter anderem damit zu tun, dass die somalischen Seeräuber auf Seegebiete ausweichen, die die Kriegsschiffe von EU, NATO, der US-geführten Operation Enduring Freedom und einzelnen Nationen wie China und Russland schon angesichts der Größe kaum kontrollieren können: In diesem Jahr gab es die erste Kaperung im südlichen Roten Meer, darüber hinaus Angriffe weit draußen im Indischen Ozean. Dabei nutzen die Piraten zunehmend gekaperte größere Fischerei- oder Handelsschiffe als schwimmende Plattformen auf hoher See, zum Beispiel den Supertanker Samho Dream.

Deshalb zieht das Piracy Reporting Centre des IMB auch eine gemischte Bilanz: Im Golf von Aden sank zwar in den ersten neun Monaten dieses Jahres die Zahl der Angriffe auf 45 – gegenüber 100 im Vorjahreszeitraum. Aber der Golf von Aden ist mittlerweile auch von den Marinen verschiedener Länder relativ engmaschig kontrolliert. Doch draußen im Indischen Ozean steigt die Gefahr von Angriffen, nachdem die Monsun-Saison beendet ist.

Nachtrag: neben der offiziellen Statistik gibt es auch eine inoffizielle.