Operation Dragon Strike: Video aus dem Einsatz
For the record: ISAF hat ein Video mit Bildern der laufenden Operation Dragon Strike veröffentlicht, der Offensive rund um Kandahar.
(Man beachte die Szene bei 02:06…)
For the record: ISAF hat ein Video mit Bildern der laufenden Operation Dragon Strike veröffentlicht, der Offensive rund um Kandahar.
(Man beachte die Szene bei 02:06…)
Kommentare sind geschlossen.
Obwohl das eher wie eine Übung aussieht, zeigt es doch eines :
Nix geht oberboots on the ground
oberboots = über boots :-(
Ich geb heut mal wieder den kleinen Legastheniker :-)
Geht ab. Aber man kann anhand solcher Videos immer schlecht beurteilen, ob die Gefechte jetzt effektiv sind oder nicht ^^ Ich hoffe das beste.
Die Medienoeperation der anderen Seite ist da etwas aufwendiger gemacht.
Neuer Propagandafilm der Taliban mit Anschlägen auf Kandahar Airfield, Polizeistation, Konvoi – 30 min, Englisch
Nervig lange Einleitung aber ansonsten zur Einschätzung eventuell hilfreich.
@b
sehr hübsch, ich lande da auf einer partypoker-Seite, wo die offensichtlich das Video geparkt haben…
@T.Wiegold:
Sie müssen auf den roten Button über dem Video klicken und dann warten, bis der Button wiederum grün geworden ist. Dann müsste es gehen – zumindest tut es das bei mir.
@b
Ein schönes Beispiel für Propaganda der Aufständischen, die sich primär an afghanische Zielgruppen richtet. Die Botschaft ist eben nicht (wie von Ihnen immer behauptet) „Wir Afghanen zusammen gegen die Besatzer“, sondern „Die Jihad-Kämpfer sind die stärksten, als fügt Euch“. Das Video ist so voll von Einschüchterungsbotschaften gegen regierungstreue Afghanen und Betonung der Stärke der Kämpfer der Aufständischen, dass indirekt eine zentrale Schwäche unterstrichen wird, nämlich dass die Aufstandsbewegung eben keine Massenbasis hat.
@ 2:06 „Animal mother“ auf Pashto?
:D
ca: bei 0:50: Was sind das für RPG-Derivate, die der afghanische Soldat dort verschießt? Das sieht nicht aus wie die übliche RPG 7…
Weiterhin fällt mir auf, dass offensichtlich große Geländeabschnitte von der gesamten Gruppe in einem Riesen“-Sprung“ überwunden werden. Meine Ausbildung ist schon ein paar Jahre her, aber entweder stehen sie in der Übungswirklichkeit nicht unter Beschuss (warum rennen sie denn dann), oder ich irre mich darin, dass man es so nicht macht.
Dasselbe gilt für die offensichtlich geübte Praxis, zu Feuern, ab zutauchen und dann an derselben Stelle wieder aufzutauchen.
Was sagen die Experten ?
@Henner
In der Hoffnung, dass Herr Friederichs von der „Zeit“ das nicht liest und mir „Militarismus“ vorwirft: Die Aufnahmen zeigen möglicherweise die mit der RPG-7 verschiessbare Munition OG-7V zum Einsatz gegen Infanterie (oder etwas vergleichbares).
P.S. Hier ein Bild:
http://pl.b5z.net/i/u/6070324/i/OG-7_ROCKET_TRAINING_AID_-_SOLID_ALUMINUM2_thumb.JPG
Ah ja, die könnte es sein. Dankeschön!
@ Henner
Die Fläche bietet ja einige Gräben und Mauern…
Eventuell drücken sie einfach nur dem ausweichenden Feind nach.
Vielleicht vernachlässigen die aber auch ein paar Dinge. Soweit ich es bisher mitbekommen habe, sind die meisten Taliban miserable Schützen (auch wenn immer erzählt wird, sie wären geborene Supersoldaten).
Ich guck mir grade die Terroristenproduktion an… Hoffentlich klopft nicht gleich der Verfassungsschutz an der Tür :) Über die von mir vermutete Wirkung dieser Propaganda bei der islamischen Diaspora schweig ich mal lieber.
@Niklas: Zu dem Thema schlechte Schützen: Wer einmal eine mindestens eine infanteristische Grundausbildung mitgemacht hat, weiß, wieviel Zeit investiert wird, damit Soldaten unter Druck und Streß (und dazu gehört gegnerisches Feuer nunmal) nicht nur sauber ihre Waffen bedienen können, sondern auch noch ein Ziel treffen. Das ist beim Gefechtsschießen aus einem festen Unterstand heraus bereits nicht ganz einfach, wenn man selber in der Bewegung ist, wirds noch schwieriger. Und die Taliban werden wohl eher im Ausnahmefall da eine intensive Ausbildung erhalten haben. Ein weiterer Punkt sind die Waffen, wenn diese in schlechtem Zustand sind, dann trifft man auch eher nicht.
Mir sagte ein befreundeter Infanterist nach dem letzten Einsatz in KDZ sinngemäß: „Wenn die dich treffen, hatteste Pech. Das war ein ‚Lucky Shot‘ und der kriegt dich immer. Ansonsten bleib einfach stehen, mit AK sind sie nicht gefährlich, mit IED schon.“
Es gab dazu mal eine Story von einigen amerikanische Soldaten die ihre dritte Tour in Afg. machten. Da stellten sich die Soldaten im Feuergefecht offen hin und winkten den INS zu, während sie dies mit den Worten „You can`t shoot!!“ kommentierten. Tatsächlich wird fast nur ein promill von Soldaten durch Ak47 getroffen. An erster Stelle stehen ganz klar IED und suicider, mit großen Abstand kommt RPG dann wieder großer Abstand PKM und irgendwo als Schlußlicht die Ak47.
Ist aber auch kein Wunder, wenn man sich einmal mehrere INS Videos anschaut. Da geht 90% in den Himmel. Der Rest so ungefähr in die Richtung gehalten und mindestens immer 10 Murmeln müssen raus. Dies scheint bei den Afghanen irgendwie im Blut zu stecken. Im Video kann man sich ab 2:06 diesen deutlichen Fetisch, den Himmel zu bekämpfen, zu Gehmüte führen.
Irgendwie scheint da noch die Verklärung der „heldenhaften“ Mudschahidin drinnen zu stecken, welche die mächtige Sowjetunion besiegt haben. Dabei vergisst man das ohne die Schlüsselwaffensysteme der Amerikaner, der Untergang der Mudschahidin eine sichere Sache gewesen wäre. Im Umkehrschluss ist es eine Blamage für das mächtigste Militärbündnis der Welt mit ein paar Ak47 Schützen in Badelatschen, die aus den Bergen kamen, nicht fertig zu werden.
Vielleicht ist 1:13 eine bessere Referenz als das Unterstützungsfeuer mit dem MG? Zur ANA im Feuergefecht gibt es aber auch noch einen zwei Jahre alten Videoschnipsel aus „At War“.
Nebenbei, drüben auf Afghanistan-Blog ist man der Meinung „das Engagement der CIA während der Besatzung durch die Rote Armee wird gnadenlos überbewertet“.
@J.R.
Das Standardwerk zum Engagement der CIA in Afghanistan in den 80ern kommt auf jeden Fall zu einer anderen Bewertung:
http://www.amazon.com/Ghost-Wars-Afghanistan-Invasion-September/dp/1594200076
Die Stärken des Afghanistan-Blogs liegen eher auf anderen Gebieten, und ich habe den Eindruck, dass dort in letzter Zeit etwas die Motivation abgenommen hat.
Dass die Amis sich offen in das AK-Feuer gestellt hätten halte ich für eine Urban-Legend. Denn so doof kann kein Soldat sein und wenn doch, kann ihm das kein Vorgesetzter durchgehen lassen. Schlechte Schützen hin oder her.
Wenn man sich dieses Video ansieht kann man davon ausgehen, dass die Feuererwiderung auch nicht viel effektiver ist. Dem MG-Schützen hätte mal jemand erklären sollen, wofür die beiden lustigen Metallteile an seiner Waffe da sind (das Zweibein). Und dem Panzerfaustschützen und dem Kameramann etwas darüber, was eigentlich hinter der Panzerfaust passieren kann, wenn man nicht aufpasst („DieBrücke“ haben die wahrscheinlich nicht in der Schule gesehen…).
Ich weiß jetzt nicht, was mit der Zweibeinszene gemeint ist… Manchmal legt man das MG auf das eingeklappte Zweibein, damit es auf einer besseren Höhe liegt…
Egal.
Natürlich stellt sich kaum wer offen ins Feuer, der nicht sein Glück herausfordern will.
Aber in dem Video sehen wir vermutlich einfach nur ein Nachdrücken auf ausweichenden Feind. Man kann es einfach nicht sicher sagen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich das 93% aller Afghanen miserable Schützen sind. Entweder geht die Schießfreude mit ihnen durch,sie sind zugekifft, es fehlt ihnen an Disziplin oder die Waffen sind grottenschlecht. Dies gilt für ANA/ANP und für die INS. Die auslänischen Kämpfer hingegen (besonders die Tscheschenen) sind sehr gut ausgebildet und kampferprobt. Und wer weiß in einem Feuerkampf schon ob eine vollgekiffter Talib oder eine gut motivierter und erfahrener ausländischer Kämpfer gegenüber liegt. Darum immer schön die Arsch unten halten.
@ S.W.
Ich kann natürlich schlecht ein Buch en detail kommentieren, dass ich nicht gelesen habe. ;)
Auf mich wirkt das Buch von den Zusammenfassungen her halt sehr aus der … Washington-Perpektive geschrieben, mit Fokus CIA, auch wenn es als Gewinner eines Pulitzer Preises wohl gut recherchiert sein wird.
Nur war die CIA weder der größte Geldgeber (angeblich 600 Mio. $ im Jahr, soviel wie etwa auch die Golf-Staaten schickten), der größte Waffenlieferant (das war vermutlich China) noch der einflussreichste ausländische Organisator vor Ort (da war der pakistanische Geheimdienst wohl mit Abstand dominierend).
Nur zum Vergleich: Der Exporterlös des afghanischen Opiums wird derzeit auf etwa 3-4 Mrd. $ im Jahr geschätzt.
Es geht hier nicht darum, zu Argumentieren, dass amerikanische Stingers (der wohl herausstechendste Einzelposten des US-Beitrags) keine Auswirkungen gehabt hätten. Die hatten sie, wenn auch auf den Hubschraubereinsatz beschränkt. Aber sie waren damals schlicht nicht kriegsentscheidend.
Jetzt die russische Invasion Afghanistans hier aufzudröseln würde wohl zu weit führen. Aber der gewichtigste Grund, warum die Geschichte so verlaufen ist, wie sie ist, liegt letztlich im Vorgehen der „russischen“ Verwaltung und des „russischen“ Militärs. Nur sind das eben Themen, die hier in Deutschland kaum interessieren. Das ist nicht nur Afghanistan, sondern auch noch Ostblock-Politik, einer vergangenen Ära. Von Bundeswehr scheint das erstmal weit entfernt zu sein, und daher uninteressant. ;)
(Wenn ich fies wär würd ich ja sagen „Da liest oder (miß)zitiert man lieber Clausewitz, der war immerhin Deutscher.“ ;) )
Ich denke, wenn die russische Invasion in Afghanistan eins gezeigt hat, dann dass Ausrüstung eben nicht der entscheidende Faktor ist. Und das ist ja auch die leidvolle Erfahrung, die ISAF machen musste nachdem sie erstmal im Land war.
Da jetzt Geschichte ins Gegenteil zu verkehren indem man die Stinger-Spenden der CIA hochjubelt oder so tut als wäre die Vertreibung der Taliban in 2001 beliebig wiederholbar wenn man nur genug bombt halte ich für Spin der übelsten Sorte.
Dabei will ich da nichtmal Bösartigkeit unterstellen. Viele scheinen schlicht von der politischen Dimension des „wirklichen Kriegs“ in Afghanistan abgeschreckt. Da ist es dann schon irgendwie tröstend, die ausklammern zu können, und sich stattdessen auf einen „absoluten Krieg“ zu konzentrieren, in dem das Soldatische bestimmt, mit moderner Ausrüstung und der Reduktion des Konflikts auf töten und getötet werden. Nur ist das eben auch gefährlich.
Ist es nicht auch möglich, dass die Russen einfach pleite waren? Immerhin war der Ostblock grade am zerbröseln. Nicht die beste Bedingung für einen eher unwichtigen, unbeliebten Feldzug, der keinen unmittelbaren Anlass wie in unserem Fall hatte. Von einer militärischen Ebenbürtigkeit der Mujaheddin konnte überhaupt nicht die Rede sein, nur weil sie Stinger hatten und erfolgreicher waren, als ihre heutigen „Nachfolger“.
Fiskalische Überlegungen werden wohl beim Abzug eine Rolle gespielt haben, wie wohl derzeit auch bei Obamas Plänen.
Nur erklärt die Kassenlage halt weder die zunehmende militärische Eskalation der Russen, noch das Anwachsen des Widerstands.
Die Frage nach der „militärischen Ebenbürtigkeit“ stellt sich irgendwie auch nicht. Afghanistan ist militärisch nicht zu gewinnen, das wird einem jeder ISAF-Kommandeur auch direkt sagen. Genausowenig ist in konventioneller Hinsicht Afghanistan wohl militärisch zu verlieren. Von der militärischen Schlagkraft die nötig wäre um ISAF-Basen zu überrennen sind die Taliban weit entfernt, und ein Volksaufstand ist es eben derzeit auch nicht.
Nur: Auf dem Weg, die Taliban gesellschaftlich irrlevant zu machen, kommt die internationale Gemeinschaft kaum voran. Und solange die Taliban mit der „offiziellen“ Regierung konkurrieren können, und es ihnen gelingt mit einfachsten Mitteln die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, wird sich das nicht ändern.
Anzuführen, dass die Taliban den internationalen Streitkräften militärisch nicht gewachsen sind, ist ein ziemlich vernachlässigbarer Punkt, wenn die Taliban einem Mobilfunkbetreiber, Lehrer oder Bürgermeister die Kalaschnikow an den Kopf halten können, und die internationalen Streikräfte dergleichen nicht verhindern können.
Wenn in Afghanistan irgendwer gesellschaftlich irrelevant ist, dann dürfte das wohl die Bundeswehr sein. Muss man mittlerweile leider so hart sagen.
Für die Bundeswehr ist es ja schon ein Erfolg, dass man jetzt auch wieder jenseits der Feldlager unterwegs ist. Aber die Leute vergessen glaub nicht so schnell wenn man sie im Stich läßt.
@J.R.
„Nebenbei, drüben auf Afghanistan-Blog ist man der Meinung “das Engagement der CIA während der Besatzung durch die Rote Armee wird gnadenlos überbewertet”.“
Dieser Meinung bin ich auch weiterhin, da sie sich auf das Verhältnis zwischen Taliban heute und den durch die CIA unterstützten Mujahedin-Gruppen zur Zeit der Sowjetbesetzung bezieht. Es ist ja nicht so, dass diejenigen, die damals Waffen und Training erhielten heute ausnahmslos auf der Seite des Feindes stehen. Dazu sind die Gruppen zu zersplittert, ganz davon ab das etliche Akteure neu ins Rennen eingestiegen sind.
Die in etlichen Foren häufig verwendete Weisheit, der Westen müsste nun gegen die kämpfen die er einst groß gemacht hat, stimmt so einfach nicht.