Kampf gegen Piraterie vor Somalia: Drei mutmaßliche Piraten von China festgesetzt

Mit aller Vorsicht: Es scheint sich eine Rückkehr der Piraterie vor der Küste Somalias abzuzeichnen. Da ist interessant, was aktuell als – noch nicht so bekannte – Information rauskommt: Bei der Beendigung der Entführung des Frachters OS35 am vergangenen Wochenende sollen chinesische Soldaten drei Piraten festgesetzt haben.

Das teilte das Verteidigungsministerium den Bundestagsabgeordneten in der wöchtlichen Unterrichtung am (heutigen) Donnerstag mit:

Am 08.04.17 wurde der unter der Flagge von Tuvalu fahrende Massengutfrachter OS35 rund 350 km südwestlich von Salala (Oman) durch mutmaßliche Piraten gekapert. Das Schiff konnte bereits am 09.04.17 durch Kräfte der chinesischen Marine befreit werden. Dabei wurde die 19-köpfige syrische Besatzung nicht verletzt. Drei mutmaßliche Piraten wurden durch die chinesische Marine festgesetzt.

Bisher hatte es nur recht vage Angaben über die mögliche Festnahme von Piraten gegeben, zum Beispiel hier:

Chinese naval forces may have captured Somali pirate leader Aw Koombe during the rescue of the bulker OS 35 last weekend. China claims that its forces were responsible for recovering the OS 35 – and has even omitted the assistance provided by the Indian Navy from official statements – but so far it has not taken credit for arresting any suspects.
VOA reports that Abdikarim Salah „Aw Koombe“ was left behind on the freighter by his fellow pirates and has not been seen since.

Die europäische Antipirateriemission Atalanta erwähnt das in ihrer Übersicht, die sie dem Kollegen Björn Müller von pivotarea.eu gegeben hat, allerdings nicht. Andererseits ist diese Übersicht insgesamt, nun ja, nur eingeschränkt aussagekräftig – Atalanta kann oder will nicht zu sehr in die Details gehen.

(Foto: Training an Bord des spanischen Docklandungsschiffs Galicia, dem derzeitigen Flaggschiff der EU-Mission Atalanta – Foto EUNAVFOR)