Niederlande schicken Spezialkräfte und Kampfhubschrauber nach Mali

Die Niederlande haben beschlossen, sich an der UN-Mission in Mali (MINUSMA) zu beteiligen – unter anderem mit Spezialkräften und Apache-Kampfhubschraubern. Das Kabinett informierte am (heutigen) Freitag das Parlament und die Öffentlichkeit über die Pläne, die die Entsendung von insgesamt 380 Soldaten in das westafrikanische Land vorsehen.

Die Zusammensetzung der Truppe – 90 Soldaten der Spezialkräfte, vier Apaches – deutet schon darauf hin, dass es die Niederländer nicht bei logistischer Unterstützung für die anderen Truppen der UN-Mission belassen wollen. Zu den 380 Soldaten gehören auch 70 Spezialisten des militärischen Nachrichtenwesens und 30 Beamte für die UN-Polizei in Mali:

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Das Risiko, sagt die niederländische Verteidigungsministerin, sei nicht mit Afghanistan zu vergleichen. (Wie die hier im Blog bekannte Kollegin Natalie Righton twittert.) Die Spezialkräfte sollen nach Angaben des niederländischen Kollegen Hans de Vreij vor allem als Fernspäher (Long Range Reconnaissance Patrol) eingesetzt werden.

Die Bundeswehr beteiligt sich an MINUSMA mit zwei Transall, die Lufttransport bereitstellen (nach dem Mandat auch Luftbetankung für französische Kampfjets, dieser Teil der Mission wurde allerdings bereits eingestellt). Außerdem sind die Deutschen mit einem Feldlazarett und Ausbildern an der EU-Trainingsmission in Mali beteiligt, die aber von der UN-Mission getrennt agiert.

Nachtrag: Ein Blick auf die Lage in Mali – in Gao im Norden, wo die Niederländer ihre Hubschrauber stationieren wollen: Violent protest in Mali’s Gao over talks to heal north

Nachtrag 2: Die Reuters-Meldung zu der Entscheidung in Den Haag mit mehr Details

(Foto: Ein senegalesischer Blauhelm der UN-Mission in Kidal in Nord-Mali – MINUSMA/Marco Dormino / Grafik: rijksoverheid.nl)