Der Tiger muss am Boden bleiben – Update

Nach dem Absturz eines Tiger-Kampfhubschraubers der Bundeswehr am (gestrigen) Montagabend in den bayerischen Alpen müssen alle deutschen Helikopter dieses Typs vorerst am Boden bleiben. Das gelte auch für die vier Tiger im Afghanistan-Einsatz, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

Update: Da hatte es heute morgen – auch Bundeswehr-intern – ein Missverständnis gegeben: Formal wurden die deutschen Tiger bislang nicht gegroundet. Die jeweiligen Kommodore haben aber beschlossen, dass vorerst kein Flugbetrieb mit diesem Typ stattfindet. Falls notwendig, zum Beispiel im Afghanistan-Einsatz, könnten die Maschinen aber starten. Ob die Tiger tatsächlich grundsätzlich vorerst am Boden bleiben, wird vom General Flugsicherheit entschieden.

Inzwischen ist offiziell bestätigt, dass die abgestürzte Maschine ein Tiger in der ASGARD-Konfiguration war (Afghanistan Stabilization German Army Rapid Deployment), also für den Afghanistan-Einsatz bzw. die Ausbildung dafür ausgerüstet. Das ist ein noch etwas schwerer wiegender Verlust – wenn ich richtig mitgezählt habe, hat die Bundeswehr von dieser Ausführung bislang erst acht Stück erhalten. Korrektur: Bislang hat die Bundeswehr von dieser Ausführung erst sieben Stück erhalten, der achte ist im Zulauf.

Insgesamt verfügt die Bundeswehr derzeit über 29 dieser Kampfhubschrauber (einschließlich der jetzt abgestürzten Maschine). Insgesamt sollen die Heeresfliger 40 Tiger erhalten; bislang hat sich die Bundeswehr allerdings zur Abnahme von 80 Helikoptern verpflichtet.

(Archivfoto: Tiger über Afghanistan bei einem der ersten Flüge Ende vergangenen Jahres – Bundeswehr/RC North PAO via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)