Rotes Kreuz: Mehr ausländische Kämpfer im Norden Afghanistans

Das Rote Kreuz hat heute einen Bericht zur Lage in Afghanistan vorgelegt, der vor allem das Elend der Zivilbevölkerung deutlich macht: Allein in Kandahar seien im August und September fast doppelt so viele Zivilisten mit kriegsbedingten Verletzungen registriert worden wie in den gleichen Monaten des vergangenen Jahres. Zugleich habe sich die allgemeine medizinische Versorgung verschlechtert – schon weil die Gefechte oder auch nur die Angst davor Müttern mit kranken Kindern oder schwangeren Frauen den Weg zur nächsten Gesundheitseinrichtung erschwerten.

Über die allgemein düstere Lage hinaus ist mir bei den Äußerungen der Rotkreuz-Vertreter eines aufgefallen: ICRC spokesman Christian Cardon, speaking to reporters in Geneva, declined to be specific, but said: „There are foreign elements but also Afghan nationals. They are all over the country, but even more in the north.“

Nun ist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit solchen Aussagen normalerweise sehr, sehr zurückhaltend – dafür sind Cardons Äußerungen schon recht deutlich.Und belegen, dass der Norden als unterschätzte Gefahrenregion jetzt richtig zu kippen beginnt.

Dazu passen diese Berichte von heute: How We Lost Afghanistan’s Once-Peaceful North und  Al-Qaeda sets sights on Taliban recruits

BARAKHANA, AFGHANISTAN - OCTOBER 21:  An Afghan aid worker unloads a sack of rice during a pre-winter International Committee of the Red Cross distribution for 22 villages in the Ghowr provence October 21, 2002 in Barakhana, in western Afghanistan.  Ghowr, a province about the size of Switzerland. It is a four-day drive from Kabul and remains one of the most inaccessible areas of Afghanistan. The province is mostly ethnic Tajik and has a population of approximately 700,000 people.  (Photo by Paula Bronstein/Getty Images)

Archivbild: Lebensmittellieferungen des Roten Kreuzes in West-Afghanistan. Foto Paula Bronstein/Getty Images via picapp