Erneuter Angriff der USA auf Huthi-Basis in Jemen
Fürs Archiv: Die USA haben erneut eine Basis der Huthi-Milizen in Jemen angegriffen. Ein Tomahawk-Marschflugkörper sei auf eine Radarstation abgefeuert worden, teilte das US-Militär mit. Der Angriff sei eine Nachfolgeoperation zu dem groß angelegten Angriff der USA und Großbritanniens auf Huthi-Stellungen am vergangenen Freitag. Damit sollen die Angriffe aus dem Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer unterbunden werden.
Die Mitteilung des U.S. Central Command (CENTCOM) am (heutigen) Samstagmorgen:
At 3:45 a.m. (Sana’a time) on Jan 13., U.S. forces conducted a strike against a Houthi radar site in Yemen. This strike was conducted by the USS Carney (DDG 64) using Tomahawk Land Attack Missiles and was a follow-on action on a specific military target associated with strikes taken on Jan. 12 designed to degrade the Houthi’s ability to attack maritime vessels, including commercial vessels.
Since Nov. 19, 2023, Iranian-backed Houthi militants have attempted to attack and harass vessels in the Red Sea and the Gulf of Aden 28 times. These illegal incidents include attacks that have employed anti-ship ballistic missiles, unmanned aerial vehicles, and cruise missiles.
These strikes have no association with and are separate from Operation Prosperity Guardian, a defensive coalition of over 20 countries operating in the Red Sea, Bab al-Mandeb Strait, and Gulf of Aden.
Deutschland wird sich einem „Welt am Sonntag“-Bericht zufolge mit einem Kampfschiff an einer neuen EU-Marinemission beteiligen. Bereits am 1. Februar soll die Fregatte „Hessen“ (Fregattentyp: F 124) in Richtung Rotes Meer auslaufen.
Es wird ein Mandat des Bundestages benötigt, in dem sicher auch die RoE, im besonderen ein Waffeneinsatz, festgelegt wird.
Die „Hessen“ soll künftig eine von mindestens drei Fregatten beziehungsweise Lenkwaffenzerstörern sein, die das sogenannte Krisenmanagement-Konzept des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) als Mindestzahl für den Einsatz fordert. (gem. ntv)
[Donnerwetter. Falls Sie nachlesen mögen:
https://augengeradeaus.net/2024/01/eu-mission-im-roten-meer-plaene-in-bruessel-werden-konkreter/
Und es wäre ein sehr, sehr, sehr ungewöhnliches Vorgehen, in einem Bundestagsmandat die RoE festzulegen. Genau genommen gab es das noch nie. Glaube das hat auch die WamS nicht so geschrieben.
Nacherzählt gemäß WamS warum genau? T.w.]
Ist denn die Hessen die einzige einsatzbereite 124 die wir haben ?
Was ist mit den beiden anderen. Schließlich war ja die Hessen gerade erst 6 Monate im Einsatz.
Hm, wenn der BT die ROE festlegt, wird bestimmt noch eine Aida als Gefangenen schiff gechartet. Dort werden dann auch die Feldjäger eingeschifft, die dann beim Einsatz vor Ort die Milizionäre festnehmen. Boardbar, Käpt’ns Dinner und Unterhaltungsprogramm aus Compliancegründen und wegen Geld wertem Vorteil aber nur für die Arrestanden!/sarc off.
Wenn es denn eine EU-Misdion geben sollte, kann dann nicht auch die EU für alle Beteiligten die ROE verbindlich festlegen? Wem die nicht gefallen, kann ja zuhause bleiben…
@TW
„… RoE festzulegen. Genau genommen gab es das noch nie. Glaube das hat auch die WamS nicht so geschrieben.
Nacherzählt gemäß WamS warum genau? T.w.]“
Echt? AFG, Mali, Piraten vor Somalia, Bosnien, Kosovo schon vergessen, waren wahrscheinlich Kniffelheftchenweisheiten nach denen man sich dort als Soldat verhalten hat
[Ich denke, jetzt ist genug mit Ihrer Trollerei. Vermutlich wissen auch Sie, dass die RoE nicht im Bundestagsmandat festgelegt werden, und wollen hier halt bisschen rumpöbeln. Vergnügen Sie sich bitte woanders. T.W.]
@ T.W.
Zitat (US-General Wesley Clark, 2007): „Wenn dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, muss jedes Problem wie ein Nagel aussehen.“
Ich denke, dass unsere US-amerikanischen „Freunde“ zu viel Geld für den Hammer (Gewaltmaßnahmen) ausgeben und ihre anderen Werkzeuge vernachlässigen. Leider macht unsere Regierung da mit. Abgesehen von Militäreinsätzen, die nun mal die offensichtlichste Form der Gewaltanwendung sind, wenden die USA und ihre Verbündeten Gewalt in Form von Sanktionen aktuell gegenüber 40 Staaten an. Rund ein Drittel der Weltbevölkerung ist inzwischen direkt davon betroffen.
Diejenigen, die immer so gern von einer „regelbasierten Weltordnung“ schwadronieren sollten bedenken, dass alle nicht von den Vereinten Nationen angeordneten Sanktionen letztendlich dem Gedanken einer „regelbasierten Weltordnung“ widersprechen. Da wird nämlich nur das Faustrecht des Stärkeren durchexerziert.
Na dann bin ich Mal gespannt wie viele SM 2 Raketen im Ernstfall für die Mission vorhanden sind. Die ganze BW läuft auf dem Zahnfleisch. Und ich denke es wird schon eine Herausforderung die eine Fregatte voll aufzumunitionieren. Geschweige im Tausch die Nächste. Und die Erste. Und die 2. Usw.
@Obermaat 63: Die F123er und F124 werden derzeit nach und nach ziemlich aufwändig und umfassend überholt und modernisiert. Natürlich nicht alle gleichzeitig, aber ich denke mal, daran liegt es zusätzlich zu den sonstigen Einsatz- und Ausbildungsverpflichtungen und regulären Werftaufenthalten, dass z.B. halt nur eine der drei F124er verfügbar ist.
Guten Abend zusammen,
Angriffe auf Schiffahrtswege ließen sich nur durch eine direkte Intervention effektiv unterbinden. Diesen Weg wollen die USA nach dem Debakel in Afghanistan aber unbedingt vermeiden. Somit bleibt es bei begrenzten Luftschlägen. Washington pokert hier ziemlich hoch und sollten die Ansar Allah diesen Bluff durchschauen. stellt sich die Frage wie tief man hier in einen Bürgerkriegskonflikt hinengezogen werden möchte.
Die Zurückhaltung von Seiten der Bundesregierung ist hier deshalb durchaus berechtigt…..
MfG:
Wandersmann
Ich weiß gar nicht, ob eine direkte Intervention zur Unterbrechung der Angriffe wirklich notwendig ist…? „Zum Glück“ braucht man für Angriffe auf Seesschiffahrt ein Mindestmaß an Hardware (Raketen, Boote, Drohnen, Radargeräte, …). Diese sind – vor allem verglichen mit Hardware zur Attackierung von Landwegen – relativ groß und damit in gewissem Maße lokalisierbar und damit angreifbar.
Was will ich damit sagen? Es könnte schlimmer sein, aber aufgrund der Lage („Angriff auf fahrende Seeschifffahrt“) mMn noch einigermaßen händelbar. Einen wirklichen Zwang für eine direkte Intervention sehe ich nicht. Trotzdem kostet das natürlich auf westlicher Seite alles Geld, Ressourcen und Munition, die man gerne woanders eingesetzt oder grundsätzlich gespart hätte.
Am Ende stellt sich die Frage, ob dieses nicht ein weiterer Rückschritt für die wirtschaftliche Globalisierung bedeutet. Dann muss eben wieder mehr vor Ort produziert werden, um die sich verteuernden Lieferwege zu verhinden.
Ich frage mich auch, was das für die Houthis und Jemeniten grundsätzlich bringen soll. Interessant fand ich daher den Kommentar, der davon sprach, es sei eine Art „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“ für die Milizen… Naja, für den Jemen besser, als dass sich die Kameraden dann gegenseitig an die Gurgel gehen…
@ Thomas Wiegold
Ich hörte gestern wie sie auf Inforadio zur Situation im Roten Meer und zur Möglichkeit eines Einsatzes unserer Marine interviewed wurden. Sie hielten dort eine Ausweitung der Kämpfe für eher unwahrscheinlich. Haben Sie mal darüber nachgedacht, dass die Huthis möglicherweise diese Angriffe nur machen, um Kriegsschiffe westlicher Staaten genau dahin zu locken? Im Iran hat man den US-amerikanischen Mordanschlag auf einen seiner Generäle nicht vergessen. Aber die Möglichkeiten für eine Revanche waren bislang dünn gesäht. Mal angenommen, der Iran benutzt seine Proxys nun, um ein US-amerikanisches Kriegsschiff in Reichweite zu bekommen. Die Kriegsschiffe nutzen ihre Raketen jetzt zur Verteidigung von Frachtschiffen. Bei einem plötzlichen massierten Angriff könnten ihnen die Mittel zur Selbstverteidigung ausgehen. Mal abgesehen davon, dass es für das iranische Militär sicher interessant ist, zu erfahren, wie gut US-amerikanische Kriegsschiffe geschützt sind. Wie würden die iranischen Regierung und Medien wohl auf die Versenkung eines US-amerikanischen Zerstörers reagieren?
[Natürlich kann man sich alle möglichen Szenarien ausdenken. Da allerdings dauernd US-Kriegsschiffe in Reichweite des Iran selbst unterwegs sind, scheint mir der von Ihnen ausgedachte Umweg nicht so recht plausibel. Und dabei würde ich es gerne belassen. T.W.]
Hallo @Fussgaenger ,
zivile Handelsschiffe scheinen nicht über Schutzsysteme zu verfügen, die zur Abwehr solcher Angriffe notwendig wären. Gleichzeitig stellt diese Handelsroute zur See ,die durch das Rote Meer und den Suez-Kanal verläuft, eine der wichtigsten Strecken für den globalen Handel dar. Was wiederum eine sehr hohe Dichte an Schiffen zur Folge hat, die diese Passagen befahren. . Schutz kann da, wenn überhaupt, nur punktuell erfolgen. Sie könnten deshalb vielleicht wirklich wieder regional produzieren lassen, was allerdings nichts daran ändern dürfte, dass unser Wohlstand auf dem Export unserer Waren fußt. Dieser ist nur über Containerschiffe möglich aber wohl kaum über Roadtrains wie sie in Australien eingesetzt werden.
Das zweite Problem scheint darin zu bestehen dass immer mehr Staaten Systeme wie Raketen, Drohnen, präzisionsgelenkte Munition herstellen können. Dadurch wird der Markt buchstäblich geflutet. Mit der Hilfe einer, wie vom Westen praktizierte , luftgestützten Präzisionskriegsführung kann das Problem vielleicht eingedämmt aber nicht gelöst werden. Hier werden so scheint es Massenprodukte zerstört wohingegen der mögliche Abschuss eines Kampfjets oder die Ausschaltung eines Kriegsschiffs deutlich schwerer wiegen dürfte. Das ist eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung. Da scheinen diese Milizen am längeren Hebel zu sitzen.
“
Ich denke, dass unsere US-amerikanischen „Freunde“ zu viel Geld für den Hammer (Gewaltmaßnahmen) ausgeben und ihre anderen Werkzeuge vernachlässigen.“
„Haben Sie mal darüber nachgedacht, dass die Huthis möglicherweise diese Angriffe nur machen, um Kriegsschiffe westlicher Staaten genau dahin zu locken? I“
-Stimmt! Weil „die“ ja die Weltfinanzströme kontrollieren können „die“ auch einfach die Strompreise erhöhen, dann können die Huthi die Radaranlagen nicht mehr betreiben! Ihre Analysen zur amerikanischen Aggression und den genialen Schachzügen der freiheitsliebenden Gegenspieler wie Putin oder den Huthi sind immer wieder erfrischend. Ich erinnere mich auch noch daran, dass Sie der BW die Beschaffung der neuartigen amerikanischen Wurfminen AT2 empfahlen. Großartig!
Johannes Ram sagt am 15.01.2024 um 8:34 Uhr:
„… Ich erinnere mich auch noch daran, dass Sie der BW die Beschaffung der neuartigen amerikanischen Wurfminen AT2 empfahlen. Großartig!“
„Neuartige amerikanische“ Wurfminen AT2? Was ist uns da entgangen?