Lambrechts erste Strukturentscheidung: Der Pressestab ist wieder da (heißt aber anders)

Als eine ihrer ersten Strukturentscheidungen im Verteidigungsministerium hat die neue Ressortchefin Christine Lambrecht eine Aktion ihrer Vorgängerin rückgängig gemacht und die Kommunikation umgebaut: Die Presse- und Informationsarbeit des Ministeriums wird als eigener Stab wieder direkt der Ministerin unterstellt. Bei den Abteilungsleiter*innen nahm Lambrecht vorerst keine Veränderungen vor.

Aus der jüngsten Organisationsübersicht des Bundesministeriums der Verteidigung aus dieser Woche (auf der Webseite bislang noch nicht veröffentlicht) geht hervor, dass der neue – und auch frühere – Ressortsprecher Christian Thiels künftig einen Stab Informationsarbeit leiten wird, streitkräftetypisch mit Stab InfoA abgekürzt. Zu diesem Stab gehören die Bereiche Presse, Öffentlichkeitsarbeit, die Arbeitgebermarke Bundeswehr mit Social Media und, das ist neu, die Redenschreiber des Ressorts.

Erst im Februar dieses Jahres hatte die frühere Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den zuvor seit Jahrzehnten bestehenden Presse- und Informationsstab aufgelöst und dem Leitungsstab des Ministeriums unterstellt. Der damalige Sprecher Thiels war daraufhin zur Münchner Sicherheitskonferenz gewechselt, kehrte aber mit dem Amtsantritt Lambrechts wieder ins Ressort zurück. Mit dem Bereich Reden und Texte wird sein neuer Stab zudem um ein Referat vergrößert, das zuvor immer zum Leitungsstab gehörte.

Als neuen Leiter des ministeriellen Leitungsstab hat die neue Ressortchefin ihren Vertrauten Mirko Freitag mitgebracht, der zuvor bereits für Lambrecht in ihrem Amt als Bundesjustizministerin das Ministerbüro geleitet hatte.

Auch die neue (beamtete) Staatssekretärin Margaretha Sudhoff war zuvor mit Lambrecht im Justizministerium. Sie löste den bisherigen Staatssekretär Gerd Hoofe ab, der ohnehin aus Altersgründen ausschied.

Sowohl der für Rüstungsfragen zuständige Staatssekretär Benedikt Zimmer als auch alle Abteilungsleiter (und eine Abteiligungsleiterin), sowohl zivil wie militärisch, bleiben nach dem jüngsten Organigramm dagegen erst einmal auf ihren Posten. Für die Übersicht:

• Politik: Detlef Wächter

• Ausrüstung: Vizeadmiral Carsten Stawitzki

• Cyber- und Informationstechnik: Generalleutnant Michael Vetter

• Planung: Generalleutnant Christian Badia

• Führung Streitkräfte: Generalleutnant Kai Rohrschneider

• Strategie und Einsatz: Generalmajor (noch) Gunter Schneider
(Schneider hatte planmäßig am 16. Dezember das Amt von Generalleutnant Bernd Schütt übernommen, der als Befehlshaber ins Einsatzführungskommando wechselte)

• Haushalt und Controlling: Karl Henning Bald

• Recht: Andreas Conradi

• Personal: Generalleutnant Klaus von Heimendahl

• Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen: Barbara Wießalla